Der RMV hat die Vergabeentscheidung am 19. Dezember 2022 bekanntgegeben:
Hessische Landesbahn betreibt weiterhin RegionalExpress nach Siegen und Kassel
RE98 Frankfurt – Gießen – Kassel und RE99 Frankfurt – Gießen – Siegen über 2025 hinaus bei HLB /
Mehr Platz auf einzelnen Fahrten zwischen Frankfurt und Stadtallendorf / kostenfreies WLAN in den Zügen
Die HLB betreibt auch über den Fahrplanwechsel am 14.12.2025 hinaus die RegionalExpress (RE-)Linien
RE 98 Frankfurt – Gießen – Kassel und RE 99 (Frankfurt –) Gießen – Siegen. Das Verkehrsunternehmen hat
sich in einer europaweiten Ausschreibung des RMV, des Nordhessischen Verkehrsverbunds (NVV) und des
Zweckverbands Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) durchgesetzt.
Der Vertrag beginnt im Dezember 2025 und läuft planmäßig 13 Jahre. Die rund zehn Jahre jungen, bereits
bisher eingesetzten Fahrzeuge der HLB erhalten ein umfangreiches modernes Redesign und kommen auch
weiterhin zum Einsatz. Der „Sprinter“, der bislang zweimal am Tag zwischen Frankfurt und Siegen
- ohne Halt in Gießen - fährt, wird bis zum Fahrplan 2026 noch vertraglich vereinbart.
„Die beiden Linien RE98 und RE99 sind wichtige regionsübergreifende Verbindungen, insbesondere für
Berufspendler“, sagt RMV-Geschäftsführer Prof. Knut Ringat: „Mit den umfassenden Modernisierungen,
die dem Stand eines Neufahrzeugs nahezu gleichkommen, und zusätzlichem Platz in der Hauptverkehrszeit,
sind unsere Fahrgäste zukünftig noch komfortabler auf der Main-Weser- und der Dillstrecke unterwegs.
Verbesserungen des Angebots wie diese zeigen, was möglich ist, wenn die finanziellen Spielräume es
uns erlauben.“
„RE98/99 und RE30 sichern schnelle Fahrten zwischen Frankfurt, Mittelhessen und Kassel“, so NVV-Ge-
schäftsführer Steffen Müller. „Wir freuen uns, dass Fahrgäste zwischen der Main-Metropole und dem
Norden des Bundeslandes künftig von pünktlicheren und zuverlässigeren Verbindungen profitieren.
Die in Kassel ankommenden Züge müssen künftig nicht mehr sofort nach Frankfurt zurückfahren.
Verspätungsketten können so vermieden werden, das sorgt für mehr Verlässlichkeit im Fahrplan.“
NWL-Geschäftsführer Joachim Künzel sagt: „Als wichtige länder- und verbundübergreifende Verbin-
dung zwischen Mittelhessen und Nordrhein-Westfalen bietet der RE99 in Siegen Anschlüsse nach Köln,
Dortmund und Hagen. Fahrgäste in und aus Richtung Rheinland und Ruhrgebiet werden auf dieser Linie
künftig noch komfortabler unterwegs sein – ein weiterer Schritt, der den Nahverkehr attraktiver macht.“
„Wir freuen uns über diesen Erfolg im Wettbewerb, denn damit können wir uns dauerhaft entlang der
Main-Weser-Bahn zwischen Frankfurt, Gießen und Kassel und auf der Verbindung nach Siegen etablieren.
Das sichert zahlreiche Arbeitsplätze in unserem Unternehmen und stärkt unsere Marktposition in der Region“,
teilte Veit Salzmann, HLB-Geschäftsführer mit.
Mehr schnelle Verbindungen zwischen Frankfurt und Gießen
Der Fahrplan entspricht weitgehend dem bewährten Angebot: Wie bislang fahren die Linien RE98 und RE99
von Frankfurt im Zweistundentakt zu einem Zug vereint bis Gießen. Dort teilen sie sich und der vordere
Zugteil (RE98) fährt in Richtung Kassel weiter, während der hintere Zug (RE99) nach Siegen fährt. Analog dazu
vereinigen sich RE98 und RE99 in Fahrtrichtung Frankfurt in Gießen. Die Abfahrtszeiten an Anfangs- und End-
station ändern sich nicht, der Regionalexpress aus Richtung Frankfurt fährt jedoch bis Stadtallendorf um
wenige Minuten beschleunigt. Dort wird er künftig von dem ICE26 überholt. Dadurch verlängert sich die wei-
tere Fahrtzeit für den Regionalexpress um rund fünf Minuten, die bis Kassel aber wieder aufgeholt werden.
Mit den neuen Zeiten des ICE26 sind die Gleise zwischen Frankfurt und Gießen frei für mehr Fahrten des
Mittelhessenexpresses: So werden mit RE98/99, RE30 und RB40/41 ab Dezember 2025 halbstündlich schnelle
Regionalverbindungen auf der Strecke zwischen Frankfurt und Gießen angeboten.
Darüber hinaus wird in Kassel künftig ein Fahrzeug eingeschert, so dass die Züge nicht mehr, wie bisher, direkt
wenden und sofort nach Frankfurt zurückfahren müssen. Das sorgt für mehr Verlässlichkeit und Pünktlichkeit der
Verbindungen: Kommt beispielsweise ein Zug aus Frankfurt mit Verspätung in Kassel an, kann der Zug in die
Gegenrichtung trotzdem pünktlich abfahren.
Auf der Dillstrecke zwischen Gießen und Siegen bedient der RE99 auch weiterhin alle zwei Stunden zusätzliche
Stationen zwischen Dillenburg und Siegen.
Längere Züge in der Hauptverkehrszeit
Zwischen Frankfurt und Gießen fahren die Züge grundsätzlich weiterhin in Doppeltraktion, das bedeutet mit
zwei Zugteilen. Neu ist, dass sie im Abschnitt zwischen Frankfurt und Gießen zukünftig von Montag bis Freitag
ab Frankfurt zweimal am Tag zusätzlich, um 14:20 Uhr und um 18:20 Uhr, sogar in Dreifachtraktion und damit
mit 780 statt wie bisher 600 Sitzplätzen unterwegs sein werden. Zwischen Gießen und Stadtallendorf stehen bei
diesen beiden Zugverbindungen 480 statt 300 Sitzplätze zur Verfügung. Die Verbindung mit Abfahrt um 17:20 Uhr
bietet bis Gießen nach wie vor 900 Sitzplätze und ab dort bis nach Stadtallendorf ab Dezember 2025 600 Sitzplätze
– doppelt so viele wie bislang. So haben Fahrgäste auf der Stecke künftig noch mehr Platz in den Fahrzeugen.
Am Wochenende werden bei besonders nachgefragten Fahrten ebenfalls bis zu 900 Sitzplätze angeboten.
Das erweiterte Platzangebot ist möglich, da die „Sprinter-Fahrten“ ohne Halt in Gießen über die Ausschreibung
hinaus vertraglich vereinbart werden und somit für den RE98/99 mehr Fahrzeuge zur Verfügung stehen.
Modern und umfangreich ausgestattete bewährte Fahrzeuge
Eingesetzt werden weiterhin drei dreiteilige und zehn fünfteilige einstöckige Triebzüge vom Typ FLIRT des
Herstellers Stadler. Die bewährten Fahrzeuge erhalten eine umfangreiche Modernisierung, sodass sie nach dem
Fahrplanwechsel im Dezember 2025 mit neuen Sitzen und kostenlosem WLAN unterwegs sein werden. Zur Ver-
besserung der Fahrgastinformation werden die Innenräume sowie Eingangsbereiche zudem mit Monitoren mit
Echtzeitinformationen ausgestattet. Alle Fahrzeuge verfügen über großzügige Mehrzweckbereiche für Fahrgäste
mit Rollstuhl, Kinderwagen oder Fahrrad.
Die Instandhaltung der Fahrzeuge wird die HLB in ihrer neuen Betriebswerkstatt in Butzbach durchführen. Hier
entstehen bis Mitte 2025 insgesamt 65 neue Arbeitsplätze. „Dadurch, dass wir zukünftig alle Arbeiten an den
Fahrzeugen selbst durchführen, auch umfangreiche Instandhaltungs- und Reparaturaufgaben, können wir die
Arbeiten besser und vor allem schneller durchführen. Damit erhöhen wir die Verfügbarkeit der Fahrzeuge für
die Kunden deutlich“, erklärt Salzmann.
https://www.rmv.de/c/de/informationen-f ... und-kassel
Es stellt sich die Frage:
Wie sollen Mehrverkehr und Zusatzleistungen bzw. überschlagene Wende in Kassel erfolgen, wenn sich
an der Anzahl der eingesetzten Fahrzeuge nichts ändert und keine Zusatzbestellung ausgelöst wird
.