Dauner Kreistag gegen Reaktivierung der Eifelquerbahn!
Re: Dauner Kreistag gegen Reaktivierung der Eifelquerbahn!
Kann ich ohne Probleme aufrufen
http://www.volksfreund.de/nachrichten/r ... 51,3381836
Signal springt um: Grünes Licht für die Eifelquerbahn
Überraschend hat die Idee zur Reaktivierung der Strecke zwischen Gerolstein und Kaisers-esch (Kreis Cochem-Zell) wieder Auftrieb erhalten. Die Verbandsversammlung des Schienenpersonenzweckverbands (SPNV) Nord hat das am Dienstag beschlossen.
Foto: dpa
Koblenz/Gerolstein/Daun. Eigentlich war der SPNV-Verbandsversammlung etwa anderes vorgeschlagen worden - nämlich zu beschließen, die Reaktivierung des Teilstücks der Eifelquerbahn von Gerolstein bis Kaisersesch "zum jetzigen Zeitpunkt nicht mehr weiter zu verfolgen". Aber eine Mehrheit der Landräte und Bürgermeister wollte dieser Empfehlung am Dienstag nicht folgen. Sie beschlossen, dass die Eifelquerbahn doch so ausgebaut werden soll, damit dort wieder regulärer Zugverkehr möglich ist. Das war so auch schon 2009 vereinbart worden, damals mit dem Ziel, dass ab 2015 Züge im Stundentakt auf der knapp über 50 Kilometer langen Strecke fahren sollten. Bis dato gab es auf dem Abschnitt der Eifelquerbahn von Frühjahr bis Herbst nur Freizeitfahrten.
Zwei Seelen hatte der Landrat des Vulkaneifelkreises, Heinz Onnertz (parteilos), bei der SPNV-Sitzung in seiner Brust. Denn zunächst erläuterte er den ablehnenden Beschluss des Kreistags (der TV berichtete), und folgerichtig stimmte er gegen die Reaktivierung - auch wenn er anderer Meinung ist. Er plädierte dann dafür, die Linie zumindest für den Freizeitverkehrsbetrieb zu erhalten. Onnertz monierte zudem, dass bei einem Ortstermin im November keiner der Experten an der Strecke zugegen war, die das zweite Gutachten zur Nutzen-Kosten-Rechnung verfasst hatten. Gegenüber dem ersten Gutachten hatten sich in dieser Expertise die Kosten von 20 auf 40 Millionen Euro verdoppelt, "Da sind die Standards anders gesetzt worden, aber keiner konnte uns die Instandsetzungskosten überzeugend darlegen", erklärte Onnertz.
Sein Amtskollege Günther Schartz (CDU) sprang ihm bei. Er vermisse ein Gesamtkonzept für die Eifel, sagte der Landrat des Kreises Trier-Saarburg. Um die Infrastruktur nicht zu zerstören, lege er Wert darauf, "dass wir bei der Reaktivierungsstrategie bleiben".
Realistische Rechnung
Zuvor hatte Lothar Kaufmann, Abteilungsleiter im Mainzer Infrastrukturministerium, erklärt, dass ein wirtschaftlich tragfähiger Betrieb der Strecke unrealistisch sei. Hinzu komme, dass zwei Brücken dringend renoviert werden müssten. Die Investitionskosten von 40 Millionen Euro, die das Land tragen müsste, seien "realistisch gerechnet". Wenn man diese Rechnung zugrunde legt, könne das Land aus haushaltsrechtlichen Gründen "kein Geld zur Verfügung stellen". Gegen die touristischen Verkehre habe Mainz nichts einzuwenden, es verlange jedoch, dass sich die kommunale Seite "nicht nur mit einem Anerkennungsbetrag" beteilige. Wie Mainz mit dem Beschluss umgeht, muss abgewartet werden. Heinz Onnertz ist jedenfalls froh, "dass die alte Beschlusslage aufrechterhalten" wird. Er schlug einen Runden Tisch vor. Daran sollten sich alle Kommunen von Gerolstein bis Kaisersesch sowie die touristischen Schwergewichte beteiligen.
Zu den Befürwortern der Reaktivierung gehörten am Dienstag unter anderem auch die Kreise Bernkastel-Wittlich, Cochem-Zell, Mayen-Koblenz und Ahrweiler sowie die Stadt Trier.
Auch wenn die Reaktivierung nun wieder auf der Tagesordnung steht, hat sich an der Entscheidung der Vulkaneifelbahn (VEB) mit Sitz in Gerolstein, im kommenden Jahr keine Freizeitfahrten mehr zu veranstalten, nichts geändert. Das bestätigte Geschäftsführer Jörg Petry auf Anfrage des Trierischen Volksfreunds.
Beschluss richtig einordnen
Er freut sich über die Entscheidung, weist aber darauf hin, dass der Beschluss richtig einzuordnen ist. "Der Beschluss von 2009 ist am Dienstag bestätigt worden. Momentan ist noch nichts gewonnen, aber auch noch nichts verloren. Das Land ist nun am Zug, sich so schnell wie möglich zu positionieren." Wenn Mainz eine Perspektive für die Zukunft der Eifelquerbahn entwickele, sei er gerne bereit, an der Realisierung mitzuarbeiten.
Meinung
Aussitzen muss ein Ende haben
War es nun eine Schlappe fürs Land oder ein Gewinn für die Region? Ist es sinnvoll, viele Millionen zu investieren oder rausgeschmissenes Geld? Geht es wirklich nur um die Eifelquerbahn, oder ist doch auch reichlich Politik im Spiel? Langsam blicken Laien nicht mehr durch, welche Beweggründe für Entscheidungen rund um die Zukunft der Eifelquerbahn maßgeblich sind. Nur ein Beispiel: Da votiert die CDU-Fraktion im Kreistag Vulkaneifel mehrheitlich gegen die Reaktivierung, die Landräte rundum mit gleichem Parteibuch sind aber dafür. Der Beschluss am Dienstag ist jedenfalls ein klares Signal ans Land: Aussitzen wie bisher ist nicht mehr, Mainz muss sich endlich entscheiden, und das zügig. Darauf haben alle Beteiligten einen Anspruch. s.sartoris@volksfreund.de
http://www.volksfreund.de/nachrichten/r ... 51,3381836
Signal springt um: Grünes Licht für die Eifelquerbahn
Überraschend hat die Idee zur Reaktivierung der Strecke zwischen Gerolstein und Kaisers-esch (Kreis Cochem-Zell) wieder Auftrieb erhalten. Die Verbandsversammlung des Schienenpersonenzweckverbands (SPNV) Nord hat das am Dienstag beschlossen.
Foto: dpa
Koblenz/Gerolstein/Daun. Eigentlich war der SPNV-Verbandsversammlung etwa anderes vorgeschlagen worden - nämlich zu beschließen, die Reaktivierung des Teilstücks der Eifelquerbahn von Gerolstein bis Kaisersesch "zum jetzigen Zeitpunkt nicht mehr weiter zu verfolgen". Aber eine Mehrheit der Landräte und Bürgermeister wollte dieser Empfehlung am Dienstag nicht folgen. Sie beschlossen, dass die Eifelquerbahn doch so ausgebaut werden soll, damit dort wieder regulärer Zugverkehr möglich ist. Das war so auch schon 2009 vereinbart worden, damals mit dem Ziel, dass ab 2015 Züge im Stundentakt auf der knapp über 50 Kilometer langen Strecke fahren sollten. Bis dato gab es auf dem Abschnitt der Eifelquerbahn von Frühjahr bis Herbst nur Freizeitfahrten.
Zwei Seelen hatte der Landrat des Vulkaneifelkreises, Heinz Onnertz (parteilos), bei der SPNV-Sitzung in seiner Brust. Denn zunächst erläuterte er den ablehnenden Beschluss des Kreistags (der TV berichtete), und folgerichtig stimmte er gegen die Reaktivierung - auch wenn er anderer Meinung ist. Er plädierte dann dafür, die Linie zumindest für den Freizeitverkehrsbetrieb zu erhalten. Onnertz monierte zudem, dass bei einem Ortstermin im November keiner der Experten an der Strecke zugegen war, die das zweite Gutachten zur Nutzen-Kosten-Rechnung verfasst hatten. Gegenüber dem ersten Gutachten hatten sich in dieser Expertise die Kosten von 20 auf 40 Millionen Euro verdoppelt, "Da sind die Standards anders gesetzt worden, aber keiner konnte uns die Instandsetzungskosten überzeugend darlegen", erklärte Onnertz.
Sein Amtskollege Günther Schartz (CDU) sprang ihm bei. Er vermisse ein Gesamtkonzept für die Eifel, sagte der Landrat des Kreises Trier-Saarburg. Um die Infrastruktur nicht zu zerstören, lege er Wert darauf, "dass wir bei der Reaktivierungsstrategie bleiben".
Realistische Rechnung
Zuvor hatte Lothar Kaufmann, Abteilungsleiter im Mainzer Infrastrukturministerium, erklärt, dass ein wirtschaftlich tragfähiger Betrieb der Strecke unrealistisch sei. Hinzu komme, dass zwei Brücken dringend renoviert werden müssten. Die Investitionskosten von 40 Millionen Euro, die das Land tragen müsste, seien "realistisch gerechnet". Wenn man diese Rechnung zugrunde legt, könne das Land aus haushaltsrechtlichen Gründen "kein Geld zur Verfügung stellen". Gegen die touristischen Verkehre habe Mainz nichts einzuwenden, es verlange jedoch, dass sich die kommunale Seite "nicht nur mit einem Anerkennungsbetrag" beteilige. Wie Mainz mit dem Beschluss umgeht, muss abgewartet werden. Heinz Onnertz ist jedenfalls froh, "dass die alte Beschlusslage aufrechterhalten" wird. Er schlug einen Runden Tisch vor. Daran sollten sich alle Kommunen von Gerolstein bis Kaisersesch sowie die touristischen Schwergewichte beteiligen.
Zu den Befürwortern der Reaktivierung gehörten am Dienstag unter anderem auch die Kreise Bernkastel-Wittlich, Cochem-Zell, Mayen-Koblenz und Ahrweiler sowie die Stadt Trier.
Auch wenn die Reaktivierung nun wieder auf der Tagesordnung steht, hat sich an der Entscheidung der Vulkaneifelbahn (VEB) mit Sitz in Gerolstein, im kommenden Jahr keine Freizeitfahrten mehr zu veranstalten, nichts geändert. Das bestätigte Geschäftsführer Jörg Petry auf Anfrage des Trierischen Volksfreunds.
Beschluss richtig einordnen
Er freut sich über die Entscheidung, weist aber darauf hin, dass der Beschluss richtig einzuordnen ist. "Der Beschluss von 2009 ist am Dienstag bestätigt worden. Momentan ist noch nichts gewonnen, aber auch noch nichts verloren. Das Land ist nun am Zug, sich so schnell wie möglich zu positionieren." Wenn Mainz eine Perspektive für die Zukunft der Eifelquerbahn entwickele, sei er gerne bereit, an der Realisierung mitzuarbeiten.
Meinung
Aussitzen muss ein Ende haben
War es nun eine Schlappe fürs Land oder ein Gewinn für die Region? Ist es sinnvoll, viele Millionen zu investieren oder rausgeschmissenes Geld? Geht es wirklich nur um die Eifelquerbahn, oder ist doch auch reichlich Politik im Spiel? Langsam blicken Laien nicht mehr durch, welche Beweggründe für Entscheidungen rund um die Zukunft der Eifelquerbahn maßgeblich sind. Nur ein Beispiel: Da votiert die CDU-Fraktion im Kreistag Vulkaneifel mehrheitlich gegen die Reaktivierung, die Landräte rundum mit gleichem Parteibuch sind aber dafür. Der Beschluss am Dienstag ist jedenfalls ein klares Signal ans Land: Aussitzen wie bisher ist nicht mehr, Mainz muss sich endlich entscheiden, und das zügig. Darauf haben alle Beteiligten einen Anspruch. s.sartoris@volksfreund.de
Re: Dauner Kreistag gegen Reaktivierung der Eifelquerbahn!
Dann Danke für die Hilfe von "dritter Stelle".
Re: Dauner Kreistag gegen Reaktivierung der Eifelquerbahn!
TV Problem: Falls Firefox benutzt wird einfach die Cookies 'vernichten' dann sind wieder 15 Artikel frei... usw...
Re: Dauner Kreistag gegen Reaktivierung der Eifelquerbahn!
Die angekündigte Einstellung der touristischen Verkehre auf der Eifelquerbahn (EQB) bedauere ich sehr. Die EQB habe ich nebst Familie, Freunden, Bekannten und „Schutzbefohlenen“ vielfach genutzt. Dass dies ein Ende haben soll, kann ich kaum fassen, denn der touristische Wert dieser Verkehre für die Naherholungsregion Eifel kann m. E. gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Ich habe mich seinerzeit (2001) sehr gefreut, dass Daun als zentraler Ausgangspunkt für diverse Aktivitäten (Wandern, Fahrrad fahren, Kurzurlaube in der Region) wieder bequem per Bahn erreichbar wurde. Mindestens einmal pro Jahr, meist jedoch öfter, waren wir von Bonn kommend Fahrgäste der roten Brummer, um dann in der Eifel etwas zu unternehmen (sehr beliebt dabei waren Besuche an den Maaren und/oder Fahrten auf dem Maare-Mosel-Fahrradweg). Freunde, Bekannte und „Schutzbefohlene“ waren stets positiv überrascht von der Schönheit der Eifel, und auch die Fahrt mit den roten Brummern sorgte vielfach für große Begeisterung; ich hoffe, dass die Multiplikatorwirkung solcher Aktivitäten auch 2013 noch neue Gäste auf die EQB bzw. in die Eifel lockt und dass sich für den touristischen (Weiter-)Betrieb noch eine Lösung findet.
Nun einige kritische Anmerkungen.
Es steht immer zu lesen, dass die EQB jährlich 20.000 (manchmal liest man 22.000) Fahrgäste befördert hat. Eine genauere Aufschlüsselung nach Jahren habe ich bisher allerdings nicht gefunden. Womöglich werden die Zahlen absichtlich zurück gehalten, was nahe legt, dass es etwas zu verbergen gibt. Wären die Nutzerzahlen nämlich gestiegen, wäre das aus nahe liegenden Gründen sicher groß und breit kommuniziert worden. So muss notgedungen der persönliche Eindruck zu Grunde gelegt werden.
Regelrecht erschrocken war ich am letzten Wochenende im August 2012, als wir trotz besten Wetters die einzigen Fahrgäste auf der Strecke Kaisersesch-Daun waren. Auch im Gegenzug hat kein einziger Fahrgast gesessen. In früheren Jahren waren die Züge nach meinem Eindruck besser besetzt. Eingedenk dieser subjektiven Erfahrungen fürchte ich, dass die Nutzerzahlen über die Jahre rückläufig waren und genau deswegen entsprechende Daten bewusst zurückgehalten werden. Womöglich haben rückläufige Einnahmen aus dem Fahrgeschäft dazu beigetragen, den Betrieb für 2013 abzusagen. Ich würde mich freuen, wenn es nicht so wäre, wie von mir vermutet. Es liegt in der Hand des Betreibers, hier für Klarheit zu sorgen.
Desweiteren sehe ich mit großem Bedauern, dass es trotz großen Engagements der VEB und erblicher Zuwendungen der öffentlichen Hand offensichtlich nicht möglich ist, einen Touristikbetrieb auf der EQB dauerhaft zu etablieren. Der Geschäftsführer der VEB, Jörg Petry (JP), hat ja sehr deutlich zum Ausdruck gebracht, dass der touristische Betrieb nur eine Art Übergangslösung war bis zu dem Zeitpunkt, wo die Strecke für den ÖPNV reaktiviert wird – und entsprechende Investitionen in zweistelliger Millionenhöhe zur Ertüchtigung der in die Jahre gekommenen Strecke getätigt werden.
Offensichtlich greift hier ein Muster, das auch für andere Touristik- und Freizeitbahnen zutreffend zu sein scheint. Die DB hinterlässt stillgelegte Strecken meist in einem so guten Zustand, so dass vielfach mit Hilfe engagierter Eisenbahner und viel Mühe ein touristischer Verkehr möglich gemacht werden kann. Die Investitionen in die Infrastruktur halten sich zunächst in Grenzen. Mit den Jahren verschleißt die Infrastruktur, und die notwendigen Investitionen werden zunehmend kostspielig, besonders dann, wenn es um Brücken, Tunnel und ähnliche Kunstbauwerke geht. Irgendwann ist der Betreiber, oft sind es nur finanzschwache Vereine engagierter Eisenbahnfreunde, damit überfordert. Diese Furcht vor dramatisch steigenden Folgekosten ist ja stets ein Argument der Gegner von touristisch motivierten Reaktivierungen; man fürchtet die damit verbundenen finanziellen "Zeitbomben". Leider gibt die Geschichte der EQB diesen Kritikern nun Recht.
Die finanzielle "Zeitbombe" scheint nun in Bezug auf die EQB "hoch gegangen" zu sein und dürfte mancher anderen Freizeit- und Touristikbahn ebenfalls früher oder später bevor stehen. Das sollten allen zur Mahnung gereichen, das Machbare nicht aus dem Auge zu verlieren.
Für die EQB kommt erschwerend hinzu, dass es im weiteren Umfeld der EQB immer mehr Angebote für Freizeit- und Touristikverkehre gibt. Am Anfang lockt jede Reaktivierung die bekannten Eisenbahnenthusiasten und auch Anwohner und Touristen, aber wenn der Reiz des Neuen weg ist, sind die Zahlen schnell rückläufig. Und die verschiedenen Freizeit-Bahnen nehmen sich auch noch gegenseitig die Fahrgäste weg. Die Nutzerzahlen einiger Bahnen im Umfeld sind nicht zuletzt deswegen erschreckend rückläufig.
Was ist daher zu tun? In meinen Augen sollten sich die Betreiber/Aktiven zusammensetzen und auf diejenigen Projekte verständigen, die einen dauerhaften Betrieb möglich erscheinen lassen. Mit anderen Worten: Konzentration auf das Machbare. Ich glaube, dass man die Zahl der reaktivierten Strecken deswegen nicht immer weiter erhöhen sollte. Die verschiedenen Bahnen schaden sich am Ende gegenseitig. Ich halte genau deswegen auch nichts davon, die Reaktivierung solcher Strecken wie der Westeifelbahn zu versuchen, wenn nicht mal der Bestand der bestehenden Strecken (EQB) gesichert werden kann. Hier hat m. E. der Erhalt des Bestehenden (EQB) Vorrang vor Wunschträumen, die utopisch sind und nur zur Verzettelung der Kräfte führen würden. Der RSE, die ja allen Ernstes den Betrieb der Westeifelbahn anstrebt, würde ich beispielsweise zurufen, wenn ihr eine Strecke in der Eifel retten wollt, betreibt doch die EQB weiter, wenn es denn die VEB nicht mehr machen kann/will.
Zurück zur EQB. Ich glaube, die VEB pokert noch um den Erhalt der EQB, wahrscheinlich in der Hoffnung auf bessere Konditionen (finanzielle Zuwendungen der öffentlichen Hand). Schließlich ist hier mit JP auch ein ausgebuffter Polit-Profi am Werk, dem es immerhin schon gelungen ist, Fördergelder in Millionenhöhe locker zu machen für den Erhalt wertvoller Eisenbahninfrastruktur (Lokschuppen Gerolstein). Die Androhung der Stilllegung der Strecke scheint ein (letzter) Versuch sein, die Lokalpolitik zu stärkerem finanziellen Engagement zu bewegen, denn der touristische Wert der Strecke dürfte auch den Gegnern der Reaktivierung für den ÖPNV bekannt sein (mein diesbezüglicher Leserbrief bei dieser umstrittenen Dauner „Bürgerpartei“ wurde dementsprechend kommentiert). Hier gilt es anzusetzen. Der touristische Wert der EQB ist das „Pfund“, mit dem man wuchern muss. JP scheint hier noch auf ein Einlenken der Politik zu hoffen.
Vielleicht setzt man sich mal an einen Tisch und überlegt gemeinsam, wie man den Touristikverkehr erhalten und ausbauen kann. Das touristische Potential ist m. E. noch lange nicht ausgeschöpft. Die üblichen Eisenbahnfans kommen so oder so, aber im Tourismus fehlt es noch an der notwendigen Bekanntheit. In meiner Heimatstadt Bonn kennt kein Mensch die Möglichkeiten, die sich in der benachbarten Eifel bieten. Alle, die ich bisher „mitgeschleppt“ habe, waren jedoch begeistert. Mehr kann ich aus der Ferne kaum tun, um das Projekt zu unterstützen. In den benachbarten Metropolen könnte aber noch vielmehr Werbung für den Eifeltourismus gemacht werden. Dann werden die Züge auch (wieder ?) voller und der Erhalt der EQB wahrscheinlicher. Dafür drücke ich den Verantwortlichen die Daumen. Sollte meine Befürchtung allerdings zutreffen, dass die Nutzerzahlen rückläufig sind, dürfte es schwer werden, die Politik zu stärkerem Engagement zu bewegen.
Ich hoffe dennoch sehr, dass es in 2013 irgendwie weiter geht mit der EQB. Ich bedanke mich bei den Aktiven und der VEB für das tolle Engagement der letzten Jahre. Die EQB hat uns viel Freude gemacht. Hoffentlich auch in 2013!
Nun einige kritische Anmerkungen.
Es steht immer zu lesen, dass die EQB jährlich 20.000 (manchmal liest man 22.000) Fahrgäste befördert hat. Eine genauere Aufschlüsselung nach Jahren habe ich bisher allerdings nicht gefunden. Womöglich werden die Zahlen absichtlich zurück gehalten, was nahe legt, dass es etwas zu verbergen gibt. Wären die Nutzerzahlen nämlich gestiegen, wäre das aus nahe liegenden Gründen sicher groß und breit kommuniziert worden. So muss notgedungen der persönliche Eindruck zu Grunde gelegt werden.
Regelrecht erschrocken war ich am letzten Wochenende im August 2012, als wir trotz besten Wetters die einzigen Fahrgäste auf der Strecke Kaisersesch-Daun waren. Auch im Gegenzug hat kein einziger Fahrgast gesessen. In früheren Jahren waren die Züge nach meinem Eindruck besser besetzt. Eingedenk dieser subjektiven Erfahrungen fürchte ich, dass die Nutzerzahlen über die Jahre rückläufig waren und genau deswegen entsprechende Daten bewusst zurückgehalten werden. Womöglich haben rückläufige Einnahmen aus dem Fahrgeschäft dazu beigetragen, den Betrieb für 2013 abzusagen. Ich würde mich freuen, wenn es nicht so wäre, wie von mir vermutet. Es liegt in der Hand des Betreibers, hier für Klarheit zu sorgen.
Desweiteren sehe ich mit großem Bedauern, dass es trotz großen Engagements der VEB und erblicher Zuwendungen der öffentlichen Hand offensichtlich nicht möglich ist, einen Touristikbetrieb auf der EQB dauerhaft zu etablieren. Der Geschäftsführer der VEB, Jörg Petry (JP), hat ja sehr deutlich zum Ausdruck gebracht, dass der touristische Betrieb nur eine Art Übergangslösung war bis zu dem Zeitpunkt, wo die Strecke für den ÖPNV reaktiviert wird – und entsprechende Investitionen in zweistelliger Millionenhöhe zur Ertüchtigung der in die Jahre gekommenen Strecke getätigt werden.
Offensichtlich greift hier ein Muster, das auch für andere Touristik- und Freizeitbahnen zutreffend zu sein scheint. Die DB hinterlässt stillgelegte Strecken meist in einem so guten Zustand, so dass vielfach mit Hilfe engagierter Eisenbahner und viel Mühe ein touristischer Verkehr möglich gemacht werden kann. Die Investitionen in die Infrastruktur halten sich zunächst in Grenzen. Mit den Jahren verschleißt die Infrastruktur, und die notwendigen Investitionen werden zunehmend kostspielig, besonders dann, wenn es um Brücken, Tunnel und ähnliche Kunstbauwerke geht. Irgendwann ist der Betreiber, oft sind es nur finanzschwache Vereine engagierter Eisenbahnfreunde, damit überfordert. Diese Furcht vor dramatisch steigenden Folgekosten ist ja stets ein Argument der Gegner von touristisch motivierten Reaktivierungen; man fürchtet die damit verbundenen finanziellen "Zeitbomben". Leider gibt die Geschichte der EQB diesen Kritikern nun Recht.
Die finanzielle "Zeitbombe" scheint nun in Bezug auf die EQB "hoch gegangen" zu sein und dürfte mancher anderen Freizeit- und Touristikbahn ebenfalls früher oder später bevor stehen. Das sollten allen zur Mahnung gereichen, das Machbare nicht aus dem Auge zu verlieren.
Für die EQB kommt erschwerend hinzu, dass es im weiteren Umfeld der EQB immer mehr Angebote für Freizeit- und Touristikverkehre gibt. Am Anfang lockt jede Reaktivierung die bekannten Eisenbahnenthusiasten und auch Anwohner und Touristen, aber wenn der Reiz des Neuen weg ist, sind die Zahlen schnell rückläufig. Und die verschiedenen Freizeit-Bahnen nehmen sich auch noch gegenseitig die Fahrgäste weg. Die Nutzerzahlen einiger Bahnen im Umfeld sind nicht zuletzt deswegen erschreckend rückläufig.
Was ist daher zu tun? In meinen Augen sollten sich die Betreiber/Aktiven zusammensetzen und auf diejenigen Projekte verständigen, die einen dauerhaften Betrieb möglich erscheinen lassen. Mit anderen Worten: Konzentration auf das Machbare. Ich glaube, dass man die Zahl der reaktivierten Strecken deswegen nicht immer weiter erhöhen sollte. Die verschiedenen Bahnen schaden sich am Ende gegenseitig. Ich halte genau deswegen auch nichts davon, die Reaktivierung solcher Strecken wie der Westeifelbahn zu versuchen, wenn nicht mal der Bestand der bestehenden Strecken (EQB) gesichert werden kann. Hier hat m. E. der Erhalt des Bestehenden (EQB) Vorrang vor Wunschträumen, die utopisch sind und nur zur Verzettelung der Kräfte führen würden. Der RSE, die ja allen Ernstes den Betrieb der Westeifelbahn anstrebt, würde ich beispielsweise zurufen, wenn ihr eine Strecke in der Eifel retten wollt, betreibt doch die EQB weiter, wenn es denn die VEB nicht mehr machen kann/will.
Zurück zur EQB. Ich glaube, die VEB pokert noch um den Erhalt der EQB, wahrscheinlich in der Hoffnung auf bessere Konditionen (finanzielle Zuwendungen der öffentlichen Hand). Schließlich ist hier mit JP auch ein ausgebuffter Polit-Profi am Werk, dem es immerhin schon gelungen ist, Fördergelder in Millionenhöhe locker zu machen für den Erhalt wertvoller Eisenbahninfrastruktur (Lokschuppen Gerolstein). Die Androhung der Stilllegung der Strecke scheint ein (letzter) Versuch sein, die Lokalpolitik zu stärkerem finanziellen Engagement zu bewegen, denn der touristische Wert der Strecke dürfte auch den Gegnern der Reaktivierung für den ÖPNV bekannt sein (mein diesbezüglicher Leserbrief bei dieser umstrittenen Dauner „Bürgerpartei“ wurde dementsprechend kommentiert). Hier gilt es anzusetzen. Der touristische Wert der EQB ist das „Pfund“, mit dem man wuchern muss. JP scheint hier noch auf ein Einlenken der Politik zu hoffen.
Vielleicht setzt man sich mal an einen Tisch und überlegt gemeinsam, wie man den Touristikverkehr erhalten und ausbauen kann. Das touristische Potential ist m. E. noch lange nicht ausgeschöpft. Die üblichen Eisenbahnfans kommen so oder so, aber im Tourismus fehlt es noch an der notwendigen Bekanntheit. In meiner Heimatstadt Bonn kennt kein Mensch die Möglichkeiten, die sich in der benachbarten Eifel bieten. Alle, die ich bisher „mitgeschleppt“ habe, waren jedoch begeistert. Mehr kann ich aus der Ferne kaum tun, um das Projekt zu unterstützen. In den benachbarten Metropolen könnte aber noch vielmehr Werbung für den Eifeltourismus gemacht werden. Dann werden die Züge auch (wieder ?) voller und der Erhalt der EQB wahrscheinlicher. Dafür drücke ich den Verantwortlichen die Daumen. Sollte meine Befürchtung allerdings zutreffen, dass die Nutzerzahlen rückläufig sind, dürfte es schwer werden, die Politik zu stärkerem Engagement zu bewegen.
Ich hoffe dennoch sehr, dass es in 2013 irgendwie weiter geht mit der EQB. Ich bedanke mich bei den Aktiven und der VEB für das tolle Engagement der letzten Jahre. Die EQB hat uns viel Freude gemacht. Hoffentlich auch in 2013!
Re: Dauner Kreistag gegen Reaktivierung der Eifelquerbahn!
Im Eifelbahnforum geht es recht interessant zu dem Thema weiter.
Bei R&S geht es wohl eher darum wer das letzte Wort hat.
Schön sind jedenfalls diese alternativen anderen Foren, während im MRF jemand der etwas zur Ausschreibung der Moselweinbahn schreibt, direkt schon adminseitig angefahren wird.
FJW
Bei R&S geht es wohl eher darum wer das letzte Wort hat.
Schön sind jedenfalls diese alternativen anderen Foren, während im MRF jemand der etwas zur Ausschreibung der Moselweinbahn schreibt, direkt schon adminseitig angefahren wird.
FJW
- Jörg Neidhöfer
- Amtmann A11
- Beiträge: 852
- Registriert: Sa 27. Aug 2005, 20:22
Re: Dauner Kreistag gegen Reaktivierung der Eifelquerbahn!
Schade, dass jemandem, der sich hier die Arbeit (und den Ärger) eines Admin freiwillig aufhalst, keine eigene Meinung mehr zugestanden wird, während "anderswo" seitenlange Gegenreden des Forenhäuptlings "schön" sind...Streckenwanderer hat geschrieben:Schön sind jedenfalls diese alternativen anderen Foren, während im MRF jemand der etwas zur Ausschreibung der Moselweinbahn schreibt, direkt schon adminseitig angefahren wird.
FJW
Wie war das mit "zweierlei Maß"?
GrüZe aus Zell an der MoZelschleife,
Jörg
Jörg
Re: Dauner Kreistag gegen Reaktivierung der Eifelquerbahn!
Hallo,
hier ein Beitrag aus dem Trierischen Volksfreund vom 07.01.2013.
Vielleicht geht es ja doch weiter. Das wäre jedenfalls wünschenswert.
http://www.volksfreund.de/nachrichten/r ... 51,3395193
MfG
jojo54
hier ein Beitrag aus dem Trierischen Volksfreund vom 07.01.2013.
Vielleicht geht es ja doch weiter. Das wäre jedenfalls wünschenswert.
http://www.volksfreund.de/nachrichten/r ... 51,3395193
MfG
jojo54
- Steve Bäcker
- Inspektor A9
- Beiträge: 432
- Registriert: Sa 12. Apr 2008, 18:58
- Kontaktdaten:
Re: Dauner Kreistag gegen Reaktivierung der Eifelquerbahn!
Hallo zusammen,
hier mal was zum Runterkommen, tief durch atmen, Video anschauen, dabei zurücklehnen und einfach nur genießen..
http://youtu.be/Jlh0FcI_5G4
hier mal was zum Runterkommen, tief durch atmen, Video anschauen, dabei zurücklehnen und einfach nur genießen..
http://youtu.be/Jlh0FcI_5G4
Re: Dauner Kreistag gegen Reaktivierung der Eifelquerbahn!
Hallo Steve,
welch schönes Video. Hoffen wir das es ein gutes Ohmen ist, das du es nicht bereits im historischen Bereich eingestellt hast.
Was weiter oben zu anderen Foren geschrieben steht sehe ich auch schon länger recht positiv.
Grüße
Gerd
welch schönes Video. Hoffen wir das es ein gutes Ohmen ist, das du es nicht bereits im historischen Bereich eingestellt hast.
Was weiter oben zu anderen Foren geschrieben steht sehe ich auch schon länger recht positiv.
Grüße
Gerd
Re: Dauner Kreistag gegen Reaktivierung der Eifelquerbahn!
Schönes Video, bin aber doch erstaunt wie wenig Fahrgäste in den Schienenbussen sind....
- Markus Göttert
- Präsident der Deutschen Bundesbahn B11
- Beiträge: 4829
- Registriert: Sa 23. Jul 2005, 10:14
- Kontaktdaten:
Re: Dauner Kreistag gegen Reaktivierung der Eifelquerbahn!
Wirklich ein Klasse VIDEO.
Sowas könnte ich für meine Homepage von der Strecke Büchenbeuren - Morbach gebrauchen.
TOPP
Sowas könnte ich für meine Homepage von der Strecke Büchenbeuren - Morbach gebrauchen.
TOPP
-
- Amtmann A11
- Beiträge: 877
- Registriert: Di 11. Jul 2006, 20:00
- Kontaktdaten:
Re: Dauner Kreistag gegen Reaktivierung der Eifelquerbahn!
Die Dreherlaubnis wird unbürokratisch und kostenfrei gerne jederzeit erteilt .Markus Göttert hat geschrieben:Wirklich ein Klasse VIDEO.
Sowas könnte ich für meine Homepage von der Strecke Büchenbeuren - Morbach gebrauchen.
TOPP
Bernd Andreas Heinrichsmeyer
http://www.heinrichsmeyer.com
http://www.heinrichsmeyer.com