Sanierung Holzbachtalbahn

[Lw]

Diese erfreuliche Meldung ist derzeit auf swr.de zu lesen:

https://www.swr.de/swraktuell/rheinland ... t-100.html

[eta176]

Die SWR-Redaktion in Koblenz ist zwar nicht völlig beratungsresistent, übernimmt allerdings nicht jeden
Vorschlag Neu hinzu gekommen ist einmal der vollständige Firmennamen und auch die Angabe, dass
die 5-6 Gz die wöchentliche Zugzahl sein werden. Dass man den "Betreiber" korrekterweise als "Eisenbahn-
Infrastruktur-Unternehmen" bezeichnet und die Strecke nicht "mehrfach" vor der Stilllegung stand, war
dann aber doch zu viel verlangt ...

Güterstrecke im Westerwald wird flott gemacht
Umfassende Sanierung der Holzbachtalbahn

Die Holzbachtalbahn im Westerwald wird ab September vollständig instandgesetzt. Nach Angaben des
Betreibers sollen die Arbeiten insgesamt drei Jahre dauern.
Einen zweistelligen Millionenbetrag will der Betreiber der Strecke, die LWS Lappwaldbahn Service GmbH,
in die Infrastruktur stecken. Ab September werden auf der 40 Kilometer langen Strecke zwischen Alten-
kirchen und Siershahn innerhalb eines halben Jahres gleichzeitig fünf Brücken neu gebaut. Der Güterver-
kehr wird in dieser Zeit komplett eingestellt.
Ab nächstem Jahr rollen dann pro Woche wieder fünf bis sechs Güterzüge zwischen Altenkirchen und Selters.
Es werden allerdings auch noch Schienen und Schwellen der Hauptstrecke und der Nebengleise erneuert.
Alles in allem sollen die Arbeiten rund drei Jahre dauern. Laut Lappwaldbahn soll es dann auch wieder mög-
lich sein, Personenverkehr auf der Strecke zu betreiben, entweder als Touristenfahrten oder als Teil des ÖPNV.
Die Holzbachtalbahn stand in den vergangenen Jahren mehrfach vor der kompletten Stilllegung. Anfang 2019
verkaufte der Kreis Altenkirchen die Strecke an die Lappwaldbahn aus Sachsen-Anhalt.

[eta176]

Weil es gut in diesen Beitragsbaum passt und vielleicht nicht von jedem bei DSO gelesen wird stelle ich den
nachfolgenden Beitrag von DSO-User TBOAR (bt) als Vollzitat ein

Museumsbahn - Was anderes ist viel wichtiger, denn
geschrieben von: TBOAR (bt)
Datum: 14.06.20 13:09

... die EU-Kommission hat am 17.07.2019 dem Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur mitgeteilt,
dass sie die Förderung nach dem Schienengüterfernverkehrsnetzförderungsgesetz nicht als Beihilfe bewertet.

Wir erinnern uns, dass der Frömmste nicht in Frieden leben kann, wenn es seinem bösen Nachbarn nicht gefällt.
Und der böse Nachbar war hier die Firma WERIT aus Altenkirchen im Westerwald, die gegen diese Förderung bei
der EU-Kommission Klage erhoben hat.
Informationen zu diesem Thema gibts in der RHEIN-Zeitung - aber nur gegen Geld im [www]..

Eine Wirtschaftskanzlei Gleiss Lutz hat hier einen Verstoß gegen das Wettbewerbsrecht gesehen und diesen angeb-
lichen Verstoß für die eigene Kasse kassenwirksam vorgetragen - die EU-Kommission hat sich aber nicht darauf
eingelassen.

Peinlich die Auftrittes des Kreises Altenkirchen (Ww), der hier im voreilenden Gehorsam eingeknickt ist.
Ebenso peinlich das fehlende Rückrat des rheinland-pfälzischen Landesverkehrsministeriums - auch dieses hätte
seine auf das SGFFG aufbauende Infrastrukturförderung "mit Gesäß im Beinkleid" verrteten können.

Rädelsführer im Kreis Altenkirchen für die Infrastrukturstilllegung der kreiseigenen Westerwaldbahn soll die FDP
gewesen sein - der Minister in Mainz wird ebenfalls von dieser Partei gestellt.

Freuen wir uns, dass es ein Unternehmen gibt, dass sich (als "entladende Wirtschaft") so massiv für die Schiene
einsetzt - hier hätten eigentlich Kreise und Wirtschaftsförderer und IHKen zur Hochform auflaufen müssen.

Und dann stellen wir fest, dass beim "Schütz" auch schon der eine oder andere Museumszug durchs Werk gefahren
ist - eben öffentliche Eisenbahninfrastruktur.
Aber ob die Holzbachtalbahn unbedingt eine SPNV-Strecke ist, mögen andere entscheiden ...

Aber, wenn alle vor Gleiss Lutz eingeknickt wären - was wäre dann mit Infrastrukturförderung, wenn am Ende der
Strecke nur ein "Verlader" sitzen sollte?

CURRENTA, BASF, Wülfrather Kalk, Schotterwerk Krummenerl - Es ist gut, dass die EU-Kommission hier klug und
weise und nachhaltig entschieden hat.
Züge zum Schütz fahren jetzt nicht mehr so häufig über den hoch belasteten Rheinkorridor - sondern abseits der
Hauptverkehrsströme über Kreuztal und Au (Sieg).

Und, man hörte davon, dass der Schütz auch seine Fertigprodukte in bestimmten Relationen aufkommensnah in
den KLV einspielen möchte.

WERIT stellt unter der Marke JOMO Spülkästen für das heimatliche WC her.
Sollten sich da die Notwendigkeit von Ersatzinvestitionen zeigen, wird der TBOAR (bt) Produkte dieser Firma im
Baumarkt belassen - denn bei einem gleichen Preis wie die ihrer Mitbewerber müssen JOMO-Produkte ja eine
schlechtere Qualität aufweisen - denn die Miete für die erfolglosen Mäuler von Gleiss Lutz muss ja auch auf den
Preis umgelegt werden ...

1-mal bearbeitet. Zuletzt am 14.06.20 13:29.

[eta176]

Aufgrund der Tagessperrungen für den Neubau eines barrierefreien Bahnsteigs im Hp Dernbach (Ww)
soll - laut EIU Lappwaldbahn Service GmbH - in der vergangenen Woche von Mo-Fr jeweils ein Güter-
zug von DB Cargo zwischen Altenkirchen und Siershahn gefahren sein. [Scheinbar war der unter einer
Tarnkappe unterwegs, denn bislang gab es weder Fotos noch sonstige Bestätigungen dafür ...]

Für die geplanten Sanierungsarbeiten ruht seit Montag, 17.08.2020, der Güterverkehr von DB Cargo.
Die Bauarbeiten sollen allerdings erst ab Mitte September beginnen, da noch Genehmigungen vor der
Auftragserteilung von Gewerken notwendig sind. Dennoch sollen die umfangreichen Baumaßnahmen
möglichst bis zum Fahrplanwechsel im Dez. 2020 abgeschlossen sein.
Positive Nachrichten gibt es im Bezug auf weitere Güterkunden, die mit DB Cargo eine erneute Be-
dienung ihrer Anschlussgleise vereinbart haben. Von der Westerwaldbahn seien vor deren Betriebs-
einstellung nur die Anschlussbedienungen, aber nicht die Anschlüsse selbst gekündigt worden.
.

[Fdl Sayn]

Hallo zusammen,

ich kann die Aussage der Lappwaldbahn bestätigen,
vom 10.-15.08. ist täglich ein Zugpaar über die Holzbachtalbahn nach Selters gefahren.
Ob mit oder ohne Tarnkappe kann ich nicht sagen

Gruß
Fdl Sayn

[Fdl Sayn]

Züge zum Schütz fahren jetzt nicht mehr so häufig über den hoch belasteten Rheinkorridor - sondern abseits der
Hauptverkehrsströme über Kreuztal und Au (Sieg).

1. die Wagen für Schütz laufen nicht im Ganzzug über die Rhein, sondern im Einzelwagenverkehr
2. die täglich ca. 15 Wagen für Schütz, die von Gremberg und Mannheim im EV auf Koblenz-Lützel laufen, entlasten den Rheinkorridor nicht wirklich.
Ob der EV Zug 30 oder nur 25 Wagen hat, spielt keine Rolle, er wird trotzdem fahren.

Gruß
Fdl Sayn

[Dieselpower]

Die "Tarnkappe" könnte die Uhrzeit sein, der fährt ziemlich früh am Morgen...

[Rolf]

...Positive Nachrichten gibt es im Bezug auf weitere Güterkunden, die mit DB Cargo eine erneute Be-
dienung ihrer Anschlussgleise vereinbart haben. Von der Westerwaldbahn seien vor deren Betriebs-
einstellung nur die Anschlussbedienungen, aber nicht die Anschlüsse selbst gekündigt worden.

Eine sehr erfreulich Info. Ich wollte schon danach fragen, was denn aus den anderen Kunden wird, denen von der Weba die Bedienung aufgekündigt wurde. In diesen Zeiten ein solches Comeback einer Stilllegungskandidatin zu erleben, ist für mich fast unglaublich, aber natürlich sehr erfreulich. Vielen Dank für die Berichterstattung über den Phoenix Holzbachtalbahn.

[eta176]

Es gibt auch Tage, die mal nicht mit schlechten Nachrichten über nicht funktionierenden SEV,
ausfallende Züge oder Busse, beginnen. Den 3. September kann man dennoch rot im Kalender
markieren, denn heute kam die gute Nachricht von der LWS, dass alle Förderzusagen nach
dem SGFFG (50), derVV NE-Bahnen (35) und des Westerwaldkreises (15 Prozent) beisammen
sind und damit die Voraussetzungen für den Beginn der Infrastuktur-Erneuerung/Sanierung
gegeben sind.
Alle weiteren Infos zum Baubeginn und den einzelnen - für diesen Herbst/Winter - geplanten
Arbeiten folgen in Kürze, d.h. sobald ich dazu die entsprechenden Angaben erhalten habe.
.

[reinout]

Hurra!

Reinout

[eta176]

Eigentlich hätten die Arbeiten schon beginnen sollen, aber erst Anfang Oktober konnten die
LWS die Aufträge an die Unternehmen vergeben. Für die unterschiedlichen Gewerke hatte es
mehrere nationale Ausschreibungen gegeben. Auch wenn die (medienwirksame) Übergabe
des Förderbescheids (VV NE-Bahnen) noch nicht erfolgt ist, ist der vorzeitige Maßnahmenbe-
ginn genehmigt.

Die RZ Altenkirchen berichtet am 09.10.2020 (wie immer hinter einer Bezahlschranke):
Schienenverkehr: Es tut sich was auf der Strecke der Holzbachtalbahn
https://www.rhein-zeitung.de/region/aus ... 74298.html

Aktuell ist die Strecke noch durchgehend befahrbar, da noch zwei Probezüge vorgesehen sind,
für deren Fahrten es aber Probleme mit der Bestellung von Trassen gibt (Sperrung Siegstrecke).
Man hofft die Fahrten noch vor der baubedingten Vollsperrung durchführen zu können und wird
daher zunächst mit der Erneuerung der Nebengleise in verschiedenen Bahnhöfen beginnen. Im
ersten Bauabschnitt, der bis Ende März 2021geplant ist, sollen fünf Brücken im Bestand ertüch-
tigt werden. Die intakten Gründungen, Pfeiler und Widerlager bleiben erhalten und werden mit
neuen Auflagerungen versehen, auf die dann die neuen Überbauten gesetzt werden. Außerdem
sollen insgesamt zehn Durchlässe saniert werden, sodass die bislang vorhandenen Hilfsträger
ausgebaut werden können. Weiterhin erfolgt die Erneuerung aller betrieblich notwendigen Wei-
chen und auf mehrere Teilabschnitten werden abgängige Holzschwellen durch Betonschwellen er-
setzt. Unmittelbar nach Abschluss dieser Arbeiten sollen dann die weiteren Oberbaumaßnahmen
unter dem rollenden Rad erfolgen. Der Bau von techn. BÜ-Anlagen beginnt mit dem BÜ an der
B 413 in Dierdorf im Frühjahr 2021. Sobald die weiteren Genehmigungen vorliegen, sollen auch
die übrigen Anlagen zeitnah errichtet werden.
Bleibt zu hoffen, dass die Witterungsverhältnisse über den Winter durchgängiges Arbeiten er-
lauben und kein Schnee und Eis - oder Hochwasser - dazwischenfunken ...
.

[eta176]

Am 5. November liefen die Arbeiten parallel in verschiedenen Abschnitten:
Ab Montag, 9.11. ist das Ausheben der alten Brückenträger mit einem Straßenkran
vorgesehen, beginnend mit Bauwerk 11: Vierfeldrige, 37,5m lange Brücke über den
Holzbach in Bahn-km 49,052 (zw. BÜ und Tunnel Seifen) . Die unmittelbar auf den
Betonträgern befestigten Schienen sind entfernt, die Widerlager freigelegt.
Die Baustraße über eine Wiese zu Bauwerk 12 in Bahn-km 48,900 (unmittelbar hinter
dem Seifener Tunnel) wurde mit einem Schotterbelag befestigt. Die Gleisjoche und die
Schotterbettung auf der in einem Bogen verlaufenden 28,5m langen dreifeldrigen Beton-
brückenträger sind entfernt, die Widerlager freigelegt.
Noch "unangetastet" ist Bauwerk 13 in Bahn-km 48,262 (27,65m lange Holzbachbrücke
vor Niederähren). Auch hier befindet sich der Schotteroberbau in einem, im Bogen ver-
laufenden Betontrog.
Ertüchtigt wird auch Bauwerk 15 in Bahn-km 46,372 zwischen Oberähren und dem techn.
gesicherten BÜ vor Reichenstein. Hier überspannt eine 16m lange einfeldrige Stahlbrücke
den im Winkel von 60° darunter hindurchfließenden Holzbach. Dort sind bislang nur die
Widerlager seitlich freigelegt.
Nicht in Augenschein genommen habe ich die letzte Brückenbaustelle in Brückrachdorf,
da es dort gleich mehrere Straßensperrungen gibt und der Ort aktuell nur mit Umwegen
erreichbar ist.
Das Bauwerk 35 in Bahn-km 33,590 ist eine 12m lange Straßenüberführung als Stahlträger
auf recht maroden Beton-Widerlagern.
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Gleisbauarbeiten finden statt:
Bahnhof Raubach: Erneuerung der beiden Bahnhofsgleise mit Betonschwellen als Ersatz
der überwiegend mehr als 90 Jahre alten Stahlschwellen und zahlreicher immerhin 55
Jahre alter Holzschwellen. Die Arbeiten haben am BÜ südlich des Bahnhofs begonnen,
die erforderlichen Schwellen liegen bereit.
Bahnhof Dierdorf: Beide Bahnhofsgleise haben bereits neue Betonschwellen erhalten.
Leider steht das große Empfangsgebäude wohl schon seit vielen Jahren leer und verfällt.
Größere Schäden bestehen bsplw. am ehem. Güterschuppen.
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