Eisenbahn vs. Fernbus

Fotos von außerhalb unserer Region. Hier ist auch Platz für Sammelbeiträge, die mehrere Strecken umfassen (z. B. Rückblicke).
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Dieselpower
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Beitrag von Dieselpower »

saarepi hat geschrieben:
Im hart umkämpften deutschen Fernbusmarkt gibt der erste große Anbieter auf. Das Frankfurter Unternehmen City2City bestätigte einen Bericht der "Berliner Zeitung", dass es seinen Betrieb zum 13. Oktober einstellt. Als Grund nannte eine Sprecherin die niedrigen Ticketpreise auf dem Markt. City2City habe keine Möglichkeit gesehen, in Deutschland ein nachhaltiges Geschäft aufzubauen. Man sei zwar das erste, aber sicher nicht das letzte Fernbus-Unternehmen, das den Betrieb einstelle.
Und das ist richtig und wichtig, daß diese Plage wieder verschwindet. Die Fernbuskunden eiern auf (Infrastruktur-)Kosten der Gesellschaft für nen Appel und ein Ei auf deutschen Straßen herum, der Fernbus verstopft sie mit, nicht etwa, weil sie dringend von A nach B müßten, nein, weil es zum Preis eines innerstädtischen Straßenbahnfahrscheins geht. der umweltfreundlichste Verkehr ist der, der gar nicht entsteht. Ich werde meinen Fuß nie in einen Fernbus setzen - nicht nur, weil mir da immer schlecht drin wird... :wink:
Der Fernbus macht Sinn, um Städte ohne Gleisanbindung zu verknüpfen, z.B. an der kroatischen Adria, wo die Bahnstrecken nur einzelne Stichstrecken nach Zadar, Sibenik oder Split darstellen. Wir wurden am HZ-Schalter in Sibenik ganz entsetzt gefragt, ob wir wirklich mit dem Zug ins knapp 100 km entfernte Split fahren wollten, dazu muß man nämlich erst mal 20 km ins Hinterland....und genau das wollten wir... :wink:

Da, wo der Bus aber nur eine Billigalternative zur Schiene darstellt, ist er zusätzlicher, vermeidbarer Verkehr. Klar sind Bahnfahrkarten oft überteuert, aber noch mehr übergroße Kraftfahrzeuge als "Alternative" ins Rennen zu schicken ist keinesfalls die richtige Lösung, daher sind auch DB Auto+LKW oder wie die jetzt heißen, Fernverkehr und Schenker auf dem Holzweg, aber das ist den verantwortlichen ja völlig schnuppe...
„Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“
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"Ich bin, wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich...!"
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Eike
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Eisenbahn vs. Fernbus

Beitrag von Eike »

Dieselpower hat geschrieben: Und das ist richtig und wichtig, daß diese Plage wieder verschwindet. Die Fernbuskunden eiern auf (Infrastruktur-)Kosten der Gesellschaft für nen Appel und ein Ei auf deutschen Straßen herum, der Fernbus verstopft sie mit, nicht etwa, weil sie dringend von A nach B müßten, nein, weil es zum Preis eines innerstädtischen Straßenbahnfahrscheins geht. der umweltfreundlichste Verkehr ist der, der gar nicht entsteht. Ich werde meinen Fuß nie in einen Fernbus setzen - nicht nur, weil mir da immer schlecht drin wird... :wink:
Der Fernbus macht Sinn, um Städte ohne Gleisanbindung zu verknüpfen...

Da, wo der Bus aber nur eine Billigalternative zur Schiene darstellt, ist er zusätzlicher, vermeidbarer Verkehr. Klar sind Bahnfahrkarten oft überteuert, aber noch mehr übergroße Kraftfahrzeuge als "Alternative" ins Rennen zu schicken ist keinesfalls die richtige Lösung, daher sind auch DB Auto+LKW oder wie die jetzt heißen, Fernverkehr und Schenker auf dem Holzweg, aber das ist den verantwortlichen ja völlig schnuppe...
So was kann aber nur jemand schreiben, der nur aus Spaß rumfährt. Denke doch mal bitte an die hunderttausenden Pendler, die jede Woche nach Hause fahren müssen. Diese sind sehr froh, daß es endlich eine bezahlbare und oftmals bessere Alternative zur Bahn gibt. Und der Bahn tut es ebenfalls gut, endlich mal nennenswerte Konkurrenz im Fernverkehr zu haben, die man nicht zusammen mit dem Netz schnell wieder vertreiben kann :wink: Übrigens zahlen die Fernbusse netto Steuern an den Staat, die Bahn kostet den Staat jedes Jahr mehrere Milliarden Subventionen. Das nur zum Thema "Infratrukturkosten".

Ohne Fernbus hätten wir für den November bestimmt keine Tickets München/Freiburg-Hamburg und zurück für je 29€ bekommen. Endlich kann ich mal wieder Bahn fahren und das zu einem akzeptablen Preis. Eine preiswerte und gute Bahn, die überall fährt, wäre natürlich besser. Aber das ist nun mal leider mit einem Staatsunternehmen unmöglich. Deswegen sind die Fernbusse sehr wichtig, um öffentlichen Fernverkehr endlich auch wieder ohne Flugzeug attraktiv zu machen.

Gruß Eike
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Horst Heinrich
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Re: "Mit der Bahn zum Hahn? - Projekt Hunsrückbahn spaltet d

Beitrag von Horst Heinrich »

Eike hat geschrieben: Übrigens zahlen die Fernbusse netto Steuern an den Staat, die Bahn kostet den Staat jedes Jahr mehrere Milliarden Subventionen. Das nur zum Thema "Infratrukturkosten".
Ich will das Fernbus-Thema nun auf der Hunsrückbahnseite nicht vertiefen, aber dennoch hierzu ein paar Anmerkungen.

Die Fernbusse nutzen weitgehend kostenfrei das Straßennetz, ihre Infrastruktur bezahlt der Steuerzahler.
Nicht nur der Fernbus zahlt netto Steuern, sondern auch die DB, z.B. die nicht unerhebliche Mineralölsteuer im Dieselnetz.

Ein Fahrpreisangebot von 29 Euro für die Relation München-Hamburg ist ruinöses Dumping auf Kosten von Ressourcen, öffentlichen Kassen und nicht zuletzt der sozialen Systeme, denn unter diesen Bedingungen sind Einkommen und Renten, die den Empfänger ernähren können, nicht mehr drin.
Ganz zu schweigen von Gewinnen und Rücklagen, u.a. für Investitionen.
Die ganze "Geiz ist geil-Idee" -nun auch noch im Bereich öffentlicher Personenverkehr- ist ein böser Rückfall in ein überwunden geglaubtes Wirtschaftskonzept, das die sozialen Folgekosten unseres Tuns ausspart.

Eike freut sich über das billige Ticket, bedenkt aber nicht, daß mit solchen Preisen schon die Erhaltungsinvestitionen in die Schieneninfrastruktur nicht mehr möglich sind, ja sogar schon Investitionen in den laufenden Betrieb unterbleiben - das immer größer werdende La-Stellenverzeichnis sowie ein Investitionsstau z.B. bei Bahnbrücken im zweistelligen Milliardenbereich sprechen Bände.

Ein wirtschaftliches Handeln, das nur den niedrigen Preis zum Credo hat und seine Rahmenbedingungen und Folgen unreflektiert läßt, glaubte ich eigentlich im 21.Jahrhundert überwunden, denn mittlerweile ist ja bekannt, wohin es führt.

Aber offenbar ist ein weitergehender Erkenntnisprozeß noch nicht überall ingang gekommen.
SOLANGE NICHT DIE KULTUSMINISTERKONFERENZ EINE EINSTWEILIGE VERFÜGUNG ERWIRKT UND SIE MIR PERSÖNLICH AN DER HAUSTÜR ÜBERREICHT,BLEIBE ICH BEI DER ALTEN RECHTSCHREIBUNG.
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Dieselpower
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Re: "Mit der Bahn zum Hahn? - Projekt Hunsrückbahn spaltet d

Beitrag von Dieselpower »

Eike hat geschrieben: So was kann aber nur jemand schreiben, der nur aus Spaß rumfährt. Denke doch mal bitte an die hunderttausenden Pendler, die jede Woche nach Hause fahren müssen. Diese sind sehr froh, daß es endlich eine bezahlbare und oftmals bessere Alternative zur Bahn gibt.
Gruß Eike
Auf diesen Passus möchte ich nur kurz noch eingehen, den Rest hat Horst Heinrich schon sehr korrekt kommentiert.
Erstens: Aus Spaß herumfahren? Ich bitte höflichst, diese Aussage noch einmal vor dem Spiegel zu wiederholen. Wenn man wie Du für nen Appel und ein Ei herumgondeln will (€ 29,-), egal unter welchen Bedingungen, es ansonsten aber nicht tun würde, frage ich mich ernsthaft, ob das ein blöder Scherz sein sollte...
Zweitens: Wo ist die "Alternative" Fernbus jetzt besser??? Man steht genauso im Stau wie der PKW, man ist noch enger zusammengepfercht als im Zug, man kann sich meistens nicht mal eben die Beine vertreten...daß die moderne Bahn wenig "echten" Komfort bietet (Bitte nicht schon wieder mit diesem Blenderschnickschack wie Steckdose, Wickeltisch oder "barrierefrei" mit tausend Stolperfallen anfangen), ist bekannt, aber ICH als abgebrochener Riese hab schon Probleme, Beine (und noch schlimmer) die Füße halbwegs bequem in einem Bus zu sortieren, was macht ein 1,90-Meter-Mensch??? Und warum unter ökonomischen Gesichtspunkten ein Fernbus (in diesem Moment also nur für den Kunden) bezahlbar ist, hat Horst ja schon hinreichend erläutert...
Drittens: Pendler, die einmal in der Woche nach Hause fahren müssen? Als jemand, der das auch mal eine ganze Weile mußte (Montabaur - Prien/Chiemsee), darf ich mir das Urteil dazu erlauben, daß ich keinesfalls 600 km in einem Bus herumeiern wollte....dann lieber ein paar Euro mehr auf den Tisch und mit einer Bahncard 50 halbwegs bequem hin und zurück - und viel schneller, trotz Umstieg!
Horst Heinrich hat geschrieben:Eike freut sich über das billige Ticket, bedenkt aber nicht, daß mit solchen Preisen schon die Erhaltungsinvestitionen in die Schieneninfrastruktur nicht mehr möglich sind, ja sogar schon Investitionen in den laufenden Betrieb unterbleiben - das immer größer werdende La-Stellenverzeichnis sowie ein Investitionsstau z.B. bei Bahnbrücken im zweistelligen Milliardenbereich sprechen Bände.
Genau, Eike fährt billig in der Weltgeschichte herum und bemängelt im selben Beitrag die Subventionen für die Bahn...das ist das selbe, als wenn ein notorischer Schwarzfahrer sagt: "Ich fahr schwarz, weil die Tickets immer teurer werden...."

So, und egal, was danach noch kommt, ich bin gern bereit, in einem anderen Beitragsstrang über Fernbusse zu diskutieren, so lange es geistreich bleibt, aber in diesem Beitrag nicht mehr.
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Re: "Mit der Bahn zum Hahn? - Projekt Hunsrückbahn spaltet d

Beitrag von Eike »

Der Bus zahlt neben Mineralöl auch Kfz.-Steuer und trägt so adäquat zum Erhalt des Straßennetzes bei.

Das ein Bus für 20 Euro die Strecke München-Freiburg fährt, mag nicht kostendeckend sein. Daß die Bahn aber 90 Euro haben will, ist schlichtweg unverschämt. Bei 30€ ist der Bus locker kostendeckend, die Bahn leider beim Doppelten immer noch nicht. Wenn die Bahn wirklich so viel Geld braucht, dann ist sie leider technisch überholt und nicht mehr sinnvoll. Sobald es irgendeine Art von Kukurrenz gibt, sei es Auto, Flugzeug oder Bus, ist die Bahn in Deutschland fast immer letzte Wahl. Das ist aber kein Naturgestz, wie man in anderen Ländern sieht. Also muß die Bahn einfach besser / billiger werden. Schade, daß sie das nicht will und lieber versucht, die Konkurrenz politisch los zu werden als einfach einen besseren Job zu machen.

Und 29€ für HH-M sind Okay, aber kein Megaschnäppchen. Das sind immer noch 3,7 Ct / km. Nimm einen vollen VW Bus und Du bist beim gleichen Wert. Wenn sich schon hunderte Leute an einen Ort begeben und zusammen fahren, muß das ja auch Kostenvorteile haben. Wir gehen ja auch nur zu Ikea und kaufen alle die gleichen Möbel, weil es deutlich billiger als eine Individuallösung vom Tischler ist.

Wem die Sitze im Bus zu eng sind, muß ja nicht mit fahren. Aber enger als im Regionalzug sind sie finde ich nicht. Lediglich die Sitzbreite ist etwas gering. Wenn man etwas selbst nicht mag, muß man ja nicht anderen die Wahlmöglichkeit verbieten wollen. Und wer mal ein paar Stunden im ICE stehen durfte, findet die Bussitze gar nicht mehr so schlecht :wink: Die Bahn ist das einzige Fernverkehrsmittel, wo man trotz sehr hoher Preise nicht mal einen Sitzplatz garantiert bekommt.

Aber ich freue mich darauf, mal wieder eine sehr lange Strecke Bahn zu fahren. Hatte ich schon sehr lange nicht mehr und ohne Fernbus wäre das nicht möglich. Leute, die uns besuchen, kommen jetzt wieder öfter mit der Bahn, weil man durch den Fernbus wieder mehr Sparpreise bekommt. Und bei gleichem Preis ist die Bahn fast immer die bessere Wahl.

Gruß Eike
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Dieselpower
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Re: Eisenbahn vs. Fernbus

Beitrag von Dieselpower »

Milchmädchenrechnung - genau wie ein LKW mit gleichem Gewicht trägt ein Fernbus ebenso zum x-Fachen Verschleiß der Straße bei, der sich in Potenz zur Last erhöht, hier jetzt die Mineralölsteuer, die die Bahn auch zahlt, und die Kfz-Steuer als "Beitrag" oder gar Segen oder was weiß ich was anzusehen, ist schlichtweg Blödsinn.

Und aus welcher Kalkulation beziehst Du deine schlauen Zahlen und Thesen, wann etwas kostendeckend ist, und wann "technisch überholt und nicht mehr sinnvoll" (Hä???)? Und 3,7 Cent pro km ist dir immer noch nicht "Geiz ist geil" genug? Das ist schon weniger, als die bei der DDR-Reichsbahn über Jahrzehnte hinweg subventionierten 8 Pf/km (Von der gefühlten Kaufkraft her sogar noch weniger als die Hälfte, denn 1:1,95583 ist ja schon längst nicht mehr!)! Was willst Du denn noch? Geld dafür, daß Du dich herabläßt, mit der Bahn zu fahren??? Fahr doch mit dem Fahrrad oder geh zu Fuß, das ist billiger - und such dir mal bessere Quellen..."ein voller VW-Bus, und man ist beim gleichen Preis" - was für ein Blödsinn, die typisch deutsche Rechnung, der sogar der ADAC widerspricht, da hast du - wenn überhaupt - gerade mal den Sprit raus....aber vielleicht bekommst Du ja Reifen, Wartung und Verschleiß zu 100% ersetzt, man weiß es nicht genau...außerdem: Was sind das überhaupt für komische Vergleiche, die Du da auffährst? :roll:

Das ganze Gejammer über Ticketpreise, unerschwingliche Mobilität und was weiß ich...Mir ist ein Einzelticket nach Köln mit € 11,30 auch etwas happig, aber die Wochenkarte für 40 Euro ist schon wieder günstig - wenn man nicht gerade mit einem Elent2 fahren muß.

Und daß die Ticketpreise wegen der Konkurrenz des Fernbusses sinken, ist m.E. auch Blödsinn, schau mal auf meine Lieblingsinsel jenseits des Ärmelkanals, da gibt es schon lange Fernbusse, und die Bahntickets sind noch deutlich teurer als hier. Aber die Züge sind gut besucht, es gibt Service auch im Nahverkehrszug, die Bahnhöfe sind gepflegt, Personal vor Ort...da zahl ich gern mal etwas mehr!
Du hast vermutlich einfach nur Glück gehabt, die Reisen, die ich in den nächsten Monaten geplant habe, sind zu einem derart ruinösen Dumpingpreis nicht zu bekommen, aber da nehme ich meine BahnCard25, und setze mich mit meiner Frau in die 1. Klasse mit frühzeitig reservierten Plätzen, und da habe ich mit 99%iger Sicherheit einen garantierten Platz, und unterstütze mit meiner Fahrkarte guten Gewissens die in der Ära Mehdorn so sträflich über Jahre vernachlässigte Infrastruktur, die einem börsengeilen Manager, dem Gewinn einzelner Schlipsträger und gewissen "Geiz ist geil"-Kunden zuliebe so leiden mußte, daß es jetzt Unsummen verschlingt, sie wieder halbwegs herzurichten. Aber wenn man nur zum Schleuderpreis verreist, darf man sich nicht wundern, wenn man im vollbesetzten Massentransport landet - siehe IKEA am Samstag, wenn ich das Beispiel zurückgeben darf...

Daß bei der Bahn nicht alles im grünen Bereich ist, kann man aus ca. 80% meiner Beiträge herauslesen, aber wenn ich so einen Schmonzes lese, kann ich nur mit dem Kopf schütteln...ohne dir jetzt zu nahe treten zu wollen, deine Thesen sind bisweilen etwas schräg, ich glaube, mich an eine andere, wenig fruchtbare Diskussion zu erinnern, aber ich weiß nicht mehr genau, um was es da ging...
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Re: "Mit der Bahn zum Hahn? - Projekt Hunsrückbahn spaltet d

Beitrag von Horst Heinrich »

Eike hat geschrieben:Der Bus zahlt neben Mineralöl auch Kfz.-Steuer und trägt so adäquat zum Erhalt des Straßennetzes bei.
Da muß man aber auch der Redlichkeit halber betonen, daß den rund 47 Milliarden Euro Einnahmen (39 Mrd. Mineralölsteuer und 8 Mrd. Kfz-Steuer) nur 17 Mrd. € Ausgaben für den Straßenverkehr gegenüberstehen.
Die restlichen 30 Mrd "versumpfen" im Bundeshaushalt an anderen Stellen.
Aber das nur nebenbei.

Das ändert aber alles nichts an meiner Ursprungsfragestellung, ob nämlich Mobilität nur nach Komfort und Preis zu bemessen ist oder auch von ihren (sozialen) ungedeckten Folgekosten her.

Diese Rechnung wird nämlich überhaupt nicht seriös durchgeführt.
Man ist heute in der Lage, alles sehr genau quantifizieren zu können, man kann also berechnen, wie hoch der Fahrpreis je Kilometer sein müßte, um alle Kosten, die entstehen, zu decken.

Bei solchen Berechnungen werden jedoch bestimmte Parameter immer gerne ignoriert, um die Gesamtbilanz zu schönen.
Aber sie gehören nun einmal dazu, ob es die soziale Absicherung der Bediensteten ist oder die Kosten für die verschlissene
Infrastruktur bis hin zu Aufwendungen im Zuge von Schadenereignissen.

Für einen Fahrpreis von 3,7 Cent je Kilometer kann diese Kostendeckung nie und nimmer gegeben sein.
Die preisgünstige Fahrt -ob im Zug oder Bus-, das "Schnäppchen" also, wird in Wahrheit damit erkauft, daß man die Verantwortung für einen Großteil der Bedingungen der Mobilität nach hinten verschiebt und zwar -wie wir es ja gewohnt sind-zu den nachfolgenden Generationen.
Diese Art zu wirtschaften hat eine traurige Tradition und findet in dem Wort "Altlasten" eine treffende Beschreibung.

Gerade eben fallen -um nur ein Beispiel zu nennen- in vielen Regionen Deutschlands ganze Häuserzeilen in sich zusammen.
Der Grund: Unzureichend verfüllte Ex-Rohstofflagerstätten.
Jetzt zürnt man beispielsweise der RAG, vor 50 Jahren hätte man sich über höhere Brennstoffkosten beschwert.
Die Kosten für diese Konzeptionen trägt in der Regel der Steuerzahler, die Bilanz der Unternehmen seinerzeit freilich blieb von diesen Kosten verschont.

Schade, daß dieses kurzsichtigen wirtschaftlichen Konzeptionen der Gründerzeit nun wieder eine Renaissance zu erleben scheinen.

Ich weiß nicht Eike, in welchem Beruf Du arbeitest.,
Ich weiß nur, daß Du dafür zu hoch bezahlt wirst.
Die von Dir erbrachte Dienstleistung ist zu teuer - man könnte sie auf dem Markt günstiger bekommen.
Stelle Dich diesem Kostendruck ehrlicherweise und beginne, Deine Dienstleistung den Marktgegebenheiten anzupassen und arbeite für weniger Einkommen, damit Dein Arbeitgeber im globalen Wettbewerb mithalten kann.
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Dieselpower
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Re: Eisenbahn vs. Fernbus

Beitrag von Dieselpower »

Zum Thema läuft gerade auf HR3 ein interessanter Beitrag zu Fernbussen, es geht um Lohndumping bei den Fahrern, frisierten, nicht zu haltenden Fahrzeiten, übermüdete Lenker, frisierte Registriergeräte, Repressalien gegen Fahrer....Fahrer packen aus, Polizisten berichten...
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Re: Eisenbahn vs. Fernbus

Beitrag von Horst Heinrich »

Dieselpower hat geschrieben:Zum Thema läuft gerade auf HR3 ein interessanter Beitrag zu Fernbussen, es geht um Lohndumping bei den Fahrern, frisierten, nicht zu haltenden Fahrzeiten, übermüdete Lenker, frisierte Registriergeräte, Repressalien gegen Fahrer....Fahrer packen aus, Polizisten berichten...
Und wie auch in Sachen Bahn lohnt sich in bezug auf den Busverkehr ein Blick in unser Nachbarland:
http://www.postauto.ch/pag-startseite/p ... rsonal.htm
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Re: Eisenbahn vs. Fernbus

Beitrag von Rolf »

Ich sehe die Entwicklung zum Fernbus zwar auch skeptisch, aber wenn ich heute in den Nachrichten höre, dass die DB ihre Preise im Fernverkehr nicht anheben will, dann ist das sicher auch auf die Konkurrenz durch die Fernbusse zurückzuführen. Ob das alles in die richtige Richtung führt, wage ich allerdings zu bestreiten.
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Re: Eisenbahn vs. Fernbus

Beitrag von Eike »

Dieselpower hat geschrieben:Milchmädchenrechnung - genau wie ein LKW mit gleichem Gewicht trägt ein Fernbus ebenso zum x-Fachen Verschleiß der Straße bei, der sich in Potenz zur Last erhöht, hier jetzt die Mineralölsteuer, die die Bahn auch zahlt, und die Kfz-Steuer als "Beitrag" oder gar Segen oder was weiß ich was anzusehen, ist schlichtweg Blödsinn.
Du weißt, daß ein Bus deutlich weniger als ein 40 Tonner wiegt und dadurch kaum Straßenschäden anrichtet?
Dieselpower hat geschrieben: Und daß die Ticketpreise wegen der Konkurrenz des Fernbusses sinken, ist m.E. auch Blödsinn, ...
Dann erhöht die Bahn dieses Jahr mal die 2. Klasse Fernverkehr aus Nettigkeit nicht? Finde ich super :D

Gruß Eike
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Re: "Mit der Bahn zum Hahn? - Projekt Hunsrückbahn spaltet d

Beitrag von Eike »

Horst Heinrich hat geschrieben: Ich weiß nicht Eike, in welchem Beruf Du arbeitest.,
Ich weiß nur, daß Du dafür zu hoch bezahlt wirst.
Die von Dir erbrachte Dienstleistung ist zu teuer - man könnte sie auf dem Markt günstiger bekommen.
Stelle Dich diesem Kostendruck ehrlicherweise und beginne, Deine Dienstleistung den Marktgegebenheiten anzupassen und arbeite für weniger Einkommen, damit Dein Arbeitgeber im globalen Wettbewerb mithalten kann.
Keine Angst, ich stehe im globalen Wettbewerb. Mir ist bewußt, daß mein Arbeitgeber meinen Job auch nach Indien auslagern kann. Deswegen habe ich wenig Mitleid mit einer behördengleichen Einrichtung, die meint, "wat kost, dat kost halt'". Und 3,7 Cent bitte unter der Berücksichtigung sehen, daß die Bahn jedes Jahr Milliarden an Subventionen einstreicht und 1994 mit Schuldenstand "0" gestartet ist und 100 Mrd. DM Altschulden von Staat übernommen wurden.

Es ist aber super. daß die Bahn endlich Druck vom Markt bekommt. Alles andere funktiniert nicht. Hoffentlich reicht der Druck, um die Bahn insgesamt so zu verbessern, daß die Bahn in ein paar Jahren endlich wieder attraktiv ist.

Gruß Eike
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