Hallo Marko,
Du kannst - wie ja bereits von Dir geschrieben - wirklich froh und dankbar sein, nicht mehr
zwischen Limburg und Koblenz fahren zu müssen. Es ist der blanke Irrsinn, was da läuft -
oder eigentlich eher nicht ...
Neben den Nicht-Umbauten vom Posten 55 und dem Bahnsteig in Nievern gibt es auch an
anderen Stellen "Bauverzug". So ist der für Anfang Juli geplante Baubeginn am BÜ Nassau II
(Koppelheck/Kläranlage) wohl hinfällig, weil es eine Klage am OVG geben wird.
Für verschiedene Arbeiten gibt es noch keine Ausschreibung und daher auch noch kein aus-
führendes Unternehmen. Und wenn Unternehmen einen Auftrag haben und am Montag mit den
Arbeiten beginnen, kann es sein, dass sie am Abend bereits wieder heim fahren müssen, weil
das angelieferte Material gerademal für einen Tag vorhanden war - und auch nicht zeitnah nach-
beschafft werden kann, weil die produzierende Firma genau diese Produkte erst wieder an einem
Datum X liefern kann. (Da scheint die untergegangen geglaubte DDR-Planwirtschaft allerorten
wieder "fröhliche Urständ" zu feiern ...)
Es werden zwischenzeitlich schon Wetten angenommen, um wie viele Tage (oder Wochen) der
Sperrzeitraum bis zur tatsächlichen Inbetriebnahme des ESTW verlängert werden muss ...
Wenn jetzt noch einige Ausfälle/Krankmeldungen bei den Fdl kommen, kann man den Betrieb ein-
stellen, weil niemand mehr da ist, der Schranken und Signale bedienen kann. Wer sich rechtzeitig
um einen neuen Arbeitsplatz mit großem Nachdruck gekümmert hat, weiß wie es für ihn weiter-
gehen wird. Wer auf die "warmen Worte und Versicherungen" vertraut hat, dass der Arbeitgeber
DB Netz zumutbare Alternativen vorschlägt, sieht sich bitter enttäuscht.
Wer dann noch sagt, dass er bei einem "Regionalnetz" auf einem "mechan. Stellwerk" gearbeitet
hat, dem wird von vorneherein unterstellt, keinerlei Kompetenz für den Einsatz auf einem Dienst-
posten eines größeren Bahnhofs zu besitzen, selbst wenn er/sie noch eine profunde Ausbildung
genossen und über zehn Jahre an einer zweigleisigen Hauptbahn berufliche Erfahrungen gesammelt
hat. Noch weniger Chancen hat, wer die Ausbildung in 90 Tagen durchlaufen musste, weil der
Arbeitgeber vorher eine völlig verfehlte - nur auf den vermeintlichen "Börsengang" ausgerichtete
Personalpolitik betrieben hatte.
Leider kann nicht jeder die wirklich attraktive Alternative "Fahrdienstleiter bei den SBB/CFF" nutzen,
wenn die Familie einen Umzug nicht mitmachen möchte und stark in der Region verwurzelt ist.
Empfehlung:
Wer jetzt ins (untere) Lahntal kommt und Gelegenheit für Gespräche hat, sollte in nächster Zeit
immer einen ausreichenden Vorrat an Tüten oder Eimern dabei haben, wenn er anschließend nicht
für die Reinigung von Bahnsteigen oder Räumen aufkommen möchte
Soviel erst mal für den Moment ...
Hans-Peter