Der Niedergang der Bundesbahnfarben
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Der Niedergang der Bundesbahnfarben
Ein jüngeres Vereinsmitglied hatte sich in unserem Forum für ein paar Bilder "seiner" Epoche ausgesprochen. Die unter Modellbahnern als Epoche V bekannte Phase der Privatisierung mit den kunterbunten Zügen in den schnellebigen Phasen der Selbstfindung und des Corporate Designs, der ich irgendwie so gar nichts abfinden konnte. Lange schlummerten Diastreifen in Schuhkartons, aber als mein neuer Scanner richtig warmgelaufen war, kamen auch diese in die Wurst. Und mit entsprechender zeitlicher Distanz kann ich den Bildern mittlerweile auch etwas abfinden. Lange Rede, kurzer Sinn, auf in die kunterbunte Welt der noch jungen Bahn AG:
Als Einstieg,,,,
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„Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“
Albert Einstein
"Ich bin, wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich...!"
Konrad Adenauer
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Re: Der Niedergang der Bundesbahnfarben
Naja, bei oben gezeigtem Zug hatte man immerhin die Auswahl von mindestens 3 oder 4 Inneneinrichtungen....
Aber ich bin - auch im Modell - eher ein Freund von artenreinen oder zumindest stilistisch passenden Garnituren, z.B Mischmasch von n- und m- Wagen oder -yg und -yl.
Aber es war ja nicht immer so schlimm, Hauptsache ohne Geschmiere.....
IR mit 112 in der Haardt nördlich von Recklinghausen
Blau/beige Bügelfalte kommt aus dem Bbf Deutzerfeld - noch vor der Schornsteinkulisse der CFK mitten in der Stadt!
Produktfarbenparade in EDO (Dortmund Hbf)
IR mit optionalem Ostalgiekomfort am Azw. Herne.Baukau
Habt Ihr Spaß dran? Mehr davon? Hab nen eigenen ganzen Ordner mit dieser kunterbunten Zeit.
Aber ich bin - auch im Modell - eher ein Freund von artenreinen oder zumindest stilistisch passenden Garnituren, z.B Mischmasch von n- und m- Wagen oder -yg und -yl.
Aber es war ja nicht immer so schlimm, Hauptsache ohne Geschmiere.....
IR mit 112 in der Haardt nördlich von Recklinghausen
Blau/beige Bügelfalte kommt aus dem Bbf Deutzerfeld - noch vor der Schornsteinkulisse der CFK mitten in der Stadt!
Produktfarbenparade in EDO (Dortmund Hbf)
IR mit optionalem Ostalgiekomfort am Azw. Herne.Baukau
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Re: Der Niedergang der Bundesbahnfarben
Na, dann mach ich die Schatztruhe noch mal auf, und zeige Bilder der Marke "Allerweltskram, weitgehend uninteressant" - zumindest zum Aufnahmezeitpunkt. Heute, ein Vierteljahrhundert später hat sich die Bahn ja leider weiter gewandelt, und nicht zum besseren, wie man gleich beim ersten Bild schon sehen wird.
Eine sich derart beißende Zusammenstellung, daß es fast schon wieder gut aussah, waren die schnellen ersten West-Dostos mit der S-Bahn-111, die zunächst als RegionalSchnellBahn (Zu dieser Zeit begann auch der Unfug mit den Großbuchstaben mitten in der Zugbezeichnung), später als StadtExpress (SE - Eine Gattung, die klammheimlich wieder in der Versenkung verschwand - der Unterschied zum RE war mir auch nie ganz klar) und RegionalExpress. Hier sehen wir die Linie 1 nach Aachen in der Dosto-Ausführung, damals pfuschneue Wagen, die wiederum redesignte Halberstädter ablösten....
Man beachte de umfangreichen Gleisanlagen des Bf Horrem, zwischen Köln und Düren gelegen!
Hier sehen wir eine traditionsreiche, doch mittlerweile auch historische Verbindung. Die Schnellzüge zwischen Köln und Oostende, die z.B. in den 50er Jahren bestehend aus Vorkriegswagen und belgischen AFBs ("Kartoffelkäfern") - wie die belgischen NoHAB-Lizenzlok hießen - im Takt verkehrten, und teilweise Anschluß zu den Ärmelkanalfähren herstellten. Mit Inbetriebnahme des Eurotunnels und der belgischen Schnellfahrstrecke verschwanden diese Züge, die bis dahin die landschaftlich äußerst reizvolle Wesertalstrecke bis Liege fuhren. Hier zeigt 110 407, daß die eigentlich entstellende, weil Proportionen weitgehend ignorierende, Orientrot-Farbgebung auch zum Zug passen kann, besonders bei so einem reinrassigen Zug im orangen Eurofima-C1-Design. Sogar ein Altbauwagen ohne Klima (in der Regel höchst bequeme ehemalige 1.-Klasse-Wagen mit Dachlüftern und Übersetzfenstern, Bauart I4) ist eingereiht.
Der Gegenzug kommt schon in doppelter Hinsicht "moderner" daher - leider im vollen Gegenlicht, mit dem "Renntrabi" 112 179 und den wesentlich neueren SNCB-I11-Wagen, doch der Zuglauf ist mit Oostende - Köln immer noch derselbe.
Tatsächlich gab es allerdings auch manchmal etwas reinrassiges zu bestaunen, wie diesen RE auf der Eifelbahn, noch mit einer "echten" 215 mit Dampfheizleitung, hier noch anz am Anfang seiner Leistung in Köln-Deutz.
Auch sehr schön bunt, weil wirklich international, kam der Ost-West-Express daher, der belorussische, russische, polnische und deutsche Wagen mitführte....hier legt er sich bei Leverkusen-Rheindorf mit 160 in die Kurve....
Auch dieses hübsche Ensemble in Neviges hat die Modernisierung nur z.T. überlebt, Das EG wird heute als Gaststätte genutzt, der Haltepunkt 2003 bei der Umstellung zur S9 durch einen neuen, gesichtslosen, aber stadtnäheren Betonhalteplatz ersetzt, das historische Bahnsteigdach 2019 abgerissen und auch die Wendezüge mit 216 haben "dank" Fahrdraht einen Nachfolger in rundgelutschten Plastik-S-Bahnen einen Nachfolger gefunden.
Fortsetzung folgt
Eine sich derart beißende Zusammenstellung, daß es fast schon wieder gut aussah, waren die schnellen ersten West-Dostos mit der S-Bahn-111, die zunächst als RegionalSchnellBahn (Zu dieser Zeit begann auch der Unfug mit den Großbuchstaben mitten in der Zugbezeichnung), später als StadtExpress (SE - Eine Gattung, die klammheimlich wieder in der Versenkung verschwand - der Unterschied zum RE war mir auch nie ganz klar) und RegionalExpress. Hier sehen wir die Linie 1 nach Aachen in der Dosto-Ausführung, damals pfuschneue Wagen, die wiederum redesignte Halberstädter ablösten....
Man beachte de umfangreichen Gleisanlagen des Bf Horrem, zwischen Köln und Düren gelegen!
Hier sehen wir eine traditionsreiche, doch mittlerweile auch historische Verbindung. Die Schnellzüge zwischen Köln und Oostende, die z.B. in den 50er Jahren bestehend aus Vorkriegswagen und belgischen AFBs ("Kartoffelkäfern") - wie die belgischen NoHAB-Lizenzlok hießen - im Takt verkehrten, und teilweise Anschluß zu den Ärmelkanalfähren herstellten. Mit Inbetriebnahme des Eurotunnels und der belgischen Schnellfahrstrecke verschwanden diese Züge, die bis dahin die landschaftlich äußerst reizvolle Wesertalstrecke bis Liege fuhren. Hier zeigt 110 407, daß die eigentlich entstellende, weil Proportionen weitgehend ignorierende, Orientrot-Farbgebung auch zum Zug passen kann, besonders bei so einem reinrassigen Zug im orangen Eurofima-C1-Design. Sogar ein Altbauwagen ohne Klima (in der Regel höchst bequeme ehemalige 1.-Klasse-Wagen mit Dachlüftern und Übersetzfenstern, Bauart I4) ist eingereiht.
Der Gegenzug kommt schon in doppelter Hinsicht "moderner" daher - leider im vollen Gegenlicht, mit dem "Renntrabi" 112 179 und den wesentlich neueren SNCB-I11-Wagen, doch der Zuglauf ist mit Oostende - Köln immer noch derselbe.
Tatsächlich gab es allerdings auch manchmal etwas reinrassiges zu bestaunen, wie diesen RE auf der Eifelbahn, noch mit einer "echten" 215 mit Dampfheizleitung, hier noch anz am Anfang seiner Leistung in Köln-Deutz.
Auch sehr schön bunt, weil wirklich international, kam der Ost-West-Express daher, der belorussische, russische, polnische und deutsche Wagen mitführte....hier legt er sich bei Leverkusen-Rheindorf mit 160 in die Kurve....
Auch dieses hübsche Ensemble in Neviges hat die Modernisierung nur z.T. überlebt, Das EG wird heute als Gaststätte genutzt, der Haltepunkt 2003 bei der Umstellung zur S9 durch einen neuen, gesichtslosen, aber stadtnäheren Betonhalteplatz ersetzt, das historische Bahnsteigdach 2019 abgerissen und auch die Wendezüge mit 216 haben "dank" Fahrdraht einen Nachfolger in rundgelutschten Plastik-S-Bahnen einen Nachfolger gefunden.
Fortsetzung folgt
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Re: Der Niedergang der Bundesbahnfarben
Ich mache noch mal ein bißchen weiter, wenn's gefällt....
Wir bleiben auf der Strecke Essen - Wuppertal - in nicht gerade gepflegtestem Zustand waren die Wendezüge auf der heutigen S9 in den 90ern unterwegs, repräsentativ hier die 216 157, dennoch war Eile geboten, fand man hier doch so ziemlich das letzte Refugium für 216er im Reisezugdienst, bevor alle zu Cargoloks mutierten. Einige wenige erlebten noch einen zweiten "Frühling" als BR 226, erwiesen sich jedoch als zu schwach für diese Aufgabe, die liegengebliebenen ICEs von der SFS KRM zu bergen, was Anfangs noch häufiger vorkam, als heute.
Auch diese Epoche lag in den letzten Zügen....auch dieser Postzug ist nur noch ein Schatten seiner selbst - aber immerhin, es fuhr noch einer....
Und wieder eine Variante des Oostende-D-Zugs, diesmal mit 110 486 und Eurofima-Wagen in der "Memling"-Farbgebung. Mit Baujahr 1968 erhielt diese Maschine zwar keine "E10"-Beschriftung mehr, mußte aber dennoch drei Namenswechsel über sich ergehen lassen. Als 112 486 erblickte sie das Licht der Welt, wurde dann - wegen der Drehgestelle - auf 140 km/h begrenzt, was ihr die BR-Bezeichnung 114 einbrachte, bis sie schließlich so weit angeglichen war, daß sie trotz des TEE-Lacks nur noch eine gewöhnliche 110 war.
Auch dies ist heute eine Triebwagenleistung. Aber nicht erst seit HLB-Zeiten dieseln hier die LINTplagen auf dem Kurs Siegen - Au herum, das konnte die DB auch schon, nur wenige Jahre später kamen sie....
Kaum mehr wiederzuerkennen ist heute diese Partie bei...naja, siehe Schild. Die 215 kommt mit ihrer RB aus Richtung Bergheim/Erft angerauscht, sie hat die Verbindungskurve in Horrem ohne dortigen Halt genommen, heute existiert dort ein relativ weit abgelegener Bahnsteig. Heute ist der Abschnitt viergleisig, der Einschnitt deutlich verbreitert, womit auch die Bogenbrücke im Hintergrund verschwand. Traurige Berühmtheit erlangte dieses massive Ziegelbauwerk am 26.05.1983, als die Zuglok 110 477 des Oostende-Wien-Express infolge einer murenbedingten Entgleisung mit voller Wucht gegen das Bauwerk krachte. 7 Tote und über 20 Verletzte waren zu beklagen, weil ein Anwohner meinte, es sei eine gute Idee, seinen Pool am oberen Rand des Einschnittes einfach abzulassen, und so einen Teil der Böschung mit hinunterspülte. Man muß sich das heute mal vorstellen, durch den Totalschaden der Maschine "fehlte" eine 140-km/h-taugliche Lok im Bestand, so daß man flugs die 139 134 hernahm, und sie im Schnellverfahren zur 110 511 machte, somit gab es eine einzige Kastenzehner mit 500er Nummer.
Wer kann sich denn noch an diese Gurken erinnern? Da wurden für Millionen von DM Strecken mit Balisen ausgestattet, um diese Dinger zum Neigen zu überzeugen, doch sie neigten sich meistens nicht, nicht richtig oder nicht schnell genug, so daß man ihnen auf der Eifelbahn mit ihren schnellen Links-Rechts-Wechseln bald den Beinamen "Kotzschöckelsche" (in etwa: Kotzschaukel) verpaßte, öfters mal Erholungs- und Klopausen für die Fahrgäste einlegen mußte usw.! Ja, mit Ruhm bekleckert hatte sich der 611er nicht wirklich. Seinem Nachfolger 612 war etwas mehr Erfolg beschieden.
Auch altrote Dieselschönheiten gab es noch zu bewundern, so wie die recht gepflegte 294 340 hier an der alten Ladestraße in Opladen....
...und auch noch "echte" heilige ETs mit Taschenschiebertüren, die urplötzlich nach langer Abstinenz auch am Rhein wieder auftauchten, und zu den x-Wagenzügen, die mittlerweile von 111 auf 143 umgestellt waren, eine erfreuliche Abwechslung boten.
Während die Staatsbahn ja auf eine gewisse universelle Verwendbarkeit bei den Loks achtete, ist ja bei der Möchtegern-Börsenbahn eher der Kurs "Meins und Deins" und "Wer bezahlt das?" wichtig. Und bei der nicht ganz logischen Aufteilung des Lokbestandes im Zusammenhang mit der Auflösung des GB Traktion an die diversen Töchter kommt dann so etwas bei raus, daß die TEE-Lok inzwischen S-Bahnen (oder was man als solche bezeichnet) schiebt. Wobei mir das Farblich gar nicht mal so extrem mißfällt.
Und dann war da noch der Fernverkehr, der sich eine ganze Zeit lang nicht so sicher war, welche Farbe er denn eigentlich gut findet...IC-rot oder IR-blau, oder verkehrsrot/lichtgrau oder lichtgrau-verkehrsrot....? Das Ergebnis ist auf den ersten 100 Metern hinter der immer noch im eleganten TEE-Lack befindlichen 103 zu "bewundern". Leider hat sich das öde Lichtgrau mit schmalem roten Streifen, wie man es heute kennt, durchgesetzt. Man stelle sich einen ICE mit grauem Rahmen und dem roten Fensterband wie am ersten Wagen vor...gar nicht so übel, oder? Vereinzelt findet man diese Farbgebung noch an Wagen, die an ausländische Bahnen veräußert wurden.
Wir bleiben auf der Strecke Essen - Wuppertal - in nicht gerade gepflegtestem Zustand waren die Wendezüge auf der heutigen S9 in den 90ern unterwegs, repräsentativ hier die 216 157, dennoch war Eile geboten, fand man hier doch so ziemlich das letzte Refugium für 216er im Reisezugdienst, bevor alle zu Cargoloks mutierten. Einige wenige erlebten noch einen zweiten "Frühling" als BR 226, erwiesen sich jedoch als zu schwach für diese Aufgabe, die liegengebliebenen ICEs von der SFS KRM zu bergen, was Anfangs noch häufiger vorkam, als heute.
Auch diese Epoche lag in den letzten Zügen....auch dieser Postzug ist nur noch ein Schatten seiner selbst - aber immerhin, es fuhr noch einer....
Und wieder eine Variante des Oostende-D-Zugs, diesmal mit 110 486 und Eurofima-Wagen in der "Memling"-Farbgebung. Mit Baujahr 1968 erhielt diese Maschine zwar keine "E10"-Beschriftung mehr, mußte aber dennoch drei Namenswechsel über sich ergehen lassen. Als 112 486 erblickte sie das Licht der Welt, wurde dann - wegen der Drehgestelle - auf 140 km/h begrenzt, was ihr die BR-Bezeichnung 114 einbrachte, bis sie schließlich so weit angeglichen war, daß sie trotz des TEE-Lacks nur noch eine gewöhnliche 110 war.
Auch dies ist heute eine Triebwagenleistung. Aber nicht erst seit HLB-Zeiten dieseln hier die LINTplagen auf dem Kurs Siegen - Au herum, das konnte die DB auch schon, nur wenige Jahre später kamen sie....
Kaum mehr wiederzuerkennen ist heute diese Partie bei...naja, siehe Schild. Die 215 kommt mit ihrer RB aus Richtung Bergheim/Erft angerauscht, sie hat die Verbindungskurve in Horrem ohne dortigen Halt genommen, heute existiert dort ein relativ weit abgelegener Bahnsteig. Heute ist der Abschnitt viergleisig, der Einschnitt deutlich verbreitert, womit auch die Bogenbrücke im Hintergrund verschwand. Traurige Berühmtheit erlangte dieses massive Ziegelbauwerk am 26.05.1983, als die Zuglok 110 477 des Oostende-Wien-Express infolge einer murenbedingten Entgleisung mit voller Wucht gegen das Bauwerk krachte. 7 Tote und über 20 Verletzte waren zu beklagen, weil ein Anwohner meinte, es sei eine gute Idee, seinen Pool am oberen Rand des Einschnittes einfach abzulassen, und so einen Teil der Böschung mit hinunterspülte. Man muß sich das heute mal vorstellen, durch den Totalschaden der Maschine "fehlte" eine 140-km/h-taugliche Lok im Bestand, so daß man flugs die 139 134 hernahm, und sie im Schnellverfahren zur 110 511 machte, somit gab es eine einzige Kastenzehner mit 500er Nummer.
Wer kann sich denn noch an diese Gurken erinnern? Da wurden für Millionen von DM Strecken mit Balisen ausgestattet, um diese Dinger zum Neigen zu überzeugen, doch sie neigten sich meistens nicht, nicht richtig oder nicht schnell genug, so daß man ihnen auf der Eifelbahn mit ihren schnellen Links-Rechts-Wechseln bald den Beinamen "Kotzschöckelsche" (in etwa: Kotzschaukel) verpaßte, öfters mal Erholungs- und Klopausen für die Fahrgäste einlegen mußte usw.! Ja, mit Ruhm bekleckert hatte sich der 611er nicht wirklich. Seinem Nachfolger 612 war etwas mehr Erfolg beschieden.
Auch altrote Dieselschönheiten gab es noch zu bewundern, so wie die recht gepflegte 294 340 hier an der alten Ladestraße in Opladen....
...und auch noch "echte" heilige ETs mit Taschenschiebertüren, die urplötzlich nach langer Abstinenz auch am Rhein wieder auftauchten, und zu den x-Wagenzügen, die mittlerweile von 111 auf 143 umgestellt waren, eine erfreuliche Abwechslung boten.
Während die Staatsbahn ja auf eine gewisse universelle Verwendbarkeit bei den Loks achtete, ist ja bei der Möchtegern-Börsenbahn eher der Kurs "Meins und Deins" und "Wer bezahlt das?" wichtig. Und bei der nicht ganz logischen Aufteilung des Lokbestandes im Zusammenhang mit der Auflösung des GB Traktion an die diversen Töchter kommt dann so etwas bei raus, daß die TEE-Lok inzwischen S-Bahnen (oder was man als solche bezeichnet) schiebt. Wobei mir das Farblich gar nicht mal so extrem mißfällt.
Und dann war da noch der Fernverkehr, der sich eine ganze Zeit lang nicht so sicher war, welche Farbe er denn eigentlich gut findet...IC-rot oder IR-blau, oder verkehrsrot/lichtgrau oder lichtgrau-verkehrsrot....? Das Ergebnis ist auf den ersten 100 Metern hinter der immer noch im eleganten TEE-Lack befindlichen 103 zu "bewundern". Leider hat sich das öde Lichtgrau mit schmalem roten Streifen, wie man es heute kennt, durchgesetzt. Man stelle sich einen ICE mit grauem Rahmen und dem roten Fensterband wie am ersten Wagen vor...gar nicht so übel, oder? Vereinzelt findet man diese Farbgebung noch an Wagen, die an ausländische Bahnen veräußert wurden.
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"Ich bin, wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich...!"
Konrad Adenauer
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Re: Der Niedergang der Bundesbahnfarben
Ja zum Teil bunt durcheinander gewürfelte Garnituren, aber trotzdem schon historische Bilder.
Der Abzweig in Horrem Richtung Bergheim/Bedburg erinnert mich an die Geschichte eines Arbeitskollegen.
Er fuhr immer mit der Bahn Köln-Ehrenfeld - Groß Königsdorf. Einmal stieg er in Ehrenfeld in einen Zug mit V100 und Umbau 3-achsern Richtung Düren.
Aber er fuhr als Eilzug in Groß Königsdorf durch und in Horrem vorbei über die Verbindungskurve mit nächstem Halt in Quadrath-Ichendorf.
Hier hat ihn dann seine Frau mit dem Auto abgeholt.
Die Strecke von Horrem nach Quadrath-Ichendorf wurde sogar mit Oberleitung überspannt, um den Güterverkehr zum Martinswerk zu bedienen.
Hier fuhren einmal Ganzzüge nach Bitterfeld.
Die vielen gut genutzten Gütergleise in Horrem sind nun abgebaut, sowie die Oberleitung nach Quadrath-Ichendorf.
Das Martinswerk wird heute mit Dieselloks der HGK bedient.
Viele Grüße
Heinz
Der Abzweig in Horrem Richtung Bergheim/Bedburg erinnert mich an die Geschichte eines Arbeitskollegen.
Er fuhr immer mit der Bahn Köln-Ehrenfeld - Groß Königsdorf. Einmal stieg er in Ehrenfeld in einen Zug mit V100 und Umbau 3-achsern Richtung Düren.
Aber er fuhr als Eilzug in Groß Königsdorf durch und in Horrem vorbei über die Verbindungskurve mit nächstem Halt in Quadrath-Ichendorf.
Hier hat ihn dann seine Frau mit dem Auto abgeholt.
Die Strecke von Horrem nach Quadrath-Ichendorf wurde sogar mit Oberleitung überspannt, um den Güterverkehr zum Martinswerk zu bedienen.
Hier fuhren einmal Ganzzüge nach Bitterfeld.
Die vielen gut genutzten Gütergleise in Horrem sind nun abgebaut, sowie die Oberleitung nach Quadrath-Ichendorf.
Das Martinswerk wird heute mit Dieselloks der HGK bedient.
Viele Grüße
Heinz
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Re: Der Niedergang der Bundesbahnfarben
So ist es, Heinz...kleine OT-Ergänzung:
Die bin ich sogar selbst oft gefahren...meist ging es mit einer Class 66 dorthin. In der Regel wartete man bei der Rückfahrt auf der Bergheimer Seite VOR der Verbindungskurve, um diese nicht zu blockieren. Z.B. hier 2001 mit dem noch beladenen Zug, um noch einen 628 vorzulassen, damals noch mit einer der ersten kontinentalen Class 66, der DE 62, die kurzzeitig 9901 als Träger für ein neues Nummernsystem basierend auf Indienststellung - ähnlich wie bei den Stadtwerken Bonn - hieß. Das System setzte sich glücklicherweise nicht durch...die Reste der bereits nach Übergang der Ganzzugleistungen auf die HGK abmontierten Fahrleitung sind erkennbar.
Den Einzelwagenladungsverkehr behielt DB Cargo bis zu dessen Aufgabe. Vorher verkehrten drei Bauxitzugpaare von Köln-Niehl Hafen Westkai bis Ehrenfeld Gbf mit HGK- (KFBE-)Lok, ab da in der Regel mit 140, diese wurden dann ersetzt durch einen einzigen Feuchthydratzug am Tag, dieser kam vom Godorfer Hafen im Kölner Süden, und war durchgängig mit HGK-Lok bespannt, wobei sogar die kräftigen 1002er oftmals an ihre Grenzen kamen, und den "Dicken", also den 1024 oder den Class 66 das Feld überließen - oder gleich in Doppeltraktion auftauchten.
Im Martinswerk selbst war damals nur das Entladegleis und das Umfahrgleis elektrifiziert. Ich hatte mich am trüben Heiligabend 2001 auch mal in luftige Höhe begeben, um den Bahnhof weitgehend abzubilden, hier mit der DE 63:
Die bin ich sogar selbst oft gefahren...meist ging es mit einer Class 66 dorthin. In der Regel wartete man bei der Rückfahrt auf der Bergheimer Seite VOR der Verbindungskurve, um diese nicht zu blockieren. Z.B. hier 2001 mit dem noch beladenen Zug, um noch einen 628 vorzulassen, damals noch mit einer der ersten kontinentalen Class 66, der DE 62, die kurzzeitig 9901 als Träger für ein neues Nummernsystem basierend auf Indienststellung - ähnlich wie bei den Stadtwerken Bonn - hieß. Das System setzte sich glücklicherweise nicht durch...die Reste der bereits nach Übergang der Ganzzugleistungen auf die HGK abmontierten Fahrleitung sind erkennbar.
Den Einzelwagenladungsverkehr behielt DB Cargo bis zu dessen Aufgabe. Vorher verkehrten drei Bauxitzugpaare von Köln-Niehl Hafen Westkai bis Ehrenfeld Gbf mit HGK- (KFBE-)Lok, ab da in der Regel mit 140, diese wurden dann ersetzt durch einen einzigen Feuchthydratzug am Tag, dieser kam vom Godorfer Hafen im Kölner Süden, und war durchgängig mit HGK-Lok bespannt, wobei sogar die kräftigen 1002er oftmals an ihre Grenzen kamen, und den "Dicken", also den 1024 oder den Class 66 das Feld überließen - oder gleich in Doppeltraktion auftauchten.
Im Martinswerk selbst war damals nur das Entladegleis und das Umfahrgleis elektrifiziert. Ich hatte mich am trüben Heiligabend 2001 auch mal in luftige Höhe begeben, um den Bahnhof weitgehend abzubilden, hier mit der DE 63:
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Re: Der Niedergang der Bundesbahnfarben
Tolle Bilder, vielen Dank! Der Interregio war optisch wie auch von der Inneneinrichtung richtig schön.
Gruß
Mattias
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Mattias
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Re: Der Niedergang der Bundesbahnfarben
Hallo Mattias,
Inzwischen sehe ich das auch ähnlich - aber für mich war er eine Plage in den 90ern. Die Sitze waren im Vergleich zu denen der sehr bequemen Spenderwagen (Bm 235, Am 203.1)) bretthart und eng, die Armlehnen eine Katastrophe. Eine Abteilverdunklung war kaum noch möglich durch die Abteilverglasung zum Seitengang bis zur Decke, der Großraumanteil wuchs erneut durch die gemischten "Sitzlandschaften", jeder zweite Fensterplatz entfiel zugunsten des aufklappbaren "Kindersitzes", und obwohl durch diese "abwechslungsreichen Sitzlandschaften" Beinfreiheit, die Großzügigkeit eines geometrischen Abteils etc. verloren ging, bot der Bimz z.B. nur noch 60 statt 72 Sitze und 6 statt 20 (!) Klappsitze im Gang...
Das Design war recht nett, fast schon wieder eine Spur zu überkandidelt (Bonbonfarben), das stimmt.
Komfortabel wurden die i-Wagen, wie man sie in der Gattungsbezeichnung nannte, erst, nachdem die moderne Bahn sich in immer neuen, noch unbequemeren Konstruktionen mit Wandplätzen usw. selbst überbot.
Für mich sind die - nach wie vor ja in Europa anzutreffenden - klassischen Abteilwagen das Nonplusultra des Reisekomforts. Mit verstellbaren Federkernsitzen, bequemen Kopfstützen und Armlehnen, ich kann mit dem Airlinegestühl deutscher Großraumwagen nichts anfangen....
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Re: Der Niedergang der Bundesbahnfarben
Hallo Marko,
schöne Bilder von einer anregenden Zeit des Wechsels, als man aber immer noch viele bequeme Reisemöglichkeiten gefunden hat. Eswar somit immer spannend, welche Wagen der erwartete Zug mit sich führte. Dem Fass den Boden schlug im Herbst 1993 dann sogar mal die Reisemöglichkeit in einem echten Liegewagen über die Obere Westerwaldbahn den Boden aus! Ich glaube dieses Reisevergnügen, im Bcm im Nahverkehr über diese Nebenbahn zu schaukeln, hatte ich damals zwei mal...
Gerne weiter mit dieser Bilderserie!
Die klassischen Abteilwagen... Man findet sie wahrhaftig nur noch sehr selten. Einmal in der 1. Klasse der alten IC-Garnituren, in der 2. Klasse fällt mir dagegen eigentlich nur noch der ÖBB-Park ein, der täglich als IC119/118 zwischen Münster und Innsbruck (über Köln - Stuttgart - Ulm - Bregenz - Bludenz - Arlberg) pendelt. Zwischen etwa 2012 und 2014 wurde er sogar, aufgrund von Lokmangel, planmässig mit einer 103 bespannt, die sich DB Fernverkehr aus dem Museumsbestand zurück geholt hatte.
Was die IR-Wagen angeht: Äusserlich waren die blauen Züge ja sehr ansehnlich, aber mit der Innenausstattung konnte ich auch nie etwas anfangen. Neben den schon genannten Nachteilen fand ich die Wagen auch extrem laut, und wenn dann im Sommer während der Fahrt auch nur ein Fenster offen war, gab es heftige Druckschläge auf die Ohren, und die gesamte Einrichtung bollerte, dass es eine Freude war...
schöne Bilder von einer anregenden Zeit des Wechsels, als man aber immer noch viele bequeme Reisemöglichkeiten gefunden hat. Eswar somit immer spannend, welche Wagen der erwartete Zug mit sich führte. Dem Fass den Boden schlug im Herbst 1993 dann sogar mal die Reisemöglichkeit in einem echten Liegewagen über die Obere Westerwaldbahn den Boden aus! Ich glaube dieses Reisevergnügen, im Bcm im Nahverkehr über diese Nebenbahn zu schaukeln, hatte ich damals zwei mal...
Gerne weiter mit dieser Bilderserie!
Die klassischen Abteilwagen... Man findet sie wahrhaftig nur noch sehr selten. Einmal in der 1. Klasse der alten IC-Garnituren, in der 2. Klasse fällt mir dagegen eigentlich nur noch der ÖBB-Park ein, der täglich als IC119/118 zwischen Münster und Innsbruck (über Köln - Stuttgart - Ulm - Bregenz - Bludenz - Arlberg) pendelt. Zwischen etwa 2012 und 2014 wurde er sogar, aufgrund von Lokmangel, planmässig mit einer 103 bespannt, die sich DB Fernverkehr aus dem Museumsbestand zurück geholt hatte.
Was die IR-Wagen angeht: Äusserlich waren die blauen Züge ja sehr ansehnlich, aber mit der Innenausstattung konnte ich auch nie etwas anfangen. Neben den schon genannten Nachteilen fand ich die Wagen auch extrem laut, und wenn dann im Sommer während der Fahrt auch nur ein Fenster offen war, gab es heftige Druckschläge auf die Ohren, und die gesamte Einrichtung bollerte, dass es eine Freude war...
Re: Der Niedergang der Bundesbahnfarben
Herrliche Farbenvielfalt, kreative Farbkombinationen und nette Züge. Danke für die Bilder!
Reinout
Reinout
Reinout van Rees
Bau meiner Eifelquerbahn-orientierte Modellbahn: Eifelburgenbahn, eingleisige Nebenbahn in 1970
Erzählungen und Geschichten rund um meine Eifelburgenbahn
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