105 Güterbahnhöfe (87 von DB Schenker, 15 von Freightliner und 3 von GB Railfreight - mir war gar nicht klar, daß es da noch so viele gibt! ) sind vom staatlichen Unternehmen Network Rail wieder übernommen worden.
Großbritannien antwortet damit auf den (auch auf der Insel) ansteigenden Warenverkehr, fortan stehen alle diese Bahnhöfe allen EVUs uneingeschränkt zu gleichen Konditionen zur Verfügung. Primär geht es wohl aber auch darum, auch momentan weniger profitable Bahnhöfe zu erhalten, die auf der Abschußliste der profitorientierten Unternehmen stehen...
Nachdem seit einiger Zeit auch laut über Wiederverstaatlichung einiger Fernverkehrs-Franchisen nachgedacht wird, und auch die Marke "ScotRail" unabhängig vom Betreiber direkt der schottischen Regionalregierung unterstellt ist, hat die "Urmutter der Privatisierung" nun endgültig den Rückwärtsgang drin.
Des weiteren sind im September mehrere EVUs verurteilt worden, insgesamt £ 140.000.000 (€ 180 Mio.) als Strafe für Verspätungen an die staatlichen Auftraggeber zurück zu zahlen.
Ich hoffe, daß man auch wo anders feststellt, daß das definitiv der bessere Weg ist!
[UK] Reverstaatlichung geht weiter...
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[UK] Reverstaatlichung geht weiter...
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Re: [UK] Reverstaatlichung geht weiter...
Statseigentum damals billig verramscht und heute wieder teuer mit Steuergeldern gekauft....... Ist doch der Plan der Kapitalmärkte gut aufgegangen.
Gruß: Schimi
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Re: [UK] Reverstaatlichung geht weiter...
Das stimmt schon, und dennoch ist jeder Schritt zurück in Richtung Staatsbahn der richtige...
Was passiert bloß mit den unzähligen, unnützen, überbezahlten Managern, wenn es sich bei uns auch mal so entwickeln sollte??? Auch die liegen dann vermutlich der Allgemeinheit auf der Tasche...
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Re: [UK] Reverstaatlichung geht weiter...
Hmm, Jain würde ich sagen...Dieselpower hat geschrieben:Das stimmt schon, und dennoch ist jeder Schritt zurück in Richtung Staatsbahn der richtige...
Ich habe dabei immer das Beispiel USA im Sinn (welches aber nicht uneingeschränkt auf Europa übertragbar ist).
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Re: [UK] Reverstaatlichung geht weiter...
Ich weiß in der Tat auch nicht, ob man solche Dinge vergleichen kann, letztendlich gab es in den USA ja schon immer eine Unzahl privater Bahnen anstelle großer "Staatsbahnen" in Europa. Bei uns ist es ja nur wieder so eine Modeerscheinung, die in den 90ern wie eine Seuche aufkeimte, Staatsbetriebe zu privatisieren. Die werden auch die Wasserprivatisierung durchziehen, garantiert. Nach erster Empörung erst mal wieder Schublade zu, dann in immer kürzeren Intervallen noch mal hervorzaubern und dann sagen: Ja, das kommt, da sprechen wir doch schon so lange von - siehe PKW-Maut!
Die Ergebnisse haben wir ja nun - am Beispiel Bahnsektor:
- Alles schrie nach "weniger Bürokratie", und was haben wir? Schlimmer denn je - eine schier endlose Anzahl an Sub-sub-sub-Betrieben eines Verkehrskonzerns, der lieber in Afrika und Arabien Hochglanzprojekte aufzieht, als hierzulande Strecken und Bahnhöfe und Infrastruktur zu erhalten - und zuständig ist wie zuvor derjenige, der am schwierigsten erreichbar ist!
- Alles wollte "mehr Wettbewerb" um die Preise zu drücken, und was haben wir? Für den Preis einer 50-km-D-Zug-Fahrkarte bekommt man heute nur noch ein innerstädtisches Verbundticket - nach nur 20 Jahren!
- Die Märkte bestehen nur noch aus dem Hauen und Stechen um die günstigsten Trassen, welche vom o.g. Konzern gehalten werden - wie bei einer Spedition mit eigenem Autobahnnetz!
Das einzige, was man positiv hervorheben kann, ist der Wochenendverkehr auf mancher Nebenbahn und Taktfahrpläne, welche aber durch ständige Verspätungen (Die es in diesem Maß vorher auch nicht gab) und nicht mehr abgewartete Anschlüsse wieder komplett hinfällig werden. Von dem Nebenstreckensterben und schleunigst durchgepeitschten Entwidmungen und Vereinfachungen in Stillegungsverfahren etc. wollen wir doch lieber gar nicht anfangen...Einzelne Direktverbindungen quer durchs Land (Heckeneil- oder D-Züge) gibt es nicht mehr - wer soll denn das bezahlen? Der fährt ja durch 47 Verkehrsverbünde! Das Fernverkehrsnetz verdient die Bezeichnung "Netz" nicht mehr...alle zwei Jahre wird neues Gerümpel auf die Gleise gestellt, wo Fahrgastverbände schon am Mock-up oder dem ersten fertigen (aber noch lange nicht zugelassenen) Plastikschrott Kritik äußern - die dann ungehört verhallt, und der Krempel so gebaut wird, wie es die Schlipsträger wollen....Da fängt das nächste Thema an, die Hierarchien und Entgelte in diesen Konzernen - ein Bundesbahndirektor war die Spitze der Tabelle, darunter waren durchschaubare (und nachvollziehbare) Zahlen als monatlicher Salär zu erkennen - diese (sich offenbar durch Zellteilung vermehrende) Metastasen bildende Managerstruktur bei ehemaligen Staatsbetrieben mit zwanzig- dreißig-, fünfzig,- hundertfach höheren Bezügen steht in keinem - aber auch gar keinem - Verhältnis zur dem Kunden gebotenen Leistung - aber die Ticketpreise müssen wegen der unverschämten Lohnforderungen der produktiven Ebene erhöht werden - ja, ne, is klar! Soziale Sicherheit für die Mitarbeiter? Ja klar, so lange die Ausschreibungen laufen, danach wird neu gemischt....
Diese Muster lassen sich nach geringen Modifikationen auf alle ehemals staatlichen Betriebe anpassen, egal ob Bundesbahn, Bundespost oder andere Dinge der Daseinsvorsorge - ein Ausdruck, der in unserer schillernden, marktwirtschaftlich orientierten Welt ohne Weitblick, zum nostalgischen Krüppel verkümmert.
Und daher: Zurück zum Staatsbetrieb, lieber heute als morgen! Die nächsten Generationen werden es uns danken!
Die Ergebnisse haben wir ja nun - am Beispiel Bahnsektor:
- Alles schrie nach "weniger Bürokratie", und was haben wir? Schlimmer denn je - eine schier endlose Anzahl an Sub-sub-sub-Betrieben eines Verkehrskonzerns, der lieber in Afrika und Arabien Hochglanzprojekte aufzieht, als hierzulande Strecken und Bahnhöfe und Infrastruktur zu erhalten - und zuständig ist wie zuvor derjenige, der am schwierigsten erreichbar ist!
- Alles wollte "mehr Wettbewerb" um die Preise zu drücken, und was haben wir? Für den Preis einer 50-km-D-Zug-Fahrkarte bekommt man heute nur noch ein innerstädtisches Verbundticket - nach nur 20 Jahren!
- Die Märkte bestehen nur noch aus dem Hauen und Stechen um die günstigsten Trassen, welche vom o.g. Konzern gehalten werden - wie bei einer Spedition mit eigenem Autobahnnetz!
Das einzige, was man positiv hervorheben kann, ist der Wochenendverkehr auf mancher Nebenbahn und Taktfahrpläne, welche aber durch ständige Verspätungen (Die es in diesem Maß vorher auch nicht gab) und nicht mehr abgewartete Anschlüsse wieder komplett hinfällig werden. Von dem Nebenstreckensterben und schleunigst durchgepeitschten Entwidmungen und Vereinfachungen in Stillegungsverfahren etc. wollen wir doch lieber gar nicht anfangen...Einzelne Direktverbindungen quer durchs Land (Heckeneil- oder D-Züge) gibt es nicht mehr - wer soll denn das bezahlen? Der fährt ja durch 47 Verkehrsverbünde! Das Fernverkehrsnetz verdient die Bezeichnung "Netz" nicht mehr...alle zwei Jahre wird neues Gerümpel auf die Gleise gestellt, wo Fahrgastverbände schon am Mock-up oder dem ersten fertigen (aber noch lange nicht zugelassenen) Plastikschrott Kritik äußern - die dann ungehört verhallt, und der Krempel so gebaut wird, wie es die Schlipsträger wollen....Da fängt das nächste Thema an, die Hierarchien und Entgelte in diesen Konzernen - ein Bundesbahndirektor war die Spitze der Tabelle, darunter waren durchschaubare (und nachvollziehbare) Zahlen als monatlicher Salär zu erkennen - diese (sich offenbar durch Zellteilung vermehrende) Metastasen bildende Managerstruktur bei ehemaligen Staatsbetrieben mit zwanzig- dreißig-, fünfzig,- hundertfach höheren Bezügen steht in keinem - aber auch gar keinem - Verhältnis zur dem Kunden gebotenen Leistung - aber die Ticketpreise müssen wegen der unverschämten Lohnforderungen der produktiven Ebene erhöht werden - ja, ne, is klar! Soziale Sicherheit für die Mitarbeiter? Ja klar, so lange die Ausschreibungen laufen, danach wird neu gemischt....
Diese Muster lassen sich nach geringen Modifikationen auf alle ehemals staatlichen Betriebe anpassen, egal ob Bundesbahn, Bundespost oder andere Dinge der Daseinsvorsorge - ein Ausdruck, der in unserer schillernden, marktwirtschaftlich orientierten Welt ohne Weitblick, zum nostalgischen Krüppel verkümmert.
Und daher: Zurück zum Staatsbetrieb, lieber heute als morgen! Die nächsten Generationen werden es uns danken!
„Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“
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Re: [UK] Reverstaatlichung geht weiter...
Genau das ist es, was absolut aus der Mode ist. Alle Politiker und Manager reden von der Zukunft - leben aber nur im Hier und Jetzt und sorgen dafür, dass sie am meisten Geld scheffeln.Dieselpower hat geschrieben:Die nächsten Generationen werden es uns danken!