in Fortsetzung meiner kleinen Serie von der Strecke Andernach Mayen-Ost kommen wir nun nach Thür.
Thür erhielt erst einige Jahre nach der eigentlichen Eröffnung der Strecke Niedermendig - Mayen Ost (1878) um das Jahr 1905 einen Haltepunkt, obwohl die Züge immer direkt entlang des Ortes fuhren und es sogar mehrere besetzte Bahnübergänge in Thür gab.
Später wurde aus dem Haltpunkt noch eine Haltestelle da man die Ausweichanschlußstelle zum Raiffeisenlagern (links im Bild) zufügte.
Im April 1989 hält 212 156 an dem in einem sehr starken Bogen liegenden Haltepunkt.
Die Gleise waren natürlich dort stark überhöht, ganz im Gegensatz zum Bahnsteig. Das war eine echte Aufgabe, hier die yg-Wagen im wahrsten Sinne des Wortes zu "besteigen".
Und ausfahrbare Trittstufen gab es auch noch keine...
Man ahnt es schon - für den Triebfahrzeugführer des neu eingeführten 628/928.2 war es unmöglich, den Fahrgastwechsel zu beobachten. Da hätte auch kein Spiegel etc. geholfen.
Aus diesem Grund hatten die Schaffner auf der Strecke erstmal eine "Gnadenfrist" und mußten den Abfahrauftrag erteilen (Bild aus Mai 1989)
Der Bundesbahn war diese "Doppelbesetzung" natürlich auf Dauer ein Dorn im Auge, erklärtes Ziel war der Einmannbetrieb mit dem 628.2. Es gab daher Überlegungen, den Halt in Thür entweder ganz auszulassen -und damit wieder den Status zu Streckeneröffnung wieder herzustellen- oder einen neuen Haltepunkt zu bauen.
Nachvollziehbar protestierte die Gemeinde Thür gegen die geplante Auflassung des Haltepunkts, sicherte eine Beteiligung am geplanten Neubau zu und so wurde auf einem geraden Streckenstück ca 300 m in Richtung Mayen ein neuer Bahnsteig errichtet der auch heute noch genutzt wird.
Hier noch ein Foto aus der Gegenrichtung, an dem man auch nach das "repäsentative Stationsgebäude" des Haltepunktes Thür sieht (inwischen - natürlich- abgerissen...)
Viele Grüße
Guido
