Das Bier, naja! 
Der nächste Morgen startete in unserer B&B-Pension mit einem typischen englischen Frühstück! Das muss man mögen, schon am Morgen: Bohnen; Tomaten, Sausages etc.!
Nach dem Frühstück starteten wir dann mit dem Auto in den o.g. National Park. Die Landschaft ist eine Hochebene in North Yorkshire im Nordosten Englands. Das direkt an die Nordsee gelegene Gebiet ist etwa 300 bis 400 Meter hoch. Geprägt wird die Landschaft von Flusstälern, die sich von Norden nach Süden ziehen. Die Lage direkt an der Nordsee sorgt für ein raues Klima. Fauna und Flora entsprechen dem, was man sonst in Großbritannien nur in größeren Höhenlagen findet. Die Hochebene prägen weite Heidelandschaften. Landwirtschaft und Dörfer findet man nur in den Flusstälern. Unsere englischen Freunde hatten für uns eine Route durch diese charakteristische Landschaft über enge und abenteuerliche Strassen ausgearbeitet. Man muss es erlebt und gesehen haben. Leider war das Wetter typisch englisch, wechselhaft! Natürlich war ein Tagesziel gesetzt, ich wusste aber nicht wo es hin ging!
Hier ein paar Eindrücke von der Landschaft:
Die einzigen Bewohner der Hochebene waren Schafe, die natürlich ohne Rücksicht auf die Verkehrslage die Wege kreuzten.
Die Hochebene verließen wir über eine mit 33% Gefälle abfallende Strasse in eines der Flusstäler!
Als wir einen kleinen Ort erreichten, war das erste Tagesziel klar; wir hatten die nördliche Endstation der North York Moors Railway erreicht: Grosmont.
Und in Grosmont gab es viel zu sehen und zu erleben. Hier ein Lageplan des Ortes:
Die Einfahrt in den Bahnhof Grosmont erfolgt über einen kurzen Tunnel, Bemerkenswert ist auch der Bahnübergang mit seinen breiten Toren. Sie werden vom Stellwerk über Seilzüge gesteuert.
Im Bahnhof stand auch schon die uns von gestern bekannte 80072 abfahrbereit, mit einem wieder gut besetzten Zug.
Kurz nachdem der Zug den Bahnhof verlassen hatte, rollte der Gegenzug, geführt von einer 2-C-0 (Class4MT 2-6-0), ein.
Danach machte ich mich auf den Weg, um die Umgebung des Bahnhofs zu erkunden. Zuerst ging es Richtung Tunnel. Dort entdeckte ich dann ein wirklich historisches Bauwerk, nämlich den weltweit ersten für den Personentransport mit einer Pferde-Straßenbahn von Georg Stephenson gebauten Tunnel.
Schon damals wurde der junge Assistent von Stephenson wegen Geldverschwendung getadelt!
1 Yard hat 3 Fuß und 1 Fuß misst 30,48 cm
Geht man durch den Tunnel gelangt man zum Bahnbetriebswerk der North York Moors Railway. Das Betriebswerk kann man besichtigen. Dort findet man Lokschuppen, Reparaturwerkstätten, Kesselschmiede, Verwaltungsgebäude und eine große mechanische Bekohlungsanlage. Man darf sich auf den gekennzeichneten Wegen frei bewegen. Auch Fragen darf man stellen und bekommt sie prompt immer freundlich beantwortet. Man kann wirklich sagen, der Besucher ist König!
Hier wird gerade die 45428, eine Class 5MT 4-6-0 angeheizt. Daneben eine Diesellok; Class 24 ‘Bo-Bo’
Die mechanische Bekohlungsanlage
Nach der ausgiebigen Besichtigung des Bahnbetriebswerkes ging es zurück zum Bahnhof. Hier wurde gerade der Paradezug der North York Moors Railway, der Pullmann Dinning Train für eine Sonderfahrt bereitgestellt.
Als Zuglok kam die 63395, eine 0-4-0, Class LNER Q6 0-8-0 zum Einsatz.
Die Ausfahrt des Pullmann Dinning Trains
Mein Freund hatte sich auf der gegenüberliegenden Seite postiert.
Auf dem Rückweg zum Auto machte ich noch eine Aufnahme, auf der man rechts das Gleis der Esk Valley Line von Whitby nach Middelbrough sieht. Eine ebenfalls landschaftlich reizvolle Strecke, die von Network Rail betrieben wird. In Grosmont vereinigen sich beide Stecken.
Für diesen Tag war nun dem Hobby „Eisenbahn“ Genüge getan und so ging es mit für mich unbekannten Ziel weiter durch die großartige Landschaft des North York Moors National Park.
Tagesziel war dann Robin Hood`s Bay, ein kleiner Fischerort an der englischen Nordseeküste. Eine Verbindung zu Robin Hood ist nicht nachweisbar, der Name scheint willkürlich gewählt, wie man auf einer Informationstafel im Ort erfährt.
Der Abend endet dann mit einem auch für England typischen Essen: Fish and Ships!
Am nächsten Tag wartete auf mich ein ganz besonderes Erlebnis.
In Kürze folgt Teil 4 unserer diesjährigen Englandreise.
