20 Pfg. kostete die Fahrt vom Plan bis zur Haltestelle "Anschützstraße" (wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht). Von dort ging es dann zu Fuß zum Freibad. An heißen Tagen war es dann eine Gewissensfrage, ob ich lieber die Strab benutzen oder ein Eis hierfür haben wollte. Manchmal zog ich das Eis vor und durfte dafür den langen Weg bis nach Lützel laufen. Mitte der 70er Jahre bekam ich dann die Möglichkeit, eine Reihe von Fotos und Dokumenten zu erhalten, u.a. auch ein paar Werkszeichnungen von Straßenbahn-Wagen. So reifte denn der Gedanke zu einer Veröffentlichung, was mir aber bis heute nicht gelang.
So habe ich mal gerade auf die Schnelle drei Fotos aus meiner kleinen Dia-Sammlung eingescannt.
Bild 1 zeigt eine damals typische Situation in der Löhrstraße. Im Hintergrund ein weiterer Wagen. Leider läßt sich auf dem Dia nicht eindeutig erkennen, ob es sich um einen Verstärkungswagen handelt, oder einen Wagen, der in Richtung Plan verkehrt. Wittges war ein ganz bekanntes Haus für Herrenbekleidung. Hier gab es eine Haltestelle und meistens kreuzten hier die Linien von/zum Hbf. Damals gab es noch zwei Kaffeemarken fast nebeneinander, Tschibo und Eduscho, die ja heute zu einem Konzern verschmolzen sind. Auch die "Kaufhalle" im Hintergrund hat die Zeiten nicht überlebt.
nun 2 für mich ganz besondere Bilder vom Schüllerplatz in Lützel.
Bild 2 zeigt den Schüllerplatz Anfang der 1960er Jahre aus nördlicher Richtung fotografiert, mit dem alten Kino "Uli" und dem daneben liegenden Gasthaus, die beide beim Neubau der Balduinbrücke und der Umgestaltung des Schüllerplatzes zum Opfer fielen. Links wartet die Linie 4 aus Neuendorf. Auf der Brücke vermutlich ein Wagen der Linie 5 nach Metternich. Das Foto entstand aus dem Dachgeschoss des Hauses "Mayener Str.1". Das Dach im Vordergrund gehört zum Gasthaus "Zum Mariechen" (gibt es vermutlich noch)
Bild 3 zeigt vermutlich in einer Vorkriegsaufnahme einen Wagen der Linie 5 nach Metternich in Höhe der Gaststätte "Jedem das Seine", die früher -vor allem an Sonntagen- von meinem Vater und Großvater gerne besucht wurde. Hier trafen wir - ich durfte da regelmäßig meine Limo schlürfen- eine Vielzahl von Eisenbahnern, die im Bf. oder Gbf Lützel beschäftigt waren. Thema war natürlich, wie konnte es auch anders sein, die Bundesbahn. Die Gebrüder Suderland hatte beide jede eine Kneipe. Karl in der Neuendorfer Straße und Köwes hier an der Ecke Mayener Str. / Am Güterbahnhof. Karl hat dann später diese Kneipe übernommen und noch bis mindestens Anfang der 80er Jahre unterhalten.
Ich hoffe, ich habe euch mit dem kleinen, sehr persönlichen Rückblick in die Vergangenheit nicht gelangweilt. Bei Gelegenheit werde ich noch das eine oder andere Straßenbahnbild mal aus der Versenkung holen.
Bis dahin herzliche Grüße
