Cumbria/Scotland 2014, Tag 5, S&C, die zweite!

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Dieselpower
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Cumbria/Scotland 2014, Tag 5, S&C, die zweite!

Beitrag von Dieselpower »

Freitag, der 30. Mai 2014:
Heute ging es noch mal mit dem Zug an die Settle&Carlisle. Wieder war es der 158784, der uns nach Ribblehead brachte, diesmal jedoch aus Richtung Carlisle. Als er davonfuhr, und den Blick auf die Sidings freigab, freuten wir uns, Ladeaktivität zu erkennen, und bereits die Zuglok zu erblicken...
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56094 von Colas Rail wartete auf Beladung und Zugfertigstellung - der Wagenmeister war schon da (mit einem Werkstattwagen), während mehrere Langholztransporter (es waren zeitweise 4 Stück beschäftigt) mit ihren Greifern für schwindenden Leerwagenvorrat sorgten. Im Vordergrund eine Gleiswaage.
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Derweil kam die EWS 66111 mit einem Leerwagenzug der Fa. "Castle Cement" durch, wie die Wagenaufschrift verrät, übrigens ein Tochterunternehmen von "Heidelberg Zement".
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Kurze Zeit später entschwand ein 158 in Richtung Carlisle über den Viadukt, der, wie man in der Ferne erkennt, ein eingleisiges Nadelöhr darstellt. Das sollte heute noch für ein paar unvorhergesehene Ärgernisse sorgen...
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Nun war Zeit genug, über die Weide zum "Ground Frame" zu spazieren, um Euch noch einmal ein solches aus der Nähe zu zeigen - hier der zugehörige Lageplan mit Hebelbezeichnungen:
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Und hier die zugehörigen Hebel mit einfachen, aber wirkungsvollen Sicherungsmethoden: Hebel 1 wird auf Anforderung (Messingknopf oben links am Geländer) blockelektrisch vom Stellwerk "Blea Moor" - auf der anderen Seite der eingleisigen Brücke - entriegelt (schwarzer Kasten dahinter), und gibt Hebel 2 (Riegel für Weiche 3) frei. Erst wenn diese mittels Hebel 3 in Minusstellung liegt, kann der catch point (Gleissperre aus zwei "blinden" Weichenzungen, wie wir sie schon kennen) über Hebel 4 betätigt, und der Fahrweg ins Hauptgleis (DOWN MAIN) freigegeben werden. Einfache aufgeschweißte Flacheisen verhindern Fehlbedienung. Simpel, aber narrensicher - und ohne Lauferei!
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Trotz miserabler Tiefenschärfe hier noch mal die Zoomaufnahme des wuchtigen 126-t-Güterzugbrummers. Die 094 ist eine von immer noch 33 aktiven Maschinen, welche von 1976-1984 sowohl von BREL als auch Electroputere in Rumänien (als Auftragsarbeit!) gefertigt wurden. Ein Ruston-Paxman-16-Zylinder mit 3.250 PS sorgt für den Vortrieb dieser als reine Gz-Loks angeschafften Maschinen. Drei von ihnen stehen heute im Dienst von "FLOYD" in Ungarn.
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Anschließend ging es einen Bahnhof zurück - nach Dent (man will ja Abwechslung reinbringen, was bei der dortigen Zugdichte nicht ganz so unproblematisch ist, wie an der Forth Bridge), von wo aus der 158909 sofort weiter Richtung Carlisle brummte. Schon kurze Zeit nach Passieren der typischen Ziegel-Straßenbrücke wird er die erlaubten 60 mph (96 km/h) erreicht haben...
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Ein Blick in eines der herrlichen Täler, die hier "dales" und nicht "valleys" heißen. Man sieht sogar einige Bäume...sinnigerweise heißt es "Dentdale". Die ganze Gegend gehört übrigens zum Yorkshire Dales National Park, und ist ein Ausläufer der Pennines.
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Eine der wichtigsten Tugenden bei unseren Ausflügen war übrigens Geduld. Wie Breitenbegrenzer standen die orangefarbenen Rucksäcke der "German Fuzzies", die hier "trainspotter" heißen, auf der wie immer leider mit (für kurzgeratene Leute) recht hohen Mauern versehenen Straßenbrücke. Das ist übrigens das andere Ende der Bergstraße, vor welcher im ersten S&C-Bericht mit dem roten Schild gewarnt wurde. Wir sind sie dann am nächsten Tag auch mal mit dem Auto gefahren...spannend, wirklich!
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Endlich kam mal wieder was...wo manche Leute nur ihre Bildausbeute von dieser Strecke her holen...? Wieder nur Reiseverkehr, aber immerhin... :roll: Durch den geschlossenen Aquädukt (manche würden es "aufgeständertes Rohr" nennen) fließt ein Bachlauf, der Anfang der 1870er Jahre beim Bau der S&C ein wenig im Weg war.
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Das Bahnhöfchen (mal wieder ein Superlativ, später mehr dazu) gab ihm aber einen schönen Rahmen...
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...was ich aus bestimmten Gründen zwei mal zeige (mit dem folgenden Bildausschnitt eigentlich sogar 3x, was ich eigentlich lieber vermeide). Beim ersten Bild gefiel mir der Aufbau besser, dafür ist die Weite auf dem zweiten schöner zu erkennen, und außerdem...naja - siehe Vergrößerung danach!
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Nun ja, hier der Ausschnitt - Züge aus Richtung Leeds waren, wie man erkennt, lange vorher zu sehen, während die Gegenrichtung quasi ohne Vorwarnzeit sofort da war...wie viele Gebäude an der S&C ist auch die "Snow hut", eine ehemalige Winterschutzhütte für's Bahnpersonal, heute voll restauriert, mit modernen Annehmlichkeiten aller Art ausgestattet, und als Ferienunterkunft anmietbar. Offenbar war sie zum Aufnahmezeitpunkt sogar bewohnt.
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Während der Wegweiser zum Bahnhof der Standardbauart entsprach, war derjenige, der den Weg in den Ort im Tal weist, hölzern, und kaum erkennbar....
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Wolle hielt es noch auf der Brücke, ich ging hinab zum Bahnhof, um mich mal wieder mit Details zu befassen...überflüssig, zu sagen, daß die Uhr auf die Minute pünktlich zeigte, oder?
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So wohltuend die geringe Anzahl an Verkehrsschildern in urbanen Straßenbereichen auch ist, so omnipräsent sind sonstige Warnhinweise am Gleis. Hier das obligatorische Ensemble am höhengleichen Überweg, der Betreten der Gleise verbietet, das Queren am dafür vorgesehen Platz jedoch nicht, dafür aber an den Einsatz der Sinne erinnert...
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Kommen wir nun zum versprochenen Superlativ. Dent ist der "Höchstgelegene Hauptstreckenbahnhof Englands" mit 1150 ft., also 383 m...für unsere Verhältnisse eine mäßige Mittelgebirgshöhe...aber wir erinnern uns, daß die Täler nahezu Meeresniveau haben!
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Nanu? Was war das für ein Geräusch....die Schienen schienen ein wenig zu "singen", oder hatte ich mich verhört? Nein, auch das Grummeln eines nicht sehr hart arbeitenden GM 12N-710 Zweitakters war kurz zu hören - alles in Bereitschaft, und schon rauschte die schicke dunkelblaue 66430 von Direct Rail Services um die Ecke, neuen Untaten entgegen....
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...welcher ich auch noch einmal "hinterherschießen" mußte, als sie in Richtung "unendlicher Weiten" entschwand:
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Danach ging es dann weiter - wieder nach Garsdale. Aber nicht ohne ein Portrait dieses herrlichen Bahnhofsgebäudes:
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Fortsetzung folgt später....
Zuletzt geändert von Dieselpower am Mo 21. Jul 2014, 00:09, insgesamt 1-mal geändert.
„Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“
Albert Einstein
"Ich bin, wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich...!"
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212 096
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Re: Cumbria/Scotland 2014, Tag 5, S&C, die zweite!

Beitrag von 212 096 »

Hallo Marko,


ich freue mich schon sehr darauf!

Lasse diese Serie bitte niemals enden!


Viele Grüße

Pit
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Dieselpower
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Re: Cumbria/Scotland 2014, Tag 5, S&C, die zweite!

Beitrag von Dieselpower »

Keine Angst, Pit, die nächsten 21 Bilder des Tages warten schon auf Bearbeitung und Präsentation. Danach folgen noch 2 Tage Cumbria mit Leihwagen und drei Tage Schottland, davon auch einer mit Leihwagen, dann kommen erst die richtigen Streckenbilder von Jott We De (Janz weit draußen)...das wird noch ein bißchen was... :-)

Übrigens: Am Bahnsteig in Dent kann man sehr schön - wie an vielen Stellen in GB - sehen, daß man sehr wohl nicht gleich alles wegreißen muß, um etwas zu modernisieren - beachtet Untergrund und Oberfläche der Bahnsteige!!! Und billiger und haltbarer als der moderne Krempel ist es sicher auch - schließlich liegt der Granit auch schon 140 Jahre!
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Re: Cumbria/Scotland 2014, Tag 5, S&C, die zweite!

Beitrag von Dieselpower »

Und nun geht's weiter - bei dieser Gelegenheit vielen Dank für die Resonanz in den diversen Foren (Beitrag wird im Siegerland-, Mittelrhein- und Rad&Schiene-Forum parallel veröffentlicht). Britische Züge sind ja nicht unbedingt jedermanns Geschmack (Meiner bis vor einiger Zeit auch nicht wirklich, aber schon Nietzsche sagte mal: "Der denkende Mensch ändert seine Meinung!"), aber ich denke, bei einer Sache wird mir jeder beipflichten: Die britischen Bahnen haben heute noch vielerorts den Charme, den unsere Bahnen bis vor ein paar Jahrzehnten auch noch hatten - dazu die Landschaft, und über's Wetter dürften wir Deutschen ja mittlerweile auch nicht mehr meckern - "richtigen" Frühling, Sommer, Herbst und Winter haben wir ja auch nicht mehr...aktuell ist es (nachts um 1) im Westerwald mit 24°C und knapp 100% rel. Feuchtigkeit nur drückender als in GB, wo es ja angeblich "immer regnet". Na, dann war mir der Regen bei 15° aber lieber....
So, genug gequatscht, wir erreichten Garsdale. Nach einer gehörigen Wartezeit erfuhren wir, daß der Colas-Holzzug in Ribblehead "technische Probleme" habe, und erst mal nicht käme, und so beschlossen wir, weil man uns in Aussicht gestellt hatte, daß er wohl nach Behebung der Störung vermutlich in südlicher Richtung abfahren würde, ihm zuvor zu kommen, und wieder nach Hellifield, ans südliche Ende der S&C zu fahren...da kam schon unser Zug daher....
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Dummerweise fuhr er nach unserem Zustieg aber nicht ab, der Zugführer erklärte uns, daß die "technischen Probleme" des Colas-Holzzuges beim Rangieren aufgetreten seien, und er nun die Strecke blockiere, und wir bis auf weiteres in Garsdale warten müßten. Schöner Mist, aber das dennoch gut gelaunte Personal und die sehr geduldigen Mitreisenden machten aus der Not eine Tugend - na gut, blöd, aber nicht zu ändern, so der Tenor. Diese Tatsache - und der gut bestückte Trolley der Minibar machten die Wartezeit recht angenehm, welche am Schluß sich zu einer Stunde summiert hatte...man stelle sich die Situation mal bei uns vor.... :?
Etwas ärgerlich wurde das Ganze für uns, als die 56094 mit ihrem Holzzug dann sehr vital im Gegengleis nun doch Richtung Norden an uns vorbeiwummerte. Na gut, blöd, aber nicht zu ändern...die meist recht positive Grundhaltung der Inselbewohner schien langsam auf uns abzufärben...
Dafür kam in Hellifield mal die Sonne raus, und erlaubte ein Bild des ausfahrenden Doppelsupersprinters - nachdem der Zugführer uns mehrfach am Bahnsteigende gerufen hatte, um uns unsere Kulanzgutscheine - wegen der Verspätung - zu geben (Wir dachten erst, er wollte uns darauf aufmerksam machen, daß dort kein Ausgang sei...). Er legte sie dann auf den Bahnsteig, und beschwerte sie mit einem Stein, damit er seine Fahrt fortsetzen konnte. Wir haben sie nicht in Anspruch genommen, aber daß man so etwas dem Fahrgast noch regelrecht hinterherträgt, ist man als "serviceverwöhnter deutscher Bahnkunde" einfach nicht gewöhnt...
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Auf der anderen Bahnsteigseite wummerte 66111 derweil vor sich hin, sie hatte einen beladenen Zementzug am Haken, stand jedoch weit vorn. Dummerweise waren an jenem späten Freitagnachmittag jedoch sowohl Cafe, als auch der Modellbahnshop geschlossen, und entsprechend der Zugang zum stillgelegten Bahnsteig verschlossen, also versuchten wir es außenrum, wo sich dummerweise jedoch ein Gleisbauhof einer Privatfirma befand, der jedoch sein Tor geöffnet hatte, und kein Mensch weit und breit zu sehen war, und so ignorierten wir ausnahmsweise einmal einige Verbotsschilder, und kämpften uns durch Dickicht, umrankte Gleisjochstapel und Stolperfallen, um dann festzustellen - Na super! Die 66111 stand so doof, daß auf der anderen Seite nur Gestrüpp und Zäune so komisch davor standen, daß auch hier nichts ging. Und so nahmen wir dann - mal was anderes... :roll: einen 158er mit, Wolle von Unten, ich von einem wagemutig erklommenen Stapel Gleisjoche mit Holzschwellen, die einerseits ganz gut zu besteigen waren, bei einem Fehltritt jedoch eine üppige Rechnung eines ausländischen Unfallchirurgen in Aussicht stellten... :?
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Also wieder zurück zum Bahnsteig, wo ein 150er aus Richtung Morecambe/Carnforth angefahren kam. Der 150er ist sozusagen der "Nahverkehrssprinter" mit relativ dichter Bestuhlung und zwei Mitteleinstiegen je Wagenteil.
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Die 66111 stand übrigens immer noch da, der Rangierer/Zugführer auf dem Bahnsteig. Wir wurden gewahr, daß man auf den Ablöselokführer wartete. Wir fragten nach, ob man evtl. vorsichtig an der Absperrung vorbei - über die Kanthölzer mit dem dreieckigen Querschnitt - Knochenbrecherfallen³ - steigen dürfte, um doch endlich ein Bild von der Fuhre zu erlangen. Nachdem ich ihm verklickert hatte, daß ich auch Eisenbahner bin, woran er beim Anblick unserer Rucksäcke auch keinerlei Zweifel hatte, sagte er nur grinsend: "It's forbidden, but I look now towards a different direction!" - "Es ist verboten, aber ich gucke jetzt in eine andere Richtung!". Oh Mann. Das hätten wir ja auch eine ganze Weile eher und ohne Querfeldeinmarsch auf verbotenem Grund haben können....naja, dafür belohnte uns die Sonne mit ein paar spärlichen Strahlen....
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Nun beschlossen wir, einmal die andere Route nach Carnforth zu fahren, und mit einem WestCoast Intercity (Also einem Virgin-Pendolino - wir begannen, diese Kisten und den Service zu lieben) nördlich nach Carlisle zurück...hier (in Carnforth) war dann in den Stumpfgleisen wieder Sprintertreffen angesagt...links unser 150er, in dem wir ein deutsch/englisches Ehepaar trafen. Die deutsche Gattin feuerte dummerweise meine Auswandergedanken wieder gehörig an - sie kam aus Stuttgart, und würde jederzeit wieder nach GB auswandern, sie hätte es noch nicht ein einziges mal bereut, ließ sie mich wissen...
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Auf den Hauptgleisen brummte es, unter anderem hielten 390er und andere 390er bretterten mit Volldampf durch. Dieser hier setzte nach einem Halt seine Fahrt gen London fort...
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Und schon wieder trafen wir einen einheimischen Trainspotter mit seiner Frau, wir plauderten eine Weile, als er plötzlich nervös seine Kamera hoch nahm, und mich auf einen Freightliner Intermodal aufmerksam machte, es war wieder der 4M11 mit seinen beiden 86ern, denen eine weitere als Wagenlok beigegeben war, leider konnte ich nicht schnell genug die Belichtungszeit korrigieren. Die entstandene Bewegungsunschärfe konnte ich auf digitalem Wege ein wenig beheben, aber leider nicht ganz, eindrucksvoll donnerten über 250 Tonnen britischer Elloks an uns mit Tempo 120 (Zuggattung "4"=Freight, 75 mph) vorbei....auch kein häufig vorkommendes Erlebnis.
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Dann ging es mit Virgin zurück - mittlerweile erkannten uns sogar schon die ersten Servicekräfte. Selbst auf dieser Kurzstrecke gab es wie selbstverständlich Gratisgetränke. Virgin gibt sich ganz international - die Exportbiere haben wechselnde Herkunft, in unserer Saison gab es Estrella Damm aus Barcelona....schnell waren wir wieder in:
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Dort schauten wir uns mal eine Werbe-Beklebung eines Super-Sprinters etwas näher an. Schön, oder?
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Ein Zug der Gegenrichtung war nicht aus einem 390er gebildet, sondern aus zwei 221ern, keine Seltenheit bei Virgin Trains. Die fast 60 Einheiten 9- und 11-teiliger E-Pendolinos (werden seit einiger Zeit durch Neubau-Mittelwagen mit Antrieb von ursprünglich 9 auf 11 Wagen verlängert) werden oft durch Super-Voyager (meist in Doppeltraktion) ergänzt. Im Gegensatz zu den XC-Voyagern (DB-Tochter, wie wir wissen) sind sie aber nicht so eng bestuhlt und weisen einen vergleichbar guten Service auf, wie die E-Pendolinos.
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Ich muß mich entschuldigen, daß die Bilder des Abendausklanges immer am südlichen Bahnsteigende des Bf Carlisle entstanden. In der näheren Umgebung des Hotels gab es keine brauchbaren Fotopunkte, und so versuchten wir, das allabendliche Spektakel wenigstens mit leichten Änderungen der Perspektive zu einem abwechslungsreichen Potpourri zu machen - hier kam wieder der zweite abendliche FL-Intermodal, der 4L81 mit zwei 86ern, einmal in alter (hinten) und einmal in neuer (vorne) Farbgebung...
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Die eindrucksvolle südliche Signalbrücke wollte auch mal auf's Bild...aber gern, bei DEM Licht!
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Nun wollte DB Schenker aber auch zeigen, was sie haben...und kamen mit der gewaltigen 92039 daher. Am Haken ein "Tesco-Express", der 4M48 nach Daventry. Die Supermarktkette Tesco wickelt ihre Langstreckentransporte zu 100% auf der Schiene ab, widersetzt sich damit dem Trend - von zentralen Hubs und Intermodalterminals werden die Container und Wechselbrücken zu den Filialen und Regionallagern gebracht. Ein Vorbildbeispiel, das ich mit gezielten Tesco-Einkäufen wann immer möglich unterstützte. Die 92er ist übrigens eine Zweisystemlok...25 kV ~ 50 Hz über Fahrdraht und 750 V = über Stromschiene für den Betrieb südlich von London, man erkennt die Schleifschuhe am Drehgestell.
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Der deutsche AAE-Megafretwagen der BA Sffggmrrss 90' erlaubte auch einen ungehinderten Nachschuß auf die mächtige 126-t-Lok, an der gleich zwei Insignien vergangener Epochen erkennbar sind, das EWS- und das BR-Doppelpfeil-Logo....getauft ist sie - wie fast alle 92er auf einen europäischen Künstler - in diesem Fall den Komponisten Johann Strauss.
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Auch AUS Richtung London kam statt eines 390 eine doppelte 221er-Einheit daher. Dank der tiefstehenden Sonne erkannte der Lokführer den Mückenfriedhof auf seiner Stirnscheibe, und gönnte seinem Super-Voyager ein wenig "Gesichtspflege"...
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Ein Anblick, der jeden bleistiftspitzenden Bahnmanager nach Luft schnappen läßt: Ein Teil der südlichen Weichenstraße von Carlisle. Super-Sprinter 156480 rollte seinem Feierabend in gedämpft sonnigem Abendlicht entgegen...
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...wo er dann am Bahnsteig lange Schatten warf...
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Nun ja, wenn wir ehrlich sind, die Herrentoiletten waren gerade in der Renovierung begriffen, und der "Thron" wartete auf seinen Einbau, aber lustig sah das schon aus...wenn das jetzt einer ernst genommen hätte....
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Ein "Grenzgänger" der Reihe 156 von ScotRail verließ dann noch den Bahnhof in Richtung Norden, der alte Fahrtanzeiger glimmte zuverlässig vor sich hin....
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Und bevor es dann Richtung Hotel ging, noch eine Aufnahme im gedämpften Abendlicht von den beiden besonders hervorgehobenen Stumpfgleisen der Hadrianswall-Strecke nach Newcastle und der Settle&Carlisle, wo bereits die ersten Züge für den Folgetag abgestellt waren...
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Anschließend ging es noch in die australische Bar gleich neben dem Hotel, wo wir verdutzt feststellen mußten, daß britische junge Mädels schon bei geringen zweistelligen Plusgraden relativ knapp bekleidet daherkommen. Während wir in langer Jeans und Sweatshirt unter dem Infrarotstrahler saßen, tummelten sich im Außenbereich Girlies und junge Frauen in knappen und knappsten Minis oder kurzen glänzenden Leggings (ein in diesem Jahr sehr beliebter Modetrend bei der jungen britischen Damenwelt) herum. Ein Anblick, der meist - jedoch durchaus nicht immer - recht reizvoll war, uns aber dennoch ob der Temperaturen erschaudern ließ.

Mit dem Feierabendbierchen durften wir es nicht übertreiben - besonders ich - wollten wir doch am Folgemorgen unseren Leihwagen in Empfang nehmen. Die Spannung stieg, was für ein Autochen mochte Arnold Clark wohl für uns reserviert haben? Man konnte ja nur die Fahrzeugklasse wählen...beim letzten mal war es ja ein Vauxhall Insignia und ein Kia Sorento....

Bald geht's weiter... :)
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