Erdrutsch: Streckensperrung Bacharach-Oberwesel

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Lw
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Erdrutsch: Streckensperrung Bacharach-Oberwesel

Beitrag von Lw »

Seit ca. 7:00 h ist die Strecke wegen eines offenbar drohenden Erdrutsches gesperrt. Es verkehren keine Züge. Laut SWR 1 sei die parallel führende B 9 auch gesperrt. Im Radio war von einer Sperrung der Bahnstrecke keine Rede. In der DB-App wird bisher nur ein Ausfall angezeigt, mehr finde ich bisher nicht.
Vor Ort sah ich ca. 7:30 h ein großes Aufgebot an Feuerwehr am BÜ in Höhe der Pfalz bei Kaub.

update:
https://www.swr.de/swraktuell/rheinland ... t-100.html


Gruß, Alois
Mattias
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Re: Erdrutsch: Streckensperrung Bacharach-Oberwesel

Beitrag von Mattias »

Auf DSO ist ein Bild, das sieht übel aus:
https://www.drehscheibe-online.de/foren ... 9,10296601
Gruß
Mattias
Lw
Inspektor A9
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Re: Erdrutsch: Streckensperrung Bacharach-Oberwesel

Beitrag von Lw »

Im SWR-Beitrag ein kurzes Video vom Felsabgang:
https://www.swr.de/swraktuell/rheinland ... t-100.html
eta176
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Felssturz: Streckensperrung Bacharach - Oberwesel bis mind. 27.12.

Beitrag von eta176 »

Die Pressestelle der DB in Frankfurt meldet am 22.12.2022 (17:27 Uhr)
Hangsicherung an Steinbruch:
Strecke Bacharach – Oberwesel vorsorglich bis mindestens 27. Dezember gesperrt

Fern- und Güterverkehr fährt über rechte Rheinstrecke • Busersatz zwischen Bacharach und Oberwesel
• Erkundungs- und Sicherungsarbeiten laufen


Die Deutsche Bahn (DB) hat am 22. Dez. 2022 in den frühen Morgenstunden die Bahnstrecke zwischen
Bacharach und Oberwesel vorsorglich für die Züge gesperrt. Am Hang eines Steinbruchs hatte sich
Geröll gelöst und war im Gelände herabgerutscht. Schienenweg und Straße sind davon nicht direkt
betroffen. Geolog:innen sowie Fachkräfte und zuständige Behörden haben sich bereits vor Ort ein
Bild der Lage gemacht. Die DB wird jetzt - aufgrund ihrer Expertise - für die Eigentümer des Stein-
bruchs die erforderlichen Sicherungsarbeiten übernehmen. Für die dafür notwendigen Erkundungs-
und Stabilisierungsmaßnahmen muss die Strecke mindestens noch bis einschließlich 27. Dezember
gesperrt bleiben. 
Die Züge der Mittelrheinbahn wenden in dieser Zeit in Oberwesel und Bacharach. Weil auch die paral-
lel verlaufende Bundesstraße B 9 gesperrt ist, können nur Kleinbusse und Großraumtaxis mit einge-
schränkter Kapazität eingesetzt werden. Züge der Linie RE 2 Frankfurt – Koblenz sowie in der Gegen-
richtung verkehren nur von/bis Bingen (Rhein) Hbf. Die DB Regio versucht, das aktuelle Ersatzangebot
mit einem Schnellbus über die Autobahn A 61 (ohne Unterwegshalte bis/von Koblenz) so auszuweiten,
dass zu jedem RE 2 ein entsprechender Anschlussbus fährt. Die Züge des Fern- und Güteverkehrs
fahren bis auf Weiteres über die rechte Rheinstrecke. Die DB empfiehlt den Reisenden, sich vor Fahrt-
beginn in den Auskunftsmedien unter bahn.de bzw. im DB Navigator zu informieren. Außerdem werden
Fahrgäste gebeten, eine längere Fahrzeit einzuplanen. 
:arrow: https://www.deutschebahn.com/pr-frankfu ... t--9990846

Nach Angaben des Geschäftsführers der Grube Rhein haben sich rund 20.000 Tonnen Felsen gelöst.
Das entspricht einer Menge von rund 800 Lkw-Ladungen. :o
.
Tim eilers
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Re: Erdrutsch: Streckensperrung Bacharach-Oberwesel

Beitrag von Tim eilers »

Das heißt jetzt das ab 1.12 die Fernverkehr Züge bei uns fahren ist leider verlängert worden auf 31.12
eta176
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Felssturz: Strecke bis vsl. 01.01. gesperrt / B9 ab 29.12. frei

Beitrag von eta176 »

.
SWR aktuell meldet:
Nach Felssprengung im Hang bei Bacharach am Mittwochmittag (28.12.)
Landesbetrieb Mobilität: B 9 ab Donnerstagmittag frei,
STAND: 28.12.2022, 14:43 Uhr
[ DB-Livemaps meldet derzeit Sperrung bis zum Jahreswechsel (31.12.2022 um 23:59 Uhr)
... während die baubedingte Sperrung im Bereich Boppard-Werlau bereits am Silvestermorgen
(um 5:00 Uhr) enden soll.

:arrow: https://www.swr.de/swraktuell/rheinland ... h-100.html
Eingebettet sind drei Videos (Sprengung, Bericht mit SEV, Interview mit Martin Mendel von Pro Bahn)
Das Interview hängt aber in einer Schleife fest ...

Die Informationen für Zugreisende im Mittelrheintal waren laut SWR ziemlich "unübersichtlich" ...
Hier ein Beispiel vom Mittwochabend:
RB 33783: Oberwesel->Bacharach: Großstörung. Die Strecke ist leider zwischen Oberwesel und
Bacharach gesperrt. Aufgrund eines Hangrutsches sind derzeit keine Zugfahrten im betroffenen Ab-
schnitt möglich. Da die parallel verlaufende Bundesstraße 9 auf dem Abschnitt ebenfalls gesperrt ist,
kann kein Schienenersatzverkehr eingerichtet werden.
Reisende der Relation Mainz/Bingen <-> Koblenz
werden gebeten, die Strecke über Wiesbaden/Rüdesheim oder den Schienenersatzverkehr der DB Regio
AG zwischen Bingen und Koblenz zu nutzen.


Wie dieser "Weitstrecken-SEV" organisiert ist, blieb dem SWR-Team und den Reisenden am Koblenzer ZOB
aber verborgen. Der "Kurzstrecken-SEV" ab Koblenz nahm seine Reisenden wieder mit zurück, da es im Tal
kein Weiterkommen gab ...
Zu der ganzen Aktion mit den zusätzlichen Einschränkungen gibt es bislang keinerlei Meldung der Pressestelle.
Das alles erinnert sehr an die Sprachlosigkeit der DB nach dem Kesselwagenzug-Unfall in Niederlahnstein :roll:
.
Lw
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Re: Erdrutsch: Streckensperrung Bacharach-Oberwesel

Beitrag von Lw »

Was mich bei dieser und auch schon vorhergehenden Sperrungen (und es wird sie ja weiter geben) einfach irritiert, ist die Tatsache, dass offenbar nicht daran gedacht wird, die vorhandenen Fähren in ein SEV-Konzept einzubeiziehen. So liegen die Anlegestellen der Fähren in Rüdesheim, in Lorch, in Nieder-Heimbach (links) in unmittelbarer Nähe der Bahnhöfe. In St. Goarshausen (re.) und St. Goar (li.) sowie Boppard (li.) muss man etwas laufen, aber es ist zumutbar. Kestert (re.), Bingen und Bacharach/Oberwesel (li.) könnten mit einem Kleinbus/Großraumtaxi angedient werden.
In dem erwähnten SWR-Beitrag ist zu sehen, dass ein Interview in Oberwesel an der abgesperrten B 9 stattfand, im Hintergrund aber zu lesen war "Frei bis Fähre Kaub".

Mir ist klar, dass eine Fährfahrt immer einen Zeitverlust bedeutet. Aber wenn ich die Berichte höre, dass Reisende nach Koblenz zurück müssen, um über dierechte Rheinstrecke in den Süden reisen zu können, wäre das mit Fähre und Vias via Wiesbaden/Mainz vermutlich schneller möglich.
Nicht zu vergessen die zahlreichen Pendler in den RE 2 und RE 17, die nach Bacharach, Oberwesel, Boppard (und von dort evtl. weiter) wollen.

Wäre ein solches Ersatz-Verbundkonzept nicht ein Fall für "ROLPH"?

Schönen Gruß
Alois
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Dieselpower
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Re: Erdrutsch: Streckensperrung Bacharach-Oberwesel

Beitrag von Dieselpower »

Da sich die Aktivitäten von Aufgabenträgern und Verbünden im Erfinden seltsamer Namen und Markenbegriffe wie "ROLPH" zu erschöpfen scheinen, ist an solch eine Lösung wohl kaum zu denken.
Hättest Du den jetzt nicht erwähnt, wäre er bei mir auch wieder in der gedanklichen Mottenkiste gelandet. Wer braucht sowas?
Die würden besser vernünftige Fahrpläne und gescheite Züge bestellen, und einfach flexibler bei Problemen sein. Wenn ich daran denke, daß bei uns Zugleistungen wegen Fahrzeugmangel ausfallen, und ein 628 unbenutzt fast den ganzen Tag rumsteht, weil er die Bestellkriterien nicht erfüllt, und ein ersatzweiser Einsatz zu Pönalen führt, weiß ich, was ich von diesen Nahverkehrswasserköppen zu halten habe.
„Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“
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Re: Erdrutsch: Streckensperrung Bacharach-Oberwesel

Beitrag von Lw »

Gute Frage: "Wer braucht sowas?"

Auf www.rolph.de findet sich diese interessante Selbstbeschreibung:
WARUM ROLPH
Viele Rheinland-Pfälzer wünschen sich einen zentralen Verantwortlichen für den Nahverkehr. Am besten einen, der alle Möglichkeiten, sich von A nach B fortzubewegen zusammen denkt. Jemand, der zuständig ist für Mobilität in diesem Land. Eine Anlaufstelle. Aber auch einen Impulsgeber. Jemand, der die zukünftigen Angebote vorausschauend gestaltet. Am besten jemand, der alle Mängel behebt und prophetisch in die Zukunft sieht. Der so flexibel ist wie Taxi Mama und so cool wie ein autonomes Elektromobil. Am besten Einen, der alle Rheinland-Pfälzer und unsere Besucher per Gedankenübertragung an den richtigen Ort beamt. Zu geringen Kosten und frei von jeglicher Mühsal. So Einen gab es leider nicht. Deshalb haben sich ein paar kreative Köpfe mich ausgedacht.
WER IST ROLPH?
Erstmal bin ich ein netter Kerl. Und hinter mir stehen natürlich ein paar handlungsfähige Institutionen mit tatkräftigen Menschen. Aber das ist nicht alles. Denn Mobilität ist nicht nur eine Frage des richtigen Angebots, sondern viel mehr eine Frage der Nutzung. Mobilität ist auch das, was jeder Einzelne tut. Und hier kommen Sie ins Spiel: Auch Sie sind Rolph. Denn Sie gestalten Mobilität in Rheinland-Pfalz mit. Immer, wenn Sie sich von A nach B bewegen. Rolph - das ist Mobilität für unser Land. Rolph - das ist Mobilität zum Duzen. Und wie rolphst du?
WER STEHT HINTER ROLPH?
Logo: Rheinland-Pfalz Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität
Logo: SPNV-Nord | Wir bewegen die Region
Logo: Zweckverband ÖPNV Rheinland-Pflaz Süd
Ich stehe zwar für die Mobilität in Rheinland-Pfalz. Aber ich stehe natürlich nicht alleine da. Hinter mir gibts eine ganze Reihe wichtiger Player, die gemeinsam dafür sorgen, dass wir ein gutes Mobilitätsangebot im Land haben. Dass es funktioniert und immer weiter verbessert wird.

Auf oberster Ebene spielen drei Institutionen im Hintergrund eine wichtige Rolle: Das rheinland- pfälzische Verkehrsministerium und die beiden rheinland-pfälzischen Zweckverbände Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Nord (SPNV-Nord) und Süd (ZÖPNV Süd). Die kümmern sich um die Koordination, Organisation und Finanzierung des Nahverkehrs. Dazu gehört zum Beispiel auch, dass sie europaweite Ausschreibungen durchführen. Dass sie die Verkehrsunternehmen beauftragen, die auf den einzelnen Strecken fahren. Und, dass sie kontrollieren, ob die auch alles richtig machen.

Das ist aber noch nicht alles. Die beiden Zweckverbände gestalten auch den Fahrplan und stimmen ihn mit den regionalen Verkehrsverbünden ab. Sie geben vor, wie der Vertrieb der Angebote aussehen muss und planen und finanzieren ergänzende Buslinien, die Knotenpunkte miteinander verbinden und so das Schienennetz ergänzen.

So, nachdem ich all das gelesen hatte, konnte ich nur noch staunen, was dieser "Rolph" alles können und tun will.
:oops:

Schönen Gruß, Alois
Carsten Frank
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Re: Erdrutsch: Streckensperrung Bacharach-Oberwesel

Beitrag von Carsten Frank »

Dafür findet man bei Rolph ausflugstipps und Smoothie-Rezepte - aber keinerlei Hinweis auf gesperrte Strecken in RLP.
Selbst die Fahrplanauskunft zeigt alle Züge zwischen Herdorf und Betzdorf planmäßig an, während diese zb nach der DB-Auskunft noch weiterhin im SEV sind.

Wer ist für so einen Bullshit verantwortlich und wird sogar noch dafür bezahlt?
Bisher habe ich das ja einfach nur für eine (schlecht gemachte) weitere Werbeseite gehalten.
Aber die scheinen das ja wirklich als was tolles ernst zu meinem?
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Re: Erdrutsch: Streckensperrung Bacharach-Oberwesel

Beitrag von Dieselpower »

Ich bin ja kein Freund des (4)9-€-Tickets, aber ich hege eine einzige Hoffnung:
Daß dieses Ticket, wenn es denn irgendwann mal ausgereift sein sollte, und alle bis jetzt noch nie angesprochenen Fragen (Z.B.: Was ist mit Nutzung der ersten Klasse? Muß ich weiterhin für mein Wochen(!)ticket nach Köln dreimal so viel bezahlen, wie für den bundesweiten Halligallifahrschein im ganzen Monat?) endlich geklärt sind, diese ganzen überflüssigen Organisationen, auf deren Umfang man laut obiger Beschreibung ja auch noch mächtig stolz zu sein scheint, einfach obsolet werden, was dann auch wieder die Kassen des Nahverkehrs enorm entlasten würde.
Vielleicht haben wir dann endlich bedarfsgerechtere Fahrpläne, die sich an Fahrgastströmen und Bedarfszeiten orientieren. Was nützt mir die leer herumgondelnde RB 90 am Heiligabend, die um 23:28 (!!!) in Westerburg aus Limburg ankommt, wenn ich jeden Sonntag im Jahr Köln per ICE frühestens um halb zehn erreiche (über Staffel und Montabaur), und auf dem normalen Weg erst gegen Mittag (11:36!!!)? Was nützt mir die Durchbindung nach Siegen, wenn die meisten Reisenden Richtung Köln wollen (was sich auch äußerst negativ auf die Pünktlichkeitsquote der OWW-Bahn ausgewirkt hat)? Was nützen mir "tolle neue" E-Talent auf der Siegstrecke, wenn die Dosto-gewohnten Reisenden auf engstem Raum mit unmöglichen Sitzen eingepfercht werden? Dieser Müll wurde ja wenigstens zu 50% rückgängig gemacht, aber die Drecksgurken sind immer noch unterwegs - und keineswegs wie vollmundig versprochen - pünktlicher.

Für mich gehört dieser riesige, uneffektive Apparat aus Trägern, Verbünden, Lobbyisten etc. abgeschafft, wie so einige Segnungen der "Bahnreform", die zu dem Trümmerhaufen geführt haben, den die Bahnen heute abbilden. Man muß sich ja bald schämen, wenn man nach seinem Beruf gefragt wird, weil Manager mit Millionengehältern die Arbeit der wenigen verbliebenen Herzblut-Eisenbahner mit einer derart schlechten Außenwirkung verscherbeln, und sich selbst die Taschen vollstopfen....

Aber das hier ist ja bald Material für einen neuen Beitrag... 8)
„Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“
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