Reaktivierung Langenlonsheim-Büchenbeuren-Flughafen Hahn

[Horst Heinrich]

In der Zeit vom 19.Oktober bis 6.November kann die Öffentlichkeit Einsicht in das Schallgutachten zum künftigen Bahnverkehr nehmen.
Nach Auskunft des Landesbetriebes Mobilität (LBM), der hierfür verantwortlich zeichnet, handelt es sich um ein "freiwilliges" Gutachten, das alle Streckenabschnitte umfaßt, in denen kein zweites Gleis vorgesehen ist.
Die Unterlagen werden in den o.g. zwei Wochen täglich in den Verbandsgemeindeverwaltungen Langenlonsheim, Stromberg, Rheinböllen, Simmern und Kirchberg öffentlich ausgelegt. Jeweils in der Zeit von 15 bis 17 Uhr stehen an allen Tagen Mitarbeiter des LBM persönlich für Erläuterungen zur Verfügung.
Soweit -kurz zusammengefaßt- eine aktuelle Veröffentlichung in der heutigen Ausgabe der regionalen Amtsblätter.
Wenn man einmal davon ausgeht, daß neben den täglichen 2 Stunden in den 5 Verwaltungen noch eine An- und Abreise einzurechnen ist von wenigstens einer Stunde und zumindest immer ein Mitarbeiter zur Verfügung steht, dann investiert die Landesregierung in einem derart frühen Planungsstadium gut und gerne
in 14 Tagen 150 Stunden Arbeitszeit von Landesbediensteten, nur für Erläuterung und Information. Und das alles -siehe oben- auf freiwilliger Basis.
Ich halte das ganze dennoch nicht für einen Schritt zu mehr Basisdemokratie -ich denke, das Land will gegenüber den Reaktivierungsgegnern, die ja bereits allerorten ihre Messer wetzen, die Flucht nach vorne antreten.
Wer Zeit hat, kann ja mal hingehen. In der Regel sind bei solchen Terminen immer auch noch ein paar zusätzliche Informationen "abzustauben".

[eta176]

Pressemeldung vom 12.11.2009 (Sperrfrist: 11.30 Uhr)
MINISTERIUM FÜR WIRTSCHAFT, VERKEHR, LANDWIRTSCHAFT UND WEINBAU

Hunsrückbahn

Hering: Weichen für die Hunsrückbahn gestellt

Die Bahn zum Hahn kann kommen. Mit diesem Fazit hat der rheinland-pfälzische Verkehrsminister Hendrik Hering
gemeinsam mit Klaus Müller, Leiter Regionalnetze der DB Netz AG, heute in Mainz die Ergebnisse der Entwurfs-
planung vorgestellt. Hering erläuterte auch das weitere Vorgehen für die Wiederinbetriebnahme der Hunsrückbahn.
Unser Ziel ist es, die Hunsrückbahn Ende 2014 in Betrieb zu nehmen.

http://www.mwvlw.rlp.de/internet/nav/1a ... 0000000042

[I-O Freak]

Hab es eben auch im Radio gehört.
Hoffentlich geht es jetzt vorran

[Horst Heinrich]

Zitat aus dem Pressetext:
"Der RegionalExpress wird stündlich in Kirchberg, Simmern, Rheinböllen, Stromberg und Langenlonsheim halten. Nur in den Tagesrandlagen werden einzelne Züge einige Halte auslassen. .Unabhängig von dem sehr optimistischen, man könnte auch sagen illusorischen Zeitplan, mit dem die beiden Planfeststellungsverfahren für die Neubauabschnitte bzw. Kunstbauwerke durch die Instanzen getrieben werden sollen, ist mit dieser Ankündigung die Katze aus dem Sack, was die Hunsrückbahn künftig sein wird: Eine Prestigebahn der Landesregierung und eine Privilegiertenbahn für die Kunden des Flughafens.
Die Hunsrücker und vor allem die Pendler jedoch bleiben außen vor, es sei denn sie bezahlen am Hahn die üblichen Parkgebühren für das Abstellen ihrer Autos und kämpfen an den anderen Haltestellen um die wenigen Parkplätze. Denn ob in Kirchberg, Rheinböllen, Stromberg oder Langenlonsheim: Die umliegenden Flächen sind überwiegend in privater Hand oder werden -siehe Bingerbrück- dann von Kommune oder DB gebührenpflichtig vermarktet.
Dann die Fahrtzeit: 90 Minuten (die Verzögerungen auf der vielbefahren Rheinstrecke nicht eingerechnet)! Schon jetzt fahren die Regio-Busse die Relation
Hahn-Mainz in 55-65 Minuten. Nach Fertigstellung der B 50 sind 50 Minuten ein erreichbares Ziel.Hin- und Rückfahrt: 16 Euro. Man sieht: Bei Fahrzeiten und Preis ist selbst der moderne Zug auf einer optimierten Strecke keine Konkurrenz für die
Omnibusse.
Fazit: Der Hunsrücker hat außer Nachteilen wieder mal so gut wie nichts von den hochfliegenden Vorhaben der Landesregierung, die bereit ist, im rot regierten Langenlonsheim den kommunalen Parteifreunden ein Alibitunnelchen für 8 Millionen zu finanzieren, nicht einmal aber einen Umsteigehalt in Büchenbeuren vorsieht, wo der zweite Abschnitt der Hunsrückbahn ankommt, der gerade mit viel Enthusiasmus von den (schwarz) regierten Kommunen erworben und von der Hochwaldbahn bzw. Eisenbahnfreunden bis 2011 durchgehend befahrbar gemacht wird.
Wen verwundert es da, daß gerade in den Orten wie Sohren, Büchenbeuren, aber auch Argenthal und Ellern, wo ja auch einige tausend Menschen an der Strecke leben (müssen) Ablehnung, die sich auch über den Rechtsweg einbringen wird, auf breiter Front erfahrbar wird.

[G aus W]

Hallo Freunde,

ist der Regionalexpreß denn das einzige, was da verkehren soll? Mich stört es nicht, wenn der RE nur an den wichtigen Halten hält, wie es seine Natur ist, wenn darüber hinaus eine RB verkehrt, die unterwegs überall hält und einen vernünftigen Umsteige-Anschluß an einer der größeren Stationen vorsieht.

Die Fahrzeiten sind akzeptabel - "für den Anfang" reicht das. Die Straßen-Fahrzeiten können wegen Stau in aller Regel ohnehin nicht eingehalten werden. Und ich persönlich fahre allemal lieber 90 Minuten Bahn (Entspannen, Lesen, ... Zeit nutzen) als 60 Minuten Auto, erst recht im Berufsverkehr (Streß, Ärger, ... Zeit verschwenden). Bus ist auf dieser Distanz für mich erst recht keine Alternative: "Beförderung Unterster Stufe" (oder wofür steht das Akronym BUS sonst wohl?) lasse ich mir in der Stadt mangels Alternativen gefallen, aber so lange halte ich das nicht aus. Da fahre ich zu Not lieber selbst.

Gruß Greg


... der sich RIESIG freut, daß die Bahn nun kommt.

[Horst Heinrich]

Hallo Freunde,

ist der Regionalexpreß denn das einzige, was da verkehren soll? Mich stört es nicht, wenn der RE nur an den wichtigen Halten hält, wie es seine Natur ist, wenn darüber hinaus eine RB verkehrt, die unterwegs überall hält und einen vernünftigen Umsteige-Anschluß an einer der größeren Stationen vorsieht.

Weitere Züge sind nicht geplant, schon gar keine weiteren Haltestellen,
die werden nämlich gar nicht erst gebaut und das, obwohl sie sich -wie z.B. in Niedersohren, Sohren, Unzenberg, Argenthal, Ellern, Schweppenhausen, Windesheim und Guldental dicht an oder mitten in der bewohnten Ortslage befänden.

Die Straßen-Fahrzeiten können wegen Stau in aller Regel ohnehin nicht eingehalten werden. .

In zwei Jahren bei 250 Fahrten drei Verspätungen zwischen drei und 10 Minuten!!!

Bus ist auf dieser Distanz für mich erst recht keine Alternative: "Beförderung Unterster Stufe" (oder wofür steht das Akronym BUS sonst wohl?) lasse ich mir in der Stadt mangels Alternativen gefallen, aber so lange halte ich das nicht aus. Da fahre ich zu Not lieber selbst..

Da kann ich nur sagen: Dazu gibt es nur noch eine Steigerung nach unten: Das sind die durchschnittzlichen Nahverkehrszüge der DB: Bekotzt, verdreckt, verstunken, Haarfett an den Scheiben, überquellende Mülleimer, viel zu viele Menschen viel zu dicht auf engstem Raum.
Wer jemals mit einem modernen Bohr-Bus vom Hahn nach Mainz gefahren ist, setzt sich freiwillig in keinen Nahverkehrstriebwagen mehr, wo sich schon derjenige deplaziert vorkommt, der bei 1,83 Meter Körpergröße mehr als 45 Kilo wiegt.
Und im Bus gibt es nicht noch wie im Zug pöbelnde, quakende, lautstark telefonierende oder I-pod-hörende Teenies neben alkoholisierten Gescheiterten als Reisebegleiter, sondern durchweg kultivierte Reisende, die schon allein der Fahrer durch seine Verbindlichkeit und seine Identifikation mit Fahrzeug und Unternehmen beeindruckt und die sich dementsprechend zu verhalten wissen.
Da hat die Bahn -zumal die Deutsche- aber tausendfach erheblichen Nachholbedarf.

[Markus Göttert]

und ich freue mich drauf, wenn es losgeht.

Ich FREUE mich auch drauf, wenn ich von Kirchberg nach Mainz fahren kann.

Und wenn die Züge erstmal fahren, ist der Weg zu MEHR nicht mehr weit.

So nah waren wir noch NIE an der Reaktivierung dran und das IST TOLL.



P.S.

[Horst Heinrich]

Und wenn die Züge erstmal fahren, ist der Weg zu MEHR nicht mehr weit.

Eine gewisse Hoffnung dahingehend habe ich ja auch.
Und wenn die Fahrgastzahlen vom Hahn ausbleiben, besinnt man sich vielleicht doch noch auf den zuverlässigen Pendler aus den übrigen Orten, der übrigens mit seiner am Ersten gekauften Monatskarte der Bahn das Geld für einen ganzen Monat im Voraus zur Verfügung stellt, auch wenn er am 2.Tag des Monates plötzlich erkrankt. Man sollte nämlich nicht vergessen, daß es die Zeitkarteninhaber sind, die den Nahverkehr finanzieren, dabei oft nicht mal einen Sitzplatz vorfinden und nicht die Tages- oder Länderticket-Schnäppchenjäger und erst recht nicht die Nutzer der Billigflieger, die sich dann zu fünft für 28 Euro in die Hunsrückbahn setzen, fünf Rollkoffer oder Rucksäcke eingeschlossen.
Es müssen dann aber auch die entsprechenden Initiativen für Haltestellen gestartet werden, z.B. auch aus den Orten heraus. Und da beobachte ich eher das Gegenteil, Beispiel Sohren: Hier wetzt man schon die Messer gegen das eiserne schadstoffemittierende und todbringende Schienenmonster im Wohngebiet. "Schienenbus ja, Regionalexpreß nein" - das habe ich mir erst am vergangenen Freitag bei der Sonderfahrt unisono anhören dürfen.

Ich würde mir mal so einen kleinen DB-Wusel wünschen, der den Fahrgästen all das in den Mund steckt, was ihnen in den Zügen herausgefallen ist.
Können wir denn sowas nicht mal bei monsanto in Auftrag geben?

[pz55]

Der Südwestrundfunk (SWR) hat folgenden Bericht auf seiner Internetseite.

http://www.swr.de/nachrichten/rp/-/id=1 ... index.html

Grüße Peter

[schimi]

und ich freue mich drauf, wenn es losgeht.
Ich FREUE mich auch drauf, wenn ich von Kirchberg nach Mainz fahren kann.
Und wenn die Züge erstmal fahren, ist der Weg zu MEHR nicht mehr weit.
So nah waren wir noch NIE an der Reaktivierung dran und das IST TOLL.


P.S.

Ich sehe das genauso. Und alle 10Km einen RE Halt finde ich auch O.K. Wenn das ganze gut läuft, wird auch irgenwann die RB dazu kommen.
Übrigens ist alles was jetzt kommt besser, als die derzeitige Situation. Ich freue mich schon darauf, mit dem Zug zur Arbeit zu fahren. Eine etwas längere Fahrzeit, als mit dem Auto, stört mich dabei nicht die Bohne. Die "mehr"-Zeit im Zug kann ich immer noch sinvoll nutzen und ist nicht verloren.

Bei 90 Minuten Fahrzeit von Hahn nach Mainz, ist der Zug auf jeden Fall eine gute Alternative im Berufsverkehr. Das klappt mit dem Auto auch nicht viel schneller in die Mainzer Innenstadt. Auf jeden Fall nicht in der Hauptverkehrszeit. Und die Nerven werden auch geschont.

"Beförderung Unterster Stufe" (oder wofür steht das Akronym BUS sonst wohl?)

Sehe ich genauso

[Rolf]

...Bei 90 Minuten Fahrzeit von Hahn nach Mainz, ist der Zug auf jeden Fall eine gute Alternative im Berufsverkehr. Das klappt mit dem Auto auch nicht viel schneller in die Mainzer Innenstadt. Auf jeden Fall nicht in der Hauptverkehrszeit. Und die Nerven werden auch geschont.

Ich finde es enttäuschend, dass die Bahn mit einem RE nicht deutlich schneller ist als der Bus (oder wenigstens gleich schnell). Bis auf die notorischen Bahnfreunde werden unter diesen Umständen nicht so viele Menschen auf die Bahn umsteigen, fürchte ich.

Mal zwei Fragen an die Experten:

Ist die Bahn mit 90 Min. bis Mainz schneller als in früheren Zeiten? Und, sind die 90 Min. das obere Ende der Fahnenstange oder könnte man mit Neigetechnik mehr rausholen (angeblich soll die Strecke ja auf den "neuesten Stand" gebracht werden).

[I-O Freak]

Müsste die ORN als DB-Tochter nicht ihren Busdienst Mainz - Hahn sogar einstellen?
Oder fällt das unter das gekippte Gesetz der schwarz-gelben Regierung?`Weiß nicht genau, welches das ist