Hallo Freunde norddeutscher Bahnen,
mit einigen Bildern des damals trostlosen Abschnitts von Wieren bis an die Zonengrenze m?chte ich die kleine Reihe ?ber ausgesuchte Stellen der Amerikalinie abschlie?en.
1945 rollte der letzte Zug zwischen Schnega in Niedersachsen und Bergen (Dumme) in der Altmark; die offizielle Stillegung erfolgte am 10. Dezember 1951.
Der Reisezugverkehr zwischen Bergen (Dumme) und Salzwedel wurde am 4. Juli 1951 eingestellt; der Gesamtbetrieb am 7. Oktober 1951. Alsbald baute man die Gleise zwischen Nienbergen und Salzwedel ab.
Der planm??ige Reisezugverkehr zu der erst am 18. Dezember 1945 er?ffneten Haltestelle Nienbergen war am 26. Mai 1974 aufgegeben worden.
Bild 1:
?stlich Wieren ist der von Weitem sichtbare Posten 49 besonders auff?llig. Das ostw?rts gerichtete Foto stammt vom 29. August 1982.
Bild 2:
Am 13. M?rz 1987 war der Verein L?becker Verkehrsfreunde mit der 220 007, der 212 140 und einer DoSto-Garnitur als "Altmark-Weser-Express" auf Tour an die Grenze. Die 212 ben?tigte man in Nienbergen, wo nur ein abzweigendes Gleis zur Verf?gung stand, zum Umsetzen des Parks.
Hier hat der Zug gerade den Posten 49 passiert.
Bild 3:
Durchfahrt in Soltendieck.
Bild 4:
Das im G?terverkehr bediente Soltendieck am 6. M?rz 1982 mit Blickrichtung Osten.
Bild 5:
Vom R?benverkehr in Schnega kann ich leider nichts zeigen, so dass wir uns jetzt der damaligen Endstation Nienbergen zuwenden.
Die Schilder und Schranken bilden ein ungew?hnliches Ensemble.
Das Foto stammt vom 29. Juni 1985.
Bild 6:
Am 14. M?rz 1987 ist die 220 007 das Fotomodell in Nienbergen.
Bild 7:
Auf dem Bild am fr?hlingshaften 6. M?rz 1982 ist ?stlich der Verladeanlagen das Ende der ehemals zweigleisigen Amerikalinie un?bersehbar. Von den Prellb?cken sind es nur noch 800 Meter bis zur Demarkationslinie.
Ich verlie? meinen Fotostandort auf dem Silo und begab mich nun auf den Bahndamm nach Osten. Es war Weit und Breit kein Mensch zu sehen oder zu h?ren. Gedanken an j?ngste Festnahmen durch Grenzorgane der DDR ("Grenzverletzung durch Provokateure") lie?en meinen Atem flacher werden. Mein Konterfei w?rde zwar nicht an jedem Grenzpfahl h?ngen - Fotos hatten die Grenztruppen wegen meiner Exkursionen schon reichlich gefertigt - ; aber wenn sie an mir ein Exempel statuieren wollten?
Bild 8:
Pl?tzlich lichtete sich der Bahndamm wieder, und ich verharrte etwa 10 Meter vor dem bundesrepublikanischen Warnschild. Der Wachturm links war mit einer Person besetzt. Im Hintergrund war das Geb?ude des Bahnhofs Bergen (Dumme) zu erkennen. Den Bahndamm hatte man auf etwa 100 Meter L?nge abgetragen. Und in der Senke stand ein leerer Lastwagen der Grenztruppen. Die Streife musste also unterwegs sein ....
Die scheinbare Idylle ist mir unvergesslich geblieben: Sonnenschein, eine unwirkliche Stille ...
Schnell eine Teleaufnahme gemacht, und dann zur?ck nach Nienbergen!
Bild 9:
Die Ausschnittsvergr??erung m?chte ich euch auch nicht vorenthalten.
Wer denkt heute beim Befahren solcher Streckenabschnitte noch an solche Zust?nde?
Ich hoffe, dass die kleine Serie ?ber die Amerikalinie den Einen oder Anderen zu Gedanken veranlasst hat, die ?ber unser gemeinsames Bahn-Hobby hinausgehen. Dann hat ein historisches Forum auch eine zus?tzliche Bedeutung gewonnen.
Es gr??t euch
G?nter
Amerikalinie: Endstation Zonengrenze (m9B)
Amerikalinie: Endstation Zonengrenze (m9B)
Zuletzt geändert von Günter T am Fr 26. Mai 2006, 17:31, insgesamt 1-mal geändert.
Hallo G?nter,
f?r jemanden, der jenseits des Vorhanges gelebt hat, sind solche Bilder immer wieder interessant. Wir durften nicht so nah an die Grenze heran. Im Harz kam man mit der Schmalspurbahn recht nah an die Grenze heran, wenn man zwischen Sorge und Elend unterwegs war, aussteigen durfte man da nicht. Heute sieht man aber auch, dass der Zaun zwischen Sorge und Elend immer noch knapp einen Kilometer von der eigentlichen Grenze entfernt war.
In Berlin konnte man nat?rlich auch auf Schritt und Tritt die Mauer sehen und f?hlen (G?nsehaut) und zwischen Sch?nhauser Allee und Pankow ging es durch die Sicherungsanlagen durch. Dort hatte man die Mauer auch noch zus?tzlich erh?ht, nachdem ein Dampflokpersonal die Umgebung einnebelte und ?ber die Mauer fl?chtete. Das sind dann die Episoden, die ich mit den einzelnen Gegenden in Verbindung bringe und Deine Bilder sind ein wahrer Schatz und bringen auch in Deinen Schilderungen diese Stimmung und die G?nsehaut her?ber.
Gru?
Henning
f?r jemanden, der jenseits des Vorhanges gelebt hat, sind solche Bilder immer wieder interessant. Wir durften nicht so nah an die Grenze heran. Im Harz kam man mit der Schmalspurbahn recht nah an die Grenze heran, wenn man zwischen Sorge und Elend unterwegs war, aussteigen durfte man da nicht. Heute sieht man aber auch, dass der Zaun zwischen Sorge und Elend immer noch knapp einen Kilometer von der eigentlichen Grenze entfernt war.
In Berlin konnte man nat?rlich auch auf Schritt und Tritt die Mauer sehen und f?hlen (G?nsehaut) und zwischen Sch?nhauser Allee und Pankow ging es durch die Sicherungsanlagen durch. Dort hatte man die Mauer auch noch zus?tzlich erh?ht, nachdem ein Dampflokpersonal die Umgebung einnebelte und ?ber die Mauer fl?chtete. Das sind dann die Episoden, die ich mit den einzelnen Gegenden in Verbindung bringe und Deine Bilder sind ein wahrer Schatz und bringen auch in Deinen Schilderungen diese Stimmung und die G?nsehaut her?ber.
Gru?
Henning