Ein bißchen was Historisches

Historisches aus unserer Region
Antworten
Horst Heinrich
Oberrat A14
Beiträge: 2194
Registriert: Sa 18. Okt 2008, 23:07

Ein bißchen was Historisches

Beitrag von Horst Heinrich »

...rund um Hunsrück und Pfälzer Wald.
Auf der Seite
http://www.mace-b.com/38TMW/Hahn/hab_1.htm
finden sich unter "Memories of Hahn Airbase" zwei historische Aufnahmen mit einem dampfgeführten Güterzug in den frühen 1960er oder späten 1950er Jahren.
Vielleicht können ja Kenner der Materie auf die Lok schließen...
Übrigens: Die in der Homepage erwähnten Mace- und Matador-Marschflugkörper waren mit ihrer atomaren Bestückung außer auf der Airbase selbst u.a. auf dem Idarkopf, bei Dickenschied und als Vorgänger der berühmten Cruise-Missiles auf der Pydna bei Hasselbach stationiert. Angeliefert wurden sie in aller Regel mit dem Lkw. Es soll aber auch Transporte per Bahn gegeben haben, getarnt u.a. als "normales" Sperrgut. Allerdings ist dann im Güterzug meist ein Reisezugwagen mit Bewachern mitgelaufen.
Es wäre natürlich toll, wenn man das Bild eines solchen Zuges auf der Hunsrückbahn hier mal zeigen könnte.
Ob Andreas T. hier
http://forum.hunsrueckquerbahn.de/viewt ... 31&t=44674
im Juli 1990 ein solcher Zufallsschnappschuß eines Bewachungswagens bei Schweppenhausen gelungen ist, kann ich nicht genau sagen. Auf jeden Fall war es schon etwas gefährlich, sich einem solchen Zug zu nähern.
Gelegentlich wurde auch schon einmal eine Maschinenpistole aus dem Fenster gehalten ...
Im Sommer 1990 lagen in Rheinland-Pfalz ohnehin die Nerven in puncto Militärtransporte per Bahn blank, denn es fand der "Transportauftrag Lindwurm" im September dieses Jahres statt, der Abtransport von Giftgas aus der Pfalz.
Hier eine interessante Reportage dazu:
http://bahnpolizeiderdb.de.tl/Bahnpoliz ... urm-g-.htm
Damals meinten übrigens nicht wenige Insider, der Zug sei nur eine gut gemachte Tarnung und in den Wagen hätten sich nur ungefährliche Möbel und Ausrüstungsgegenstände befunden.
Das "echte" Giftgas habe man schon zuvor mit gewöhnlichen Güterzügen und per LKW meistens nachts abtransportiert.
SOLANGE NICHT DIE KULTUSMINISTERKONFERENZ EINE EINSTWEILIGE VERFÜGUNG ERWIRKT UND SIE MIR PERSÖNLICH AN DER HAUSTÜR ÜBERREICHT,BLEIBE ICH BEI DER ALTEN RECHTSCHREIBUNG.
Benutzeravatar
Andreas T
Oberamtsrat A13
Beiträge: 1754
Registriert: So 30. Apr 2006, 11:30

Re: Ein bißchen was Historisches

Beitrag von Andreas T »

Horst Heinrich hat geschrieben: (...)
Ob Andreas T. hier
http://forum.hunsrueckquerbahn.de/viewt ... 31&t=44674
im Juli 1990 ein solcher Zufallsschnappschuß eines Bewachungswagens bei Schweppenhausen gelungen ist, kann ich nicht genau sagen. Auf jeden Fall war es schon etwas gefährlich, sich einem solchen Zug zu nähern.
Gelegentlich wurde auch schon einmal eine Maschinenpistole aus dem Fenster gehalten ...
(..)
Hallo,

ich wurde damals weder erschossen noch bedroht :wink: Kein Mensch hat sich dafür interessiert, dass ich diesen Zug (der mich wegen der roten 212 interessiert hat) in Schweppenhausen fotografiert habe. Zu dem Wagen kann ich insoweit nichts Ergänzendes beitragen. Ich habe aber mal eine Ausschnittvergrößerung versucht. Die Wagennummer ist dennoch nicht lesbar.
Bild

Herzliche Grüße

Andreas T
Zuletzt geändert von Andreas T am Sa 15. Mär 2014, 12:57, insgesamt 2-mal geändert.

Gute Eisenbahnfotografie zeigt sich in der Kunst, der Eisenbahn einen würdigen Rahmen Natur zu verleihen.

(frei nach Peter Müller)

Meine Beitrags-Linklisten (derzeit unvollständig und problematisch):http://forum.hunsrueckquerbahn.de/viewt ... 15&t=50299
Florstädter
Amtsrat A12
Beiträge: 1222
Registriert: Do 9. Sep 2010, 21:14

Re: Ein bißchen was Historisches

Beitrag von Florstädter »

Moin ...

schönen Dank für den Link zum Hahn , auch wenn er schon ( manchen ) bekannt ist .

Auch wenn es nicht zum Thema Hahn passt .
Es wurden mehr Atom .- und Giftgaswaffen in Deutschland gelagert als den meisten bekannt ist .
Selbst hier in Friedberg war dies der Fall .
Zur Friedberger US-Kaserne gehörte neben dem Standortübungsplatz im Taunushang
hinter Ockstadt auch ein großes Mun-Depot , gleich neben Ockstadt in Sichtweite zu
Friedberg und Frankfurt/M , neben der A5 in den Taunushang gegraben .

Nach Augenzeugenberichten gab es im Mun-Depot einen separaten Bereich für Atomwaffen
der auch von einer speziellen Wachmannschaft bewacht wurde .

Einen Gleisanschluß gab es nicht , das ehemalige Mun-Depot wurde in den letzten Jahren
komplett abgetragen …….. :!:

Gruß Uwe
Manche Leute haben das Bahlsen-Syndrom: Sie haben einen an der Waffel und sie gehen einem auf den Keks
Benutzeravatar
KoLü Ksf
Präsident der Deutschen Bundesbahn B11
Beiträge: 5395
Registriert: Fr 5. Aug 2005, 19:02

Re: Ein bißchen was Historisches

Beitrag von KoLü Ksf »

Hallo Horst,

auf beiden Bildern ist eine 57 oder pr. G10 zu sehen. Scheint wohl am selben Tag aufgenommen zu sein und damit dürfte es sich wohl auch um die selbe Lok handeln, die
sicherlich in Bingerbrück oder gar in Simmern beheimatet gewesen war.

Gruß
Horst Heinrich
Oberrat A14
Beiträge: 2194
Registriert: Sa 18. Okt 2008, 23:07

Re: Ein bißchen was Historisches

Beitrag von Horst Heinrich »

KoLü Ksf hat geschrieben:Hallo Horst,

auf beiden Bildern ist eine 57 oder pr. G10 zu sehen. Scheint wohl am selben Tag aufgenommen zu sein und damit dürfte es sich wohl auch um die selbe Lok handeln, die
sicherlich in Bingerbrück oder gar in Simmern beheimatet gewesen war.

Gruß
Vielen Dank, Wolfgang, Deine Beobachtungen decken sich auch mit den Stationierungsdaten der G 10 in Simmern, die hier bis 1962 vor allem im Güterverkehr der Querbahn eingesetzt war. Es gibt hier oben sogar noch lebende Eisenbahner, die -ob als Lokführer, Rangierer oder Fahrdienstleiter- diesen frühen "Militärverkehr" zum Hahn abgewickelt haben, leider aber schlagen auch hier altersbedingt Erinnerungslücken zu.
Für mich persönlich sehr schade, denn man hätte diesen Zeitzeugen in ihren besseren Jahren noch manche Informationen und auch Bilder entlocken können, aber leider hat sich viele Jahre niemand um die Bahnen im Hunsrück gekümmert.
SOLANGE NICHT DIE KULTUSMINISTERKONFERENZ EINE EINSTWEILIGE VERFÜGUNG ERWIRKT UND SIE MIR PERSÖNLICH AN DER HAUSTÜR ÜBERREICHT,BLEIBE ICH BEI DER ALTEN RECHTSCHREIBUNG.
Der Schlosser
Betriebsassistent A5
Beiträge: 154
Registriert: Fr 23. Sep 2005, 20:02

Re: Ein bißchen was Historisches

Beitrag von Der Schlosser »

Hallo zusammen,

und diesem Link folgend http://www.tacmissileers.org/photos/mem ... ums/rhodd/ (Hahn-ab-train-behind-chow-hall-in-front-of-hospital) findet man die BR 57 auch in Farbe. Leider ist das Bild recht klein.

Von Seiten der Eisenbahnfreunde Simmern hatten wir seinerzeit als uns die Bilder das erst mal begegnet sind, die US-Betreiber/Autoren der Seiten, um eine höhere Auflösung der Bilder mit der Dampflok gebeten. Leider war das Unterfangen nicht von Erfolg gekrönt.


Beste Grüße
Franz
Horst Heinrich
Oberrat A14
Beiträge: 2194
Registriert: Sa 18. Okt 2008, 23:07

Re: Ein bißchen was Historisches

Beitrag von Horst Heinrich »

Der Schlosser hat geschrieben:
und diesem Link folgend http://www.tacmissileers.org/photos/mem ... ums/rhodd/ (Hahn-ab-train-behind-chow-hall-in-front-of-hospital) findet man die BR 57 auch in Farbe. Leider ist das Bild recht klein.
Vielen vielen Dank, Franz, das ist mal wieder ein genialer Link, auch die nichtbahnspezifischen Bilder sind eine absolute Rarität! Z.B. die legendäre Idarkopf-Station.
Nochmals herzlichen Dank und liebe Grüße.
SOLANGE NICHT DIE KULTUSMINISTERKONFERENZ EINE EINSTWEILIGE VERFÜGUNG ERWIRKT UND SIE MIR PERSÖNLICH AN DER HAUSTÜR ÜBERREICHT,BLEIBE ICH BEI DER ALTEN RECHTSCHREIBUNG.
Rolf
Oberamtsrat A13
Beiträge: 1607
Registriert: Do 1. Feb 2007, 21:39
Kontaktdaten:

Re: Ein bißchen was Historisches

Beitrag von Rolf »

Mich wundert es, dass Atomwaffen über die Straße oder die Bahn transportiert worden sein sollen. Nach meinem Kenntnisstand waren das konventionelle Transporte. Als die Belgier 1989 ihre Nike-Raketenstellung in Xanten aufgegeben haben, gab es solche landgebundenen Transporte, aber nur für die Trägersysteme, während die Atombomben selbst mit Hubschraubern rausgeholt wurden. Das habe ich selbst gesehen. In der militärischen Luftraumüberwachung galt dann Alarmstufe rot; das habe ich in meiner Dienstzeit (Wehrdienst) bei der zentralen Luftraumüberwachung in Uedem mehrfach erlebt, da die Sprengköpfe regelmäßig gewartet und deswegen oft getauscht wurden.
Antworten