in den Siebzigern hatte ich in der siebten Klasse ein Praktikum beim Deutschen Wetterdienst in Offenbach gemacht. Morgens bin ich immer mit dem Zug von Hanau nach Offenbach gefahren. Bei der Ausfahrt des Zuges aus dem nördlichen Teil des Hauptbahnhofs Hanau habe ich immer eine drollige kleine Drehscheibe gesehen. Da der Hauptbahnhof in diesem Bereich deutlich umgebaut wurde und weil von der Drehscheibe gar nichts zu sehen ist, dachte ich sie sei ab- oder überbaut worden. Heute war die Gelegenheit, sich in das noch unbelaubte Dickicht zu schlagen.
Notwendig war die Drehscheibe für den Gleisanschluss der Heraeus Quarzschmelze. Die Gleise in die Quarzschmelze liegen zum Teil noch – zumindest teilweise - sind aber überasphaltiert oder wegen neuer Mauern abgetrennt.
Fazit: Es gibt diese 12 - 13 m große Drehscheibe noch, aber man erkennt sie aus größerer Entfernung kaum! Sie liegt quasi im Dornröschenschlaf - nur wachküssen wird sie wohl keiner mehr!

Hier sind ein paar Bilder von heute:

Dieses Gleis wurde wegen der neu gebauten Mauer abgetrennt.

Überteerte Gleise des ehemaligen Gleisanschlusses der Heraeus Quarzschmelze.

Heute ist die kleine Drehscheibe von dornigem Gestrüpp umrankt.



Ich hoffe, es gibt hier ein paar Leute, die "Eisenbahnarchäologie" und/oder Industriekultur interessant finden ...
Viele Grüße,
Thorsten