Hallo Marko,
nein, dem Wort nach nicht. Aber viele Deiner Beiträge (nicht nur hier im Thread) kann/muss?/soll? man meines Erachtens so verstehen, dass die Jugend und irgendwie die ganze Welt heute (im Gegensatz zu früher) besonders verkommen wäre. Und das kommt zumindest bei mir auch oft sehr verallgemeintert rüber, was ich dann nicht gerne so stehen lassen würde - vor allem wenn es (mal wieder) um bestimmte Bevölkerungsgruppen geht.
Lies Dir doch Deinen Beitrag weiter oben nochmal in Ruhe durch. Z.B.:
Zitat Anfang -
"Insofern ist ein besoffener 15jährger heute keinen Aufreger mehr wert. Fahr mal bei mir eine Spätschicht mit, und staune! Und das nicht in Großstadt oder Ballungszentrum, sondern im ländlichen Raum...und nicht an Karneval, Kirmessamstag oder Silvester, sondern einfach - na, sagen wir Dienstag nächste Woche...Was bei uns noch taggenau nachgehalten wurde ("Ab morgen darfst Du Bier trinken!"), ist heute ein verschwommener Bereich vom ersten Schultag bis zum dritten unehelichen Kind oder der zweiten Entziehung..."
- Zitat Ende
Da frag ich mich nun:
- War ein besoffener Jugendlicher früher wirklich eher eine Aufregung wert als heute? Früher hätten die meisten von uns gar nix davon erfahren. Es wäre vermutlich Kneipengesprächsstoff gewesen und fertig. Heute geht sowas viral durch die Medien und eine Menge Leute regt sich drüber auf. Dazu Einleitung eines Strafverfahrens, was bedeutet, dass sich der (hier immerhin strafmündige) Jugendliche sehr wohl in irgendeiner Art und Weise verantworten muss - und sei es nur die äusserst unangenehme Situation, die so ein Ermittlungsverfahren mit sich bringt. Wäre das "früher" konsequenter verfolgt worden? Ich glaube nicht.
- Deine Beaobachtungen an der Strecke kann ich ebenfalls so nicht nachvollziehen - insbesondere nicht im Kontext heute (schlimm) gegen früher (war nicht so schlimm). Und ich spule auch auf der Eisenbahn meine Kilometer ab.
- Den letzten Satz sehe ich als völlig überzogene Polemik. Glaubst Du wirklich, dass sich die Jugendlichen früher eher an den Zeitpunkt gehalten haben, ab wann sie alkoholisch "zuschlagen" durften? Ich nicht! Und was unter der Decke der "geordneten Familienverhältnisse" so alles abgegangen ist: Was ist besser? Ne Patchworkfamily, oder eine Familie, die nur noch aufgrund finanzieller Abhängigkeiten zusammen bleibt - meist weil die Frau früher wegen Kinder und Haushalt seht oft keinen eigenen Beruf (mehr) hatte, und somit auf Gedeih und Verderb von ihrem Gatten abhängig war? Interessant in dem Zusammenhang, dass "früher" die Vergewaltugung in der Ehe kein Straftatbestand war. Die "gute alte Zeit" endete hier überraschenderweise sogar erst im Juli 1997... Zum Thema Alkohol habe ich oben schon genügend geschrieben.
Alleine der zitierte Absatz kommt meines Erachtens mit derart viel Polemik, zweifelhaften "Wahrheiten" sowie Verallgemeinerungen daher, dass es auch nichts mehr bringt, unter "PS" sich für die Verallgemeinerungen zu entschuldigen - was dann eh eine fragwürdige Rhetorik wäre, denn wieso schreibt man erstmal etwas, um sich im GLEICHEN Beitrag dafür zu entschuldigen? Hauptsache man ist erstmal seinen "Rotz" losgeworden, dann relativiert man unter "PS" ein wenig, damit keiner mehr schimpfen kann?
Dazu die ganzen Bögen, die zu dem Hauptthema geschlagen werden. Dabei wissen wir hier so gut wie garnichts von den genauen Umständen des Falles mit dem 15-jährigen! Gleichwohl wird aber ein riesen Fass aufgemacht, wie schlecht und verkommen die Welt doch heute im Gegensatz zu früher ist. Wir sind hier öffentlich lesbar, und zusammengesponnene Theorien um die Umstände des Falls könnte auch von Leuten mitgelesen werden denen das vermutlich gar nicht gefällt.
Grüße:
Thomas - der sich ebenfalls nicht den Mund verbieten lässt.
15-Jähriger aus Kirn schläft im Gleisbett - Zug rast vorbei
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Re: 15-Jähriger aus Kirn schläft im Gleisbett - Zug rast vorbei
hallo....unserem verehrten Dieselpower sind mal wieder die Gäule durchgegangen....aber er wird hallt immer wieder Opfer seine Grünen-Phobie.Über die Wahlrechtsreform und ihre Gründe weiss er zwar nichts,aber Hauptsache das Weltbild wird zurecht gezimmert....Dabei hat er mit seinen Erfahrungen bei den Zugfahrten ja nicht Unrecht.Auch wir haben früher ordentlich getrunken,da hat eher das Geld gefehlt.Sitzt heute lockerer,und Eltern sind oft nur noch Schatten der eigenen Elterngeneration.Aber die der Kriegsgeneration waren auch oft Wracks,die mit Gewalt sich respekt verschafften..braucht keiner.Es war anders,nicht besser oder schlechter.das mit den Jungen im Gleis hätte keiner mitbekommen...wozu auch?Und dass Kinder und Jugendliche eine ganz andere(und Fehlende)Erfahrung über Gefahren der Eisenbahn haben,ist jetzt nicht ihre Schuld....Gruss,Bruno
Re: 15-Jähriger aus Kirn schläft im Gleisbett - Zug rast vorbei
Das das hier mir jetzt doch zu weit vom Thema abschweift mach ich hier mal zu.
Grüße aus Bendorf
Martin
Martin