Hallo zusammen,
weil ich heute eh meinen Scanner anwerfen musste, habe ich endlich den schon seit Längerem wartenden Handzettel zur Glantalbahn-Sonderfahrt mit-gescannt, um ihn - nach einiger Zeit MRF-Abstinenz - hier einzustellen. Die Einstellungsdiskussion dieser meiner regionalen Bahn-Heimat aber, in der ich mich zu Hause fühle, die ich sehr schätze und die ich auch gegenüber Hobbykollegen in anderen Teilen Deutschlands gerne als angenehm und gut gegliedert lobe - sie hat mich, gelinde gesagt, sprachlos gemacht.
Dennoch oder gerade deshalb möchte ich Euch diese liebevoll gestaltete Sonderzug-Werbung aus den späten 70ern, die ich zufällig in meiner Sammlung gefunden habe, nicht vorenthalten. Löwen und Elefanten, Bullen und Bären, Trolle oder nicht, fressen und gefressen werden, leben und leben lassen - wer wird bei dem Gedanken an solch eine Fahrt über die Glantalbahn nicht wehmütig?
Nachdenkliche Grüße,
kW
Löwen&Elefanten: Glantalsonderzug 1979 Safariland Groß-Gerau
Löwen&Elefanten: Glantalsonderzug 1979 Safariland Groß-Gerau
YouTube-Kanal von FilmemacherKilowatt mit Filmen von den frühen 80ern bis heute - Schwerpunkte räumlich: Rheinland (Region Köln bis Kreis KH), Schweiz / thematisch: "bunte" internationale Züge, Nachtzüge, Nebenbahnen, Postzüge, ...
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- Registriert: Sa 18. Okt 2008, 23:07
Re: Löwen&Elefanten: Glantalsonderzug 1979 Safariland Groß-G
Ein aus mehreren Gründen interessanter Impuls, finde ich.
In den 1970er forcierte man ganz stark den Wandel von der hierarchischen Behördenbahn hin zu einem halbwegs modernen Unternehmen, der auch ein fast schon revolutionäres Marketing brachte.
Über die ZVL in Mainz und diverse Generalvertretungen billigte man den Dienststellen vor Ort auch größere Freiheiten zu, z.B. bei der Akquise von Kunden und Fahrgästen, wozu zweifellos dieser Sonderzug und seine Werbung gehörte.
Auch war es erklärtes Ziel, vom Umsatzrückgang besonders betroffene Strecken und Bahnhöfe wieder mehr in das Bewußtsein der Menschen zu rücken, wofür die Unterschrift "Die Bahnhöfe Altenglan und Lauterecken" gehört, denn es handelte sich praktisch um die federführenden Dienststellen der mittleren Ebene, der andere Dienststellen, auf denen der Betriebsbeamte gleichzeitig auch Verkehrsbeamter war, nachgeordnet waren.
Außerdem gab es 1979 nur in diesen größeren Bahnhöfen eine Schreibmaschine, mitunter wurden solche Handzettel auch "zentral" erstellt und dann als "EDS mit Zug" verteilt.
Auch der Ideenreichtum der Beamten vor Ort war gefragt, hier haben sich viele, die an Bahnhof und Strecke hingen, teils mächtig ins Zeug gelegt, etwa indem sie sich Aktionen ausdachten oder Expreß- und Stückgut nach Schichtwechsel auch schon mal mit dem eigenen Pkw zum Kunden fuhren.
Andere hatten schon resigniert und machten nunmehr nur noch "Dienst nach Vorschrift" oder gleich öfters mal "krank" - für sie war der "Zug" bereits endgültig "abgefahren".
Immerhin, sieben Jahre dauerte es von 1979 an noch, bis der Strecke endgültig das Licht ausgeblasen wurde.
Schade daß man nur noch mit großer Mühe recherchieren könnte, ob der Zug gut oder schlecht besetzt war oder ob er überhaupt zustande gekommen ist.
Danke kW für Deine Mühe!
In den 1970er forcierte man ganz stark den Wandel von der hierarchischen Behördenbahn hin zu einem halbwegs modernen Unternehmen, der auch ein fast schon revolutionäres Marketing brachte.
Über die ZVL in Mainz und diverse Generalvertretungen billigte man den Dienststellen vor Ort auch größere Freiheiten zu, z.B. bei der Akquise von Kunden und Fahrgästen, wozu zweifellos dieser Sonderzug und seine Werbung gehörte.
Auch war es erklärtes Ziel, vom Umsatzrückgang besonders betroffene Strecken und Bahnhöfe wieder mehr in das Bewußtsein der Menschen zu rücken, wofür die Unterschrift "Die Bahnhöfe Altenglan und Lauterecken" gehört, denn es handelte sich praktisch um die federführenden Dienststellen der mittleren Ebene, der andere Dienststellen, auf denen der Betriebsbeamte gleichzeitig auch Verkehrsbeamter war, nachgeordnet waren.
Außerdem gab es 1979 nur in diesen größeren Bahnhöfen eine Schreibmaschine, mitunter wurden solche Handzettel auch "zentral" erstellt und dann als "EDS mit Zug" verteilt.
Auch der Ideenreichtum der Beamten vor Ort war gefragt, hier haben sich viele, die an Bahnhof und Strecke hingen, teils mächtig ins Zeug gelegt, etwa indem sie sich Aktionen ausdachten oder Expreß- und Stückgut nach Schichtwechsel auch schon mal mit dem eigenen Pkw zum Kunden fuhren.
Andere hatten schon resigniert und machten nunmehr nur noch "Dienst nach Vorschrift" oder gleich öfters mal "krank" - für sie war der "Zug" bereits endgültig "abgefahren".
Immerhin, sieben Jahre dauerte es von 1979 an noch, bis der Strecke endgültig das Licht ausgeblasen wurde.
Schade daß man nur noch mit großer Mühe recherchieren könnte, ob der Zug gut oder schlecht besetzt war oder ob er überhaupt zustande gekommen ist.
Danke kW für Deine Mühe!
SOLANGE NICHT DIE KULTUSMINISTERKONFERENZ EINE EINSTWEILIGE VERFÜGUNG ERWIRKT UND SIE MIR PERSÖNLICH AN DER HAUSTÜR ÜBERREICHT,BLEIBE ICH BEI DER ALTEN RECHTSCHREIBUNG.