Tag 4 nach dem Wechsel 17.12.

Horst Heinrich
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Tag 4 nach dem Wechsel 17.12.

Beitrag von Horst Heinrich »

Zwischen 10 und 11.30 Uhr: 5 Züge fahren, sechs sind gestrichen.
Kirchheimbolanden wird gar nicht mehr mit dem Zug angefahren.
Grund: Das Betriebsverfahren sei schuld, heißt es u.a. in diesem Bericht.
http://www.allgemeine-zeitung.de/lokale ... 859943.htm
Die einfachste Variante bundesdeutschen Personenverkehrs, der Zugleitbetrieb, schon der wird nicht beherrscht.
Ich kann mittlerweile auch verstehen, warum z.B. sich viele Eltern fragen, warum sie teure Monatskarten kaufen, ihre Kinder aber oft stehen bleiben...
Zuletzt geändert von Horst Heinrich am Mi 17. Dez 2014, 12:03, insgesamt 1-mal geändert.
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IR2212
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Re: Tag 4 nach dem Wechsel 17.12.

Beitrag von IR2212 »

Wenn man sich mal die Live-Auskunft für die Strecke Mainz - Alzey anschaut, dann ist das ja schon fast eine saubere Betriebseinstellung!

Aktuell ist in der Live-Auskunft für Saulheim:

11:02 - 29244 - Kirchheimbolanden - Bus-Ersatz
11:22 - 29206 - Alzey - Fahrt fällt aus
11:33 - 29215 - Mainz - Fahrt fällt aus
11:51 - 29255 - Mainz - pünktlich
12:02 - 29246 - Kirchheimbolanden - Bus-Ersatz
12:22 - 29208 - Alzey - Fahrt fällt aus
12:33 - 29217 - Mainz - Fahrt fällt aus
12:51 - 29257 - Mainz - pünktlich

Dagegen ist jeder GDL-Streik ja ein Kindergeburtstag. :roll: Ich will nicht wissen, wie die Schüler heute nach Hause kommen. Zwischen Alzey und Nieder-Olm gibt es mittags hunderte Schüler, die mit dem Zug wieder zurück fahren.

Einfach unglaublich!
IR2212 - Der letzte Interregio mit dem ich von Mainz in Richtung Norden fuhr.

BR 614 - ein unvergleichliches Fahrzeug.
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Lochris
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Re: Tag 4 nach dem Wechsel 17.12.

Beitrag von Lochris »

Bei DSO gibt es mittlerweile auch eine lange Diskussion dazu, die natürlich mal wieder auf die Grundsatzprobleme runterkommt.
Interessant fand ich die Argumentation, dass die Bundesbahn zwar massig stillgelegt hat, das aber von der Politik so gewollt war. Mit den heutigen Möglichkeiten und den Millionen an Mitteln, die in den ÖPNV geblasen werden, könnte man als "Behördenbahn" viel mehr erreichen. Stattdessen hatte die Bahnreform nur den Zweck, dass die Steuern, die früher mehr oder weniger das Bahnsystem am Laufen hielten, nun von Managern eingesackt werden.
JK
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Re: Tag 4 nach dem Wechsel 17.12.

Beitrag von JK »

Falls Vlexx es nicht auf die Reihe kriegt und (oder) die Pönale zu gross werden wird wohl Insolvenz erklärt werden und damit hat es sich zumindest für die Vlexx, halt eine Geschäftsidee die nicht zu realisieren war...

In einer 'Behördenbahn' wären wohl mehr oder weniger alle Mittel in den Betrieb geflossen und nicht in irgendwelche Taschen !
Horst Heinrich
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Re: Tag 4 nach dem Wechsel 17.12.

Beitrag von Horst Heinrich »

JK hat geschrieben: In einer 'Behördenbahn' wären wohl mehr oder weniger alle Mittel in den Betrieb geflossen und nicht in irgendwelche Taschen !
90 % der DB-Mitarbeiter im Betriebs- und Triebfahrzeugführerdienst waren in den Besoldungsgruppen A 3 bis A 8 eingestuft.
Noch heute kann man nachlesen, was diese Mitarbeiter verdient haben bzw. heute noch verdient hätten.
Gleichfalls kann man nachlesen, was ein einziges Gastspiel von so qualifizierten "Managern" wie Hartmut Mehdorn gekostet hat.
Und von dieser Sorte gab und gibt es viele, nicht nur im Bahnbereich.
Das alles kann man -wie gesagt- nachlesen.
Dumm ist nur, daß sich der deutsche Wähler weder informieren noch aus seinen Erkennnissen die richtigen Konsequenzen ziehen möchte.
Also können sich die Selbstbediener weiter selbst bedienen, die letzten qualifizierten Eisenbahner werden schon bald in die Pension entsorgt sein und in ein paar Jahren ist der Laden vollends an die Wand gefahren.
Dann werden kostspielige Gutachten und Konzepte zur Ursachenforschung in Auftrag gegeben, an denen wiederum Menschen Geld verdienen, die mit der Eisenbahn nichts zu tun haben und in der Zwischenzeit werden noch mehr Leute den Wert eines eigenen Fahrzeuges erkennen und dem Zug den Rücken kehren.
Wie gesagt: Alles längst bekannt - und die Konsequenzen?

Trotz allem:
Es ist mir ein Bedürfnis, auch an die Menschen zu denken, die bislang noch gar nicht erwähnt wurden, die vlexx-Mitarbeiter, über die jetzt alles hereingebrochen ist und die -von falschen Vesprechungen, irrealen Hoffnungen und wiederum von gutbezahlten "Managern" bei Bahnunternehmen, Arbeitsagenturen oder Ausbildungsstätten- hinters Licht geführt worden sind.
Ich weiß, daß hier vielen, teils verzweifelten Menschen, die in einer beruflichen Neuorientierung vielleicht auch die Erfüllung eines Traumes gesehen haben, sehr großes Unrecht geschehen ist.
Daß die Realität anders aussieht, als versprochen - woher sollten sie es wissen?

Hoffentlich trägt hier nicht manch einer bleibende Schäden davon.
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JK
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Re: Tag 4 nach dem Wechsel 17.12.

Beitrag von JK »

Es ist sehr bedauerlich für die Mitarbeiter und ich fürchte dass dieser missratene Start für eine lange Zeit an ihnen 'kleben' bleiben wird. Der Schaden für das System Eisenbahn ist enorm, es hat in seiner ureigenen Bestimmung versagt: Mobilitaet zu gewährleisten für alle !!
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Basaltlunkerschotter
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Re: Tag 4 nach dem Wechsel 17.12.

Beitrag von Basaltlunkerschotter »

zum Glück taucht nicht das Pseudoargument auf, wonach des neue EVU viele neue Arbeitsplätze schafft.
Die betreffenden Personale des "Alt-EVU" würden sich brüskiert und verhonepäppelt fühlen.

Macht unterm Strich dort bisher nur Nachteile:
Die Alt-Personale werden versetzt, wohin sie vermutlich gar nicht wollen. (das ist dann ähnlich wie bei den ehem. Stillegungs-Wellen der DB)
Die neuen Personale sind offenkundig überfordert.
Fahrgäste, insbesondere Schüler sind ebenso frustiert, gerade jetzt in der Vorweihnachtszeit ist das Verkehrsaufkommen sowieso etwas stärker.

In irgendeiner Ausschreibung hatte der Konkurrent, trotz des Einsatzes neuer Fahrzeuge günstiger kalkuliert.
Die Fahrzeuge sind aber beschafft, was der Industrie bestimmt gut getan hat.

Vielleicht auch ein Versagen der Aufsichtsbehörden bezgl. der fachlichen Prüfung dieses EVU?
Vielleicht auch eine Missinterpretation des Leistungsverzeichnisses dieser EVU-Leistungen?

Die Liberalisierung der (Verkehrs-)Märkte entfaltet ihre Schattenseiten.
ich wollt, es wäre Abend und die Preußen kämen
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Dieselpower
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Re: Tag 4 nach dem Wechsel 17.12.

Beitrag von Dieselpower »

Nun, das ja, aber ich denke, daß die Kritik sich darauf bezog, daß das ja bekannt war - und nicht erst seit ein paar Tagen. So ein Betriebsverfahren wird ja nicht über Nacht eingeführt.

Auch beim Betreiberwechsel im EWS-Netz gab es die sehr "spezielle" SZB-Strecke zwischen Au und Altenkirchen - da war auch von vornherein klar, daß die ein Bestandteil der Ausbildung der Neu-Kollegen (zumindest für einige, deren Dienststellen diese Strecke abdecken) sein mußte. Und hier hat es (trotz ebenfalls zahlreicher Neueinstellungen von Quereinsteigern) weitgehend problemlos geklappt. War ja schließlich nicht der einzige Betreiberwechsel.
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Re: Tag 4 nach dem Wechsel 17.12.

Beitrag von Horst Heinrich »

Oliver Bayer hat geschrieben: Der Aufwand in Gegensatz zu einer "normalen" Strecke, die im Zugmeldebetrieb betrieben wird und den eben jeder beherrscht, ist also ungleich höher. Zudem sollte auch noch beachtet werden, dass der Zugleitbetrieb auf den beiden Strecken durch ergänzende streckenbezogene Regelungen seitens des EIU in gewissen Punkten vom klassischen Zugleitbetrieb abweicht.

Gruß, Oliver
Ich meine nicht die Theorie, die unzweifelhaft erst einmal verinnerlicht werden muß, ich meine die Praxis.
Es ist unstreitig anspruchsvoller, einen RE von Saarbrücken nach Frankfurt zu fahren, als einen Triebwagen im Pendel zwischen Alzey und Kirchheimbolanden.
Das meinte ich.
Wenn schon letzteres scheitert, wie soll denn ersteres gelingen :?
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Wolfgang Riedel
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Re: Tag 4 nach dem Wechsel 17.12.

Beitrag von Wolfgang Riedel »

Hallo zusammen,

am Mittwoch Abend stand ich kurz vor 18.00 Uhr in Bad Kreuznach auf Gleis 3 und wartete auf die RB aus Mainz Richtung Idar - Oberstein. Die sollte lt. Anzeige um 18.01 Uhr fahren. Mittlerweile war es 18.05 Uhr und der Zug war immer noch nicht da (keine Ansage).

Auf einmal sprang die Anzeige um auf die RE 18.26 Uhr Richtung Saarbrücken.

Einige Leute haben sich gefragt, wo die RB aus Mainz denn geblieben ist. Etwas sarkastisch wurde gefragt ob der Zug in den Rhein gefahren ist, anstatt nach Bad Kreuznach.

Auf jeden Fall wurde auch die fehlende Ansage kritisiert. Ein anderer Fahrgast wusste darauf eine Antwort : die Bahn AG bekommt von der Vlexx kein Geld, daher werden deren Züge auch die angesagt - weil die ja auch nicht zur Bahn AG gehören :?

Da wurde mir schlagartig wieder klar, wie unsere Gesellschaft "tickt" - ohne Geld mach ich nix....., aber für's nix machen bekomme ich ja auch Geld...... :mrgreen:

Ich habe den RE nicht abgewartet, sondern bin dann auf Gleis 1 mit dem Bahn AG 642 nach
Bad Münster gefahren. Ob die RE dann noch kam, das wollte ich nicht abwarten.

Also wenn das wirklich so ist, wie oben beschrieben - das die DB Mitarbeiter keine Vlexx - Züge ankündigen brauchen - wegen fehlender Bezahlung, ist das schon ein starkes Stück.

Fallen wir etwa wieder in die "Kleinstaaterei" zurück ???

Momentan sieht es wohl so aus, das auf den Bahnnahverkehr hier in KH kaum noch Verlass ist. Auch der fehlende Service (Beispiel Ansage) schreckt auch - besonders Neukunden - ab.

Wenn das weiter so läuft wird ein Neukunde dann bald wieder aufs Auto umsteigen und der wird nie wieder Bahn fahren - egal wie gut es hoffentlich noch werden wird.

Darüber sollte man sich einmal mehr Gedanken machen.

Wie es am Donnerstag bis heute gelaufen ist, weiss ich leider nicht.

Viele Grüße

Wolfgang Riedel
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Bad Camberger
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Re: Tag 4 nach dem Wechsel 17.12.

Beitrag von Bad Camberger »

Hallo Wolfgang!

Die Laufbänder und Ansagen gehören zum verfügbaren Service der Infrastruktur. Wer dieses Angebot wahrnehmen will, kann dies (natürlich gegen Bezahlung, schließlich kostet so ein Anzeiger auch!) in Anspruch nehmen. DB Regio nahm das bis dato in Anspruch, um die Kunden zu informieren. Wenn vlexx es nicht für nötig hält, die Reisenden zu informieren, so ist dies eben seitens vlexx so entschieden worden. Da kann man der DB (wen meinst du mit Bahn AG?) keinen Vorwurf machen, schließlich ist de Infrastruktur und der Betrieb auch innerhalb des DB-Konzerns aufgetrennt. DB Regio musste sich die Leistungen genau so einkaufen wie die anderen Verkehrsunternehmen auch.

So ist das eben in einer Zeit, in der Anzeiger von DB Services installiert werden auf Grundstücken von DB Immobilien, für die DB Station und Service zuständig ist an einer Strecke von DB Netz auf der Züge von DB Regio fahren.

Wolfgang Riedel hat geschrieben:Fallen wir etwa wieder in die "Kleinstaaterei" zurück ???
Es dauert nicht mehr lange, dann gibt es in Deutschland wieder Verhältnisse wie zu Länderbahnzeiten. Damals hatte man sich schon was dabei gedacht, als man alles zu einer Reichsbahn bzw. später Bundesbahn zusammenfasste. Hat ja bis 94 auch ganz gut funktioniert. :wink:

Beste Grüße

Bad Camberger
Nils
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Re: Tag 4 nach dem Wechsel 17.12.

Beitrag von Nils »

zum Thema mal ein Zitat aus Facebook, scheinbar von einer Vlexx-Mitarbeiterin:
Und eines muss man sich mal vor Augen halten......wir arbeiten rund um die Uhr.....wir haben keinen Schichtdienst sondern Wechseldienst......Wochenende und Feiertage gibt es nicht.....ich geh Weihnachten zum Beispiel alle drei Tage arbeiten......Familienleben Vereinsleben Freundeskreis ist für einen Lokführer eine schwere Kiste.....wenn dann das Gehalt auch nicht stimmt und Arbeitszeit die als Tätigkeitsunterbrechungen oder Gastfahrt gewertet werden gar nicht oder nur anteilig gezahlt werden......sprich man ist 10 Stunden auf der Arbeit vielleicht 14 sogar von zu Hause weg und bekommt nur 7 bezahlt......dann stimmen die Umstände nicht......die Fahrzeuge laufen nicht......man muss für drei arbeiten weil es nicht genug Personal gibt.......jeden Tag stürmen Hunderte von Reisenden auf dich ein.....die Kollegen aus Baumholder haben nicht mal eine Dienststelle.....sprich keine Sozialräume wer mal pinkeln muss kann ja im Zug gehen solche Sachen sind bei uns gar nicht zulässig.....keine Fußwege.....Dienstbeginn am Bahnsteig....Dixi Humle da kann ich wirklich verstehen wenn jemand so viel in seinem Job geben muss und es kommt nichts zurück da rennt man schreiend zur Tür raus
So, warum ist er neue Anbieter jetzt nochmal billiger als die Mitbewerber? Und warum bekommt er wohl sein Personal nicht zusammen? :o

Zum Privatisierungswahn könnte man noch viel schreiben. Aber die Menschen suchen sich leider immer einen Schwächeren, der als Feindbild herhalten kann, anstatt zu erkennen, dass dieses System auf ihre Kosten arbeitet, siehe diesen Schwachsinn von Pegida...
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