Streckenjubiläum ohne Strecke...
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Streckenjubiläum ohne Strecke...
SOLANGE NICHT DIE KULTUSMINISTERKONFERENZ EINE EINSTWEILIGE VERFÜGUNG ERWIRKT UND SIE MIR PERSÖNLICH AN DER HAUSTÜR ÜBERREICHT,BLEIBE ICH BEI DER ALTEN RECHTSCHREIBUNG.
- Wolfgang Riedel
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Re: Streckenjubiläum ohne Strecke...
Hallo Forengemeinde,
10,5 Mio. Euro für einen Fahrradweg ?
Darüber regt sich keiner auf, aber 10,5 Mio. Euro für eine Bahnstrecke zu sanieren, da reden auf einmal viele über die viel zu hohen Kosten....
Ich weiß, die Euro's für den Fahrradweg werden "aus einem anderen Topf" bezahlt, als die Euro's für eine Bahnstreckensanierung...
Ist halt leider so
Viele Grüße
Wolfgang Riedel
10,5 Mio. Euro für einen Fahrradweg ?
Darüber regt sich keiner auf, aber 10,5 Mio. Euro für eine Bahnstrecke zu sanieren, da reden auf einmal viele über die viel zu hohen Kosten....
Ich weiß, die Euro's für den Fahrradweg werden "aus einem anderen Topf" bezahlt, als die Euro's für eine Bahnstreckensanierung...
Ist halt leider so
Viele Grüße
Wolfgang Riedel
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Re: Streckenjubiläum ohne Strecke...
Hallo,
in den Jahren 1998 und 1999 haben wir diverse Gutachten und Konzepte aufgestellt, eines sah auch einen teilweise parallelen Radweg vor. Im Zuge dieser Arbeiten wurde durch ein unabhängiges Ingenieurbüro errechnet, dass man in den kommenden 10 Jahren rund 500.000 DM in den Oberbau und die Bauwerke investieren müsse. Dazu sollte man als Hintergrund wissen, dass es ja zuvor eine auferlegte Strecke war und diese in den 1980ern ganz gut saniert wurde. Im oberen Abschnitt wurden über 10km sogar noch umgebaut. Das Material der Strecke war so gut, dass die RPE später einiges davon für die Hunsrückbahn aufkaufte. Die Brücken waren weitgehend in gutem Zustand und auch die technische Sicherung der BÜ.
Kurz - damals wäre die Strecke für kleines Geld zu machen gewesen. Knapp 1 Mio DM als Kaufpreis und dann auf 10 Jahre 500.000 DM - sprich zusammen umgerechnet rund 750.000€ für 48 km herrliche Nebenbahn in einem der schönsten und romantischsten Flusstälern der deutschen Mittelgebirge.
Der Abriss war eine Torheit, denn heute, nur 14 Jahre später würde der ZV SPNV Nord bis Waldrach vermutlich SPNV bestellen, um die Pendlersituation im unteren Ruwertal zu entschärfen. Und den Steuerzahler hätte es bei höherem Nutzen auch weniger gekostet, denn man hätte parallel einen Radweg, teilweise auf vorhandenen Wegen, viel günstiger realisieren können. So hätte man heute gleich 3 Fliegen auf einen Streich: SPNV nach Trier rein, im weiteren Verlauf eine Touristikbahn und einen Radweg.
Gegen menschliche Dummheit und Kurzsichtigkeit ist aber noch kein Kraut gewachsen
in den Jahren 1998 und 1999 haben wir diverse Gutachten und Konzepte aufgestellt, eines sah auch einen teilweise parallelen Radweg vor. Im Zuge dieser Arbeiten wurde durch ein unabhängiges Ingenieurbüro errechnet, dass man in den kommenden 10 Jahren rund 500.000 DM in den Oberbau und die Bauwerke investieren müsse. Dazu sollte man als Hintergrund wissen, dass es ja zuvor eine auferlegte Strecke war und diese in den 1980ern ganz gut saniert wurde. Im oberen Abschnitt wurden über 10km sogar noch umgebaut. Das Material der Strecke war so gut, dass die RPE später einiges davon für die Hunsrückbahn aufkaufte. Die Brücken waren weitgehend in gutem Zustand und auch die technische Sicherung der BÜ.
Kurz - damals wäre die Strecke für kleines Geld zu machen gewesen. Knapp 1 Mio DM als Kaufpreis und dann auf 10 Jahre 500.000 DM - sprich zusammen umgerechnet rund 750.000€ für 48 km herrliche Nebenbahn in einem der schönsten und romantischsten Flusstälern der deutschen Mittelgebirge.
Der Abriss war eine Torheit, denn heute, nur 14 Jahre später würde der ZV SPNV Nord bis Waldrach vermutlich SPNV bestellen, um die Pendlersituation im unteren Ruwertal zu entschärfen. Und den Steuerzahler hätte es bei höherem Nutzen auch weniger gekostet, denn man hätte parallel einen Radweg, teilweise auf vorhandenen Wegen, viel günstiger realisieren können. So hätte man heute gleich 3 Fliegen auf einen Streich: SPNV nach Trier rein, im weiteren Verlauf eine Touristikbahn und einen Radweg.
Gegen menschliche Dummheit und Kurzsichtigkeit ist aber noch kein Kraut gewachsen
Bernd Andreas Heinrichsmeyer
http://www.heinrichsmeyer.com
http://www.heinrichsmeyer.com
Re: Streckenjubiläum ohne Strecke...
So ist es Bernd und eine Kombilösung mit Radweg/bei guter wasserführung der Ruwer sogar Kanu wäre langfristig das gelbe vom Ei gewesen. Die Bedeutung Waldrachs als Pendlerort wurde bereits Ende der 80er thematisiert, etwa in einem Verkehrskonzept des VCD/BUND und für ein Stadtbahnkonzept vorgeschlagen ... leider hat die Dummheit gesiegt ... zu dem Schneebericht, nunja 4 m vielleicht im Einschnitt bei Schillingen ... ich kann mich nur noch an die 70er Jahre erinnern, da wurde schonmal ein Iglu gebaut das zwei Wochen stand, die Winter waren um einiges kräftiger. Gruß
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- Oberrat A14
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- Registriert: Sa 18. Okt 2008, 23:07
Re: Streckenjubiläum ohne Strecke...
Es ist eine der vielen Eigenschaften des Menschen, die einen diese Spezies -trotz selbstbewußter Behauptungen ("Abbild Gottes", "Krone der Schöpfung" ...)- noch unter dem Range eines Tieres ansiedeln läßt, nämlich aus Fehlern nicht zu lernen.
Schon wieder werden in Hunsrück, Eifel, Westerwald und Pfalz leichtfertig Bahnstrecken aufgegeben, für die es schon in absehbarer Zukunft Bedarf geben wird oder für die schon gute Konzepte vorliegen.
Aber es ist wohl auch eine typisch menschliche Eigenschaft, besonders gerne verbrannte Erde hinterlassen zu wollen, getreu dem Motto "aus den Augen aus dem Sinn".
Man hat offenbar Probleme damit, langfristige Weichenstellungen vorzunehmen, deren Ertrag man nicht noch zu Lebzeiten oder in den engen Zeiträumen von Legislaturperioden ernten kann, sonst würde man eine zur Zeit stilliegende Bahnstrecke zumindest mal in ihrem Bestand sichern, um der Nachwelt eine Option zu geben und sie nicht gleich abreißen.
Doch es fällt wohl Funktionsträgern schwer, aus dieser sich immer schneller drehenden Interaktionstretmühle auszubrechen und während allenthalben langfristige Visionen vermißt werden ("Man kann ja kaum noch 2 Jahre im voraus planen") sorgt man mit seiner nahezu grenzenlosen Erwartungshaltung ("Wir müssen die Region nach vorne entwickeln") selbst für eine immer geringere Halbwertszeit von Konzepten.
Bahnstrecken wie die Hunsrück- und Hochwaldbahnen sind -technisch und raumplanerisch durchdacht- ein Werk für Jahrhunderte, die Paradigmen der Jetzt-Zeit greifen zu kurz.
Wann kapiert man das endlich und entwickelt Regionen und Parameter gewissermaßen um die Strecke "herum" und versucht nicht krampfhaft, so etwas wie eine Bahntrecke den im 5-Jahres-Turnus wechselnden gesellschaftlichen Vorlieben anzupassen bzw. sie zu eliminieren, wenn sie gerade einmal nicht in das aktuelle Konzept paßt?
Dazu bedarf es eines Sinneswandels in jedem einzelnen.
Man darf sich und die Gegenwart nicht zu hoch einschätzen, was eine der wichtigsten Erkenntnisse in der forstlichen Ausbildung ist. Nahezu jeder Baum, den ich heute pflanze, wird länger leben als ich, ich werde die Ernte der jetzt angelegten Bestände nicht mehr erleben.
Das ist eine sehr beruhigende Aussicht und die hieraus gewonnene Freiheit, aber auch die Gelassenheit und nicht zuletzt die sich hieraus ergebende innere Ruhe, die man für fundierte Entscheidungen braucht, ist nicht hoch genug zu schätzen.
Schon wieder werden in Hunsrück, Eifel, Westerwald und Pfalz leichtfertig Bahnstrecken aufgegeben, für die es schon in absehbarer Zukunft Bedarf geben wird oder für die schon gute Konzepte vorliegen.
Aber es ist wohl auch eine typisch menschliche Eigenschaft, besonders gerne verbrannte Erde hinterlassen zu wollen, getreu dem Motto "aus den Augen aus dem Sinn".
Man hat offenbar Probleme damit, langfristige Weichenstellungen vorzunehmen, deren Ertrag man nicht noch zu Lebzeiten oder in den engen Zeiträumen von Legislaturperioden ernten kann, sonst würde man eine zur Zeit stilliegende Bahnstrecke zumindest mal in ihrem Bestand sichern, um der Nachwelt eine Option zu geben und sie nicht gleich abreißen.
Doch es fällt wohl Funktionsträgern schwer, aus dieser sich immer schneller drehenden Interaktionstretmühle auszubrechen und während allenthalben langfristige Visionen vermißt werden ("Man kann ja kaum noch 2 Jahre im voraus planen") sorgt man mit seiner nahezu grenzenlosen Erwartungshaltung ("Wir müssen die Region nach vorne entwickeln") selbst für eine immer geringere Halbwertszeit von Konzepten.
Bahnstrecken wie die Hunsrück- und Hochwaldbahnen sind -technisch und raumplanerisch durchdacht- ein Werk für Jahrhunderte, die Paradigmen der Jetzt-Zeit greifen zu kurz.
Wann kapiert man das endlich und entwickelt Regionen und Parameter gewissermaßen um die Strecke "herum" und versucht nicht krampfhaft, so etwas wie eine Bahntrecke den im 5-Jahres-Turnus wechselnden gesellschaftlichen Vorlieben anzupassen bzw. sie zu eliminieren, wenn sie gerade einmal nicht in das aktuelle Konzept paßt?
Dazu bedarf es eines Sinneswandels in jedem einzelnen.
Man darf sich und die Gegenwart nicht zu hoch einschätzen, was eine der wichtigsten Erkenntnisse in der forstlichen Ausbildung ist. Nahezu jeder Baum, den ich heute pflanze, wird länger leben als ich, ich werde die Ernte der jetzt angelegten Bestände nicht mehr erleben.
Das ist eine sehr beruhigende Aussicht und die hieraus gewonnene Freiheit, aber auch die Gelassenheit und nicht zuletzt die sich hieraus ergebende innere Ruhe, die man für fundierte Entscheidungen braucht, ist nicht hoch genug zu schätzen.
SOLANGE NICHT DIE KULTUSMINISTERKONFERENZ EINE EINSTWEILIGE VERFÜGUNG ERWIRKT UND SIE MIR PERSÖNLICH AN DER HAUSTÜR ÜBERREICHT,BLEIBE ICH BEI DER ALTEN RECHTSCHREIBUNG.
Re: Streckenjubiläum ohne Strecke...
Da stimmt doch was nicht in diesem Land. Für den Fahrradweg ist genug Geld da, für den weitaus günstigeren Erhalt der Strecke nicht. Das ist einfach absurd und eine sehr ärgerliche Fehlentwicklung! Die von Bernd Heinrichsmeyer erläuterte Lösung wäre die weitaus bessere gewesen.
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- Präsident der Deutschen Bundesbahn B11
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- Registriert: Do 25. Aug 2005, 17:52
Re: Streckenjubiläum ohne Strecke...
Das Jubiläumsbuch wird in der Bucht angeboten:
http://www.ebay.de/itm/Die-Hochwaldbahn ... 233f446494
http://www.ebay.de/itm/Die-Hochwaldbahn ... 233f446494
Re: Streckenjubiläum ohne Strecke...
Ja Bernd, wobei dieses Büchlein ein eher hilfloser Versuch war die Streckengeschichte darzulegen schon damals rein auf die Vergangenheit gerichtet (trotzdem natürlich Anerkenneung dem Autorenteam, sonst gäbs ja gar nichts!), eher amüsant die ganzen Vorworte, Leute was ist dass denn:
1. Vorwort: Basten (Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft und Verkehr)
2. Vorwort: Schwetje (Regierungspräsident)
3. Vorwort: Haas (Präsident BD Saarbrücken)
4. Vorwort: Groß (Landrat Trier-Saarburg)
5. Vorwort: Sander (Bürgermeister VB Hermeskeil)
6. Vorwort: Ansgten (Bürgermeister Kell)
7. Vorwort: Feldges (Bürgermeister VB Ruwer)
8. Vorwort: Schröer (OB Trier)
9. Vorwort: Dahlke (Bürgermeister Hermeskeil)
10. Vorwort: Krause/Röhr (Industrie- und Handelskammer Trier)
Seite 29 geht dann das Buch los .... hat dann so knapp 90 Nettoseiten, nur s&w Bilder und die jüngsten zeigen die Zerstörungen im 2. WK. Also wer die Streckenbeschreibung unter http://www.hochwaldbahn.info/hochwaldba ... icht1.html kennt wird enttäuscht sein.
Ich brauch Euch glaub ich nichts von den Lobhudeleien der Jubelperser in den Vorworten berichten, es ist einfach nur zum heulen (oder draufhauen)!
Zu den Vorgängerposts: ad 1) absolut richtig was Du da sagst über Nachhaltigkeit in der Forstwirtschaft, ist auch in meinem Berufsfeld als Geograph nicht nur ein Phrasenschwein, denn alles was wir heute verbocken oder richtig machen geht künfige Generationen an.
ad 2) Österreich, völlig richtig den Nebenstrecken gings in den letzten Jahren mit Verzögerung auch an den Kragen, ganz besonder in Niederösterreich (ich sag nur Wachaubahn...), ABER die Bahninvestitionen pro Kopf kommen in den letzten Jahren an die der Schweiz ran, Deutschland ist weit abgeschlagen, sicher fließt auch bei uns hier viel in die Prestigeprojekte Westbahn, neuer HBF, Brennerbasis, Koralm und SemmeringBasistunnels. Der Einzelwagenladungsverkehr wurde leider systematisch kaputtgeschrumpft dennoch ist der Gütertransportanteil auf der Bahn in AT noch deutlich höher als in Deutschland ... also alles hat mehrere Seiten
1. Vorwort: Basten (Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft und Verkehr)
2. Vorwort: Schwetje (Regierungspräsident)
3. Vorwort: Haas (Präsident BD Saarbrücken)
4. Vorwort: Groß (Landrat Trier-Saarburg)
5. Vorwort: Sander (Bürgermeister VB Hermeskeil)
6. Vorwort: Ansgten (Bürgermeister Kell)
7. Vorwort: Feldges (Bürgermeister VB Ruwer)
8. Vorwort: Schröer (OB Trier)
9. Vorwort: Dahlke (Bürgermeister Hermeskeil)
10. Vorwort: Krause/Röhr (Industrie- und Handelskammer Trier)
Seite 29 geht dann das Buch los .... hat dann so knapp 90 Nettoseiten, nur s&w Bilder und die jüngsten zeigen die Zerstörungen im 2. WK. Also wer die Streckenbeschreibung unter http://www.hochwaldbahn.info/hochwaldba ... icht1.html kennt wird enttäuscht sein.
Ich brauch Euch glaub ich nichts von den Lobhudeleien der Jubelperser in den Vorworten berichten, es ist einfach nur zum heulen (oder draufhauen)!
Zu den Vorgängerposts: ad 1) absolut richtig was Du da sagst über Nachhaltigkeit in der Forstwirtschaft, ist auch in meinem Berufsfeld als Geograph nicht nur ein Phrasenschwein, denn alles was wir heute verbocken oder richtig machen geht künfige Generationen an.
ad 2) Österreich, völlig richtig den Nebenstrecken gings in den letzten Jahren mit Verzögerung auch an den Kragen, ganz besonder in Niederösterreich (ich sag nur Wachaubahn...), ABER die Bahninvestitionen pro Kopf kommen in den letzten Jahren an die der Schweiz ran, Deutschland ist weit abgeschlagen, sicher fließt auch bei uns hier viel in die Prestigeprojekte Westbahn, neuer HBF, Brennerbasis, Koralm und SemmeringBasistunnels. Der Einzelwagenladungsverkehr wurde leider systematisch kaputtgeschrumpft dennoch ist der Gütertransportanteil auf der Bahn in AT noch deutlich höher als in Deutschland ... also alles hat mehrere Seiten
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- Oberrat A14
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- Registriert: Sa 18. Okt 2008, 23:07
Re: Streckenjubiläum ohne Strecke...
Die Vorwortliste liest sich zum einen wie die Rednerliste einer Trauerfeier (Beerdigung einer Bahnstrecke), zum anderen macht sie deutlich, welche Sterne bereits einmal am (kommunal)politischen Himmel aufzogen, um dann aber auch wieder mehr oder weniger schnell zu verschwinden.
Dabei gelang es all diesen "Honoratioren" nicht, etwas Bleibendes zu schaffen, eher vieles, was vorangegangene Generationen aufrichteten, umzustoßen bzw. zu zerstören - siehe Bahnstrecke.
Aber sie hatten ihren Auftritt - eigentlich beschämend.
Aus diesem Grund wollen auch irgendwie alle "dabeisein" - selbst wenn es nichts zu feiern gibt.
Es ist die niedere Kunst der politischen Rhetorik, selbst dem Tod noch etwas Positives abzugewinnen und wenn es nur die platte Floskel von der "Beständigkeit des Wandels" ist und sich publikumswirksam in Szene zu setzen.
Da gelobe ich mir doch die Haltung von Landrat Rolf Rein (Alzey-Worms), der sich vehement gegen eine Stillegung gewehrt hatte (leider aber damals ohne wirksame Mittel zu verfügen) in Sachen "Abschiedsfahrt" auf der exKBS 661.
Er blieb dem Spektakel mit der Bemerkung fern, man könne eine Bestattung nicht genauso feiern wie eine Taufe.
Aber Politiker von diesem Format gibt es heute kaum mehr.
Sie waren schon vor 20 Jahren eine Seltenheit.
Dabei gelang es all diesen "Honoratioren" nicht, etwas Bleibendes zu schaffen, eher vieles, was vorangegangene Generationen aufrichteten, umzustoßen bzw. zu zerstören - siehe Bahnstrecke.
Aber sie hatten ihren Auftritt - eigentlich beschämend.
Aus diesem Grund wollen auch irgendwie alle "dabeisein" - selbst wenn es nichts zu feiern gibt.
Es ist die niedere Kunst der politischen Rhetorik, selbst dem Tod noch etwas Positives abzugewinnen und wenn es nur die platte Floskel von der "Beständigkeit des Wandels" ist und sich publikumswirksam in Szene zu setzen.
Da gelobe ich mir doch die Haltung von Landrat Rolf Rein (Alzey-Worms), der sich vehement gegen eine Stillegung gewehrt hatte (leider aber damals ohne wirksame Mittel zu verfügen) in Sachen "Abschiedsfahrt" auf der exKBS 661.
Er blieb dem Spektakel mit der Bemerkung fern, man könne eine Bestattung nicht genauso feiern wie eine Taufe.
Aber Politiker von diesem Format gibt es heute kaum mehr.
Sie waren schon vor 20 Jahren eine Seltenheit.
SOLANGE NICHT DIE KULTUSMINISTERKONFERENZ EINE EINSTWEILIGE VERFÜGUNG ERWIRKT UND SIE MIR PERSÖNLICH AN DER HAUSTÜR ÜBERREICHT,BLEIBE ICH BEI DER ALTEN RECHTSCHREIBUNG.
Re: Streckenjubiläum ohne Strecke...
Zum Jubiläum 10 Jahre Ruwertal-Freizeitweg Informationen aus der SWR.3-Landesschau RLP vom 08.04.2019.
https://www.swr.de/swraktuell/rheinland ... g-100.html
Kell am See Zehn Jahre Ruwer-Hochwald-Radweg
Der Verein Erholungsgebiet Hochwald feiert mit einem Fest das zehnjährige Bestehen des Ruwer-Hochwald-Radwegs. Am 18. Mai um 11 Uhr sei in Reinsfeld der Start für eine geführte Radtour, teilte die Vorsitzende des Vereins, Stephanie Nickels heute mit. An elf Stationen entlang der etwa 50 Kilometer langen Strecke präsentieren Gastronomen und Winzer ihre Angebote. Außerdem gibt es Konzerte von Musikvereinen und Schnupperkurse für Segway. Die Weingüter von Nell in Kasel und Maxim Grünhaus in Mertesdorf laden zum Tag der offenen Tür. Der Ruwer-Hochwald-Radweg sei eine Erfolgsgeschichte, so die Vorsitzende. Nicht nur Touristen, sondern auch Einheimische profitierten davon. Zum zehnjährigen Bestehen der Traumschleifen am Saar-Hunsrück-Steig werden nach Angaben des Vereins in diesem Jahr 56 Themenwanderungen angeboten, 13 davon im Erholungsgebiet Hochwald.
STAND 08.04.2019, 18:20 Uhr
MfG
jojo54
https://www.swr.de/swraktuell/rheinland ... g-100.html
Kell am See Zehn Jahre Ruwer-Hochwald-Radweg
Der Verein Erholungsgebiet Hochwald feiert mit einem Fest das zehnjährige Bestehen des Ruwer-Hochwald-Radwegs. Am 18. Mai um 11 Uhr sei in Reinsfeld der Start für eine geführte Radtour, teilte die Vorsitzende des Vereins, Stephanie Nickels heute mit. An elf Stationen entlang der etwa 50 Kilometer langen Strecke präsentieren Gastronomen und Winzer ihre Angebote. Außerdem gibt es Konzerte von Musikvereinen und Schnupperkurse für Segway. Die Weingüter von Nell in Kasel und Maxim Grünhaus in Mertesdorf laden zum Tag der offenen Tür. Der Ruwer-Hochwald-Radweg sei eine Erfolgsgeschichte, so die Vorsitzende. Nicht nur Touristen, sondern auch Einheimische profitierten davon. Zum zehnjährigen Bestehen der Traumschleifen am Saar-Hunsrück-Steig werden nach Angaben des Vereins in diesem Jahr 56 Themenwanderungen angeboten, 13 davon im Erholungsgebiet Hochwald.
STAND 08.04.2019, 18:20 Uhr
MfG
jojo54
- Wolfgang Riedel
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- Registriert: Do 28. Jul 2005, 20:43
Re: Streckenjubiläum ohne Strecke...
Hallo Forengemeinde,
Zitat : "Der Verein Erholungsgebiet Hochwald feiert mit einem Fest das zehnjährige Bestehen des Ruwer-Hochwald-Radwegs. Am 18. Mai um 11 Uhr sei in Reinsfeld der Start für eine geführte Radtour......."
Das ist leider kein Reiseziel mehr für mich. Man kommt dort nur noch mit dem Auto hin...
Viele Grüße
Wolfgang Riedel
Zitat : "Der Verein Erholungsgebiet Hochwald feiert mit einem Fest das zehnjährige Bestehen des Ruwer-Hochwald-Radwegs. Am 18. Mai um 11 Uhr sei in Reinsfeld der Start für eine geführte Radtour......."
Das ist leider kein Reiseziel mehr für mich. Man kommt dort nur noch mit dem Auto hin...
Viele Grüße
Wolfgang Riedel
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- Amtmann A11
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- Registriert: Di 11. Jul 2006, 20:00
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Re: Streckenjubiläum ohne Strecke...
Die Wahrnehmung der Region in punkto Eisenbahn ist traurig. Am 15. August jährt sich die Betriebsaufnahme der Ruwertalbahn zum 130. Mal. Ihr Rückbau war seinerzeit durch einen auf einen Radweg fixierten und verbohrten Landrat für Trier-Saarburg vorangetrieben worden, ohne über nachhaltige Verkehre nachzudenken. Sein Nachfolger ist da erfrischend besser aufgestellt, aber bei seiner Wahl war es schon zu spät.
Heute wäre min. Waldrach - Trier Hbf im SPNV sehr interessant, vielleicht sogar bis Pluwigerhammer. Ein dazu ergänzender attraktiver Tourisikverkehr mit einem parallel verlaufenden Radweg, so wie wir in im Jahr 1999 vorgestellt haben, wäre ein Highlight für die Region. Das ist aber heute müßig - was weg ist, ist weg.
Was bleibt, ist ein fader Nachgeschmack, dass in zu kurzer Zeit mit zu geringer Abwägung und zu vorschnellem Handeln eine Infrastruktur vernichtet wurde.
Zum Radweg muss ich aber leider zugeben, dass dieser sehr gut angenommen wird. Kein Wunder - es war eine tolle Bahnstrecke und die Schönheit der Landschaft besteht natürlich fort.
Heute wäre min. Waldrach - Trier Hbf im SPNV sehr interessant, vielleicht sogar bis Pluwigerhammer. Ein dazu ergänzender attraktiver Tourisikverkehr mit einem parallel verlaufenden Radweg, so wie wir in im Jahr 1999 vorgestellt haben, wäre ein Highlight für die Region. Das ist aber heute müßig - was weg ist, ist weg.
Was bleibt, ist ein fader Nachgeschmack, dass in zu kurzer Zeit mit zu geringer Abwägung und zu vorschnellem Handeln eine Infrastruktur vernichtet wurde.
Zum Radweg muss ich aber leider zugeben, dass dieser sehr gut angenommen wird. Kein Wunder - es war eine tolle Bahnstrecke und die Schönheit der Landschaft besteht natürlich fort.
Bernd Andreas Heinrichsmeyer
http://www.heinrichsmeyer.com
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