Lahnsteiner Modellbahngeschichten

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Helmut Reichelt
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Lahnsteiner Modellbahngeschichten

Beitrag von Helmut Reichelt »

Hallo,

in lockerer Folge möchte ich an dieser Stelle Szenen und Baufortschritte aus unserer großen HO-Anlage nach Motiven der Lahntalbahn zeigen und hoffe dem Motto " Modellrailroading is fun" gerecht zu werden.

Folge 1: L-Tafel

Da zeigt doch Berthold H. vom Fenster des Stellwerks IV in Niederlahnstein dem Lokführer des aus Koblenz kommenden Zuges die L-Tafel.
DSC_0050-001.JPG
Um welchen Zug es sich handelt, das wissen wir nicht - vielleicht ist es ein Güterzug, ein Sonderzug, der mehr oder weniger fromme Pilger nach Obernhof bringen soll, oder gar der Westerländer? Doch der Lokführer hat aufgrund dieser Anweisung die Pflicht, seine zulässige Höchstgeschwindigkeit um ein Drittel zu reduzieren.

Das Stellwerk gibt es in Wirklichkeit auch nicht mehr, aber es lebt im Modell auf der Anlage des MEC Lahnstein-Koblenz ( http://www.mec-lahnstein-koblenz.de ) weiter.

Viel Spaß mit der kleinen und beim Fahren mit der großen Eisenbahn wünscht

Helmut Reichelt
Zuletzt geändert von Helmut Reichelt am Mi 31. Dez 2014, 07:50, insgesamt 2-mal geändert.
Es lebe das Saufbähnchen(Moseltalbahn Trier-Bullay)!
Helmut Reichelt
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Re: Lahnsteiner Modellbahngeschichten Folge 2

Beitrag von Helmut Reichelt »

Guten Abend,

nach Obernhof - genauer gesagt zum Kloster Arnstein - begaben sich den Jahren des letzten Jahrhunderts zahlreiche Pilger, für die spezielle Pilgerzüge eingelegt wurden. Aber auch Sonderbusse steuerten Kloster Arnstein an und passierten dabei die im 2. Weltkrieg zerstörte und erst 1947 wieder dem Zugverkehr freigegebene Eisenbahnbrücke. Die V 80 war auf diesem Teil der Lahntalbahn nicht heimisch und scheint wohl einen Sonderzug zu ziehen.
.
DSC_0064-002.JPG



Dass es in einigen Fällen nicht nur heilig zuging, sondern auch sinnliche Genüsse nicht verschmäht wurden, zeigt die hohe Anzahl der Cafes und Straußwirtschaften, von denen sich einige bis heute glücklicherweise erhalten haben. Während der kalten Jahreszeit gibt es allerdings eingeschränkte Öffnungszeiten oder gar "Winterpausen", so dass man sich vor einem Besuch des sehenswerten Örtchen Obernhof über aktuelle Zeiten informiert haben sollte.



Viel Spaß wünscht Helmut Reichelt
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Helmut Reichelt
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Re: Lahnsteiner Modellbahngeschichten

Beitrag von Helmut Reichelt »

Folge 3:In der Silvesternacht zwischen Zwölf und Eins
Hallo,
was ich euch heute berichte, habe ich mit eigenen Augen gesehen, auch wenn ich es selbst kaum glauben kann. Geträumt haben kann ich das Ganze ja nicht, denn es existiert sogar ein digitales - leider etwas unscharfes - Foto davon, das sich aber merkwürdigerweise nur im Mittelrheinforum öffnen lässt.
OSE  neuin Oberlahnstein-002.jpg
Oder ist letzten Endes doch der Winzersekt an allem schuld, von dem ich - zugegeben- auf der Silvesterfeier nicht wenig getrunken habe?

Ich bin noch ganz benommen davon, versuche aber jetzt der Reihe nach zu erzählen, was ich in jener Nacht erlebt habe:

In Silvesternächten soll man sich was wünschen können, und so sagte ich zu mir, dass es doch toll wäre, wenn vom Oberlahnsteiner Rheinufer über Braubach und Zollgrund, weiter über Becheln und Hinterwald hinaus wieder die Nassauische Kleinbahn ins "Blaue Ländchen" fahren würde. Kaum zu Ende gedacht, fand ich mich am Rheinufer wieder, und da stand ja noch die alte Wellblechbude als Empfangsgebäude und tatsächlich- ich rieb mir die Augen- glaubte nicht , was ich dort sah, aber da lag ja wirklich ein Gleis. Komisch - 75cm und nicht wie früher Meterspur, aber vor lauter Begeisterung war mir das jetzt alles egal. Und Leute waren dort, offensichtlich Fahrgäste- einige Fremde darunter, was ich aufgrund der Koffer schloss. Und trotz dem Jaulen, Zischen und Krachen der Feuerwerksraketen, die gerade abgeschossen wurden, konnte ich Zuggeräusche ausmachen- wohl beim Victoriabrunnen -, die immer deutlicher wurden. Ganz klar- es war keine Dampflok..... Und dann kam das Fahrzeug näher - ein Dieseltriebwagen offensichtlich - langsam verringerte er seine Fahrt, das angenehme Brummen wurde leiser und dann kam er zum Stehen. Eine ganze Menge Leute stiegen aus, also doch mehr Fahrgäste als früher, dem musste ich auf den Grund gehen. Verlässliche Auskünfte erhält man am besten von den Mitarbeitern der Bahn und so wandte ich mich an den Mann in der etwas altertümlichen blauen Uniform. Ob dies eine Museumsbahn sei, fragte ich ihn, denn es hätte doch 1976 nach der Stilllegung des Braubacher Restbetriebs gewisse Pläne für einen Wiederaufbau gegeben. Ja und nein, denn das Fahrzeug - ein Dreiteiler- von Stadler aus der Schweiz -sei doch hochmodern. Aus einer Lieferung für die griechische Zahnradbahn auf der Peleponnes habe man einen VT abzweigen können. Die griechische Beschriftung sei ja noch dran, aber die könne er ja nicht lesen, und was OSE bedeute, wisse er leider auch nicht. Ein Herr Kapaklis aus Zürich habe den Kauf vermittelt. Die Bahngesellschaft er sei richtig stolz auf den VT, denn wie eine Eins würde der die Steilstrecke ab der Silberhütte bewältigen. Aber einem gewissen Herrn Stumm aus Oberlahnstein sei es gelungen, fast den gesamten Lokpark der NK wieder in Fahrt zu bringen - alles zwar in 75 cm Spur, denn das Umspuren sei zu teuer gewesen und nur noch diese Geleise habe man bekommen können, aber das müsse erst mal einer nachmachen. Ob ich denn mitfahren könne, fragte ich ihn noch, doch in diesem Moment schlug eine Turmuhr und alles war verschwunden. Ich war wie vom Donner gerührt und befand mich wieder auf der Silvesterparty und musste wieder mit Sekt anstoßen." Prosit Neujahr", sagte ich und leise- denn die Umstehenden kannten zwar meine Marotte für alte Eisenbahnen- aber ich wollte sie es nicht hören lassen, dass ich flüsterte:"Gute Fahrt, liebe Nassauische Kleinbahn ins Jahr 2015. "

Morgen gehe ich noch mal zum Rheinufer und schaue mal nach, ob nun der Sekt daran schuld war oder ob ich alles nur geträumt habe.

Alles Gute für 2015 den Freunden der kleinen und den Benutzern der großen Bahnen.

Helmut Reichelt

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