heute ist der siebte und damit letzten Teil meiner Reihe über den VT 614 dran.
Dabei sind wir bei der Ordnungsnummer 072 der beim Bw Braunschweig beheimateten Triebwagen angelangt.
Die heute von mir gezeigten Maschinen waren im Zeitraum von 1982 bis 1987 auf den in der Kursbuchkarte rot markierten Strecken eingesetzt:
Scan 0:
Bild 1:
Am 27. April 1984 bekamen Andreas und ich im Harzvorland eine Reihe dieser interessanten Exemplare vor die Linse – so auch am späten Vormittag 614 072, 914 036 und 614 071 als E 3547 (Göttingen 9.50 – Kreiensen 10.20 – Bad Harzburg – 12.07 Braunschweig) westlich Harlingerode.
Bild 2:
An jenem 27. April 1984 etwa zwei Stunden später wieder 614 072, 914 036 sowie 614 071 als Rückleistung E 6136 (Braunschweig 12.11 – 13.23 Kreiensen) nordöstlich von Seesen.
Bild 3:
614 072 und 614 071 sah ich am 21. Februar 1987 bei strengem Winterwetter in Wittingen im damaligen Zonengrenzbezirk wieder. Sie fuhren die Leistung 6627 (Uelzen 12.51 – 13.25 Wittingen 13.28 – 14.58 Braunschweig Hbf) und kreuzten hier mit dem E 6640 (Braunschweig 11.47 – 13.19 Wittingen 13.27 – 14.03 Uelzen), an dessen Ende der Garnitur sich der 624 615 befand.
Bild 4:
Als ich am 6. Juni 1982 an der Blockstelle Klingenhagen (nordöstlich von Seesen) auf den E 2640 (Braunschweig – Aachen, Tfz 216) wartete, fuhren 614 074 sowie 614 073 als E 3511 (Kreiensen 11.05 – Bad Harzburg – 13.05 Braunschweig) vorbei.
Bild 5:
614 075 sowie 614 076 am Nachmittag des 27. April 1984 als 6153 (Kreiensen 15.47 – Bad Harzburg – 17.38 Braunschweig) bei der Ortschaft Orxhausen – früher mit Haltepunkt und Blockstelle.
Bild 6:
614 076 und 614 075 begegneten Andreas und mir in Wolfsburg am 26. April 1984 als E 3412 (Wolfsburg 14.20 – 15.35 Hannover Hbf).
Bild 7:
Nördlich von Ildehausen am 11. September 1982: 614 077 sowie 614 078 als E 3511 (Kreiensen 11.05 – Bad Harzburg – 13.05 Braunschweig).
Bild 8:
Am 27. April 1984 standen wir am Fuße des Stellwerks Vof im Vienenburger Güterbahnhof; rechts oben sieht man noch ein Stück des Stellwerks.
614 077 und 614 078 rauschten als E 3530 (Wolfsburg 6.30 – Braunschweig – Bad Harzburg – Kreiensen – 9.55 Göttingen) vorbei – Triebwagen und auch so ziemlich alles Andere dort sind heutzutage verschwunden. Das gilt zudem für die beworbene Spielbank Bad Harzburg, die am 28. November 2021 für immer die Türen schloss.
Bild 9:
614 078, 914 030 und 614 077 hatten am 15. Juli 1982 als 5679 (Hildesheim 9.29 – 10.17 Goslar 10.19 – 10.31 Bad Harzburg) Goslar, die Kaiserstadt im Harz, erreicht und warteten auf Gleis 1 auf den Abfahrbefehl. Gegenüber auf Gleis 22 stand 815 607.
Bild 10:
Am 12. November 1983 – einem zugigen Herbsttag – rollten 614 078 sowie 614 077 auf den bemerkenswerten Turmbahnhof Plockhorst zu. Sie erbrachten die Leistung E 3405 (Hannover Hbf 10.23 – 11.35 Wolfsburg).
Ich stand auf den Resten der Gleisanlagen, die einmal zum Bahnhof an der Linie Hannover – Berlin gehörten.
Sowohl Braunschweiger als auch Nürnberger Triebwagen der Baureihe 614 steuerten im Sonderreisezugverkehr öfter die Weinstadt Rüdesheim am Rhein an:
Bild 11:
So der 614 680 am Schluss des Dt 26953 am Abend des 19. September 1981, als man mit weinseligen Gästen um 18.33 Uhr die mindestens sechsstündige Rückfahrt nach Vorsfelde antreten wollte.
Die von mir notierte Zugreihung:
614 080
914 037
934 562 (in rot
614 079
614 078
914 034
914 041
614 077
Die einschlägige Fahrplananordnung der BD Ffm (Abschnitt Eichenberg - Rüdesheim) füge ich auch mal bei; die Seiten 2 und 3 hatte ich nicht erhalten.
Doch zurück nach Norddeutschland …
Bild 12:
Am Vormittag des 11. September 1982 hielt ich mich in der Nähe des östlichen Einfahrsignals von Bad Gandersheim/der Überführung der B 64 auf. 614 081 und 614 082 waren hier als E 3534 (Braunschweig 8.54 – Salzgitter-Ringelheim – 9.54 Kreiensen) unterwegs.
Wenige Wochen später nahm man etwa 150 Meter näher am Bahnhof ein gleiches Einfahrsignal in Betrieb.
Bild 13:
Besonders reizvoll erschien mir die bereits in Bild 12 gezeigte Szenerie am Morgen des 6. Juni 1982 auf der gegenüber liegenden Seite des Einschnittes mit der größeren Kolonie von Lupinen im Vordergrund. Hauptsache waren aber natürlich 614 082 sowie 614 081 als 6119 (Kreiensen 8.30 – 10.04 Braunschweig).
Bild 14:
Am Abend des 12. Juli 1982 war uns noch nicht bewusst, dass das EG von Vienenburg zu den ältesten Erhaltenen in Deutschland gehört. Andreas und ich freuten uns vielmehr über die friedliche Abendstimmung, als 614 082, 914 039 sowie 614 081 mit der Leistung E 3559 (Kreiensen 16.54 – Bad Harzburg – 18.32 Braunschweig) dort kurz hielt.
Bild 15:
In Isenbüttel-Gifhorn (heute nur: „Gifhorn“) wurden am 31. Mai 1982 ja noch Postgüter der Deutschen Bundespost verladen. Der Triebfahrzeugführer des E 3403 (Hannover Hbf 9.04 – 10.12 Wolfsburg) wartete auf seinem 614 083 auf das Abfahrtsignal des Zugführers, der hier wegen des getragenen Postsackes unsichtbar bleibt.
Bild 16:
Am 15. Juli 1982 fuhren 614 083 sowie 614 084 als E 3530 (Braunschweig 7.29 – Bad Harzburg – 9.09 Kreiensen) in den Bahnhof Seesen ein.
Bild 17:
614 083 und 614 084 rollten am 6. Juli 1987 westlich von Wieren noch gen Osten – der Kilometerstein „93“ weist die Entfernung bis Stendal aus. Damals war jedoch in der Station Nienbergen (km 71,96) definitiv Schluss, weil die Amerikalinie bei km 71,50 (westlich Bergen/Dumme) durch die Zonengrenze durchschnitten war.
Die 614er-Garnitur bog deshalb in Wieren nach Süden ab und erbrachte die Leistung E 6663 (Uelzen 16.28 – 18.29 Braunschweig).
Das zweite Streckengleis der Amerikalinie zwischen Uelzen und Wieren legte man am 21. März 1985 still und demontierte es zeitnah – niemand sah voraus, dass die Amerikalinie hier fünf Jahre später eine neue Chance erhalten sollte.
Bild 18:
Auf diesem letzten Foto ist von einem 614 nicht allzu viel zu sehen. Es soll auch nur den Schlusspunkt setzen, der unsere Touren in Norddeutschland charakterisiert:
Es ging angesichts der damaligen Fülle von Eierköpfen, 220ern usw. dennoch verhältnismäßig entspannt zu. Am 27. April 1984 beschlossen Andreas und ich gegen 19 Uhr, die Fotojagd ruhen zu lassen und östlich von Bornhausen (nördlich Seesen) auf einem breiten Feldweg namens Klingenhagen ein zünftiges Abendessen einzunehmen. Plötzlich „störte“ uns aber ein von rechts herannahender 614, den es reflexartig „mitzunehmen“ galt. Dazu blieb ich in meinem Campingsessel sitzen und es entstand unter Gelächter ein „Sichtungsbild“, dessen Wert wir extrem niedrig einstufen mussten. Die Fahrzeugnummer blieb unbekannt. Bei dem Zug handelte es sich um den 3563 (Seesen 19.22 – Salzgitter-Ringelheim – 20.05 Braunschweig).
Aber später wurde uns dann bewusst, dass wir auf diesem Bild einen Bahnübergang der Ende 1995 stillgelegten Bahnlinie Seesen – Derneburg mit kompletter Beschilderung der Straße festgehalten hatten. Der hier zu sehende Streckenabschnitt Seesen – Bornhausen ist ja heute unbefahrbar.
Abschließend bleibt festzustellen, dass der Einsatz der Baureihe 614 in den Regionen Braunschweig und Nürnberg für mich zu einer liebenswerten Epoche der Deutschen Bahn gehört.
Hier noch die Links zu meinen sechs früheren Berichten bei DSO über die 614er:
Teil 1: Nummern zwischen 001 und 024:
https://www.drehscheibe-online.de/foren ... sg-1422719
Teil 2: Nummern zwischen 025 und 038:
https://www.drehscheibe-online.de/foren ... sg-2970298
Teil 3: Nummern zwischen 043 und 054:
https://www.drehscheibe-online.de/foren ... sg-4237851
Teil 4: 614 055 sowie 614 056
https://www.drehscheibe-online.de/foren ... sg-9189913
Teil 5:
614 055 bis 059
https://www.drehscheibe-online.de/foren ... 7,10281057
Teil 6:
614 058 bis 071
https://www.drehscheibe-online.de/foren ... g-10284945
Es grüßt Euch
Günter
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