So ganz verstehe ich diese Diskussion nicht, denn die Kündigung des Güterverkehrs für DB Cargo durch
die Weba war neben der wirtschaftlichen vor allem eine politische Entscheidung. Wirtschaftlich gab es
ein paar Fehler (z.B. fehlende Maschinen-Versicherung), die immer wieder hohe Kosten verursachten
und den Betrieb auf der Strecke nach Selters ins Defizit brachten. Andererseits gab es immer schon
politische Bestrebungen, dem einer sozialen Partei verbundenen Eisenbahnbetriebsleiter aus "christ-
lichen Gründen" das Leben schwer zu machen
Die Entscheidung des Altenkirchener Kreistages, sich vom Schienenbetrieb zu verabschieden, erfolgte
allerdings parteiübergreifend einstimmig ...
Einen Nachfolger, der den - vor allem von der Firma Werit "ungeliebten" - Güterverkehr weiter betreibt,
sollte es eigentlich nicht geben. Doch wenn der Hauptgüterkunde ein Interesse an einer auch zukünftig
sicheren Versorgung hat, muss er sich drum kümmern. Und wenn es dann bundesweit nur einen Interes-
senten gibt, der sich - auch aufgrund bislang mit anderen Projekten gemachten Erfahrungen - einen er-
folgreichen Betrieb der Infrastruktur zutraut, dann sollte das nach meiner Auffassung eher positiv gese-
hen und nicht mit Vorurteilen und Verdächtigungen diskreditiert werden.
Da der Willen zum betrieblichen Erfolg vorhanden ist, geht man offenbar auch recht offensiv an die Wer-
bung neuer (alter) Kunden ran, um Transporte für die Schiene (wieder oder neu) zu gewinnen.
Auf jeden Fall scheinen die noch von der Weba beauftragten Strecken-Instandsetzungen der LWS so viel
Spielraum zu lassen, dass ein sicherer Güterverkehr so lange abgewickelt werden kann, bis beantragte
Mittel nach dem SGFFG die umfassende Sanierung zulassen.