Martin Mendel, stellv. Landesvorsitzender des Fahrgastverbandes PRO BAHN Rheinland-Pfalz/Saarland e.V. schreibt in einer
Pressemeldung am 03.04.2019:
Ein Tag zum feiern für den SPNV und alle Fahrgäste im Land
Liebe Mitglieder und Freunde des Fahrgastverbands PRO BAHN,
liebe MedienvertreterInnen,
wie der ein oder die andere heute bereits erfahren konnte, hat das Verkehrsministerium des Landes Rheinland-Pfalz der bisher stillgelegten Brexbachtalbahn die Betriebsgenehmigung für zunächst 25 Jahre erteilt.
Damit heißt es nun "Bahn frei" um auf der Brexbachtalbahn zunächst wieder einen touristischen Verkehr anbieten zu können. Zuletzt musste die Betriebsgenehmigung von den Aktiven des Vereins Brexbachtalbahn e. V. leider mittels einem kosten- und zeitaufwendigen Gerichtsverfahren erwirkt werden. Doch nun zeigt sich, dass sich all die Mühen der Vergangenheit auszahlen. Dass die Brexbachtalbahn recht schnell wieder befahren werden kann, ist dem unendlich großen Engagement der Aktiven der Brexbachtalbahn zu verdanken, die auch in all den Jahren ohne Betriebsgenehmigung notwendige Grünschnittarbeiten und sonstige Ausbesserungen an der Strecke vorgenommen haben. Sie haben sich auch von teilweise menschenunwürdigen Unmutsäußerungen u.a. durch Anwohner und Politiker gegen eine Reaktivierung der Strecke nicht in ihrer großartigen Arbeit hindern lassen.
Der Fahrgastverband PRO BAHN Rheinland-Pfalz/ Saarland e. V. gratuliert dem Verein Brexbachtalbahn e.V. und dessen Mitgliedern zu diesem tollen Erfolg!
Doch die Erteilung der Betriebsgenehmigung darf nur ein erster Schritt auf der Reise zu einer Verkehrswende in Rheinland-Pfalz sein. Gerade die Vollsperrung der Schnellfahrtstrecke Frankfurt-Köln im letzten Jahr hat verdeutlicht, wie abhängig die Kreisstadt Montabaur aber auch der gesamte Westerwald inzwischen von einem gut und breit aufgestellten SPNV sind. Es bedarf daher zwingend einer Einbindung der Brexbachtalbahn in den Rheinland-Pfalz-Takt und der Reaktivierung über Siershahn hinaus nach Altenkirchen um eine gute und schnelle schienengebundene Anbindung nach Neuwied und Koblenz zu gewährleisten.
Gleichzeitig darf die Brexbachtalbahn keine Ausnahme bleiben. Eifel- und Hunsrückquerbahn, Aartalbahn und Zellertalbahn, die Bahnstrecke Koblenz-Bassenheim sowie die S-Bahn nach Zweibrücken müssen nun ebenfalls folgen.
Es ist niemandem mehr zu erklären, dass eine Brücke über die Mosel (der sog. Hochmoselübergang) für 500 Mio. EUR (reine Baukosten) und 10 Mio. EUR jährlich anfallende Unterhaltskosten ohne vorher durchgeführte Nutzen-Kosten-Untersuchung im Vorbeigehen beschlossen wird. Gleichzeitig aber Reaktivierungen von ganzen Bahnstrecken, die für einen Bruchteil der Kosten wiederherzustellen wären, nicht realisiert werden. Der SPNV in Rheinland-Pfalz leidet immer noch ein Schattendasein, doch ist mit der heutigen Entscheidung ein kleiner Lichtstrahl am Ende des Tunnels erkennbar. Lassen Sie uns gemeinsam darauf hin arbeiten, dass wir diesen Tunnel in die Vergangenheit des letzten Jahrhunderts möglichst schnell hinter uns lassen.
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In den Ausgaben Koblenz, Neuwied und Montabaur der Rhein-Zeitung liest man heute allerdings:
Jetzt doch freie Fahrt für die Brex?
Ministerium erteilt Betriebsgenehmigung – allerdings nur für zwei Teilabschnitte
Auf RZ-online ist dieser Artikel aktuell (04.04.2019, 2:45 Uhr) in keiner der drei Lokalausgaben zu finden ...
( Vielleicht auch besser so

)
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