DB Netz schließt EQB-Herrichtung (inzw. nicht mehr) aus
DB Netz schließt EQB-Herrichtung (inzw. nicht mehr) aus
DB Netz ist der Auffassung, dass die Eifelquerbahn - auch nicht "übergangsweise" - für den Schienenverkehr
hergerichtet werden soll. Zumindest hätten dies "DB-Vertreter" laut SWR anlässlich eines Besuchs von Malu
Dreyer am 29. Juli 2021 in Gerolstein gesagt.
In der PM von Malu Dreyer vom 29.07.2021 heißt es noch:
... Es wird auch geprüft, in wie weit die stillgelegte Eifelquerbahn Gerolstein-Kaisersesch genutzt werden kann“,
erklärte Ministerpräsidentin Malu Dreyer.
https://www.rlp.de/de/aktuelles/einzela ... troffenen/
Die "Absage" der DB meldet dann der SWR am 30.07.2021:
Eifelquerbahn soll nicht reaktiviert werden
https://www.swr.de/swraktuell/rheinland ... r-100.html
- - - - - - - - -
Die genannte "Begründung" halte ich für geradezu abenteuerlich und als "dreist in die Welt gesetzte Behauptung ohne Belege":
Die Gleise der Eifelquerbahn und auch der Untergrund seien nicht mehr so tragfähig, wie es nach heutigen Maßstäben nötig
wäre. Die durch das Hochwasser beschädigte Eifelstrecke zwischen Trier und Köln müsse hingegen nur an einzelnen Stellen
im Untergrund ausgebessert werden. Außerdem müssten Gleise ausgetauscht werden. Das könne früher erledigt sein, als
der komplette Neuaufbau der Eifelquerbahn dauern dürfte, so die Bahn-Vertreter.
______________________________________________________________________________________________
Es scheint wenig wahrscheinlich, dass die dort beteiligten DB-Vertreter überhaupt wussten, von welcher Strecke
sie redeten - oder ob sie beide nicht vertauscht haben . Korrekt wäre die Aussage gewesen, dass die EQB nur
an einzelnen Stellen ausgebessert werden müsse, ein weitgehender Neuaufbau aber an der Eifelstrecke erforder-
lich sein wird, was erheblich mehr Zeit in Anspruch nehmen dürfte, als eine Herrichtung der EQB für Überführun-
gen und Bauzüge.
Ich hoffe es gibt genügend Fachkompetenz aus der Region, die diese hanebüchenen Aussagen - auch gegen-
über der Politik und den für Bahn zuständigen Landesministerien und Zweckverbänden - widerlegen können.
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Ein Bericht auf "Wochenspiegellive" vom 30.07. ist inzwischen wieder abrufbar:
Keine Entlastung durch Eifelquerbahn
Bahn sieht positiven Effekt nicht schnell genug eintreten
Den Anfragen nach einer vorübergehenden Reaktivierung der Eifelquerbahn wird die Deutsche Bahn voraussicht-
lich nicht nachkommen. Sie geht davon aus, dass schneller die Eifelstrecke wieder flott gemacht ist als die EQB.
Gerd-Dietrich Bolte, Leiter Infrastrukturprojekte Region Mitte der DB, meinte, dass sich „die Natur die Strecke zu-
rückgeholt habe“. „Die Gleise der Eifelquerbahn müssten dazu neu aufgebaut werden“, so Bolte. DB-Konzernbevoll-
mächtigter Dr. Klaus Vornhusen vertrat die Auffassung: „Wir haben die Erwartung, dass wir mit der Eifelstrecke
schneller fertig sind, als die Reaktivierung der Eifelquerbahn einen positiven Effekt zeigen würde.“
https://www.wochenspiegellive.de/eifel/ ... ahn-71181/
.
edit: Aussagen von Bolte und Vornhusen aus dem Wochenspiegel sowie den Link ergänzt.
hergerichtet werden soll. Zumindest hätten dies "DB-Vertreter" laut SWR anlässlich eines Besuchs von Malu
Dreyer am 29. Juli 2021 in Gerolstein gesagt.
In der PM von Malu Dreyer vom 29.07.2021 heißt es noch:
... Es wird auch geprüft, in wie weit die stillgelegte Eifelquerbahn Gerolstein-Kaisersesch genutzt werden kann“,
erklärte Ministerpräsidentin Malu Dreyer.
https://www.rlp.de/de/aktuelles/einzela ... troffenen/
Die "Absage" der DB meldet dann der SWR am 30.07.2021:
Eifelquerbahn soll nicht reaktiviert werden
https://www.swr.de/swraktuell/rheinland ... r-100.html
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Die genannte "Begründung" halte ich für geradezu abenteuerlich und als "dreist in die Welt gesetzte Behauptung ohne Belege":
Die Gleise der Eifelquerbahn und auch der Untergrund seien nicht mehr so tragfähig, wie es nach heutigen Maßstäben nötig
wäre. Die durch das Hochwasser beschädigte Eifelstrecke zwischen Trier und Köln müsse hingegen nur an einzelnen Stellen
im Untergrund ausgebessert werden. Außerdem müssten Gleise ausgetauscht werden. Das könne früher erledigt sein, als
der komplette Neuaufbau der Eifelquerbahn dauern dürfte, so die Bahn-Vertreter.
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Es scheint wenig wahrscheinlich, dass die dort beteiligten DB-Vertreter überhaupt wussten, von welcher Strecke
sie redeten - oder ob sie beide nicht vertauscht haben . Korrekt wäre die Aussage gewesen, dass die EQB nur
an einzelnen Stellen ausgebessert werden müsse, ein weitgehender Neuaufbau aber an der Eifelstrecke erforder-
lich sein wird, was erheblich mehr Zeit in Anspruch nehmen dürfte, als eine Herrichtung der EQB für Überführun-
gen und Bauzüge.
Ich hoffe es gibt genügend Fachkompetenz aus der Region, die diese hanebüchenen Aussagen - auch gegen-
über der Politik und den für Bahn zuständigen Landesministerien und Zweckverbänden - widerlegen können.
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Ein Bericht auf "Wochenspiegellive" vom 30.07. ist inzwischen wieder abrufbar:
Keine Entlastung durch Eifelquerbahn
Bahn sieht positiven Effekt nicht schnell genug eintreten
Den Anfragen nach einer vorübergehenden Reaktivierung der Eifelquerbahn wird die Deutsche Bahn voraussicht-
lich nicht nachkommen. Sie geht davon aus, dass schneller die Eifelstrecke wieder flott gemacht ist als die EQB.
Gerd-Dietrich Bolte, Leiter Infrastrukturprojekte Region Mitte der DB, meinte, dass sich „die Natur die Strecke zu-
rückgeholt habe“. „Die Gleise der Eifelquerbahn müssten dazu neu aufgebaut werden“, so Bolte. DB-Konzernbevoll-
mächtigter Dr. Klaus Vornhusen vertrat die Auffassung: „Wir haben die Erwartung, dass wir mit der Eifelstrecke
schneller fertig sind, als die Reaktivierung der Eifelquerbahn einen positiven Effekt zeigen würde.“
https://www.wochenspiegellive.de/eifel/ ... ahn-71181/
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edit: Aussagen von Bolte und Vornhusen aus dem Wochenspiegel sowie den Link ergänzt.
Zuletzt geändert von eta176 am Mo 27. Sep 2021, 19:12, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: DB Netz schließt EQB-Herrichtung (bislang) aus
Wo ist er denn hin, der durchgehend nicht mehr vorhandene tragfähige Untergrund der Eifelquerbahn?
Re: DB Netz schließt EQB-Herrichtung (bislang) aus
Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Eifelquerbahn nun des tragfähigen Untergrundes verlustig gegangen ist.
Von Andernach bis Mayen hat die Strecke die Achslast D4 (22,5 Tonnen), von Mayen Bis Kaisersesch CE (20 Tonnen). Zwischen Ulmen und Kaisersesch wurde der Oberbau doch vor einigen Jahren komplett erneuert und von den wenigen Zügen sicherlich nicht schon kaputt gefahren.
Insofern ist es wirklich geboten, diese Aussagen massiv anzuzweifeln.
Man mag die Eifelstrecke, ja relativ schnell (wobei die Frage ist, was da "schnell" in Monaten bedeutet) vom Oberbau her instandsetzen können - aber was ist mit der Signal- und Stellwerkstechnik? Gibt es dazu schon Aussagen?
Grüße
Guido
Von Andernach bis Mayen hat die Strecke die Achslast D4 (22,5 Tonnen), von Mayen Bis Kaisersesch CE (20 Tonnen). Zwischen Ulmen und Kaisersesch wurde der Oberbau doch vor einigen Jahren komplett erneuert und von den wenigen Zügen sicherlich nicht schon kaputt gefahren.
Insofern ist es wirklich geboten, diese Aussagen massiv anzuzweifeln.
Man mag die Eifelstrecke, ja relativ schnell (wobei die Frage ist, was da "schnell" in Monaten bedeutet) vom Oberbau her instandsetzen können - aber was ist mit der Signal- und Stellwerkstechnik? Gibt es dazu schon Aussagen?
Grüße
Guido
Re: DB Netz schließt EQB-Herrichtung (bislang) aus
Die Vertreter der DB Netz sollten sich ihre Strecken einmal genauer anschauen, bevor sie irgendwelche Aussagen treffen. Mit einzelnen Ausbesserungen am Untergrund ist es bei der Eifelstrecke nicht getan.
Eifelstrecke - Kilometer 93,500
Eifelstrecke - Kilometer 123,350
Eifelstrecke - Kilometer 130,400
Auch die Aussagen zur Eifelquerbahn zeugen von wenig Ahnung von der Strecke. Die DB hatte 2019 bereits mitgeteil was an der Strecke zu machen sei, in Bezug auf den Gleiskörper war da gerade mal die Rede von 20 Schwellen bei Hohenfels-Essingen.
Grüße
Jens
Eifelstrecke - Kilometer 93,500
Eifelstrecke - Kilometer 123,350
Eifelstrecke - Kilometer 130,400
Auch die Aussagen zur Eifelquerbahn zeugen von wenig Ahnung von der Strecke. Die DB hatte 2019 bereits mitgeteil was an der Strecke zu machen sei, in Bezug auf den Gleiskörper war da gerade mal die Rede von 20 Schwellen bei Hohenfels-Essingen.
Grüße
Jens
- Mayen West
- Oberschaffner A3
- Beiträge: 80
- Registriert: Do 31. Mai 2007, 18:45
Re: DB Netz schließt EQB-Herrichtung (bislang) aus
Hallo Jens,jwiessner hat geschrieben: ↑Di 3. Aug 2021, 10:01 Die Vertreter der DB Netz sollten sich ihre Strecken einmal genauer anschauen, bevor sie irgendwelche Aussagen treffen. Mit einzelnen Ausbesserungen am Untergrund ist es bei der Eifelstrecke nicht getan.
Eifelstrecke - Kilometer 93,500
Auch die Aussagen zur Eifelquerbahn zeugen von wenig Ahnung von der Strecke. Die DB hatte 2019 bereits mitgeteil was an der Strecke zu machen sei, in Bezug auf den Gleiskörper war da gerade mal die Rede von 20 Schwellen bei Hohenfels-Essingen.
Grüße
Jens
ist die Spraydose die dort auf der einen Schwelle steht von Dir? Oder hat die ein Bahnmitarbeiter vergessen?
Wenn letzteres, wurde vermutlich damit eine kleine Schadstelle am Gleiskörper markiert damit diese nicht übersehen wird.
Schöne Grüße,
Thomas
Re: DB Netz schließt EQB-Herrichtung (bislang) aus
Hallo Thomas,
nein, die Spraydose ist nicht von mir, die Bilder aber auch nicht. Diese wurden uns freundlicherweise für die Vereinsarbeit zur Verfügung gestellt, zeigen sie doch ziemlich deutlich das die Schäden deutlich größer sind, als die DB uns allen aktuell weismachen will.
Viele Grüße,
Jens
nein, die Spraydose ist nicht von mir, die Bilder aber auch nicht. Diese wurden uns freundlicherweise für die Vereinsarbeit zur Verfügung gestellt, zeigen sie doch ziemlich deutlich das die Schäden deutlich größer sind, als die DB uns allen aktuell weismachen will.
Viele Grüße,
Jens
Re: DB Netz schließt EQB-Herrichtung (bislang) aus
Die Idee ist doch so gut. Aber wo kein Wille ist, ist auch kein Weg. Die DB will einen Präzedenzfall offensichtlich unter allen Umständen vermeiden und das lässt tief blicken. Es ist unglaublich, dass ein Unternehmen in Staatsbesitz, das dem Allgemeinwohl dienen sollte, sich so verhält. Welche Partei will das eigentlich ernsthaft ändern?
Re: DB Netz schließt EQB-Herrichtung (bislang) aus
Die Deutsche Bahn wird ihren Standpunkt nochmal überdenken müssen. Die Eifelstrecke ab Euskirchen wird erst deutlich nach 2021 wieder dem Schienenverkehr zur Verfügung stehen:
https://www.deutschebahn.com/pr-frankfu ... t--6331528
https://www.deutschebahn.com/pr-frankfu ... t--6331528
Re: DB Netz schließt EQB-Herrichtung (bislang) aus
Wie lange eine solche Sperrung / Reparatur dauert, das spielt doch für die Bahn(Manager) keine Rolle.
Das hat man doch beim Tunneleinsturz bei Rastatt gesehen. Bitte nicht falsch verstehen, aber im 2. Weltkrieg wurden Schäden durch alliierte Bombardierung sehr schnell wieder notdürftig repariert. Da hätte man z.B. bei Rastatt innerhalb weniger Tage eine Notumfahrung errichtet.
Die Bahn brauchte hier 7 Wochen, um wieder notdürftig fahren zu können.
Nur wer soll es denn machen, es gibt den politischen Willen nicht, ja noch nicht einmal Personal dafür.
Viele Grüße
Heinz
Das hat man doch beim Tunneleinsturz bei Rastatt gesehen. Bitte nicht falsch verstehen, aber im 2. Weltkrieg wurden Schäden durch alliierte Bombardierung sehr schnell wieder notdürftig repariert. Da hätte man z.B. bei Rastatt innerhalb weniger Tage eine Notumfahrung errichtet.
Die Bahn brauchte hier 7 Wochen, um wieder notdürftig fahren zu können.
Nur wer soll es denn machen, es gibt den politischen Willen nicht, ja noch nicht einmal Personal dafür.
Viele Grüße
Heinz
Keine Gestattungsvereinbarung für Freischnittarbeiten
Während im Ahrtal "einfach gemacht wird", d.h. Lohnfuhrunternehmen, Landwirte, Bauunternehmen,
Spediteure, Handwerker (wie aktuell zahlreiche Dachdeckerbetriebe) dort für die Allgemeinheit ehren-
amtlich und tlw. auf eigenes Risiko anpacken und arbeiten, erteilt die DB Netz noch nicht einmal eine
Gestattungsvereinbarung für Freischnittarbeiten (was sonst eigentlich für viele stillgelegte Strecken
eher Normalität ist) und schreibt hochnäsig:
Die Strecke befindet sich im Eigentum der DB Netz AG und wird von den entsprechenden Bereichen
turnusgemäß und in Einklang mit bestehenden Richtlinien gemanagt. Demnach ist derzeit auch
keine Gestattung zum Betreten und Freischneiden der Strecke durch Dritte vorgesehen.
.
-
- Oberschaffner A3
- Beiträge: 55
- Registriert: So 11. Jan 2009, 11:26
Re: DB Netz schließt EQB-Herrichtung (bislang) aus
Warum leitet der Zweckverband die Mittel für die bestellten und derzeit nicht durchführbaren Verkehre auf der Eifelstrecke für die Dauer des Totalausfalls nicht in Ersatzverkehrsbestellungen auf der EQB um? Muss ja weder für die Infrastruktur noch für die Verkehre selbst zwigend an den vielfältig überforderten DB-Konzern gehen. Wo ein Wille da ein Weg.
Re: DB Netz schließt EQB-Herrichtung (bislang) aus
Und das Land hat bei der EQB sogar ein Mitspracherecht, wie die DB Netz AG selbst geschrieben hat:
Wir möchten vorausschicken, dass über die weitere Vorgehensweise hinsichtlich der Eifelquerbahn nur in Abstimmung mit dem Land Rheinland-Pfalz hinsichtlich einer Reaktivierung der Strecke wird entschieden werden können.
Wir möchten vorausschicken, dass über die weitere Vorgehensweise hinsichtlich der Eifelquerbahn nur in Abstimmung mit dem Land Rheinland-Pfalz hinsichtlich einer Reaktivierung der Strecke wird entschieden werden können.