ETA im Norden (3. Teil des ETA Beitrages)
- uhrpfaelzer
- Schaffner A2
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- Registriert: So 11. Nov 2012, 15:58
ETA im Norden (3. Teil des ETA Beitrages)
Hallo,
lang ist´s her seit meinen ETA-Beiträgen:
http://www.forum.hunsrueckquerbahn.de/v ... 32&t=50314
http://www.forum.hunsrueckquerbahn.de/v ... 32&t=50431
Da ich versprochen hab dass das Thema noch nicht erledigt ist will ich die Androhung mal wahr machen.
Heute soll es in den Norden Deutschlands gehen.
Rendsburg und Kiel
Da ich ganz zu Anfang meiner Fotografen kariere bei "Apels Grauer Flotte" Dienst tat sind viele meiner ganz frühen Aufnahmen naturgemäß im Norden entstanden.
Bei genauerem Hinsehen sind aber nur wenige brauchbare Aufnahmen dabei oder die Motive wiederholen sich in (meist) mäßiger Qualität.
Wenig Foto freundlich war auch, das mein Dampfer bis zu 7 Monate am Stück unterwegs war und die Zeit in Deutschland immer auf die Monate Oktober bis Januar (mit einem Kurzaufenthalt im Mai) fiel.
Nicht zu vernachlässigen und sicher nicht eben dem Hobby förderlich war auch eine junge Dame mit Wohnort in der Pfalz, wann immer es ging beteiligte ich mich natürlich an der "Nato-Rally" quer durch Deutschland.
Trotzdem ein paar Bilder:
515 599 + 815 765 am 19.11.1980 beim Batterieladen in Rendsburg
Eines meiner frühen Lieblingsbilder.
515 610 + 815 680 summen auf der Rendsburger Hochbrücke Richtung Norden.
So sah es in Kiel Hbf im Mai 1979 aus, Gleis 6 mit 515 103 + 815 670.
515 105 + 815 644 als N 4124 nach Rendsburg, ebenfalls Mai 1979.
Oceanblau gab es bei den ETA´s in zwei Versionen: 815 671 in der später aufgegebenen Variante.
Da einem manche Details erst später auffallen hier eine Ausschnittsvergrößerung aus einem Übersichtsbild. Kiel Hbf 1979
Zwischen zwei Zügen
Die Region um Braunschweig war ja in den 1980er Jahren ein Triebwagenparadies, zumindest kam es mir aus der Ferne so vor.
Deshalb plante ich schon längere Zeit eine mehrtägige Exkursion dorthin.
Da meine Frau mit unserem Sohn einige Tage bei einer Schulfreundin im hohen Norden weilte und ich versprochen hatte beide zur heimreise abzuholen nutzte ich einen verlängerten Ruhetag um einen kleinen Umweg
über Braunschweig einzuflechten und mir erste Eindrücke zu verschaffen.
Gesagt, getan, mit einem Nachtzug in den Norden und ein kurzer Zwischenstopp bei eisiger Kälte und trübem Wetter in Braunschweig bevor die Reise weiter ging.
Die Fotoreise in den Norden ist zumindest in den nächsten Jahren so nicht zu Stande gekommen, geblieben sind einige Bilder.
Nicht gerade riesig war der Andrang als 515 545 für N 6227 nach Helmstedt bereitgestellt wurde.
Alle Aufnahmen datieren vom 08.02.1985
Den Zug abrüsten, auch eine Aufgabe des Zugführers anno 1985.
Während die Fahrgäste eilig N 8247 aus Salzgitter-Lebenstedt verlassen nimmt dieser die Zugschlussscheiben ab.
"Beton .... es kommt darauf an, was man daraus macht!" So ein Werbeslogan der Bauindustrie.
Als 815 671 + 515 108 als N 6228 aus Helmstedt Gleis 5 in Braunschweig Hbf erreichen, nur graue Tristesse.
Grenzgebiet
Bei den Bahnen um Northeim (Han), 1989 aus der Pfalz in einer Tagesreise zu erreichen, weckten neben den ETA`s auch die in Richtung DDR verkehrenden mit 216 bespannten Güterzüge sowie die Bahnanalgen mit Telegrafenleitungen und Formsignalen mein Interesse.
Also besuchte ich die Region am sonnigen 16.Mai.
Das es bis zum Mauerfall und den damit einhergehenden Veränderungen weniger als 6 Monate sein sollten war noch unvorstellbar.
Zu dieser Zeit bot die DB in einigen Bahnhöfen Fahrräder zu Miete an, so auch in Northeim. Ein Anruf mittels BASA einige Tage vorher bestätigte das Vorhandensein von Fahrrädern , also reservierte ich mir eines.
Nach einem kurzen, inoffiziellen Besuch im BW (ohne Anmeldung auf der Lokleitung) nach meiner Ankunft also zur Gepäckausgabe.
Dort bot sich mir eine Auswahl von 4! uralten, klapprigen und wackligen Rädern, 2 Damen und zwei Herrenräder.
Da ich aber meine Tagesplanung auf dem Fahrrad basierte suchte ich mir das am besten erscheinende aus, ein Damenrad mit 3-Gang Schaltung. Unterwegs gab diese aber immer mehr den Geist auf, infolgedessen wäre ich wahrscheinlich zu Fuß mobiler gewesen, aber hinterher ist man immer klüger.
Zuerst zwei Bilder aus dem BW Northeim (Han):
Trotz großzügiger Anlagen: Triebfahrzeuge waren zu dieser Zeit schon nicht mehr in Northeim beheimatet.
515 016 + 815 708 beim Energietanken.
Die Triebwagen der Serie 515.0 waren bei einem Fahrbereich von lediglich ca. 330 km besonders auf regelmäßiges laden angewiesen.
Scharzfeld; 1989 noch ein Abzweigbahnhof, heute ohne Verkehrshalt. Links die Strecke aus Bad Lauterberg, eingestellt 2004.
E 6726 Walkenried - Northeim (Han), gebildet aus 515 016 + 815 708.
Nachschuss auf den gleichen Zug.
Stellwerk, Formsignale und Gütergleise alles Dinge die das Herz des Eisenbahnfotografen höher schlagen lassen.
Trotz der langsam akut werdenden Probleme mit dem Fahrrad gelang dieser Schnappschuss:
Zug im Rapsfeld
515 506 + 515 119 als N 6736 Bad Lauterburg - Northeim (Han) zwischen Scharzfeld und Herzberg (Harz).
Notfoto zwischen Herzberg Schloss und Osterrode Süd, danach ging mit dem Rad außer schieben nichts mehr.
515 503 als N 6786 Herzberg (Harz) - Derneburg (Han).
Herzberg (Harz); Landbahnhof mit natürlichem Schatten.
Hinten ein Akkufahrzeug der Gepäckausgabe.
Da ein DB-Fahrrad damals, ganz ohne App oder ähnlichem, auf jedem DB-Bahnhof mit Gepäckausgabe zurückgegeben werden konnte, wurde der Drahtesel in Herzberg (Harz)gegen Quittung dortselbst auf geliefert.
Rückfahrt, wieder Station in Northeim (Han) bevor es zum IC nach Göttingen ging.
515 506 als Schluss an E 6742 Bad Lauterburg - Bodenfelde.
Sommerabend im Mai.
515 501 wartet in Northeim auf Fahrgäste.
Abschiedsfoto
515 501 als E 6749 nach Walkenried.
Angesichts der Probleme mit dem Fahrrad doch noch ein versöhnlicher Abschluss!
So, das soll es für heute gewesen sein.
Wenn meine Bilder und Erinnerungen dem einen oder anderen Gefallen haben würde es mich freuen.
Ich denke, als nächstes werde ich mich, sofern die Proteste dagegen nicht allzu heftig ausfallen, den südlichen Gefilden, also Bayern, zuwenden.
Aber wie immer so wie ich Lust und Zeit habe,
sagt
der uhrpfaelzer
lang ist´s her seit meinen ETA-Beiträgen:
http://www.forum.hunsrueckquerbahn.de/v ... 32&t=50314
http://www.forum.hunsrueckquerbahn.de/v ... 32&t=50431
Da ich versprochen hab dass das Thema noch nicht erledigt ist will ich die Androhung mal wahr machen.
Heute soll es in den Norden Deutschlands gehen.
Rendsburg und Kiel
Da ich ganz zu Anfang meiner Fotografen kariere bei "Apels Grauer Flotte" Dienst tat sind viele meiner ganz frühen Aufnahmen naturgemäß im Norden entstanden.
Bei genauerem Hinsehen sind aber nur wenige brauchbare Aufnahmen dabei oder die Motive wiederholen sich in (meist) mäßiger Qualität.
Wenig Foto freundlich war auch, das mein Dampfer bis zu 7 Monate am Stück unterwegs war und die Zeit in Deutschland immer auf die Monate Oktober bis Januar (mit einem Kurzaufenthalt im Mai) fiel.
Nicht zu vernachlässigen und sicher nicht eben dem Hobby förderlich war auch eine junge Dame mit Wohnort in der Pfalz, wann immer es ging beteiligte ich mich natürlich an der "Nato-Rally" quer durch Deutschland.
Trotzdem ein paar Bilder:
515 599 + 815 765 am 19.11.1980 beim Batterieladen in Rendsburg
Eines meiner frühen Lieblingsbilder.
515 610 + 815 680 summen auf der Rendsburger Hochbrücke Richtung Norden.
So sah es in Kiel Hbf im Mai 1979 aus, Gleis 6 mit 515 103 + 815 670.
515 105 + 815 644 als N 4124 nach Rendsburg, ebenfalls Mai 1979.
Oceanblau gab es bei den ETA´s in zwei Versionen: 815 671 in der später aufgegebenen Variante.
Da einem manche Details erst später auffallen hier eine Ausschnittsvergrößerung aus einem Übersichtsbild. Kiel Hbf 1979
Zwischen zwei Zügen
Die Region um Braunschweig war ja in den 1980er Jahren ein Triebwagenparadies, zumindest kam es mir aus der Ferne so vor.
Deshalb plante ich schon längere Zeit eine mehrtägige Exkursion dorthin.
Da meine Frau mit unserem Sohn einige Tage bei einer Schulfreundin im hohen Norden weilte und ich versprochen hatte beide zur heimreise abzuholen nutzte ich einen verlängerten Ruhetag um einen kleinen Umweg
über Braunschweig einzuflechten und mir erste Eindrücke zu verschaffen.
Gesagt, getan, mit einem Nachtzug in den Norden und ein kurzer Zwischenstopp bei eisiger Kälte und trübem Wetter in Braunschweig bevor die Reise weiter ging.
Die Fotoreise in den Norden ist zumindest in den nächsten Jahren so nicht zu Stande gekommen, geblieben sind einige Bilder.
Nicht gerade riesig war der Andrang als 515 545 für N 6227 nach Helmstedt bereitgestellt wurde.
Alle Aufnahmen datieren vom 08.02.1985
Den Zug abrüsten, auch eine Aufgabe des Zugführers anno 1985.
Während die Fahrgäste eilig N 8247 aus Salzgitter-Lebenstedt verlassen nimmt dieser die Zugschlussscheiben ab.
"Beton .... es kommt darauf an, was man daraus macht!" So ein Werbeslogan der Bauindustrie.
Als 815 671 + 515 108 als N 6228 aus Helmstedt Gleis 5 in Braunschweig Hbf erreichen, nur graue Tristesse.
Grenzgebiet
Bei den Bahnen um Northeim (Han), 1989 aus der Pfalz in einer Tagesreise zu erreichen, weckten neben den ETA`s auch die in Richtung DDR verkehrenden mit 216 bespannten Güterzüge sowie die Bahnanalgen mit Telegrafenleitungen und Formsignalen mein Interesse.
Also besuchte ich die Region am sonnigen 16.Mai.
Das es bis zum Mauerfall und den damit einhergehenden Veränderungen weniger als 6 Monate sein sollten war noch unvorstellbar.
Zu dieser Zeit bot die DB in einigen Bahnhöfen Fahrräder zu Miete an, so auch in Northeim. Ein Anruf mittels BASA einige Tage vorher bestätigte das Vorhandensein von Fahrrädern , also reservierte ich mir eines.
Nach einem kurzen, inoffiziellen Besuch im BW (ohne Anmeldung auf der Lokleitung) nach meiner Ankunft also zur Gepäckausgabe.
Dort bot sich mir eine Auswahl von 4! uralten, klapprigen und wackligen Rädern, 2 Damen und zwei Herrenräder.
Da ich aber meine Tagesplanung auf dem Fahrrad basierte suchte ich mir das am besten erscheinende aus, ein Damenrad mit 3-Gang Schaltung. Unterwegs gab diese aber immer mehr den Geist auf, infolgedessen wäre ich wahrscheinlich zu Fuß mobiler gewesen, aber hinterher ist man immer klüger.
Zuerst zwei Bilder aus dem BW Northeim (Han):
Trotz großzügiger Anlagen: Triebfahrzeuge waren zu dieser Zeit schon nicht mehr in Northeim beheimatet.
515 016 + 815 708 beim Energietanken.
Die Triebwagen der Serie 515.0 waren bei einem Fahrbereich von lediglich ca. 330 km besonders auf regelmäßiges laden angewiesen.
Scharzfeld; 1989 noch ein Abzweigbahnhof, heute ohne Verkehrshalt. Links die Strecke aus Bad Lauterberg, eingestellt 2004.
E 6726 Walkenried - Northeim (Han), gebildet aus 515 016 + 815 708.
Nachschuss auf den gleichen Zug.
Stellwerk, Formsignale und Gütergleise alles Dinge die das Herz des Eisenbahnfotografen höher schlagen lassen.
Trotz der langsam akut werdenden Probleme mit dem Fahrrad gelang dieser Schnappschuss:
Zug im Rapsfeld
515 506 + 515 119 als N 6736 Bad Lauterburg - Northeim (Han) zwischen Scharzfeld und Herzberg (Harz).
Notfoto zwischen Herzberg Schloss und Osterrode Süd, danach ging mit dem Rad außer schieben nichts mehr.
515 503 als N 6786 Herzberg (Harz) - Derneburg (Han).
Herzberg (Harz); Landbahnhof mit natürlichem Schatten.
Hinten ein Akkufahrzeug der Gepäckausgabe.
Da ein DB-Fahrrad damals, ganz ohne App oder ähnlichem, auf jedem DB-Bahnhof mit Gepäckausgabe zurückgegeben werden konnte, wurde der Drahtesel in Herzberg (Harz)gegen Quittung dortselbst auf geliefert.
Rückfahrt, wieder Station in Northeim (Han) bevor es zum IC nach Göttingen ging.
515 506 als Schluss an E 6742 Bad Lauterburg - Bodenfelde.
Sommerabend im Mai.
515 501 wartet in Northeim auf Fahrgäste.
Abschiedsfoto
515 501 als E 6749 nach Walkenried.
Angesichts der Probleme mit dem Fahrrad doch noch ein versöhnlicher Abschluss!
So, das soll es für heute gewesen sein.
Wenn meine Bilder und Erinnerungen dem einen oder anderen Gefallen haben würde es mich freuen.
Ich denke, als nächstes werde ich mich, sofern die Proteste dagegen nicht allzu heftig ausfallen, den südlichen Gefilden, also Bayern, zuwenden.
Aber wie immer so wie ich Lust und Zeit habe,
sagt
der uhrpfaelzer
Re: ETA im Norden (3. Teil des ETA Beitrages)
Lieber uhrpfaelzer,
ein schöner Beitrag aus einer anderen Welt. Danke dafür, dass Du Dir die Mühe gemacht hast, den Beitrag zu erstellen, es ist Dir gelungen mich auf deine Reise ein Stückchen mitzunehmen! Solche Fahrradfototouren (nur nicht gemietet) habe ich in den späten 90ern ebenfalls geemacht, mit teilweise ähnlichen Erlebnissen, das kam beim Lesen deines Beitrages wieder hoch
ein schöner Beitrag aus einer anderen Welt. Danke dafür, dass Du Dir die Mühe gemacht hast, den Beitrag zu erstellen, es ist Dir gelungen mich auf deine Reise ein Stückchen mitzunehmen! Solche Fahrradfototouren (nur nicht gemietet) habe ich in den späten 90ern ebenfalls geemacht, mit teilweise ähnlichen Erlebnissen, das kam beim Lesen deines Beitrages wieder hoch
Gruss vom Niederrhein
Olli
Olli
- Klaus aus FG
- Amtmann A11
- Beiträge: 785
- Registriert: Do 23. Mär 2006, 16:29
Re: ETA im Norden (3. Teil des ETA Beitrages)
Vielen Dank für die schönen ETA-Bilder, ein Fahrzeug, das ich immer sehr gemocht habe und dem ich Ende der 80er, Anfang der 90er auch so manche Tour widmete.
Deine Erwähnung der Dienstzeit bei der Marine erinnert mich an einen Freund, der ebenfalls für's Vaterland zur See fahren durfte. Der nutzte für so manche Fototour seine BW-Fahrkarte, denn dort stand ja nicht irgendein Truppenteil mit seinem Standort sondern der Name seines "Dampfers". Und da ein Schaffner es erst einmal nicht widerlegen konnte, wenn er sagte "Das Schiff liegt aktuell in ..." (und da hatte man ja an Nord- und Ostsee genügend Auswahl) war es für ihn praktisch eine Netzkarte für den Bereich zwischen Wohnort und Küste.
Deine Erwähnung der Dienstzeit bei der Marine erinnert mich an einen Freund, der ebenfalls für's Vaterland zur See fahren durfte. Der nutzte für so manche Fototour seine BW-Fahrkarte, denn dort stand ja nicht irgendein Truppenteil mit seinem Standort sondern der Name seines "Dampfers". Und da ein Schaffner es erst einmal nicht widerlegen konnte, wenn er sagte "Das Schiff liegt aktuell in ..." (und da hatte man ja an Nord- und Ostsee genügend Auswahl) war es für ihn praktisch eine Netzkarte für den Bereich zwischen Wohnort und Küste.
- Dieselpower
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Re: ETA im Norden (3. Teil des ETA Beitrages)
Ohja, das "Triebwagenparadies" Braunschweig...614, 634, 515...und vorher sogar noch Eierköpfe...
Als Eisenbahnfreund war man ja früher dank der "Lokführerperspektive" bei einem Triebwagen stets begeistert (Wenn nicht Gepäckräume, Vorhänge o.ä. im Weg waren), und heute? Heute freut man sich über jeden lokbespannten Zug angesichts immer neuer schrecklicher Schöpfungen aus Frankensteins Plastikbahnschmiede.
Tempora mutantur...danke für die schöne Zeitreise!
Als Eisenbahnfreund war man ja früher dank der "Lokführerperspektive" bei einem Triebwagen stets begeistert (Wenn nicht Gepäckräume, Vorhänge o.ä. im Weg waren), und heute? Heute freut man sich über jeden lokbespannten Zug angesichts immer neuer schrecklicher Schöpfungen aus Frankensteins Plastikbahnschmiede.
Tempora mutantur...danke für die schöne Zeitreise!
„Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“
Albert Einstein
"Ich bin, wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich...!"
Konrad Adenauer
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Konrad Adenauer
-
- Oberrat A14
- Beiträge: 2194
- Registriert: Sa 18. Okt 2008, 23:07
Re: ETA im Norden (3. Teil des ETA Beitrages)
Ein punktuell sehr effektives Fahrzeug, das man in meinem alten "Beritt" Rheinhessen und Nordpfalz auch sehr umwelt- und energieschonend einsetzen konnte, denn nach den moderaten Steigungen kamen immer wieder größere "Ausrollstrecken", auf denen die Batteriekapazität geschont werden konnte.
Für den Reisenden gab es zudem einen unvergleichlichen Sitzkomfort, der nicht nur die 3y-Wagen, sondern auch die Silberlinge etwas in den Schatten stellte und vor den VT 95 bzw. 98 brauchten sich die ETA 150 sowieso nicht verstecken.
An der Schwelle zu so etwas wie einer "Energiewende" habe ich es sowieso nie verstanden, daß man sie 1989 aus Rheinhessen abzog - ich hätte mir gewünscht, daß man den "Akkutriebwagen" weiterentwickelt, denn heute könnte man ihn -gerade in Rheinhessen und der "Palz" mit ihren gefühlten 100.000 Windrädern- praktisch an jedem Acker aufladen.
Sogar einen griffigen Slogan hätte ich parat: "Akku am Acker - umweltfreundlich ins 21. (Bahn-) Jahrhundert" ... oder ähnlich.
Danke, @Uhrpfälzer für diese gelungene Retrospektive!
Ich freue mich auf Deine kommenden Beiträge.
Für den Reisenden gab es zudem einen unvergleichlichen Sitzkomfort, der nicht nur die 3y-Wagen, sondern auch die Silberlinge etwas in den Schatten stellte und vor den VT 95 bzw. 98 brauchten sich die ETA 150 sowieso nicht verstecken.
An der Schwelle zu so etwas wie einer "Energiewende" habe ich es sowieso nie verstanden, daß man sie 1989 aus Rheinhessen abzog - ich hätte mir gewünscht, daß man den "Akkutriebwagen" weiterentwickelt, denn heute könnte man ihn -gerade in Rheinhessen und der "Palz" mit ihren gefühlten 100.000 Windrädern- praktisch an jedem Acker aufladen.
Sogar einen griffigen Slogan hätte ich parat: "Akku am Acker - umweltfreundlich ins 21. (Bahn-) Jahrhundert" ... oder ähnlich.
Danke, @Uhrpfälzer für diese gelungene Retrospektive!
Ich freue mich auf Deine kommenden Beiträge.
SOLANGE NICHT DIE KULTUSMINISTERKONFERENZ EINE EINSTWEILIGE VERFÜGUNG ERWIRKT UND SIE MIR PERSÖNLICH AN DER HAUSTÜR ÜBERREICHT,BLEIBE ICH BEI DER ALTEN RECHTSCHREIBUNG.
- Dieselpower
- Direktor A15
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- Registriert: Di 24. Dez 2013, 00:34
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Re: ETA im Norden (3. Teil des ETA Beitrages)
Er lag ja schon in in den Schubladen, der ETLO (Elektrischer [Akku]Triebwagen mit Lademöglichkeit aus der Oberleitung). Sogar eine BR war für ihn reserviert, nämlich die 528.
Letztendlich war jedoch schon damals die Lobby für dieselbetriebene Triebwagen zu groß, als daß dieses (heute mehr denn je) zeitgemäße Fahrzeug eine reelle Chance gehabt hätte.
Man stelle sich den zu erwartenden Erfolg angesichts technischer Entwicklungen einmal vor:
- leistungsfähige moderne Akkumulatoren (Lithium & Co)
- Sparsame Drehstromantriebstechnik
- Rekuperation (Energierückspeisung) beim Bremsen
DA hätte Deutschland einmal wirklich das Rad fast neu erfinden können - naja, war ja nicht gewollt....
Okay, heute hätte ihn sicher das gleiche Schicksal ereilt, wie den Dieseltriebwagen mit der um 100 höheren BR-Bezeichnung. Das komfortable Fahrzeug wäre aufgrund seiner mangelnden Barrierefreiheit, seinen ach so wichtigen fehlenden Steckdosen usw. schon nach relativ kurzer Einsatzzeit vermutlich auf der Abschußliste...
Letztendlich war jedoch schon damals die Lobby für dieselbetriebene Triebwagen zu groß, als daß dieses (heute mehr denn je) zeitgemäße Fahrzeug eine reelle Chance gehabt hätte.
Man stelle sich den zu erwartenden Erfolg angesichts technischer Entwicklungen einmal vor:
- leistungsfähige moderne Akkumulatoren (Lithium & Co)
- Sparsame Drehstromantriebstechnik
- Rekuperation (Energierückspeisung) beim Bremsen
DA hätte Deutschland einmal wirklich das Rad fast neu erfinden können - naja, war ja nicht gewollt....
Okay, heute hätte ihn sicher das gleiche Schicksal ereilt, wie den Dieseltriebwagen mit der um 100 höheren BR-Bezeichnung. Das komfortable Fahrzeug wäre aufgrund seiner mangelnden Barrierefreiheit, seinen ach so wichtigen fehlenden Steckdosen usw. schon nach relativ kurzer Einsatzzeit vermutlich auf der Abschußliste...
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Konrad Adenauer
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- Oberrat A14
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Re: ETA im Norden (3. Teil des ETA Beitrages)
Der "528" hat uns "Rhoihesse" damals schon ganz schön beflügelt: Ab Worms vollgeladen über Alzey nach Bingen, von dort unter Draht über Mainz wieder nach Worms und dann wieder mit voller Ladung über Alzey nach Bingen (KBS 656) oder Mainz (KBS 655) - das wäre ein echtes "Unternehmen Zukunft" gewesen.
Aber hier hatten einige einflußreiche Politiker Angst davor, daß SPNV dem Auto gefährlich werden könnte und so wurde nix daraus. In der Cholera, Verzeihung, Kohl-Ära, waren halt die Karten immer nur Contra-Bahn verteilt und wenn der Liter Sprit 2,50DM gekostet hätte, die Deutschen hätten das auch verkraftet unter dem Motto: "Wenn die Mullahs meinen, uns das Autofahren vermiesen zu können, dann haben sie sich getäuscht. Jetzt erst recht!".
(Daß 75% des Kraftstoffpreises auf die unverschämten Forderungen des deutschen Fiskus zurückgehen wurde schon damals gerne ausgeblendet).
Aber hier hatten einige einflußreiche Politiker Angst davor, daß SPNV dem Auto gefährlich werden könnte und so wurde nix daraus. In der Cholera, Verzeihung, Kohl-Ära, waren halt die Karten immer nur Contra-Bahn verteilt und wenn der Liter Sprit 2,50DM gekostet hätte, die Deutschen hätten das auch verkraftet unter dem Motto: "Wenn die Mullahs meinen, uns das Autofahren vermiesen zu können, dann haben sie sich getäuscht. Jetzt erst recht!".
(Daß 75% des Kraftstoffpreises auf die unverschämten Forderungen des deutschen Fiskus zurückgehen wurde schon damals gerne ausgeblendet).
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Re: ETA im Norden (3. Teil des ETA Beitrages)
Hab ich es doch gewusst,
irgendwo habe ich eine Zeichnung des Projektes BR 528.
Allzu weit von den Vorserienfahrzeugen der BR 628 hätte das Fahrzeug wohl nicht ausgesehen wenn es denn gebaut worden wäre.
Der entsprechende Beitrag ist in "Die Eisenbahntechnik" Entwicklung und Ausblick, dem Jubiläumsband zum 75 jährigen Bestehen
der Eisenbahn-Zentralämter erschienen.
irgendwo habe ich eine Zeichnung des Projektes BR 528.
Allzu weit von den Vorserienfahrzeugen der BR 628 hätte das Fahrzeug wohl nicht ausgesehen wenn es denn gebaut worden wäre.
Der entsprechende Beitrag ist in "Die Eisenbahntechnik" Entwicklung und Ausblick, dem Jubiläumsband zum 75 jährigen Bestehen
der Eisenbahn-Zentralämter erschienen.
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- Oberrat A14
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- Registriert: Sa 18. Okt 2008, 23:07
Re: ETA im Norden (3. Teil des ETA Beitrages)
Danke, Helmut, für diese Zeichnung, die mich noch einmal 30 Jahre zurückversetzt.
Man beachte u.a. auch die fast auf das Doppelte gegenüber dem solo fahrenden ETA 150 gestiegene Sitzplatzkapazität, für die bevölkerungsmäßig aufstrebenden Regionen wie Rheinhessen wäre der 528 in jenen Jahren ein beträchtlicher eisenbahntechnischer Zugewinn gewesen.
Denn hier -aber nicht nur hier- stieß der einzeln fahrende Triebwagen oft an seine Kapazitätsgrenzen, z.B. zwischen Mainz und Alzey und nicht immer konnte ein Steuerwagen beigestellt werden.
Schade drum, daß diese Entwicklung verpennt wurde.
Man beachte u.a. auch die fast auf das Doppelte gegenüber dem solo fahrenden ETA 150 gestiegene Sitzplatzkapazität, für die bevölkerungsmäßig aufstrebenden Regionen wie Rheinhessen wäre der 528 in jenen Jahren ein beträchtlicher eisenbahntechnischer Zugewinn gewesen.
Denn hier -aber nicht nur hier- stieß der einzeln fahrende Triebwagen oft an seine Kapazitätsgrenzen, z.B. zwischen Mainz und Alzey und nicht immer konnte ein Steuerwagen beigestellt werden.
Schade drum, daß diese Entwicklung verpennt wurde.
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Re: ETA im Norden (3. Teil des ETA Beitrages)
Phantastisch - diese Zeichnung kannte ich nur vom Hörensagen...
Und das "Reibungsproblem" bei ungünstigen Schienenverhältnissen, das vom 628 bekannt ist, hätte man sicherlich mit zwei (ggf. etwas kleineren) Fahrmotor-Anlagen oder angesichts der kompakten heutigen Bauweisen mit vier Einzelachsantrieben beheben können (Für die Freunde der Achsformel: B'B'+2'2' bzw. Bo'Bo'+2'2' oder auch 2'B'+B'2' bzw. 2'Bo'+Bo'2').
DAS Fahrzeug für Heckeneilzüge, aber die will ja heute auch keiner mehr, die überqueren ja Aufgabenträger- oder gar Landesgrenzen - Igittigitt...ich denke gerade an die Eilzüge Köln - Au - Limburg - Frankfurt u.z.! Mit 15 kV bis Au, mit vollen Akkus bis nach Limburg und unter Draht nach Frankfurt - bis zur Rückfahrt sind die Akkus für die Westerwaldpartie wieder voll...von Bremsenergierückspeisung und anderen Vorteilen fang ich lieber gar nicht an, das schlägt einem wieder angesichts verpaßter Chancen die Tränen ins Gesicht, vor allem vor dem Hintergrund der traditionell nur in Deutschland derart entwickelten und verbreiteten Technologie, welche 1995 mit dem Aus für den 515 ein jähes, bitteres Ende fand.
Was heute großspurig (ebenfalls mit Dieselemissionen statt Akkutechnik) als "Last Mile Lösung" mal wieder als revolutionäre Innovation verkauft wird....ein weiteres mal nur "Des Kaisers neue Kleider"! Alles schon da gewesen!
Und das "Reibungsproblem" bei ungünstigen Schienenverhältnissen, das vom 628 bekannt ist, hätte man sicherlich mit zwei (ggf. etwas kleineren) Fahrmotor-Anlagen oder angesichts der kompakten heutigen Bauweisen mit vier Einzelachsantrieben beheben können (Für die Freunde der Achsformel: B'B'+2'2' bzw. Bo'Bo'+2'2' oder auch 2'B'+B'2' bzw. 2'Bo'+Bo'2').
DAS Fahrzeug für Heckeneilzüge, aber die will ja heute auch keiner mehr, die überqueren ja Aufgabenträger- oder gar Landesgrenzen - Igittigitt...ich denke gerade an die Eilzüge Köln - Au - Limburg - Frankfurt u.z.! Mit 15 kV bis Au, mit vollen Akkus bis nach Limburg und unter Draht nach Frankfurt - bis zur Rückfahrt sind die Akkus für die Westerwaldpartie wieder voll...von Bremsenergierückspeisung und anderen Vorteilen fang ich lieber gar nicht an, das schlägt einem wieder angesichts verpaßter Chancen die Tränen ins Gesicht, vor allem vor dem Hintergrund der traditionell nur in Deutschland derart entwickelten und verbreiteten Technologie, welche 1995 mit dem Aus für den 515 ein jähes, bitteres Ende fand.
Was heute großspurig (ebenfalls mit Dieselemissionen statt Akkutechnik) als "Last Mile Lösung" mal wieder als revolutionäre Innovation verkauft wird....ein weiteres mal nur "Des Kaisers neue Kleider"! Alles schon da gewesen!
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