Hallo Joachim,
leider wird die Angelegenheit tatsächlich immer teurer, je mehr Zeit vergeht. Da stimme ich dir zu. Vegetation sprießt und sprießt.
jojo54 hat geschrieben:
Aber es sind nicht nur "die anderen". Auch von Seiten der Eisenbahnfreunde wurden in der Vergangenheit viele Fehler gemacht. Ändern kann man die jetzige Situation ohnehin nicht.
Während meiner aktiven Zeit bis 2015 empfand ich es nicht so, dass viele Fehler gemacht wurden. Ich selbst habe mich zwar wegen verschiedener Interessenslagen mit dem Verein auseinandergelebt und
seit 2015 wurden meines Erachtens auch viele Fehltritte gemacht aber bis dahin ging es für die Ehrenamtlichen immer darum, die Aartalbahn als Gesamtwerk zu schützen und von Vegetation freizuhalten.
Wie viele Steine wurden uns dabei in den Weg gelegt? Mit einer Salamitaktik wurde damals vom EBL der ESWE Verkehr versucht die NTB auszuhungern, danach glänzte ESWE als EIU durch Untätigkeit, Schlamperei und sprach der Freischneidegruppe der NTB ein Betretungsverbot aus. Die Kommunikation ließ auch zu wünschen übrig, Genehmigungen wurden nicht verlängert oder erteilt, Schäden (Brücke Michelbach, Brücke Flachstraße) nicht behoben, nur sporadisch mal gespritzt( meistens dann, als es im Juni oder Juli schon zu spät war).
Um diesem Chaos ein Ende zu bereiten wurde entschieden, dass ein anderes EIU her muss und die NTB eine Aartalbahn Infrastruktur gGmbH gründen muss, um etwas zu bewegen. Man bombardierte den ehrenamtlichen Verein mit konzeptionellen Nachbesserungen und in hunderten städtischen Sitzungen wurde debattiert, ohne Ergebnis. Nachdem wir gefühlte 150 Seiten Konzept vorgelegt hatten, kam die Sommerpause und kein Ergebnis.Es war ein langes Ringen um politische Unterstützung in Wiesbaden. Bevor ESWE dann tatsächlich den Betrieb an die ATB abdrücken konnte, verlängerte man als letzten Schachzug die Betriebsgenehmigung beim RP Darmstadt nicht mehr, sodass die ATB alles komplett neu beantragen musste. Ein komplett neues Genehmigungsverfahren wurde fällig, was sich bis heute hinzieht und ganz andere ANforderungen hat als die ATB mit einer Verlängerung gehabt hätte.
Da ich selbst über den ganzen Verlauf sehr enttäuscht bin und auch sehe, wie überall der Druck gegen die Aartalbahn ( vor allem in Sandro Zehners CDU geführtem Taunusstein) immer größer wird, räume ich selbst der ATB null Chancen ein. Ich schätze, die jahrzehntelange Arbeit ( ich habe selbst seit 2006 bis 2015 jährlich rund 55 Tage a 10-12h Arbeit in die Strecke investiert) war umsonst, denn gegen willenlose und ahnungslose Politik, von der heute viel zu viel abhängt, ist man nicht gewachsen. Die Strecke wird - wahrscheinlich auch der nördliche (seit 2014 von DB Regio betriebene Teil...) - so enden wie die Westeifelbahn, die Brex, die Eifelquerbahn, die Hunsrückquerbahn.
Traurige Grüße
Bad Camberger