In der ersten Juni-Woche war ich mit der Familie unweit der „Perle Tirols“ unterwegs:
Der Blick auf das tausend Meter tiefer liegende Inntal belohnt für den Aufstieg zum Pendling, dem Kufsteiner Hausberg (wir hatten von unserer Herberge allerdings nur 600 Höhenmeter). Rechts der „Zahme Kaiser“.
Der recht umfangreiche Fernverkehr im Inntal wartet durchweg mit interessanten Zügen und Fahrzeugen auf. Zweistündlich fahren die DB-ÖBB Eurocity zwischen München und Italien. Hier EC 84 Bologna – München. Alle Aufnahmen entstanden im Bereich von Niederaudorf (auf dem ersten Bild hinten links zu vermuten).
Daneben verkehren etwa stündliche Korridorzüge der ÖBB ohne Halt in Deutschland. Heute sind dies überwiegend Railjets. Dabei befahren sie das sog. große Deutsche Eck. Im Gegensatz zur Koblenzer Version steht in den bayerischen Voralpen kein altgedienter Kaiser berittener Weise auf einem Sockel, vielmehr handelt es sich um die schnellste Straßen- und Eisenbahnverbindung zwischen Salzburg und Tirol, welche über Rosenheim und somit über Deutsches Gebiet führt.
Nach anfänglichem Einsatz von Dispo-189 vor DB-Garnituren werden die DB-ÖBB-Eurocity seit einiger Zeit aus ÖBB-EC-Wagen gebildet und von 1216 gezogen. Einige der Italien-tauglichen Taurusse tragen diese Eigenschaft großflächig zur Schau.
Der stündliche Nahverkehr zwischen Rosenheim und Kufstein wird überwiegend von den „Landplagen“ beider Länder bestritten: 425 und 4024 teilen sich die Arbeit. In den Hauptverkehrszeiten sind aber auch noch n-Wagen mit Münchener 111 zu bestaunen wie hier am Kloster Reisach.
Dass die Strecke wegen des Brenner-Verkehrs an ihrer Kapazitätsgrenze sein soll, wie man verbreitet lesen kann, war aus dem von mir (auch vom Berg) beobachteten Aufkommen jedenfalls nicht abzuleiten. In meinen zwei Stunden Netto-Fuzz-Zeit war dies der einzige Güterzug Richtung Norden. 1116 054 glänzt wie frisch aus der Schachtel.
Was gibt’s sonst noch zu erleben? Dem geneigten Tierfreund sei ein Besuch des Raritätenzoos in Ebbs empfohlen. Besonderheit: einige Tiere laufen bzw. fliegen frei im Gelände umher. Anderen Exponaten möchte man gar nicht so nahe kommen…
Zurück auf die Gleise, schließlich hält die Region noch eine diesbezügliche Singularität bereit: Deutschlands einzige Freiluft-Hochgebirgs-Zahnradbahn. In einer knappen halben Stunde werden 1.300 Höhenmeter bis knapp unter den Wendelstein-Gipfel gemeistert. Da wir relativ früh „aufi“ gefahren sind, war es am Wendelsteinhaus noch ruhig.
Das ändert sich ziemlich schnell mit Ankunft der weiteren Züge. Wagen 12 „Otto von Steinbeiß“, benannt nach dem Erbauer der in diesem Jahr hundertjährigen Wendelsteinbahn, passiert die „hohe Mauer“ kurz vor Erreichen der Bergstation.
Nach dem obligatorischen Besuch auf dem Gipfel entfliehen wir dem mittlerweile hektischen Treiben und steigen Richtung Mitteralm ab. An der Scharte des Reindlkessels treffen wir auf den zweiten Beh4/8, der als Wagen 11 auf den Namen „Prinzregent Luitpold“ hört.
Während der Wanderweg durch das rechts im Bild sichtbare Geröllfeld schnell an Höhe verliert, schlängelt sich die Strecke entlang der Soinwand talwärts.
Gruß Timo
Vom anderen Deutschen Eck
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Re: Vom anderen Deutschen Eck
Hallo Timo,
danke für diese herrlichen Bilder
danke für diese herrlichen Bilder
Re: Vom anderen Deutschen Eck
Hallo Timo,
wieder ein Genuss, deine stimmige Umsetzung von Landschaft und Bahn.
Grüße
Gerd
wieder ein Genuss, deine stimmige Umsetzung von Landschaft und Bahn.
Grüße
Gerd