Eine erste grobe Vermutung ohne Garantie für Richtigkeit:
Das belgische "Memor"-Zugbeeinflussungssystem mit den "Crocodile"-Kontakten, das nur eine Wachsamkeitsüberwachung bei Warnstellungen aufweist (allerdings keine daran angehängte Überwachung), jedoch keine Zwangsbremsungen bei Überfahren von Haltsignalen auslöst, dürfte hier einen signifikanten Anteil der Ursache haben. In Luxembourg wurde das System inzwischen ein wenig verbessert, kommt meines Wissens in Belgien auch inzwischen teilweise zur Anwendung. Hier nennt man es das "Memor II"-System. Hier darf die Geschwindigkeit nach 800 m nicht mehr als 60 km/h betragen, andernfalls wird eine Zwangsbremsung ausgelöst. Die Zwangsbremsung am Haltsignal wurde jedoch erst mit "Memor II+" erreicht, hier werden zwei "Crocodiles" kurz hintereinander ausgelegt, die bei positiver angelegter Spannung eine Zwangsbremsung auslösen. Das ist jedoch nur bei einer entsprechenden Fahrzeugausrüstung möglich, bei den alten Fahrzeugen war es mit Sicherheit nur die elektromagnetisch angesteuerte Hasler-Pfeife des alten Memor-, maximal Memor II-Standards, die "nur" zwei einfache Beeinflussungen hintereinander registriert....
Wie gesagt, ist erst mal nur so eine Vermutung, nur um der bevorstehenden Panikmache "Oje, was, wenn sowas bei uns passiert?" vorzubeugen. Gegen so geartete Unfälle (Haltsignal im Schneetreiben übersehen, wie es ja im Moment heißt) ist unser PZB-System erst mal gut abgesichert, manchmal sogar ZU gut...
Und daß man in Belgien jetzt, da ETCS in den Kinderschuhen steckt, nicht noch einmal viel Zeit und Geld sinnlos in neue Eigenentwicklungen investiert, kann man ja sicher auch verstehen.