Deine Abneigung gegen DR- Dampfer ist mir ja bekannt, aber ich unterstelle dir jetzt einfach mal, dass du NULL Ahnung hast, was so eine betriebsfähige Aufarbeitung einer Dampflok überhaupt kostet und wie viel Arbeit hinter so etwas steckt.Steffen hat geschrieben: Genau dieser Idealismus ist es doch, der dem Projekt zu Grunde liegt.
Dann mal Butter bei die Fische:
Was sind denn die Alleinstellungsmerkmale, die potenzielle Kunden anlocken soll? Eine Hunsrück-Museumsbahn steht doch nur im Wettbewerb zu etablierten Betreibern.
Da die Kundschaft zum großen Teil eine weitere Anreise haben wird, stellt sich jeder die Frage nach dem eigenen Nutzen.
Was könnte denn so ein Alleinstellungsmerkmal sein?
Entweder man hat eine besondere (spektakuläre) Strecke (z.B. Sauschwänzlebahn, Kasbachtalbahn, Aartalbahn) oder definiert sich über die Fahrzeuge, die dort fahren.
Da der erste Punkt, vom Lokalpatriotismus abgesehen, nicht dauerhaft ziehen wird, bleibt eigentlich nur der zweite (evtl. noch der Preis).
Das Konzept "Man nehme alles was Räder hat, fahre von A nach B und die Kunden kommen von selbst." klingt mir schon sehr nach Idealismus.
Übrigens befindet sich die DB 50er in einem adäquaten Zustand bei Herrn Falz, aber sie fährt nun mal nicht!
Hier geht es darum, was realistisch ist, und dazu gehört bestimmt nicht die Aufarbeitung einer DB-Dampflok, die schon seit Ewigkeiten keine Fristen mehr bekommen hat und nicht mehr die nötige Kesselwandstärken für weitere Fristen hat. Vom Fahrwerk mal ganz abgesehen.
Im Vergleich dazu gibt es eine teilaufgearbeitete DR 50er, mit gutem Kessel und gutem Fahrwerk. Was ist hierbei also realistisch und was ist idealismus? Bei einem Museumsverein geht es ganz klar immer um wirtschaftliche Gesichtspunkte, es sei denn man hat einen Sponsor, dem solche Dinge egal sind. Wir haben schon danach gesucht, aber leider noch keinen gefunden.
Übrigens ist es den meisten Leuten, die solche Züge regelmäßig füllen egal, was für ein Dampfer davor hängt. Hauptsache es Dampft! Von den Fotografen an der Strecke kann man leider schwere leben. Und einen DB-Dampfzuschlag zahlen die Fahrgäste leider auch nicht.
Und auch ein Speisewagen, auch wenn er nie im Hunsrück unterwegs war, ist ein guter Baustein für einen wirtschaftenden Verein. Man gleubt es kaum, aber so etwas kann man sogar vermieten und auch bei eigenen Fahrten wichtige Einnahmen damit erwirtschaften.
Übrigens gibt es im Hunsrück bereits einen Verkehr mit den ehemals im hunsrücktypischen Fahrzeugen. Das ganze sogar schon eine ganze Zeit lang. Einen Stammgast, der Steffen heist, habe ich dort aber noch nicht gesehen. Denk mal drüber nach und schau dir mal bei anderen Museumsbahnen genau an, wer dort regelmäßig die Züge füllt. Die "Eisenbahn-Freaks" sind dort eindeutig in der Minderheit.
Übrigens steht auch nirgends etwas davon, dass der Verein nur hunsrücktypische Fahrzeuge aufarbeiten will. Warum du das gleich herein interpretierst, ist mir fraglich.
Das primäre Ziel ist doch ganz klar beschrieben.
Was ist dir lieber? Ein BW in Simmern, mit zerschlagenen Scheiben und gelagertem Rindenmulch, welches immer mehr dem Verfall preisgegeben ist, oder ein Eisenbahnmäsig genutzter Lokschuppen mit eventuell nicht hunsrücktypischen Fahrzeugen und einem tragbaren Gesamtkonzept in Kooperation mit anderen Vereinen aus der Region?
Vieleicht magst du auch lieber eine illegal Stillgelegte Bahnstrecke zwischen Langenlonsheim und Simmern als eine für Sonderfahrten genutzte Strecke, die dann nicht mit den hunsrücktypischen Fahrzeugen befahren wird?
Anstatt hier alles immer gleich schlecht zu reden, kannst du gerne im Verein mitmachen und zeigen, was du wirklich drauf hast. Vieleicht hast du ja ein besseres Konzept, das du uns vorstellen kannst? Wir nehmen gute Ideen immer gerne an.
Übrigens erinnert mich das ganze an ein anderes großes Eisenbahnforum, in dem solche Beiträge auch immer Standart sind. Ich erinnere nur, an die ganze Kritik am Eisenbahnmuseum Koblenz, wo auch ständig rumkritisiert wird und alles schlecht geredet wird.
Im Gegensatz zu dieser ständigen Kritik, die dort immer stattfindet, sehe ich dort im Museum eine Truppe angagierter Leute, die mit den gegebenen schlechten Rahmenbedingungen wirklich großes leistet und ständig nur negative Beiträge im anderen Forum lesen muß.