Nur einen Tag nach dem "Plandampf" mit meinem "Arbeiterfrühzug" nach Trier, hatte 38 1182 nach Koblenz verlegt. Hier stand ein besonderes Ereignis an.
Dazu traf die 38er auf eine alte, ebenfalls preußische, "Spezialistin", die 94 1292 aus Arnstadt mit ihrem alten Stammlokführer Eberhard Mühlan, der genau heute vor 15 Jahren leider verstarb.
Rauchkammer an Rauchkammer mit Lufthansa-Airport-Express im Hintergrund.
94 1292 im besten Pflegezustand.
Von Koblenz aus ging es auf der anderen Rheinseite (op der schääl Sick) rheinabwärts nach Linz.
Hier waren dann Rangierarbeiten angesagt. Der Zug bestand aus drei- und vierachsigen yg Umbauwagen. Da die Dreiachser nur mit einlösiger Bremse ausgerüstet waren, durften diese nicht auf die Steilstrecke und mußten im Rheintal zurückbleiben. 38 1182 bringt die Wagen zur Abstellung.
Bei der Fahrt über die Steilstrecke Linz - Kalenborn mußte die Lok immer Talseitig stehen, also wurde dem Zug an der Spitze ein Steuerwagen vorangestellt. Dieser Pwgs hatte auch schon bessere Zeiten erlebt.
Dann ging es mit gewaltigen Auspuffschlägen in die Steilrampe und über den Kasbach-Viadukt.
In Kalenborn angekommen versorgte die örtliche Feuerwehr die 94er mit Wasser.
Anschließend ging es unter Verwendung der Riggenbach-Gegendruckbremse unter lautem Zischen wieder talwärts. Einfahrt in Linz. Oben links im Bild ist noch das Ende (oder der Anfang) der Steilstrecke zu sehen.
Und noch ein Blick auf den Steuerwagen.
Damit alle Fahrgäste der Steilstreckenrundfahrt in den Genuß der Steilstrecke kamen, wurde die Fahrt insgesamt drei Mal durchgeführt. Nach der dritten Fahrt wurde der ganze Zug wiedervereinigt und es ging rheinaufwärts wieder bis Koblenz und von dort aus linksrheinisch weiter nach Boppard. Unterwegs trafen wir noch auf einen besonderen "Einzelgänger" russischer Herkunft auf dem Rhein.
Die Fortsetzung ab Boppard kommt gleich hinterher.
Gruß
Heiner
Preußendampf 1993; jetzt wird's steil!
- Heiner Neumann
- Amtsrat A12
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- Registriert: Di 17. Feb 2009, 16:21
Preußendampf 1993; jetzt wird's steil!
Zuletzt geändert von Heiner Neumann am Fr 22. Feb 2019, 22:40, insgesamt 1-mal geändert.
Wenn Du ein Licht am Ende des Tunnels siehst, bete, dass es kein Zug ist !!!
Vertraue nur Deinem eigenen Hintern - denn nur er steht immer hinter dir!
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- Heiner Neumann
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Re: Preußendampf 1993; jetzt wird's steil!
So, weiter geht's. Auf der Fahrt nach Boppard und in Boppard selbst hatten wir noch zwei Begegnungen mit einer schönen -heute schon legendären- Lok.
Ankunft in Boppard.
Auch in Boppard wurden die Dreiachser-Umbauwagen von der 38er umrangiert. Lokführer Eberhard Mühlan ("Der Lange") und sein Heizer schauen sich das Rangiermanöver entspannt an.
Ein Blick auf den Beginn der Steilrampe in der nördlichen Bahnhofsausfahrt von Boppard. Steigung 60,9 Promille oder 1 : 16,5.
Mit voller Kraftanstrengung bergauf. von Boppard nach Buchholz stand die Lok Rauchkammer voran bergwärts am Zug. Drei mehr als vollbesetzte Umbau-Vierachser waren absolute Grenzlast!
Ankunft in Buchholz, Versorgung mit Wasser durch die örtliche Feuerwehr. Dann setzte die Lok ans andere Ende um.
Ach, so: in der Fahrplananordnung für diese Steilstreckenrundfahrt am 05.06.1993 stand unter Punkt III "Besondere Anordnungen", Absatz (5) vierter Anstrich: "Fotohalte auf den Steilstrecken sind nicht zugelassen". Die 94er hatte gerade umgesetzt, da hörte ich, wie Meister Eberhard Mühlan zu seinem Heizer und dem Veranstalter ganz trocken mit thüringischem Akzent sagte: "Und auf d'r Dahlfohrt ham w'r 'ne Bedriebsstörung am Hubertusviadukt!"
Gefühlvoll wurde der schwere Zug ohne Probleme im großen Gefälle kurz hinter dem Hubertusviadukt zum Stehen gebracht.
Im Laufschritt ging es dann für die Fotografen den steilen Berg hinauf bis zu einem geeigneten Aussichtspunkt. Den Punkt hatte ich gerade mit letzter Luft und mit Puls auf 180 erreicht, da setzte Meister Mühlan den Zug gefühlvoll wieder bergauf in Fahrt, ohne, daß die Maschine ein einziges Mal schleuderte! Eberhard Mühlan war ein absoluter Meister am Regler!.
Das sind unwiederbringliche Aufnahmen! Anschließend ging's schnell wieder bergab in den Zug und zurück nach Boppard, denn die anderen Fahrgäste wollte ebenfalls in diesen Genuß kommen. Im kleinen Bw der Hunsrückbahn wurde die Lok wieder versorgt.
Dann ging es wieder mit brüllendem Auspuff in die Steilrampe.
Beim Warten auf die Rückkehr des Sonderzuges rauschte noch ein anderes altes Schätzchen durchs Rheintal Richtung Koblenz.
Nach der Rückkehr von der letzten Bergfahrt (auch hier wurden insgesamt drei Fahrten durchgeführt) wurden die beiden Zugteile wieder zusammengehängt und im Schein der Abendsonne ging es zurück nach Koblenz.
Das war's von den Steilstrecken am Rhein.
Gruß
Heiner
Ankunft in Boppard.
Auch in Boppard wurden die Dreiachser-Umbauwagen von der 38er umrangiert. Lokführer Eberhard Mühlan ("Der Lange") und sein Heizer schauen sich das Rangiermanöver entspannt an.
Ein Blick auf den Beginn der Steilrampe in der nördlichen Bahnhofsausfahrt von Boppard. Steigung 60,9 Promille oder 1 : 16,5.
Mit voller Kraftanstrengung bergauf. von Boppard nach Buchholz stand die Lok Rauchkammer voran bergwärts am Zug. Drei mehr als vollbesetzte Umbau-Vierachser waren absolute Grenzlast!
Ankunft in Buchholz, Versorgung mit Wasser durch die örtliche Feuerwehr. Dann setzte die Lok ans andere Ende um.
Ach, so: in der Fahrplananordnung für diese Steilstreckenrundfahrt am 05.06.1993 stand unter Punkt III "Besondere Anordnungen", Absatz (5) vierter Anstrich: "Fotohalte auf den Steilstrecken sind nicht zugelassen". Die 94er hatte gerade umgesetzt, da hörte ich, wie Meister Eberhard Mühlan zu seinem Heizer und dem Veranstalter ganz trocken mit thüringischem Akzent sagte: "Und auf d'r Dahlfohrt ham w'r 'ne Bedriebsstörung am Hubertusviadukt!"
Gefühlvoll wurde der schwere Zug ohne Probleme im großen Gefälle kurz hinter dem Hubertusviadukt zum Stehen gebracht.
Im Laufschritt ging es dann für die Fotografen den steilen Berg hinauf bis zu einem geeigneten Aussichtspunkt. Den Punkt hatte ich gerade mit letzter Luft und mit Puls auf 180 erreicht, da setzte Meister Mühlan den Zug gefühlvoll wieder bergauf in Fahrt, ohne, daß die Maschine ein einziges Mal schleuderte! Eberhard Mühlan war ein absoluter Meister am Regler!.
Das sind unwiederbringliche Aufnahmen! Anschließend ging's schnell wieder bergab in den Zug und zurück nach Boppard, denn die anderen Fahrgäste wollte ebenfalls in diesen Genuß kommen. Im kleinen Bw der Hunsrückbahn wurde die Lok wieder versorgt.
Dann ging es wieder mit brüllendem Auspuff in die Steilrampe.
Beim Warten auf die Rückkehr des Sonderzuges rauschte noch ein anderes altes Schätzchen durchs Rheintal Richtung Koblenz.
Nach der Rückkehr von der letzten Bergfahrt (auch hier wurden insgesamt drei Fahrten durchgeführt) wurden die beiden Zugteile wieder zusammengehängt und im Schein der Abendsonne ging es zurück nach Koblenz.
Das war's von den Steilstrecken am Rhein.
Gruß
Heiner
Wenn Du ein Licht am Ende des Tunnels siehst, bete, dass es kein Zug ist !!!
Vertraue nur Deinem eigenen Hintern - denn nur er steht immer hinter dir!
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