Hallo zusammen,
obwohl die Rubrik "Ausland" ja hier im Forum naturgemäß nicht so beliebt ist habe ich mich trotzdem dazu entschloßen, mal ein paar aktuelle Eindrücke aus Antwerpen einzustellen.
Der Bahnhof wurde in den letzten Jahren umfangreich und aufwändig renoviert. Geradezu unglaublich in welchem Glanz der Bahnhof wieder erstrahlt.
Und das bei Erhalt eines Großteils der historischen Bausubstanz - obwohl der Bahnhof nun sowohl Kopf- als auch Durchgangsbahnhof (im "Untergrund") ist.
Da könnte sich mancher Planer in Deutschland eine Scheibe abschneiden - und zwar eine Große!
Schon das Empfangsgebäude gleicht eher einer Kathedrale...
Blick auf die Bahnsteighalle von außen - mt wartendem IC.
Ok, über das belgische Fahrzeug-Design kann man durchaus geteilter Meinung sein
In der Halle wartet der Nahverkehr auf kommende Aufgaben...
und zum Abschluß noch was für Freunde historischer Prellbocktechnik...
Viele Grüße
Knipser 1 / Guido
[B] Antwerpen - April 2013
Re: [B] Antwerpen - April 2013
Zu den Prellböcken habe ich noch etwas gefunden:
Quelle:
Arnold, Gerhard, „Hoppe, Carl“, in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S.614 [Onlinefassung]; URL: http://www.deutsche-biographie.de/pnd138715971.html
Hoppe, Carl, Maschineningenieur und Fabrikant, * 15.6.1812 Naumburg/Saale, † 1.2.1898 Berlin.
Leben ↑
Hoppe besuchte das Gymnasium in Schulpforta und trat 1829 in die Naumburger Gewerbeschule ein. 1832 ging er nach Berlin auf das Gewerbeinstitut. Auf Empfehlung von P. W. Beuth wurde er 1834 in der Eisengießerei und Maschinenfabrik von F. A. Egells in Berlin als Konstrukteur angestellt. Hier war er 10 Jahre lang tätig und entwarf unter anderem eine neue Lokomotivsteuerung (Preußisch Patent 1841). – 1844 trat Hoppe als Teilhaber in das kleine Maschinenbaugeschäft von E. Lindner ein und übernahm es ein Jahr später. Mit 40 bis 60 Arbeitern wurden kleine Dampfmaschinen eigener Konstruktion sowie Lokomobilen mit ausziehbarem Kessel hergestellt. 1848 wurde das Fertigungsprogramm in neuen Räumen stark erweitert. Die Belegschaft betrug 1850 200 Mann, 1895 600, davon waren 60 Ingenieure.
Grundlage des Fabrikationsprogramms blieb der Bau von Ein- und Zweizylinder-Dampfmaschinen für Industrie und Bergbau. Bis 1880 wurden 1053, bis 1895 1541 Dampfmaschinen geliefert. Ferner wurden Zuckerfabriken, Mahl-, Öl- und Sägemühlen, Ziegeleien, Brauereien und Brennereien sowie Munitions- und Geschützfabriken im In- und Ausland maschinell ausgestattet. 40 Jahre lang wurde das oberschles. Industriegebiet mit Wasserhaltungsmaschinen bis zu den größten Einheiten sowie Förderanlagen beliefert. Seit 1869 erhielten die Förderkörbe eine von Hoppe entworfene, sehr zuverlässige Fallbremse, die später patentiert wurde. – In den 70er Jahren wurde der Bau hydraulischer Anlagen aufgenommen. Hergestellt wurden unter anderem hydraulische Kräne, Aufzüge, Prellböcke, Dreh- und Hubbrücken sowie hydraulische Motoren. Viel beachtet wurde das hydraulische Heben und Drehen des Kreuzbergdenkmals in Berlin (1878), das Hoppe selbst leitete. Der größte Auftrag war der Bau der hydraulischen Einrichtungen des Nord-Ostsee-Kanals (1892/94). 1893 konstruierte Hoppe für die TH Berlin eine große hydraulische Materialprüfmaschine, die später in das Materialprüfungsamt überführt wurde und jahrzehntelang ihren Dienst versah.
Hoppe war nicht nur einer der einfallsreichsten und vielseitigsten Konstrukteure des 19. Jahrhunderts, er verstand es auch, sein Wissen an seine Ingenieure und Arbeiter weiterzugeben. Die Lehrlingsausbildung im Hoppe-Werk war vorbildlich, auch Volontäre kamen gern dahin. Hoppes in echter Frömmigkeit wurzelnde soziale Einstellung kam dadurch zum Ausdruck, daß er auf dem an seine Fabrik angrenzenden Grundstück 72 Arbeiterwohnungen errichten ließ. Das Werk brach schon 4 Jahre nach dem Tod seines Gründers finanziell zusammen.
Und auch das Herstellerwerk in Berlin gibts wohl nicht mehr...
http://web2.cylex.de/reviews/viewcompan ... Id=2510611
Aber ein paar Infos zum Thema Prellböcke:
http://www.lokodex.de/or/doks/o_dok0004.htm
In Antwerpen stehen wohl hydraulische Prellböcke die wenn ich das richtig lese mit Glycerin gefüllt sind.
IM Bahnhof von Erfurt gab es mal ähnliche Prellböcke. Ob di noch da stehen weiß ich aber nicht.
Beste Grüße
Guido
Quelle:
Arnold, Gerhard, „Hoppe, Carl“, in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S.614 [Onlinefassung]; URL: http://www.deutsche-biographie.de/pnd138715971.html
Hoppe, Carl, Maschineningenieur und Fabrikant, * 15.6.1812 Naumburg/Saale, † 1.2.1898 Berlin.
Leben ↑
Hoppe besuchte das Gymnasium in Schulpforta und trat 1829 in die Naumburger Gewerbeschule ein. 1832 ging er nach Berlin auf das Gewerbeinstitut. Auf Empfehlung von P. W. Beuth wurde er 1834 in der Eisengießerei und Maschinenfabrik von F. A. Egells in Berlin als Konstrukteur angestellt. Hier war er 10 Jahre lang tätig und entwarf unter anderem eine neue Lokomotivsteuerung (Preußisch Patent 1841). – 1844 trat Hoppe als Teilhaber in das kleine Maschinenbaugeschäft von E. Lindner ein und übernahm es ein Jahr später. Mit 40 bis 60 Arbeitern wurden kleine Dampfmaschinen eigener Konstruktion sowie Lokomobilen mit ausziehbarem Kessel hergestellt. 1848 wurde das Fertigungsprogramm in neuen Räumen stark erweitert. Die Belegschaft betrug 1850 200 Mann, 1895 600, davon waren 60 Ingenieure.
Grundlage des Fabrikationsprogramms blieb der Bau von Ein- und Zweizylinder-Dampfmaschinen für Industrie und Bergbau. Bis 1880 wurden 1053, bis 1895 1541 Dampfmaschinen geliefert. Ferner wurden Zuckerfabriken, Mahl-, Öl- und Sägemühlen, Ziegeleien, Brauereien und Brennereien sowie Munitions- und Geschützfabriken im In- und Ausland maschinell ausgestattet. 40 Jahre lang wurde das oberschles. Industriegebiet mit Wasserhaltungsmaschinen bis zu den größten Einheiten sowie Förderanlagen beliefert. Seit 1869 erhielten die Förderkörbe eine von Hoppe entworfene, sehr zuverlässige Fallbremse, die später patentiert wurde. – In den 70er Jahren wurde der Bau hydraulischer Anlagen aufgenommen. Hergestellt wurden unter anderem hydraulische Kräne, Aufzüge, Prellböcke, Dreh- und Hubbrücken sowie hydraulische Motoren. Viel beachtet wurde das hydraulische Heben und Drehen des Kreuzbergdenkmals in Berlin (1878), das Hoppe selbst leitete. Der größte Auftrag war der Bau der hydraulischen Einrichtungen des Nord-Ostsee-Kanals (1892/94). 1893 konstruierte Hoppe für die TH Berlin eine große hydraulische Materialprüfmaschine, die später in das Materialprüfungsamt überführt wurde und jahrzehntelang ihren Dienst versah.
Hoppe war nicht nur einer der einfallsreichsten und vielseitigsten Konstrukteure des 19. Jahrhunderts, er verstand es auch, sein Wissen an seine Ingenieure und Arbeiter weiterzugeben. Die Lehrlingsausbildung im Hoppe-Werk war vorbildlich, auch Volontäre kamen gern dahin. Hoppes in echter Frömmigkeit wurzelnde soziale Einstellung kam dadurch zum Ausdruck, daß er auf dem an seine Fabrik angrenzenden Grundstück 72 Arbeiterwohnungen errichten ließ. Das Werk brach schon 4 Jahre nach dem Tod seines Gründers finanziell zusammen.
Und auch das Herstellerwerk in Berlin gibts wohl nicht mehr...
http://web2.cylex.de/reviews/viewcompan ... Id=2510611
Aber ein paar Infos zum Thema Prellböcke:
http://www.lokodex.de/or/doks/o_dok0004.htm
In Antwerpen stehen wohl hydraulische Prellböcke die wenn ich das richtig lese mit Glycerin gefüllt sind.
IM Bahnhof von Erfurt gab es mal ähnliche Prellböcke. Ob di noch da stehen weiß ich aber nicht.
Beste Grüße
Guido
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- Präsident der Deutschen Bundesbahn B11
- Beiträge: 4728
- Registriert: Do 25. Aug 2005, 17:52
Re: [B] Antwerpen - April 2013
Hallo Guido,
ich schaue immer wieder gerne übern Zaun und daher hier in den Auslandsteil.
(Wird ja auch verschiedentlich von mir gefüttert).
Der Bahnhof sieht echt klasse aus!
ich schaue immer wieder gerne übern Zaun und daher hier in den Auslandsteil.
(Wird ja auch verschiedentlich von mir gefüttert).
Der Bahnhof sieht echt klasse aus!
Re: [B] Antwerpen - April 2013
Hallo Guido,
ein sehr schöner Fotobericht. Tolle Perspektiven.
Vielen Dank.
Gruß Peter
ein sehr schöner Fotobericht. Tolle Perspektiven.
Vielen Dank.
Gruß Peter