Rolf hat geschrieben:Kurzum: Bei der Westeifelbahn steht in erster Linie die Politik im Weg
Inwiefern denn? Seit Jahren bestand - und ich nehme an: besteht - doch das Angebot der Kommunen an den Inhaber der Betriebsgenehmigung einen Pachtvertrag abzuschließen, der dann - nehme ich mal an - auch die Zuständigkeit für das Brückenbauwerk in Gerolstein rechtlich in jeder Hinsicht eindeutig an den Pächter übertragen würde. Dem Vernehmen nach wurde der Vertrag wegen 23.000 EUR Pacht pro Jahr nicht unterschrieben. Ist das tatsächlich zu viel, stand und steht der Klageweg offen (vgl. Urteilsbegründung im Rechtsstreit um die Betriebsgenehmigung). Davon ab: Würden sich nicht noch so ein paar Verrückte wie ich finden lassen, die 23.000 EUR zusammen legen würden, wenn dann damit endlich die Instandsetzung begonnen und vielleicht im Dezember 2017 die ersten Züge auf einer Teilstrecke wieder fahren würden?
Vielleicht mag es manchen Akteuren gelegen kommen, wenn die Stadt Gerolstein jetzt die Keule auspackt und sich damit zum bösen Spielverderber macht, aber Fakt ist doch, dass sich LEIDER nichts mehr tut, was auf eine baldige Wiederinbetriebnahme hindeutet. Sollte ich damit falsch liegen, korrigiert mich GERNE - ich würde mich sehr FREUEN.
Und ich bleibe auch dabei: Die 140.000 EUR für einen Brückenneubau sind in der heutigen Zeit ein Schnäppchen. Was kostet heute schon manch Kleinigkeiten an derartigen Bauwerken?!?
Die Bauwerke sind noch da, die Gleise sind noch da, die Betriebsgenehmigung ist da - man müsste es "nur" endlich mal anpacken statt darauf zu warten, dass sich der "heilige Eisenbahngeist" in der Westeifel ausbreitet und aus Söhngen&Co plötzlich Eisenbahnfans macht. Worauf will man denn noch warten? Es ist doch völlig normal, wenn Kommunen etwa 10 Jahre nach Beschlüssen zum Radwegbau mal langsam Fakten schaffen wollen. Und spätestens mit Ablauf der Betriebsgenehmigung wäre eh Ende, wie wohl alle Beteiligten wissen. JETZT müsste sich was tun. Oder nie.
Und in dem Sinne habe ich durchaus volles Verständnis, wenn nun etwas "Entscheidungsdruck" aufgebaut wird.
Rolf hat geschrieben:Außerdem hat die VEB 12 Jahre bewiesen, dass die touristischen Verkehre funktionieren und angenommen werden. Ein weiteres Plus. Und die Strecke hat mehr Potential (Lückenschluss, Anwohner).
Was heißt "funktionieren"? Wenn die Gleise nach Prüm befahrbar wären, würde hier auch ein Verkehr "funktionieren".
Was heißt "angenommen" werden? Und wer glaubt ernsthaft, dass es für den niederländischen Tourist, der sich mit der Familie den Lokschuppen ansehen will, einen Unterschied macht, ob der Schienenbus nach Prüm bei den Maaren oder nach Daun mit seiner Basilika fährt. Oder war das doch irgendwie umgekehrt mit den Maaren und der Basilika? Egal. Die Schienenbusfahrt ist doch schön, denkt sich der Tourist.
Prüm ist nicht grundlos Sitz der Eifeltouristik und der mögliche Endpunkt würde weitaus günstiger zum Ortskern gelegen sein als in Daun oder Ulmen.
Und allein der Campingplatz sowie das Schwimmbad direkt am Streckenende bieten viel Potenzial.
Rolf hat geschrieben:Im Gegenteil, wenn es die Kommunen nichts kosten würde, wären sie für eine Reaktivierung der EQB.
Auf welche diesbezüglichen Beschlüsse beziehst du dich? Der Vulkaneifelkreis hat mit seinem Beschluss gegen die Reaktivierung der Efq im SPNV doch all die Bemühungen der letzten 10, 20 Jahre mit Füßen getreten. Danach hat man zwar hier und da gern mal davon gesprochen, dass doch eine touristische Nutzung weiterhin in Frage käme, aber mir ist dazu nicht einmal ein Beschluss bekannt, in dem der Vulkaneifelkreis in irgendeiner Art und Weise das ernsthaft auf die Agenda geholt hätte.
Ich glaube nicht, dass sich Stimmungslage westlich und östlich von Gerolstein so ganz grundsätzlich unterscheidet wie es medial hier und da mal scheinen mag. Es gehört zur politischen Landschaft, dass es in Parteien verschiedene Stimmen gibt und nicht alle Stimmen in der Zeitung auftauchen.
Gruß Westeifelbahner