Rheinhessenbahn 5 (letzter Teil): Albig & Alzey (1982-1988, 30B)
Rheinhessenbahn 5 (letzter Teil): Albig & Alzey (1982-1988, 30B)
Hallo Rheinhessen-Freunde,
heute nun der 5. und damit auch der letzte Teil der Aufnahmen von Bingen bis Alzey.
Die vorherigen Teile findet Ihr hier:
Teil 1: https://www.drehscheibe-online.de/foren ... 17,9618357
Teil 2: https://www.drehscheibe-online.de/foren ... 17,9621772
Teil 3: https://www.drehscheibe-online.de/foren ... 17,9625759
Teil4: https://www.drehscheibe-online.de/foren ... 17,9629356
Die Direktionskarte aus dem Jahr 1980 zeigt die Lage der heute angebotenen Station Albig und Alzey.
Scan 0a
Einzige Betriebsstelle zwischen Armsheim und Alzey ist die Station Albig.
Scan 0b
Diesen einfach gegliederten Gleisplan des Bahnhofs Albig konnte ich anhand einer Aufzeichnung von Mark („Zaubermark“) erstellen; besten Dank an ihn.
Solange Albig noch das Ladegleis mitsamt Ein- und Ausfahrsignalen besaß, waren die wesentlichen Voraussetzungen für die Kategorie „Bahnhof“ erfüllt. Heutzutage handelt es sich nur noch um einen Haltepunkt.
Die Topografische Karte 1:25.000 zeigt 1970 nach meiner Einschätzung noch ein drittes Durchgangsgleis – 1975 ist es nicht mehr verzeichnet.
Bild 1:
Am 29. Juli 1982 war es 18.56 Uhr, als Andreas und ich das Bahnhofsgebäude im Abendlicht fotografierten.
Bild 2:
11 Minuten später kam an jenem Donnerstag, den 29. Juli 1982, die 212 353 mit ihrem 8387 (Alzey 19.05 – Albig 19.08 – Mainz Hbf 19.49) höchstpünktlich herangerollt. Das Einfahrsignal am rechten Bildrand ist noch offen. Auf dieser Seite des Fotos sieht man auch noch das Ladegleis und die auffällig freie Fläche bis hin zum Gleis 2.
Der kleine Junge auf seinem Dreirad ist heute sicher ein gestandener Mann in den vierziger Jahren
Bild 3:
Sechs Jahre später, am Samstag, den 2. August 1986, befand ich auf Bahnsteig 1 und erwartete den 8396 (Mainz 10.56 – Albig 11.39 – Alzey 11.43). Er bestand aus dem Mainzer 515 015 sowie einem weiteren unbekannten 515.
Auch alle anderen in diesem Beitrag gezeigten Akkutriebwagen waren im Zeitpunkt der Aufnahme in Mainz beheimatet.
Bild 4:
Am Montag, den 15. Februar 1988, entstand dieses Bild von der Ladestraße aus. Um mal das Empfangsgebäude und den Bahnsteig 1 aus der Südrichtung zu dokumentieren, löste ich die Kamera frühzeitig aus. Bei dem Zug auf Gleis 2 handelt es sich um den 6873 (Bingen (Rh) 13.24 – Albig 14.10 – Worms 14.57), bestehend aus dem 515 548 sowie 815 616. Die Bahnhofsuhr zeigt 14.10.
Bild 5:
Der Halt des 6873 von Bild 4 mit 515 548 und 815 616.
Bild 6:
Wenige Minuten später der Gegenzug 6870 (Worms 13.26 – Albig 14.12 – Bingen (Rh) – Bingerbrück 14.53), gebildet aus dem 515 551 und jeweils einem unbekannte 515 sowie 815.
Bild 7:
Ein halbes Jahr später, am 5. August 1988, erwischten wir um 14.30 Uhr den bereits aus den vorherigen Berichten bekannten Schienenbus-Sonderzug für Eisenbahnfreunde auch im Bahnhof Albig auf dem Weg in Richtung Armsheim, bestehend aus 798 726, 998 142 und 998 798.
So oft hat man hier bei den Zugläufen die Station Alzey gelesen – jetzt ist es endlich soweit, ihn näher kennenzulernen. Zunächst durch einen Blick auf einen von mir erstellten schematischen Gleisplan, der auf einer Aufzeichnung von Mark („Zaubermark“) aus dem Jahr 1993 beruht, aber im Wesentlichen mit meinen und Andreas‘ Beobachtungen bei unseren Besuchen in den Jahren 1982 bis 1988 übereinstimmt. Mark gilt für seine Unterstützung hierfür ein großes Dankeschön.
Bei der Gelegenheit möchte ich betonen, meine selbst erstellten Gleispläne nicht als Dokumentation verstanden zu wissen, sondern lediglich als Orientierungshilfe für die Lokalisation der Aufnahmen.
Scan 7a
Bild 8:
Alzey hat 3 Bahnsteige mit 5 Gleisen; Gleis 1 ist der Hausbahnsteig.
Am 29. Juli 1982, einem Donnerstag, standen wir am Gleis 2 und lichteten um 16.14 Uhr den auf Gleis 1 angekommenen 8374 (Mainz 15.18 – Alzey 16.08), gebildet aus 515 104 + 515 015 + 815 624, ab.
Bild 9:
Die Garnitur von Bild 8 aus der Nähe.
Vom Hochsommer nun in den eiskalten Winter:
Am Donnerstag, den 3. Januar 1985, meldete man in weiten Teilen Rheinhessens eine Höchsttemperatur von minus 5 Grad. Das hielt Andreas und mich nicht ab, den ganzen lieben Tag auf Fototour zu sein. Unsere einzige Sorge galt lediglich den Batterien bzw. Akku-Konstruktionen für unsere Canon-Kameras, die an der frischen Luft schnell einen Spannungsabfall erlitten. Wir hielten sie aber mit Körperwärme leistungsbereit.
Bild 10:
An jenem 3. Januar 1985 standen wir um 15.18 Uhr in Alzey an Gleis 3 und hatten so freien Blick auf den gerade hereingekommenen Wendezug 8372 (Mainz 14.26 – Alzey 15.16) mit seiner 212 362.
Im Hintergrund sieht man die Südausfahrt mit dem Rechteckschuppen rechts, der damals noch auf einem Gleis von einem Triebfahrzeug genutzt werden konnte. Die übrigen Stände beanspruchten meistens Bahnbusse.
Bild 11:
Wir drehten uns einmal um, und schon war der gerade von der heute demontierten Bodenheimer Strecke („Amiche“) hereingerollte 515 126 als 6585 (Mainz Hbf 14.20 – Bodenheim 14.34 – Alzey 15.20) um 15.18 Uhr auf Gleis 1 im Bild.
Das Empfangsgebäude war am 10. Oktober 1944 durch Kriegseinwirkung völlig zerstört worden. Der Neubau wurde am 22. Juli 1954 eröffnet.
Bild 12:
Das Fahrzeug von Bild 11 um 15.24 Uhr: Der 515 126 hatte bereits die roten Schlussscheiben gesetzt bekommen, um die an diesen Tag letzte Fahrt übers „Amiche“ als 6594 (Alzey 15.32 -Gau Odernheim – Bodenheim – Mainz Hbf 16.32) zu absolvieren.
Bild 13:
20 Minuten später kam dann der 515 005 als 6872 (Worms 15.09 – 15.41 Alzey 15.54 – Bingen (Rh) 16.32) auf Gleis 1 herein, welcher damit die komplette Rheinhessenbahn abfuhr.
Dann wurde die hochnebelartige Wolkenschicht, die uns den ganzen Tag begleitet hatte, immer dünner. Für Fahrtaufnahmen war es zwar jetzt zu spät. Aber dafür gab es gegen 16.30 Uhr erste Anzeichen für ein interessantes Abendrot.
Was sich dann aber am südwestlichen Himmel entwickelte, war einfach atemberaubend. Das Fotografieren eines so prächtigen, feuerroten Abendhimmels hatten wir diesmal in aller Ruhe vorbereiten können – wir warteten gespannt mit Stativen und Spiegelreflex-Kameras auf den richtigen Zeitpunkt. Um kurz vor 17 Uhr ging es los. Per Drahtauslöser experimentierten wir mit verschiedenen Belichtungsvarianten. Auch kam unser lichtstarkes, leichtes Teleobjektiv mit 85 mm Brennweite zum Einsatz. Aber allzu viel Zeit hatten wir natürlich nicht ….
Bild 14:
Diese akzeptable Aufnahme gelang gemäß der Uhr vor dem Lokschuppen um 17.01 Uhr.
Bild 15:
Als die Ausfahrt für den 6679 (Bingerbrück 16.14 – 17.01 Alzey 17.16 – Worms 17.48) auf Gleis 3 gezogen wurde, probierten wir noch ein letztes Bild; es war 17.14 Uhr und schon deutlich dunkler.
Beim jetzt kaum erkennbaren Gleissperrsignal der Südausfahrt Gleis 3 (hier rechts) war die Beleuchtung ausgefallen.
Bild 16:
Danach drehten wir sogleich die Stative Richtung Bahnsteige, wo bereits die Dunkelheit um sich griff. Bei diesen Lichtwechseln und der knappen Zeit waren wir uns nicht sicher, diese faszinierende Idylle auch wirklich einfangen zu haben. Heute wäre das kein Problem mehr.
- Auf Gleis 5 (also links) standen noch die Nahverkehrswagen (Silberlinge) des von einer 212 gezogenen 8376 (Mainz 16.17 – Alzey 17.12).
- Auf Gleis 4 war abfahrbereit der beige-ozeanblaue 515 432 als 6679 (Bingerbrück 16.14 – Bingen (Rh) – 17.01 Alzey 17.16 – Worms 17.48).
- Und auf Gleis 3 sollte der rote 515 548 als 6878 (Worms 16.36 – 17.13 Alzey 17.31 – Bingen (Rh) 18.07) in die Gegenrichtung fahren.
Bild 17:
Dann wechselten wir rasch an das nördliche Ende des Bahnsteigs zwischen den Gleisen 2 und 3.
Für Gleis 3 stand schon die Ausfahrt (Hp 2) für den bereits auf Bild 16 zu sehenden roten 515 548 als 6878.
Im Hintergrund erkennt man das erleuchtete Wärterstellwerk „An“.
Nach der Wegfahrt des Akku-Triebwagens nach Bingen kehrte eine bemerkenswerte Stille in dem jetzt vor Kälte klirrenden Bahnhof ein. Da mir ohne Handschuhe fast die Finger am Stativ festgefroren wären, beschlossen wir, mit einem letzten Bild den Besuch des Alzeyer Bahnhofs abzuschließen.
Bild 18:
Das war also das Abschiedsbild in Blickrichtung Südwest.
Betrachte ich aber heute dieses Bild im Detail, bedaure ich, nicht mehr gemacht zu haben.
Diese Teleaufnahme von etwa 17.45 Uhr zeigt das Fahrdienstleiter-Stellwerk „Af“ auf dem Bahnsteig zwischen den Gleisen 4 und 5, das ich sträflichst vernachlässigt habe. Dann sieht man die Lichter aller fünf Ausfahrsignale im Südwesten und den beleuchteten Lokschuppen.
Auf der Heimfahrt nach Rüdesheim im beheizten Pkw beschlich uns eine Sehnsucht, so schnell wie möglich wiederzukommen. Und das geschah sogar schon am nächsten Tag, weil die Wettervorhersage uns anhaltenden Sonnenschein prognostiziert hatte.
Nach Zwischenstopps u. a. beim „Amiche“ (Bodenheim – Alzey) waren wir also am Freitag, den 4. Januar 1985, mittags wieder da; diesmal auf dem Nordteil des Hausbahnsteiges.
Bild 19:
In Anlehnung an die Nachtaufnahme von der Nordausfahrt (Bild 17) nun die gleiche Szenerie bei Sonnenschein.
Bild 20:
Zunächst sahen wir eine dreiteilige Akkutriebwagen-Garnitur mit dem 515 522 am Schluss sowie einem 515 und einem 815 als 6870 (Worms 13.22 – 14.04 Alzey 14.09 – Gensingen-Horrweiler (!) 14.38).
Bild 21:
Wenig später kam an jenem 4. Januar 1985 der 515 555 mit einem weiteren 515 als 6873 (Bingen (Rh) 13.24 – 14.11 Alzey 14.28 – Worms 14.57) auf Gleis 5 herein.
Bild 22:
815 610 und 515 120 verlassen auf Rangierfahrt das Gleis 2.
Wir verlegten dann am 4. Januar 1985 wieder zum „Amiche“ (Alzey – Bodenheim). Aber das wäre eine andere Geschichte.
Bild 23:
Exakt gleicher Fotostandort (Hausbahnsteig) am 26. Oktober 1985: In der Zuckerrübensaison kam uns die 211 177 mit ihrer Übergabe entgegen.
Nun zum ehemaligen Bahnbetriebswerk. Alzey war seit 1954 Außenstelle des Bw Worms geworden.
Dort lichteten wir am 2. August 1986 einige Fahrzeuge ab, die dort pausierten:
Bild 24:
Die Darmstädter 212 357.
Bild 25:
Dann die 212 359, ebenfalls eine Darmstädterin, vor einem aus Silberlingen bestehenden Zug.
Bild 26:
Der 515 022 stand am 2. August 1986 an der Ladestation.
Bild 27:
Der 515 022 war wohl besonders gerne beim Laden – so auch wieder am 15. Februar 1988 an der Ostwand der Lokhalle.
Bild 28:
Dann hatten wir endlich auch am 15. Februar 1988 die Gelegenheit, den 1954 in Dienst gestellten Prototyp 515 002 angemessen zu fotografieren. Er war derzeit ebenfalls in Mainz stationiert und wurde ein Jahr später in Mönchengladbach ausgemustert. Zwischen 1960 und 1962 war er zum Beispiel auch mal in Oberlahnstein beheimatet.
Bild 29:
Der Mainzer Regionalbus der Marke Magirus-Deutz 260 L 117 mit dem amtlichen Kennzeichen DB 22-1 aus dem Jahr 1980 stand am 15. Februar 1988 auf dem Gelände des ehem. Bahnbetriebswerkes so schön im Licht, dass wir gnädiger weise noch ein Dia investierten.
Heute bin ich aber auch deshalb sehr froh über diese Aufnahme, weil von rechts noch ein wenig Flair der damals intakten alten Alzeyer Bahnwelt rüberkommt.
Bild 30:
Fünf Monate später, am Mittwoch, den 27. Juli 1988, kamen Andreas, Karl-Heinz R. und ich bei wechselhaftem Wetter auf Rückfahrt von einer Schwaben-Tour in Rheinhessen durch. Skeptisch positionierten wir uns im Nordteil des Bahnhofs Alzey – schräg gegenüber dem Wärterstellwerk „An“ -, um den 6887 (Bingen (Rh) 17.24 – 18.09 Alzey 18.24 – Worms 18.53) aufzunehmen. Während dann das Stellwerk bereits in der Sonne lag, verdunkelte die uns allen bekannte und verhasste „Fotowolke“ die Einfahrt der Prototyps 515 002. Dafür kamen aber zwei Regenbögen – der Rechte besonders schön ausgeprägt – gut zur Geltung.
Für mich wars ein Abschiednehmen: Denn weder den 515 002 noch den Bahnhof Alzey habe ich wiedergesehen.
Wie trostlos das heute m. E. in Alzey aussieht, hat Rodrigo H. Gebhard eindrucksvoll dokumentiert:
https://rgebhard.de/seite838.htm
Es gibt aber auch Positives zu berichten: Am 30. Mai 1999 – also lange nach unseren Fototouren – reaktivierte man das Teilstück der Donnersbergbahn von Alzey nach Kirchheimbolanden, das bereits am 20. Mai 1951 den Personenverkehr verloren hatte.
Ursprünglich verband die Donnersbergbahn ja die Stationen Alzey und Marnheim und war eine zukunftsträchtige Hauptbahn, die durch Sprengung des Pfrimmtalviaduktes zum Ende des Zweiten Weltkrieges zwischen Kirchheimbolanden und Marnheim für immer unterbrochen wurde. Im Sommer 1939 verkehrte noch beispielsweise ein Eilzugpaar (E 414 & E 431) zwischen Mainz – Armsheim – Alzey – Marnheim – Langmeil – Kaiserslautern – Pirmasens.
Heute verbinden die Züge Kirchheimbolanden mit der Landeshauptstadt Mainz im Stundentakt.
Die Lage der Donnersbergbahn sowie weiterer Bahnen in Rheinhessen zeigt der folgende Ausschnitt aus der „Eisenbahnkarte Deutschlands“ vom Juni 1939, die im Original im Maßstab 1 zu 300.000 hergestellt wurde und m. E. wegen ihrer Übersichtlichkeit von mir sehr geschätzt wird.
Hierzu habe ich mal vier Karten zusammengefügt (Nr. 35, 36, 43, 44; das Schnittkreuz lag leider Mitten in Rheinhessen) und geringfügig restauriert.
Scan 30a
Es grüßt Euch
Günter
heute nun der 5. und damit auch der letzte Teil der Aufnahmen von Bingen bis Alzey.
Die vorherigen Teile findet Ihr hier:
Teil 1: https://www.drehscheibe-online.de/foren ... 17,9618357
Teil 2: https://www.drehscheibe-online.de/foren ... 17,9621772
Teil 3: https://www.drehscheibe-online.de/foren ... 17,9625759
Teil4: https://www.drehscheibe-online.de/foren ... 17,9629356
Die Direktionskarte aus dem Jahr 1980 zeigt die Lage der heute angebotenen Station Albig und Alzey.
Scan 0a
Einzige Betriebsstelle zwischen Armsheim und Alzey ist die Station Albig.
Scan 0b
Diesen einfach gegliederten Gleisplan des Bahnhofs Albig konnte ich anhand einer Aufzeichnung von Mark („Zaubermark“) erstellen; besten Dank an ihn.
Solange Albig noch das Ladegleis mitsamt Ein- und Ausfahrsignalen besaß, waren die wesentlichen Voraussetzungen für die Kategorie „Bahnhof“ erfüllt. Heutzutage handelt es sich nur noch um einen Haltepunkt.
Die Topografische Karte 1:25.000 zeigt 1970 nach meiner Einschätzung noch ein drittes Durchgangsgleis – 1975 ist es nicht mehr verzeichnet.
Bild 1:
Am 29. Juli 1982 war es 18.56 Uhr, als Andreas und ich das Bahnhofsgebäude im Abendlicht fotografierten.
Bild 2:
11 Minuten später kam an jenem Donnerstag, den 29. Juli 1982, die 212 353 mit ihrem 8387 (Alzey 19.05 – Albig 19.08 – Mainz Hbf 19.49) höchstpünktlich herangerollt. Das Einfahrsignal am rechten Bildrand ist noch offen. Auf dieser Seite des Fotos sieht man auch noch das Ladegleis und die auffällig freie Fläche bis hin zum Gleis 2.
Der kleine Junge auf seinem Dreirad ist heute sicher ein gestandener Mann in den vierziger Jahren
Bild 3:
Sechs Jahre später, am Samstag, den 2. August 1986, befand ich auf Bahnsteig 1 und erwartete den 8396 (Mainz 10.56 – Albig 11.39 – Alzey 11.43). Er bestand aus dem Mainzer 515 015 sowie einem weiteren unbekannten 515.
Auch alle anderen in diesem Beitrag gezeigten Akkutriebwagen waren im Zeitpunkt der Aufnahme in Mainz beheimatet.
Bild 4:
Am Montag, den 15. Februar 1988, entstand dieses Bild von der Ladestraße aus. Um mal das Empfangsgebäude und den Bahnsteig 1 aus der Südrichtung zu dokumentieren, löste ich die Kamera frühzeitig aus. Bei dem Zug auf Gleis 2 handelt es sich um den 6873 (Bingen (Rh) 13.24 – Albig 14.10 – Worms 14.57), bestehend aus dem 515 548 sowie 815 616. Die Bahnhofsuhr zeigt 14.10.
Bild 5:
Der Halt des 6873 von Bild 4 mit 515 548 und 815 616.
Bild 6:
Wenige Minuten später der Gegenzug 6870 (Worms 13.26 – Albig 14.12 – Bingen (Rh) – Bingerbrück 14.53), gebildet aus dem 515 551 und jeweils einem unbekannte 515 sowie 815.
Bild 7:
Ein halbes Jahr später, am 5. August 1988, erwischten wir um 14.30 Uhr den bereits aus den vorherigen Berichten bekannten Schienenbus-Sonderzug für Eisenbahnfreunde auch im Bahnhof Albig auf dem Weg in Richtung Armsheim, bestehend aus 798 726, 998 142 und 998 798.
So oft hat man hier bei den Zugläufen die Station Alzey gelesen – jetzt ist es endlich soweit, ihn näher kennenzulernen. Zunächst durch einen Blick auf einen von mir erstellten schematischen Gleisplan, der auf einer Aufzeichnung von Mark („Zaubermark“) aus dem Jahr 1993 beruht, aber im Wesentlichen mit meinen und Andreas‘ Beobachtungen bei unseren Besuchen in den Jahren 1982 bis 1988 übereinstimmt. Mark gilt für seine Unterstützung hierfür ein großes Dankeschön.
Bei der Gelegenheit möchte ich betonen, meine selbst erstellten Gleispläne nicht als Dokumentation verstanden zu wissen, sondern lediglich als Orientierungshilfe für die Lokalisation der Aufnahmen.
Scan 7a
Bild 8:
Alzey hat 3 Bahnsteige mit 5 Gleisen; Gleis 1 ist der Hausbahnsteig.
Am 29. Juli 1982, einem Donnerstag, standen wir am Gleis 2 und lichteten um 16.14 Uhr den auf Gleis 1 angekommenen 8374 (Mainz 15.18 – Alzey 16.08), gebildet aus 515 104 + 515 015 + 815 624, ab.
Bild 9:
Die Garnitur von Bild 8 aus der Nähe.
Vom Hochsommer nun in den eiskalten Winter:
Am Donnerstag, den 3. Januar 1985, meldete man in weiten Teilen Rheinhessens eine Höchsttemperatur von minus 5 Grad. Das hielt Andreas und mich nicht ab, den ganzen lieben Tag auf Fototour zu sein. Unsere einzige Sorge galt lediglich den Batterien bzw. Akku-Konstruktionen für unsere Canon-Kameras, die an der frischen Luft schnell einen Spannungsabfall erlitten. Wir hielten sie aber mit Körperwärme leistungsbereit.
Bild 10:
An jenem 3. Januar 1985 standen wir um 15.18 Uhr in Alzey an Gleis 3 und hatten so freien Blick auf den gerade hereingekommenen Wendezug 8372 (Mainz 14.26 – Alzey 15.16) mit seiner 212 362.
Im Hintergrund sieht man die Südausfahrt mit dem Rechteckschuppen rechts, der damals noch auf einem Gleis von einem Triebfahrzeug genutzt werden konnte. Die übrigen Stände beanspruchten meistens Bahnbusse.
Bild 11:
Wir drehten uns einmal um, und schon war der gerade von der heute demontierten Bodenheimer Strecke („Amiche“) hereingerollte 515 126 als 6585 (Mainz Hbf 14.20 – Bodenheim 14.34 – Alzey 15.20) um 15.18 Uhr auf Gleis 1 im Bild.
Das Empfangsgebäude war am 10. Oktober 1944 durch Kriegseinwirkung völlig zerstört worden. Der Neubau wurde am 22. Juli 1954 eröffnet.
Bild 12:
Das Fahrzeug von Bild 11 um 15.24 Uhr: Der 515 126 hatte bereits die roten Schlussscheiben gesetzt bekommen, um die an diesen Tag letzte Fahrt übers „Amiche“ als 6594 (Alzey 15.32 -Gau Odernheim – Bodenheim – Mainz Hbf 16.32) zu absolvieren.
Bild 13:
20 Minuten später kam dann der 515 005 als 6872 (Worms 15.09 – 15.41 Alzey 15.54 – Bingen (Rh) 16.32) auf Gleis 1 herein, welcher damit die komplette Rheinhessenbahn abfuhr.
Dann wurde die hochnebelartige Wolkenschicht, die uns den ganzen Tag begleitet hatte, immer dünner. Für Fahrtaufnahmen war es zwar jetzt zu spät. Aber dafür gab es gegen 16.30 Uhr erste Anzeichen für ein interessantes Abendrot.
Was sich dann aber am südwestlichen Himmel entwickelte, war einfach atemberaubend. Das Fotografieren eines so prächtigen, feuerroten Abendhimmels hatten wir diesmal in aller Ruhe vorbereiten können – wir warteten gespannt mit Stativen und Spiegelreflex-Kameras auf den richtigen Zeitpunkt. Um kurz vor 17 Uhr ging es los. Per Drahtauslöser experimentierten wir mit verschiedenen Belichtungsvarianten. Auch kam unser lichtstarkes, leichtes Teleobjektiv mit 85 mm Brennweite zum Einsatz. Aber allzu viel Zeit hatten wir natürlich nicht ….
Bild 14:
Diese akzeptable Aufnahme gelang gemäß der Uhr vor dem Lokschuppen um 17.01 Uhr.
Bild 15:
Als die Ausfahrt für den 6679 (Bingerbrück 16.14 – 17.01 Alzey 17.16 – Worms 17.48) auf Gleis 3 gezogen wurde, probierten wir noch ein letztes Bild; es war 17.14 Uhr und schon deutlich dunkler.
Beim jetzt kaum erkennbaren Gleissperrsignal der Südausfahrt Gleis 3 (hier rechts) war die Beleuchtung ausgefallen.
Bild 16:
Danach drehten wir sogleich die Stative Richtung Bahnsteige, wo bereits die Dunkelheit um sich griff. Bei diesen Lichtwechseln und der knappen Zeit waren wir uns nicht sicher, diese faszinierende Idylle auch wirklich einfangen zu haben. Heute wäre das kein Problem mehr.
- Auf Gleis 5 (also links) standen noch die Nahverkehrswagen (Silberlinge) des von einer 212 gezogenen 8376 (Mainz 16.17 – Alzey 17.12).
- Auf Gleis 4 war abfahrbereit der beige-ozeanblaue 515 432 als 6679 (Bingerbrück 16.14 – Bingen (Rh) – 17.01 Alzey 17.16 – Worms 17.48).
- Und auf Gleis 3 sollte der rote 515 548 als 6878 (Worms 16.36 – 17.13 Alzey 17.31 – Bingen (Rh) 18.07) in die Gegenrichtung fahren.
Bild 17:
Dann wechselten wir rasch an das nördliche Ende des Bahnsteigs zwischen den Gleisen 2 und 3.
Für Gleis 3 stand schon die Ausfahrt (Hp 2) für den bereits auf Bild 16 zu sehenden roten 515 548 als 6878.
Im Hintergrund erkennt man das erleuchtete Wärterstellwerk „An“.
Nach der Wegfahrt des Akku-Triebwagens nach Bingen kehrte eine bemerkenswerte Stille in dem jetzt vor Kälte klirrenden Bahnhof ein. Da mir ohne Handschuhe fast die Finger am Stativ festgefroren wären, beschlossen wir, mit einem letzten Bild den Besuch des Alzeyer Bahnhofs abzuschließen.
Bild 18:
Das war also das Abschiedsbild in Blickrichtung Südwest.
Betrachte ich aber heute dieses Bild im Detail, bedaure ich, nicht mehr gemacht zu haben.
Diese Teleaufnahme von etwa 17.45 Uhr zeigt das Fahrdienstleiter-Stellwerk „Af“ auf dem Bahnsteig zwischen den Gleisen 4 und 5, das ich sträflichst vernachlässigt habe. Dann sieht man die Lichter aller fünf Ausfahrsignale im Südwesten und den beleuchteten Lokschuppen.
Auf der Heimfahrt nach Rüdesheim im beheizten Pkw beschlich uns eine Sehnsucht, so schnell wie möglich wiederzukommen. Und das geschah sogar schon am nächsten Tag, weil die Wettervorhersage uns anhaltenden Sonnenschein prognostiziert hatte.
Nach Zwischenstopps u. a. beim „Amiche“ (Bodenheim – Alzey) waren wir also am Freitag, den 4. Januar 1985, mittags wieder da; diesmal auf dem Nordteil des Hausbahnsteiges.
Bild 19:
In Anlehnung an die Nachtaufnahme von der Nordausfahrt (Bild 17) nun die gleiche Szenerie bei Sonnenschein.
Bild 20:
Zunächst sahen wir eine dreiteilige Akkutriebwagen-Garnitur mit dem 515 522 am Schluss sowie einem 515 und einem 815 als 6870 (Worms 13.22 – 14.04 Alzey 14.09 – Gensingen-Horrweiler (!) 14.38).
Bild 21:
Wenig später kam an jenem 4. Januar 1985 der 515 555 mit einem weiteren 515 als 6873 (Bingen (Rh) 13.24 – 14.11 Alzey 14.28 – Worms 14.57) auf Gleis 5 herein.
Bild 22:
815 610 und 515 120 verlassen auf Rangierfahrt das Gleis 2.
Wir verlegten dann am 4. Januar 1985 wieder zum „Amiche“ (Alzey – Bodenheim). Aber das wäre eine andere Geschichte.
Bild 23:
Exakt gleicher Fotostandort (Hausbahnsteig) am 26. Oktober 1985: In der Zuckerrübensaison kam uns die 211 177 mit ihrer Übergabe entgegen.
Nun zum ehemaligen Bahnbetriebswerk. Alzey war seit 1954 Außenstelle des Bw Worms geworden.
Dort lichteten wir am 2. August 1986 einige Fahrzeuge ab, die dort pausierten:
Bild 24:
Die Darmstädter 212 357.
Bild 25:
Dann die 212 359, ebenfalls eine Darmstädterin, vor einem aus Silberlingen bestehenden Zug.
Bild 26:
Der 515 022 stand am 2. August 1986 an der Ladestation.
Bild 27:
Der 515 022 war wohl besonders gerne beim Laden – so auch wieder am 15. Februar 1988 an der Ostwand der Lokhalle.
Bild 28:
Dann hatten wir endlich auch am 15. Februar 1988 die Gelegenheit, den 1954 in Dienst gestellten Prototyp 515 002 angemessen zu fotografieren. Er war derzeit ebenfalls in Mainz stationiert und wurde ein Jahr später in Mönchengladbach ausgemustert. Zwischen 1960 und 1962 war er zum Beispiel auch mal in Oberlahnstein beheimatet.
Bild 29:
Der Mainzer Regionalbus der Marke Magirus-Deutz 260 L 117 mit dem amtlichen Kennzeichen DB 22-1 aus dem Jahr 1980 stand am 15. Februar 1988 auf dem Gelände des ehem. Bahnbetriebswerkes so schön im Licht, dass wir gnädiger weise noch ein Dia investierten.
Heute bin ich aber auch deshalb sehr froh über diese Aufnahme, weil von rechts noch ein wenig Flair der damals intakten alten Alzeyer Bahnwelt rüberkommt.
Bild 30:
Fünf Monate später, am Mittwoch, den 27. Juli 1988, kamen Andreas, Karl-Heinz R. und ich bei wechselhaftem Wetter auf Rückfahrt von einer Schwaben-Tour in Rheinhessen durch. Skeptisch positionierten wir uns im Nordteil des Bahnhofs Alzey – schräg gegenüber dem Wärterstellwerk „An“ -, um den 6887 (Bingen (Rh) 17.24 – 18.09 Alzey 18.24 – Worms 18.53) aufzunehmen. Während dann das Stellwerk bereits in der Sonne lag, verdunkelte die uns allen bekannte und verhasste „Fotowolke“ die Einfahrt der Prototyps 515 002. Dafür kamen aber zwei Regenbögen – der Rechte besonders schön ausgeprägt – gut zur Geltung.
Für mich wars ein Abschiednehmen: Denn weder den 515 002 noch den Bahnhof Alzey habe ich wiedergesehen.
Wie trostlos das heute m. E. in Alzey aussieht, hat Rodrigo H. Gebhard eindrucksvoll dokumentiert:
https://rgebhard.de/seite838.htm
Es gibt aber auch Positives zu berichten: Am 30. Mai 1999 – also lange nach unseren Fototouren – reaktivierte man das Teilstück der Donnersbergbahn von Alzey nach Kirchheimbolanden, das bereits am 20. Mai 1951 den Personenverkehr verloren hatte.
Ursprünglich verband die Donnersbergbahn ja die Stationen Alzey und Marnheim und war eine zukunftsträchtige Hauptbahn, die durch Sprengung des Pfrimmtalviaduktes zum Ende des Zweiten Weltkrieges zwischen Kirchheimbolanden und Marnheim für immer unterbrochen wurde. Im Sommer 1939 verkehrte noch beispielsweise ein Eilzugpaar (E 414 & E 431) zwischen Mainz – Armsheim – Alzey – Marnheim – Langmeil – Kaiserslautern – Pirmasens.
Heute verbinden die Züge Kirchheimbolanden mit der Landeshauptstadt Mainz im Stundentakt.
Die Lage der Donnersbergbahn sowie weiterer Bahnen in Rheinhessen zeigt der folgende Ausschnitt aus der „Eisenbahnkarte Deutschlands“ vom Juni 1939, die im Original im Maßstab 1 zu 300.000 hergestellt wurde und m. E. wegen ihrer Übersichtlichkeit von mir sehr geschätzt wird.
Hierzu habe ich mal vier Karten zusammengefügt (Nr. 35, 36, 43, 44; das Schnittkreuz lag leider Mitten in Rheinhessen) und geringfügig restauriert.
Scan 30a
Es grüßt Euch
Günter
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Re: Rheinhessenbahn 5 (letzter Teil): Albig & Alzey (1982-1988, 30B)
Moin Günter...
zunächst wieder einmal herzlichen Dank für die Einblicke in dein Schatzarchiv.
Trostlos - ja, dieser Ausdruck trifft es in der Tat - wie bei gefühlt 95% der anderen "modernisierten" Bahnhöfe in Deutschland. Dabei geht es auch ganz anders, aber nicht schon wieder - ich denke, man weiß, was ich meine.
Und Danke für das Foto vom Bahnbus - ein Thema, das damals beim Eisenbahnfreund eigentlich für Unmut sorgte, insbesondere im Zusammenhang mit dem euphemistischen Ausdruck "Angebotsumstellung", der aber immerhin noch ohne Anglizismen auskam. Nicht selten ging ein aufdringlicher Parallel- statt Ergänzungsverkehr voraus, bei der die Schiene eigentlich immer der Verlierer war.
Heute hingegen hat der Bahnbus für mich eine wertvolle Bedeutung, so eröffnete er doch neue Fotopunkte beim TMT, oder generell, wenn man ohne Auto unterwegs war, ich erinnere mich da an ein sensationelles Erlebnis im Allgäu, als ich mit Wolfgang nach "getaner Arbeit an der Strecke" auf den RVO wartete, und es kam....ein kleiner Transit (Oder war es ein T3?) - der jedoch schon voll war, und so durften Wolle und ich bis Oberstaufen im "Laderaum" hinter der letzten Sitzbank in gehockter Position mitfahren, wobei wir uns an selbiger Halt für die wilde Fahrt verschafften...heutzutage undenkbar. Pech gehabt, Ende! Aber auch in Hinblick auf meine kleine im Aufbau befindliche heile 1:87-Welt habe ich ein umfangreiches Sortiment an Bahn- und (nicht zu vergessen) Postbussen angeschafft, wobei letztere ja nur dort fuhren, wo KEINE Schienen lagen, das war eine Vorgabe für den gemeinsam agierenden Bahn/Post-Kraftverkehrsverbund der beiden Staatsbetriebe. Überhaupt habe ich das Thema Post auf meiner Anlage stark betont, mein Endbahnhof wird sogar einen Postbahnhof mit 2gleisiger Halle erhalten, und natürlich wird das Postamt neben dem Bahnhof thronen. Aber dies nur am Rande.
Wie Du richtig schreibst, waren Abend- und Nachtaufnahmen, wie die sensationellen hier von dir gezeigten immer ein Risiko und eine Materialschlacht. Man machte gleich 3 oder 4 mit Belichtungsreihen - eins MUSSTE doch gelingen. Und wie oft war man dann doch enttäuscht, das einzige mit richtigem Licht ist verwackelt, weil der blöde Kieslaster genau in dem Moment über die Brücke fahren mußte...umso wertvoller sind Bilder wie die von dem Hammer-Sonnenuntergang in Alzey.
Beim Betrachten deiner Bilder und beim Lesen deiner Texte (ich mags ausführlich) werden bei mir - ausgelöst durch eigene ähnliche Erlebnisse - immer wieder Erinnerungen wach, die schön waren, auch wenn die meinen leider oft ein paar Jährchen später stattfanden, aber im Nachhinein kann ich mein Baujahr nicht mehr aus dem DB-Katastrophenjahr weiter in die Vergangenheit verlegen (ein leichtes Ratespiel...es endete mit einem schweren Unfall an Silvester, nur wenige km meines heutigen Heimatortes entfernt ) - ich könnte mich allenfalls bei meiner Mutter beschweren, dafür war sie - trotz mangelnder Kenntnis von der Bahn - mein bester Kritiker, geduldig schaute sie auch öfters meine Dias an, was tatsächlich auch - wie ich finde - zur Qualitätssteigerung im Laufe der Zeit beigetragen hat. Der Satz "10 Bilder von der gleichen Stelle? Das wird für den Betrachter doch langweilig!" wurde eine meiner goldenen Regeln...auch wenn einige Stellen durchaus mehrere oder gar zahlreiche Wiederholungen wert sind, dafür kann man dann Wetter/Jahreszeit/Rollmaterial variieren...
Noch mal kurz zum Thema "Post" - Du bist ja auch immer ein fleißiger Waggonarchivar und hattest (s. Bahnbus) auch immer mal ein ein paar cm Zelluloid für das "Drumherum" über...hast Du auch interessantes Material zum Thema Post in jener Zeit? Ich hab mir jetzt sogar noch ein gar nicht mal so billiges Postkursbuch aus 1987 gegönnt, da war jedoch schon viel "kastriert", leider...ich würde mich freuen, und ganz sicher auch der eine oder andere weitere hier.
zunächst wieder einmal herzlichen Dank für die Einblicke in dein Schatzarchiv.
Trostlos - ja, dieser Ausdruck trifft es in der Tat - wie bei gefühlt 95% der anderen "modernisierten" Bahnhöfe in Deutschland. Dabei geht es auch ganz anders, aber nicht schon wieder - ich denke, man weiß, was ich meine.
Und Danke für das Foto vom Bahnbus - ein Thema, das damals beim Eisenbahnfreund eigentlich für Unmut sorgte, insbesondere im Zusammenhang mit dem euphemistischen Ausdruck "Angebotsumstellung", der aber immerhin noch ohne Anglizismen auskam. Nicht selten ging ein aufdringlicher Parallel- statt Ergänzungsverkehr voraus, bei der die Schiene eigentlich immer der Verlierer war.
Heute hingegen hat der Bahnbus für mich eine wertvolle Bedeutung, so eröffnete er doch neue Fotopunkte beim TMT, oder generell, wenn man ohne Auto unterwegs war, ich erinnere mich da an ein sensationelles Erlebnis im Allgäu, als ich mit Wolfgang nach "getaner Arbeit an der Strecke" auf den RVO wartete, und es kam....ein kleiner Transit (Oder war es ein T3?) - der jedoch schon voll war, und so durften Wolle und ich bis Oberstaufen im "Laderaum" hinter der letzten Sitzbank in gehockter Position mitfahren, wobei wir uns an selbiger Halt für die wilde Fahrt verschafften...heutzutage undenkbar. Pech gehabt, Ende! Aber auch in Hinblick auf meine kleine im Aufbau befindliche heile 1:87-Welt habe ich ein umfangreiches Sortiment an Bahn- und (nicht zu vergessen) Postbussen angeschafft, wobei letztere ja nur dort fuhren, wo KEINE Schienen lagen, das war eine Vorgabe für den gemeinsam agierenden Bahn/Post-Kraftverkehrsverbund der beiden Staatsbetriebe. Überhaupt habe ich das Thema Post auf meiner Anlage stark betont, mein Endbahnhof wird sogar einen Postbahnhof mit 2gleisiger Halle erhalten, und natürlich wird das Postamt neben dem Bahnhof thronen. Aber dies nur am Rande.
Wie Du richtig schreibst, waren Abend- und Nachtaufnahmen, wie die sensationellen hier von dir gezeigten immer ein Risiko und eine Materialschlacht. Man machte gleich 3 oder 4 mit Belichtungsreihen - eins MUSSTE doch gelingen. Und wie oft war man dann doch enttäuscht, das einzige mit richtigem Licht ist verwackelt, weil der blöde Kieslaster genau in dem Moment über die Brücke fahren mußte...umso wertvoller sind Bilder wie die von dem Hammer-Sonnenuntergang in Alzey.
Beim Betrachten deiner Bilder und beim Lesen deiner Texte (ich mags ausführlich) werden bei mir - ausgelöst durch eigene ähnliche Erlebnisse - immer wieder Erinnerungen wach, die schön waren, auch wenn die meinen leider oft ein paar Jährchen später stattfanden, aber im Nachhinein kann ich mein Baujahr nicht mehr aus dem DB-Katastrophenjahr weiter in die Vergangenheit verlegen (ein leichtes Ratespiel...es endete mit einem schweren Unfall an Silvester, nur wenige km meines heutigen Heimatortes entfernt ) - ich könnte mich allenfalls bei meiner Mutter beschweren, dafür war sie - trotz mangelnder Kenntnis von der Bahn - mein bester Kritiker, geduldig schaute sie auch öfters meine Dias an, was tatsächlich auch - wie ich finde - zur Qualitätssteigerung im Laufe der Zeit beigetragen hat. Der Satz "10 Bilder von der gleichen Stelle? Das wird für den Betrachter doch langweilig!" wurde eine meiner goldenen Regeln...auch wenn einige Stellen durchaus mehrere oder gar zahlreiche Wiederholungen wert sind, dafür kann man dann Wetter/Jahreszeit/Rollmaterial variieren...
Noch mal kurz zum Thema "Post" - Du bist ja auch immer ein fleißiger Waggonarchivar und hattest (s. Bahnbus) auch immer mal ein ein paar cm Zelluloid für das "Drumherum" über...hast Du auch interessantes Material zum Thema Post in jener Zeit? Ich hab mir jetzt sogar noch ein gar nicht mal so billiges Postkursbuch aus 1987 gegönnt, da war jedoch schon viel "kastriert", leider...ich würde mich freuen, und ganz sicher auch der eine oder andere weitere hier.
„Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“
Albert Einstein
"Ich bin, wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich...!"
Konrad Adenauer
Albert Einstein
"Ich bin, wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich...!"
Konrad Adenauer
Re: Rheinhessenbahn 5 (letzter Teil): Albig & Alzey (1982-1988, 30B)
Hallo Marko,
über Deine ausführlichen Anmerkungen, wobei Du auch Dein Interesse für Postbusse bekundet hast, habe ich mich sehr gefreut. Daher zeige ich jetzt direkt - bevor es in Vergessenheit gerät - meine drei einzigen Fotos, die ich heute neu digitalisiert habe, weil sie in meiner Präsentation im MRF von 2006 verschwunden sind.
Die Deutsche Bundespost, der zweite große Staatsbetrieb, blickte in früheren Jahrzehnten auf eine traditionsreiche Personenbeförderung zurück. Im Jahr 1982 wurden die Kraftpost-Fahrzeuge zur DB übergeleitet.
Tipp: Zwei Klicks in kurzem Abstand hintereinander vergrößern die Aufnahmen.
Bild 1:
Zum Einstieg ein Original-DBP-Fahrzeug:
Der BP 10-2511, ein Magirus-Deutz 260 L 117 Standard-Überland-Linienbus, rastete am Nachmittag des 20. August 1978 auf einem Waldparkplatz nahe Wambach im Taunus, um später über Hausen auf der Linie 5475 den Luftkurort Espenschied anzusteuern.
Bild 2:
Dieser MAN Sü 240 mit dem Kennzeichen DB 53-71 in der alten Post-Lackierung war am 18. Mai 1987 schon zum Arbeitseinsatz im Gleisabbaudienst (Brockhöfe - Ebstorf) eingeteilt.
Bild 3:
Der frühere Postbus Mercedes-Benz MB 0 307 (Baujahr 1982) wurde am 28. Juli 1989 von einem Privatunternehmen im Auftrag der DB auf Strecken im Odenwald eingesetzt. Das Foto entstand in Fürth (Odenwald).
über Deine ausführlichen Anmerkungen, wobei Du auch Dein Interesse für Postbusse bekundet hast, habe ich mich sehr gefreut. Daher zeige ich jetzt direkt - bevor es in Vergessenheit gerät - meine drei einzigen Fotos, die ich heute neu digitalisiert habe, weil sie in meiner Präsentation im MRF von 2006 verschwunden sind.
Die Deutsche Bundespost, der zweite große Staatsbetrieb, blickte in früheren Jahrzehnten auf eine traditionsreiche Personenbeförderung zurück. Im Jahr 1982 wurden die Kraftpost-Fahrzeuge zur DB übergeleitet.
Tipp: Zwei Klicks in kurzem Abstand hintereinander vergrößern die Aufnahmen.
Bild 1:
Zum Einstieg ein Original-DBP-Fahrzeug:
Der BP 10-2511, ein Magirus-Deutz 260 L 117 Standard-Überland-Linienbus, rastete am Nachmittag des 20. August 1978 auf einem Waldparkplatz nahe Wambach im Taunus, um später über Hausen auf der Linie 5475 den Luftkurort Espenschied anzusteuern.
Bild 2:
Dieser MAN Sü 240 mit dem Kennzeichen DB 53-71 in der alten Post-Lackierung war am 18. Mai 1987 schon zum Arbeitseinsatz im Gleisabbaudienst (Brockhöfe - Ebstorf) eingeteilt.
Bild 3:
Der frühere Postbus Mercedes-Benz MB 0 307 (Baujahr 1982) wurde am 28. Juli 1989 von einem Privatunternehmen im Auftrag der DB auf Strecken im Odenwald eingesetzt. Das Foto entstand in Fürth (Odenwald).
Re: Rheinhessenbahn 5 (letzter Teil): Albig & Alzey (1982-1988, 30B)
Lieber Günter Tscharn,
eine unglaubliche Leistung, diese Rheinhessenserie! Der Detailreichtum, sowohl auf den Fotos als auch im begleitenden Text, ist atemberaubend und erhellend. Da wurden viele, viele Stunden investiert, und das Resultat ist eine wertvolle, schöne, informative Dokumentation.
Herzlichen Dank!
Gruß aus Mainz
Hannum
eine unglaubliche Leistung, diese Rheinhessenserie! Der Detailreichtum, sowohl auf den Fotos als auch im begleitenden Text, ist atemberaubend und erhellend. Da wurden viele, viele Stunden investiert, und das Resultat ist eine wertvolle, schöne, informative Dokumentation.
Herzlichen Dank!
Gruß aus Mainz
Hannum
Re: Rheinhessenbahn 5 (letzter Teil): Albig & Alzey (1982-1988, 30B)
Hallo Hannum,
Danke für die anerkennenden Worte. Diese Arbeit hat sich in der Tat - natürlich nicht ganztägig - etwa 10 Tage hingezogen.
Aber, das muss ich auch erwähnen: Es war mir ein herausragendes Projekt, mit dem ich durch diese Beschäftigung eine intensive Zeitreise machen konnte. An Orte, die ich bereits als Student aufsuchte.
Hochauflösende Dias zu scannen und zu bearbeiten, bedeutet, sich in ein Bild und damit auch in eine Situation zu vertiefen. Man entdeckt Dinge, die man vor Jahrzehnten überhaupt nicht wahrgenommen hat. Und es war für mich ungeheuer reizvoll, damalige Zusammenhänge und Abläufe meiner Reisen zu rekonstruieren.
Ich will damit sagen: Das war keine selbstlose Arbeit nur für Andere. Ich hatte meistens selbst große Freude daran. Aber ich war dann auch froh, als ich alles im Kasten hatte.
Es grüßt Dich
und meinen Studienort Mainz
Günter
Danke für die anerkennenden Worte. Diese Arbeit hat sich in der Tat - natürlich nicht ganztägig - etwa 10 Tage hingezogen.
Aber, das muss ich auch erwähnen: Es war mir ein herausragendes Projekt, mit dem ich durch diese Beschäftigung eine intensive Zeitreise machen konnte. An Orte, die ich bereits als Student aufsuchte.
Hochauflösende Dias zu scannen und zu bearbeiten, bedeutet, sich in ein Bild und damit auch in eine Situation zu vertiefen. Man entdeckt Dinge, die man vor Jahrzehnten überhaupt nicht wahrgenommen hat. Und es war für mich ungeheuer reizvoll, damalige Zusammenhänge und Abläufe meiner Reisen zu rekonstruieren.
Ich will damit sagen: Das war keine selbstlose Arbeit nur für Andere. Ich hatte meistens selbst große Freude daran. Aber ich war dann auch froh, als ich alles im Kasten hatte.
Es grüßt Dich
und meinen Studienort Mainz
Günter
Re: Rheinhessenbahn 5 (letzter Teil): Albig & Alzey (1982-1988, 30B)
Wunderbar! Vielen Dank für die Mühen. Den gepflegten Magirus Deutz von der Bundespost finde ich besonders beeindruckend!
- Bad Camberger
- Oberrat A14
- Beiträge: 2284
- Registriert: Mi 20. Sep 2006, 16:08
Re: Rheinhessenbahn 5 (letzter Teil): Albig & Alzey (1982-1988, 30B)
Hallo Günter,
erst jetzt fand ich die Zeit, deine wundervollen bebilderten Berichte zu lesen und anzuschauen. Erstklassig- 1a!
Schön, dass es so Fotografen wie dich gab, die den wahren Charme einer Nebenbahn so gut einfangen konnten. Für deine Mühen, die penible Beschreibung und auch die Gleispläne möchte ich auf diesem Wege besonderen Dank aussprechen. So wird alles lebendig.
Viele Grüße vom begeisterten
Bad Camberger
erst jetzt fand ich die Zeit, deine wundervollen bebilderten Berichte zu lesen und anzuschauen. Erstklassig- 1a!
Schön, dass es so Fotografen wie dich gab, die den wahren Charme einer Nebenbahn so gut einfangen konnten. Für deine Mühen, die penible Beschreibung und auch die Gleispläne möchte ich auf diesem Wege besonderen Dank aussprechen. So wird alles lebendig.
Viele Grüße vom begeisterten
Bad Camberger
- Dieselpower
- Direktor A15
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- Registriert: Di 24. Dez 2013, 00:34
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Re: Rheinhessenbahn 5 (letzter Teil): Albig & Alzey (1982-1988, 30B)
Was für ein atmosphärisches Bild - eine tolle Momentaufnahme!
Heute wären die Beteiligten möglicherweise um den Schutz ihrer Persönlichkeitsrechte besorgt, und müßten verpixelt werden - was für eine armselige Zeit heutzutage.
Tut mir leid, immer die alte Leier, aber das mußte ich loswerden!
Heute wären die Beteiligten möglicherweise um den Schutz ihrer Persönlichkeitsrechte besorgt, und müßten verpixelt werden - was für eine armselige Zeit heutzutage.
Tut mir leid, immer die alte Leier, aber das mußte ich loswerden!
„Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“
Albert Einstein
"Ich bin, wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich...!"
Konrad Adenauer
Albert Einstein
"Ich bin, wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich...!"
Konrad Adenauer
Re: Rheinhessenbahn 5 (letzter Teil): Albig & Alzey (1982-1988, 30B)
Hallo Heino,
Dein Bild aus Alzey ist schlichtweg genial. Ich habe selten ein Foto gesehen, das so viel Herzlichkeit in einer Geste der Begrüßung zwischen Bahnkollegen ausdrückt. Der Zeitpunkt des genauen Auslösens der Kamera - perfekt auf die Millisekunde - mag ja vielleicht noch Glückssache gewesen sein.
Aber mir ist klar, dass Du hier ganz gezielt eine solche Situation ausdrucksstark festhalten wolltest; das schließe ich u. a. aus der gewählten Bildperspektive aus der Hüfthöhe. Hier ging es Dir eindeutig nicht um Bahntechnik oder -architektur, sondern um einen menschlichen Umgang im Bahnbetrieb. Was heute fotografisch kaum mehr ein Thema ist.
Ganz große Klasse! Vielen Dank für die Präsentation.
Es grüßt
Günter
Dein Bild aus Alzey ist schlichtweg genial. Ich habe selten ein Foto gesehen, das so viel Herzlichkeit in einer Geste der Begrüßung zwischen Bahnkollegen ausdrückt. Der Zeitpunkt des genauen Auslösens der Kamera - perfekt auf die Millisekunde - mag ja vielleicht noch Glückssache gewesen sein.
Aber mir ist klar, dass Du hier ganz gezielt eine solche Situation ausdrucksstark festhalten wolltest; das schließe ich u. a. aus der gewählten Bildperspektive aus der Hüfthöhe. Hier ging es Dir eindeutig nicht um Bahntechnik oder -architektur, sondern um einen menschlichen Umgang im Bahnbetrieb. Was heute fotografisch kaum mehr ein Thema ist.
Ganz große Klasse! Vielen Dank für die Präsentation.
Es grüßt
Günter
Re: Rheinhessenbahn 5 (letzter Teil): Albig & Alzey (1982-1988, 30B)
Hallo Heino,
wirklich mal ein BIld völlig außer der Reihe, was für mich einen tollen Moment festhält - gelebte Kollegialität.
Großes KIno! Danke dir!
Grüße
Guido
wirklich mal ein BIld völlig außer der Reihe, was für mich einen tollen Moment festhält - gelebte Kollegialität.
Großes KIno! Danke dir!
Grüße
Guido
Re: Rheinhessenbahn 5 (letzter Teil): Albig & Alzey (1982-1988, 30B)
Hallo,
es stimmt. Das Bild war tatsächlich nicht so geplant. Ich hatte des gesamten Zug fotografiert und mitbekommen, wie sich Schaffner und Lokführer unterhalten. Das wollte ich vor der V100 mit einem gewissen Abstand fotografieren. Als ich bei beiden angekommen war, (das Auslösen ist mit der zweiäugigen Spiegelreflex, da man durch den Sucherschacht schauen muss und das Bild zudem spiegelverkehrt sieht, nicht so spontan möglich), hatten sie das Gespräch bereits beendet, so dass ich beim Auslösen diese Abschiedsszene einfing. Was ich damals so gar nicht gemerkt habe. Aber diese Szene hat im Nachhinein gesehen mehr Reiz als das Gespäch.
An die Bundesbahner habe ich nur positive Erinnerungen. Dasselbe gilt auch für die Reichsbahner. Mein fotografisches Interesse verlagerte sich Ende der 70er ja zu den Dampfloks in der DDR. Liebe zu Ihrem Beruf und Loyalität zu ihrem Arbeitgeber prägten die Eisenbahner beider Staatsbahnen. Im Forum Historisches überregional möchte ich daher - ich brauche noch etwas Zeit - den Mittelrhein und Rheinland-Pfalz verlassen und mal eine kleine Auswahl an "Reichsbahnern" präsentieren.
Heino
es stimmt. Das Bild war tatsächlich nicht so geplant. Ich hatte des gesamten Zug fotografiert und mitbekommen, wie sich Schaffner und Lokführer unterhalten. Das wollte ich vor der V100 mit einem gewissen Abstand fotografieren. Als ich bei beiden angekommen war, (das Auslösen ist mit der zweiäugigen Spiegelreflex, da man durch den Sucherschacht schauen muss und das Bild zudem spiegelverkehrt sieht, nicht so spontan möglich), hatten sie das Gespräch bereits beendet, so dass ich beim Auslösen diese Abschiedsszene einfing. Was ich damals so gar nicht gemerkt habe. Aber diese Szene hat im Nachhinein gesehen mehr Reiz als das Gespäch.
An die Bundesbahner habe ich nur positive Erinnerungen. Dasselbe gilt auch für die Reichsbahner. Mein fotografisches Interesse verlagerte sich Ende der 70er ja zu den Dampfloks in der DDR. Liebe zu Ihrem Beruf und Loyalität zu ihrem Arbeitgeber prägten die Eisenbahner beider Staatsbahnen. Im Forum Historisches überregional möchte ich daher - ich brauche noch etwas Zeit - den Mittelrhein und Rheinland-Pfalz verlassen und mal eine kleine Auswahl an "Reichsbahnern" präsentieren.
Heino