Holzbachtalbahn ist verkauft!

jojo54
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Re: Holzbachtalbahn ist verkauft!

Beitrag von jojo54 »

Nach einem Bericht aus der Rhein-Zeitung, Teilausgabe Altenkirchen, müssen die Kreis-Gremien dem Verkauf noch zustimmen.

Linkhinweis zu einem zahlungspflichtigen Beitrag vom 03.04.2018.

https://www.rhein-zeitung.de/region/lok ... 93759.html

MfG
jojo54
eta176
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Holzbachtalbahn soll verkauft werden ...

Beitrag von eta176 »

jojo54 hat geschrieben:Nach einem Bericht aus der Rhein-Zeitung, Teilausgabe Altenkirchen, müssen die Kreis-Gremien dem Verkauf noch zustimmen.
jojo54

Hallo jojo54,
das ist - wie im Artikel auch beschrieben - ja nicht die einzige Hürde:

1. Bislang gibt es weder eine Bestätigung der Kreisverwaltung, noch der Weba-Gesellschafterversammlung.
2. Vor einem Kauf muss geklärt sein, ob die Werit-Beschwerde von der EU-Kommission abgewiesen wird.
3. Für die Lappwaldbahn Service GmbH muss es eine verbindliche und langfristige Zusage zu Gütertransporten geben,
...denn sonst könnten die beantragten und ggf. gewährten Mittel des Bundes aus dem SGFFG zurückgefordert werden.
4. Müssen das zuständige Ministerium von RLP - aber auch die Anliegerkreise - erklären, ob sie auch einem nicht-kommu-
...nalen EIU - wie der Lappwaldbahn Service GmbH - die Fördermittel geben, die sie der Weba bereits zugesagt hatten.

Wenn die anteilige Beteiligung nicht kommt, kann nur die bereits in Arbeit befindliche Novellierung des SGFFG helfen,
mit der einerseits die jährlichen Mittel für die Gesamtfördersumme angehoben und andererseits der Anteil von bislang
max. 50 % auf bis zu 70 % gesteigert werden kann.

Ganz aktuell hat der VDV seine im Herbst 2017 erstellte Umfrage zum "Investitionsbedarf für die Infrastrukturen der
Nichtbundeseigenen Eisenbahnen
" veröffentlicht, in dem auf Seite 54 auch die Weba den Investitionsbedarf für ihre
Infrastrukturen aufgelistet hat: Daadetal, Stammstrecke und Altenkirchen-Selters sowie Selters-Siershahn.
:arrow: Zur Pressemeldung des VDV vom 03.04.2018:
https://www.vdv.de/presse.aspx?mode=det ... dc5079b126
:arrow: Den Download der Liste (ca. 500 KB) kann man dort starten:
https://www.vdv.de/positionensuche.aspx ... 926190136a

Viele Grüße
HaPe
Westeifelbahner

Re: Holzbachtalbahn soll verkauft werden ...

Beitrag von Westeifelbahner »

eta176 hat geschrieben: 2. Vor einem Kauf muss geklärt sein, ob die Werit-Beschwerde von der EU-Kommission abgewiesen wird.
Und wenn danach der Widerspruch oder eine neue Beschwerde kommt?
Die Forderung nach Rechtssicherheit ist für mich im Grundsatz nachvollziehbar, im konkreten Fall aber schwer umsetzbar.
eta176 hat geschrieben: 4. Müssen das zuständige Ministerium von RLP - aber auch die Anliegerkreise - erklären, ob sie auch einem nicht-kommu-
...nalen EIU - wie der Lappwaldbahn Service GmbH - die Fördermittel geben, die sie der Weba bereits zugesagt hatten.
Ein Blick in die Förderrichtlinie des Landes verrät bekanntlich, dass die Förderrichtlinie des Landes RLP ein kommunales Eigentum voraussetzt. Folglich ist aus meiner Sicht klar, dass hier ein Nein des Landes kommen muss (Es sei denn, dass man über diesen Fall eine Änderung der Förderrechtlinie bewirken möchte, was sehr begrüßenswert wäre, ich aber für unwahrscheinlich halte).

Wie dargestellt, kann ein nicht-kommunales EIU daher nur einplanen wettbewerbsrechtlich gegen die Förderrechtlinie vorzugehen oder die Finanzierung ohne Beteiligung des Landes zu stellen.
eta176 hat geschrieben: Wenn die anteilige Beteiligung nicht kommt, kann nur die bereits in Arbeit befindliche Novellierung des SGFFG helfen,
mit der einerseits die jährlichen Mittel für die Gesamtfördersumme angehoben und andererseits der Anteil von bislang
max. 50 % auf bis zu 70 % gesteigert werden kann.
Ja, in diese Richtung habe ich die Planungen bislang vermutet.
Es sei denn, dass Dritte die Differenz auffangen - bspw. der Westerwaldkreis, der ein besonderes Interesse haben dürfte.
Doch dann wäre sicher wieder mit einer neuen Werit-Beschwerde zu rechnen, womit wir wieder am Anfang wären...

Im Übrigen gebe ich nach den leidvollen Erfahrungen der vergangenen Jahre zu bedenken, dass die LWS für die offenbar geplante Zusage eines SGV über die Holzbachtalbahn auch eine Betriebsgenehmigung nach §6 AEG des Landes benötigt - leider in RLP ja zumindest in der Vergangenheit auch kein ganz einfaches Thema bei tatsächlich "privaten EIU", bei denen nicht direkt oder indirekt der Steuerzahler bürgt.

Alles in allem nun mal leider nicht einfach für private Eisenbahngesellschaften in RLP...

Gruß Westeifelbahner
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Werit lässt Beschwerdeverfahren "ruhen"

Beitrag von eta176 »

In den drei Ausgaben AK, NR und MT der Rhein-Zeitung steht am heutigen 06.07.2018 ein
Artikel zur aktuellen Entwicklung bei der Holzbachtalbahn. Offenbar ist das Ziel (vorerst)
erreicht, die Weba-Loks verkauft und der Streckenverkauf an die Lappwaldbahn Service
GmbH auf der "Zielgeraden". Da sich das Beschwerdeverfahren von Werit im Besonderen
auf den 2005/2006 gewährten Landeszuschuss in Höhe von 648.000 Euro für die Wieder-
inbetriebnahme des Abschnitts Raubach-Selters bezog, wurde jetzt klargestellt, dass eine
"rückwirkende Beschwerde" unzulässig sei. Wohl auch um weitere Kosten für die teure An-
waltskanzlei Gleiss Lutz einzusparen - und den Verkauf nicht zu gefährden - hat Werit für
den Moment eingelenkt. Allerdings sind die aktuellen "Androhungen" des Werit-Geschäfts-
führers deutlich: „Solange keine Wiederinbetriebnahme der Güterverkehrsstrecke ansteht
und auch keine Beihilfen fließen, sehen wir keinen Grund, die Beschwerde aufrecht zu hal-
ten.“
Falls DB Cargo - wie bei der "Probefahrt" Ende Mai - in Zukunft die Transportleistungen von
Kreuztal nach Selters selbst erbringen wird, dürften deren Justiziare dem Beschwerdeführer
und der EU-Kommission deutlich machen können, dass es sich nicht um eine "Schützstrecke"
- wie immer wieder fälschlich behauptet - sondern eine dem öffentlichen Eisenbahnbetrieb
dienende Infrastruktur handelt, die allen Interessenten im PV und GV zur Verfügung steht.
jojo54
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Re: Holzbachtalbahn ist verkauft!

Beitrag von jojo54 »

Wenn dort der erste Regel-Zug (wieder) fährt, ist für mich das Projekt ein Erfolg.

MfG
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Re: Holzbachtalbahn ist verkauft!

Beitrag von Dieselpower »

Ich kann nur immer wieder betonen:

KEIN MENSCH SPRICHT BEI DER L 305 VON EINER "SCHÜTZ-STRASSE", OBWOHL IN DER REGEL 90% DER LKWS GENAU DIESES ZIEL BZW. DIESEN AUSGANGSPUNKT HABEN!!!
„Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“
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Re: Holzbachtalbahn ist verkauft!

Beitrag von jojo54 »

Die Rhein-Zeitung berichtet am 30.11.2018 in einem zahlungspflichtigen Beitrag, dass die Lappwaldbahn die Gleistrasse der Holzbachtalbahn gekauft hat.

Den Güterverkehr soll wohl DB Cargo durchführen.

https://www.rhein-zeitung.de/region/lok ... 04043.html

MfG
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LWS ist ausschließlich EIU, DB Cargo EVU

Beitrag von eta176 »

Bereits seit Sommer 2018 fährt DB Cargo eine wöchentliche Leistung an Samstagen - wie dies ja bereits
in anderen Threads dokumentiert ist. Eigentlich sollte dieser Verkehr von Kreuztal nach Selters ab dem
Fahrplanwechsel am 9. Dez. 2018 zu werktäglichen Fahrten (Mo-Sa) ausgeweitet werden. Da sich aller-
dings die Vertragsverhandlungen zwischen Weba und LWS bis zum Abschluss des notariellen Kaufvertrags
hingezogen haben, war ein von DB Cargo gesetzter Termin verstrichen. Die neuen Planungen sehen vor,
dass die zusätzlichen Fahrten ab dem "kleinen Fahrplanwechsel" im Sommer 2019 erfolgen. Nach den bis-
lang vorliegenden Informationen sollen die Coilszüge von Koblenz über Limburg nach Montabaur/Siershahn
aufgegeben werden, zumal im unteren Lahntal in den kommenden Jahren drei Tunnel eine Erneuerung er-
fahren und dadurch jeweils ein zusätzlicher eingleisiger Abschnitt (Tunnel-im-Tunnel-Bauweise) entstehen
wird.
Ob es auf Dauer zu einer Kooperation zwischen DB und KSW (Schubunterstützung) oder einer Einsatzver-
lagerung der Class kommt (was dem Oberbau durchaus zugute käme), scheint noch offen zu sein.
Rolf
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Re: Holzbachtalbahn ist verkauft!

Beitrag von Rolf »

Im Artikel der Rhein-Zeitung steht noch, dass die LWS bald mit der Sanierung der Strecke beginnen will, wenn die Genehmigungen durch das Eisenbahn-Bundesamt und das rheinland-pfälzische Wirtschafts- und Verkehrsministerium vorliegen und dass sich die WEBA nicht zuletzt wegen der ungeklärten Rechtslage aufgrund der Klage des Schütz-Mitbewerbers Werit 2017 vom Betrieb der Strecke zurück gezogen hat.
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Re: Holzbachtalbahn ist verkauft!

Beitrag von Dieselpower »

Die Class 66 ist eigentlich genau die richtige Maschine für's Holzbachtal:
- HTCR-Drehgestelle mit oberbaufreundlicher selbsttätiger Radialeinstellung der Radsätze (EMD-Patent) Erläuterung in englischer Sprache mit Skizzen
- Bärenstark bis 60 km/h, ausdauernd darüber hinaus....für die Siegstrecke völlig ausreichend (Anfahrzugkraft liegt deutlich über der einer BR 151!)
- Deutlich hörbares Zweiklang-Makrofon gegen allzu mutige Straßenverkehrsteilnehmer :wink:
- Geringe Meterlast (ebenfalls oberbaufreundlich) von 5,90 t/m
- Dieselelektrischer Antrieb mit Einzelachssteuerung - gerade bei widrigen Reibwerten von Vorteil gegenüber Hydraulik (stets 4 Achsen im Kraftschluß)
„Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“
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Re: Holzbachtalbahn ist verkauft!

Beitrag von jojo54 »

Ja, die Holzbachtalbahn ist verkauft.

Aktuelle Informationen vom 18.12.2018. Demnach ist die Lappwaldbahn seit 26.11.2018 Eigentümer der Strecke.

http://www.ak-kurier.de/akkurier/www/ar ... s-gerettet

MfG
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Re: Holzbachtalbahn ist verkauft!

Beitrag von Dieselpower »

Man verzeihe mir den vorschnellen Schuß aus dem Frühjahr - wie gesagt, es war eine eigentlich zuverlässige Quelle. :wink:
Letztendlich hat es sich ja zum Glück dann doch bewahrheitet...
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