Fortbestand des Gv im Lahntal?

Benutzeravatar
Klaus aus FG
Amtmann A11
Beiträge: 786
Registriert: Do 23. Mär 2006, 16:29

Re: Fortbestand des Gv im Lahntal?

Beitrag von Klaus aus FG »

schimi hat geschrieben:
MTU hat geschrieben:Hallo Dieselpower,
..sollte man sich vergegenwärtigen, dass die Eisenbahn als Verkehrsmittel der Neuzeit ganz einfach ausgedient hat. Zu unflexibel, zu aufwendig.
Grüße, Peter
Bei einer kurzfristigen Denkweise hast du vieleicht recht. Mit Nachhaltigkeit hat das aber nichts zu tun.
Satire ein: Mit Nachhaltigkeit hat das jede Menge zu tun. Denn womit beschäftigt man heute eine große Anzahl Menschen? Richtig: Mit dem Neubau von Straßen und dem Abbau von Eisenbahnstrecken. Und da sich die Menschheit leider immer weiter vermehrt denkt der vorausschauende Manager oder Politiker von heute schon daran, wie er die Massen nach dem Kollaps des Individualverkehrs beschäftigen kann. Genau: Mit dem Wiederaufbau der heute abgebauten Bahnstrecken.
Günther Moses
Betriebsassistent A5
Beiträge: 151
Registriert: Mi 27. Jul 2005, 09:22

Re: Fortbestand des Gv im Lahntal?

Beitrag von Günther Moses »

schimi hat geschrieben:
MTU hat geschrieben:Hallo Dieselpower,
..sollte man sich vergegenwärtigen, dass die Eisenbahn als Verkehrsmittel der Neuzeit ganz einfach ausgedient hat. Zu unflexibel, zu aufwendig.
Grüße, Peter
Bei einer kurzfristigen Denkweise hast du vieleicht recht. Mit Nachhaltigkeit hat das aber nichts zu tun. Ich glaube eher, das der Individual-Verkehr der heutigen Zeit bald ausgedient hat. Leider wird der Mensch das erst ändern, wenn der Klimawandel schon zu weit fortgeschritten ist. Dann wird nachher nur noch die Katastrophe verwaltet.
Wie flexibel muss der Güterverkehr denn sein?? Schlachtvieh durch halb Europa zum Schlachten, die Schweinehälften dann in die Schweiz um sie zu Schinken zu verarbeiten und dann in ein Logistikzentrum einer Lebensmittelkette in Deutschland, um sie dann wieder in Europa zu verteilen.
Das Problem ist einfach, das der Transport mit dem LKW zu billig ist, da viele Kosten der Allgemeinheit aufgelastet werden.

Die Eisenbahn ist momentan das einzige Verkehrsmittel, das nach meiner Meinung noch Zukunft hat, so lange nicht neues erfunden wird. Den Individualverkehr werden wir uns in der heutigen Art bald nicht mehr leisten können, schon alleine aus Umweltgesichtspunkten.
Hallo Leute,

die Diskussion entwickelt sich zwar etwas aus dem Fokus meiner eigentlichen Fragestellung, dennoch will auch ich meinen Senf hier noch mal hinzufügen:

Ich bin da absolut Schimi's Meinung!
Wenn schon Güter über längere Strecken von A nach B geschafft werden müssen (den Unsinn so mancher Transporte mal außer acht gelassen) dann gehört der Transport von größeren Gütern (bzw. Güter größerer Mengen) auf die Schiene!
Dies macht nicht nur aus rein ökonomischer Sicht sondern auch aus ökologischer Sicht vom Grundgedanken her einfach mehr Sinn. Arbeitsplätze ließen sich mühelos weg von der "Straße" auf die "Schiene" transfomieren - unabhängig davon, ob über Netz, Betrieb oder die Industrie gesprochen wird.

siehe auch
http://forum.rail-server.de/viewtopic.php?f=18&t=26597

Wenn da nicht der Einfluß (sowohl politisch wie auch wirtschaflich) und die Lobby pro Straße wäre ... :roll:
Dieselpower

Re: Fortbestand des Gv im Lahntal?

Beitrag von Dieselpower »

MTU hat geschrieben:Hallo Dieselpower,

... Um die ewigen Diskussionen vielleicht etwas erträglicher zu machen, sollte man sich vergegenwärtigen, dass die Eisenbahn als Verkehrsmittel der Neuzeit ganz einfach ausgedient hat. Zu unflexibel, zu aufwendig. Behalten wir sie besser in Erinnerung so, wie wir sie früher kannten. Der Markt sucht sich seine Möglichkeiten einer effizienten Beförderung seiner Güter. Alles andere wäre eine aufdiktierte Form seitens des Staats. Dies will doch heute niemand mehr wirklich, oder?

Grüße, Peter
Hallo Peter!
Warum denn nicht? Der liebe Vater Staat mengt sich inzwischen ja so häufig ungefragt in Dinge ein, die ihn überhaupt nichts angehen, oder die ein mündiger Bürger (gibt's die noch? :lol: ) selbst entscheiden können sollte. Warum also nicht auch eine staatliche Reglementierung der Transportketten unter Berücksichtigung von Ökologie und Volkswirtschaftlichen Gesichtspunkten. Womit wir wieder beim Thema wären, daß in der ehemaligen DDR weiß Gott nicht alles schlecht und falsch war....aber das würde jetzt noch weiter ab führen, nur als Kommentar zu deinem Beitrag!
Zumal zu Bundesbahnzeiten ein durchdachtes und effizientes Logistikgeschäft existierte, es gab neben dem deiner Meinung nach unflexiblen traditionellen Wagenladungsverkehr auch Stück- und Expreßgutsysteme, Posttransporte mit 200 km/h und oft auch Kundendienst "auf dem kleinen Dienstwege", von der kundennahen GA ganz zu schweigen. All dies wurde dem "modernen" System des Güterkraftverkehrs auf Kosten der Steuerzahler (Stichwort marode Straßen) geopfert....
Der ressourcenfressende Güterkraftverkehr wird sich selbst totlaufen, weil er so zunimmt, daß der Kollapps nur noch eine Frage der Zeit ist....
Benutzeravatar
Bad Camberger
Oberrat A14
Beiträge: 2288
Registriert: Mi 20. Sep 2006, 16:08

Re: Fortbestand des Gv im Lahntal?

Beitrag von Bad Camberger »

Leider geht es meinerseits etwas offtopic weiter. Ich bitte, ein Auge zuzusrücken. :wink:
Dieselpower hat geschrieben: Der ressourcenfressende Güterkraftverkehr wird sich selbst totlaufen, weil er so zunimmt, daß der Kollapps nur noch eine Frage der Zeit ist....
Und genau darauf warte ich ehrlich gesagt. Das nennt man Schadensfreude meinerseits. :oops:

Erst WENN in Deutschland etwas passiert, wachen die Politiker auf.

Auf DSO war letztens zu lesen, dass in Frankreich Milliarden von Euro in das Güterverkehrssystem "Schiene" gesteckt werden. Somit wird die Schiene gestärkt.
Es soll unter anderem ein Hochgeschwindigkeitsgüterverkehrsnetz entstehen (eine Art Cargo-TGV) der die Fracht von den Häfen mit Highspeed ins Inland transportiert. Und dieser Zug MUSS genutzt werden. Das ist staatlich so entschieden worden.

Hier der Link: http://www.wir-klimaretter.de/content/view/3837/70/

Hier das Zitat: "Der Plan sehe unter anderem den Bau von Strecken für Güter-TGVs bis in die großen Seehäfen vor. Containerschiffe sollen ihre Fracht dann per Anordnung nicht mehr auf Lkw sondern auf die schnellen Güterzüge verladen. "

Warum hinkt Deutschland immer hinterher?

WIR haben am Sonntag, den 27.09.09 die Chance, eine neue Regierung zu wählen!

Diese sollte jeder(auch wenn wir Eisenbahnfans einen verschwindend geringen Anteil stellen)
nutzen und versuchen SCHWARZ-GELB zu verhindern. Egal wie. Ansonsten sehe ich für die Zukunft im wahrsten Sinne des Wortes: SCHWARZ.

Meine Ansprache zum Freitag. :wink:

Bad Camberger
Dieselpower

Re: Fortbestand des Gv im Lahntal?

Beitrag von Dieselpower »

Bad Camberger hat geschrieben:Leider geht es meinerseits etwas offtopic weiter. Ich bitte, ein Auge zuzusrücken. :wink:

WIR haben am Sonntag, den 27.09.09 die Chance, eine neue Regierung zu wählen!

Diese sollte jeder(auch wenn wir Eisenbahnfans einen verschwindend geringen Anteil stellen)
nutzen und versuchen SCHWARZ-GELB zu verhindern. Egal wie. Ansonsten sehe ich für die Zukunft im wahrsten Sinne des Wortes: SCHWARZ.

Meine Ansprache zum Freitag. :wink:

Bad Camberger

Ach wenns nur das wäre....1998 hatte ich mir auch einen Aufschwung für die Schiene erhofft, und was war? 7 Jahre Rot-Grün, und ein Mehdorn, der lieber in Häfen in Afrika investiert, als die heimische Schiene....
Sind doch eh alle gleich - auf die eigene Tasche fixiert....
Benutzeravatar
Basaltlunkerschotter
Amtsrat A12
Beiträge: 1017
Registriert: Mo 30. Jul 2007, 15:08

Re: Fortbestand des Gv im Lahntal?

Beitrag von Basaltlunkerschotter »

Bahnminister hat geschrieben:Nein. 294 und 296 lassen sich nicht in DT fahren.

Es sei denn man fährt die erste Manuell und die 2. im Funk, was aber meines Wissens nicht erlaubt ist. Zudem würde man da auch nur max. 25 Km/h erreichen :lol:
Oder man lässt auf der 2. Maschine noch einen Tf quasi Nachschieben :lol:

Aber V90 DT ist sonst nicht möglich.

Auch wenn es zu der hier im Beitrag geführten grundsätzlichen Diskussion um den Fortbestand des Gv jetzt nicht so ganz passt, hole ich den Fred nochmal hoch. Mir sind beim stöbern zwei Aufnahmen einer V 90 Doppeltraktion in die Hände gefallen, die ich wegen der Eingangsdiskussion des Freds dann doch mal einstelle.
Bild
Leider gibt das Papierbild die Loknummern nicht so ganz präzise wieder, es könnte vorne die 292 026 sein und hinten die 29x 276. Beide ziehen im November 1996 einen Bauzug auf der KBS 620 bei Niederwalgern. Hierbei habe ich mir aber schon überlegt, das Bild in den speziellen V 90-Thread einzustellen. Nu isses hier.
ich wollt, es wäre Abend und die Preußen kämen
Dieselpower

Re: Fortbestand des Gv im Lahntal?

Beitrag von Dieselpower »

Dann muß ich leider noch mal die Terminologie zwecks Korrektur etwas hervorheben:
Bei einer Doppeltraktion handelt es sich um zwei Lokomotiven, die per Steuerkabel (In USA z.B. auch bei "Helpers" in Zugmitte "radio controlled", also per Funkfernsteuerung) von einem einzigen Führerstand aus bedient werden (also nur 1 Tf erforderlich), und das ist bei der V90 bis auf die genannten "Funkdoppelloks" von der Saar nicht der Fall.
Hierbei handelt es sich eindeutig um einen sogenannten "Vorspann", bei dem beide Führerstände besetzt und bedient sind. Oder aber um eine geschleppte Lok, was nicht unbedingt technisch bedingt sein muß, sondern in Ermangelung eines 2. Tf die zweite Lok als "Wagenlok" mitläuft, also ohne Traktion.
Den kleinen aber feinen Unterschied zwischen Doppeltraktion und Vorspann haben wir mehrere Jahre bei der HGK gespürt, als die DE 1002 der ersten Bauserie (heute DE 71-76 und 91-94) sukzessive remotorisiert und per Micas-Rechner Traktionsfähig gemacht wurden, während die 2. Serie (DE 81-86) der Baujahre 1993-94 bereits so abgeliefert wurden, allerdings noch mit MWM-Maschine. Es ware immer wieder ein Puzzlespiel, die Umläufe der Loks so zu basteln, daß wenn eine Doppeltraktion mittendrin im Umlauf gebraucht wurde, auch die entsprechende Lok ankam.
Benutzeravatar
bigboy4015
Amtsrat A12
Beiträge: 1317
Registriert: Mo 26. Jun 2006, 13:40
Kontaktdaten:

Re: Fortbestand des Gv im Lahntal?

Beitrag von bigboy4015 »

Dieselpower hat geschrieben:...die per Steuerkabel (In Amerika z.B. auch bei "Helpers" in Zugmitte "radio controlled", also per Funkfernsteuerung) von einem einzigen Führerstand aus bedient werden (also nur 1 Tf erforderlich)...
In den USA nennt man diese Loks, die im Zug und/oder am Ende laufen DPU´s
Distributed Power Units.

Kann man wortmäßig übersetzen mit "Verteilte Antriebs Einheiten" Im Detail ein Thema für einen ganzen Beitrag...

Die in den USA gängige DPU Steuerung ist die Locotrol von General Electric, wurde auch bei den fernsteuerbaren SBB Cargo Re6/6 und Re460 und bei den ÖBB 1144 (umgebaute 1044) verwendet.
Ulrich Wolf
Ansonsten sind die Diesel größer: Die im Westen der USA
Bild
Benutzeravatar
Bad Camberger
Oberrat A14
Beiträge: 2288
Registriert: Mi 20. Sep 2006, 16:08

Re: Fortbestand des Gv im Lahntal?

Beitrag von Bad Camberger »

Günther Moses hat geschrieben:
Nur mit dem feinen Unterschied, daß es diesmal ernst werden kann
Und das wird es. :|

Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2009 dürfen sich sechs von zwölf Limburger Kollegen einen neuen Arbeitsplatz suchen oder in einen anderen GB wie z.B. DB Regio Südwest wechseln.

Hierbei dreht es sich um Wegfall der Lahntal-Leistungen! Nicht nur um den Wegfall der 225er.
Also dürfte auch V90 Dotra kein Thema mehr sein.

Ob sich die Limburger Dienststelle mit 6 Leuten rentiert? :?:

Es ist es bald vorbei mit dem Bundesbahnpowerfeeling zwischen Wetzlar und Koblenz. :cry:


Bad Camberger

EDIT um 17:55Uhr: Achtung! Vom Wegfall der 294er im Tonverkehr im WW hab ich nichts gehört! Nicht das es da zu Missverständnissen kommt.
Zuletzt geändert von Bad Camberger am Mi 7. Okt 2009, 17:55, insgesamt 1-mal geändert.
Der Mogendorfer
Oberinspektor A10
Beiträge: 698
Registriert: Sa 22. Jul 2006, 02:30

Re: Fortbestand des Gv im Lahntal?

Beitrag von Der Mogendorfer »

:( Die lassen aber auch nichts anbrennen,was? Nur noch zwei Monate Zeit?.....
Jetzt rächen sich die ganzen Rheintouren.... :?

@MTU: Wenn sich unsere Politiker mal wirklich den Umweltschutz zur Brust nämen,offiziell ist der ja allen wichtig, dann...na?....Ist die Eisnebahn in meinen Augen sogar das Einzige Effiziente Transportmittel überhaupt. Wieviel LKW-Motoren müßten laufen um die komplette Ladung eines langen "Lahntalers" zu transportieren? Aus Perspektive des Umweltschutzes hat die Strasse da keine Chance wie ich finde. Das "Glück" des Individualverkehrs.......wen kümmert Umweltschutz? Sollen die Urenkel zusehen wie sich zurecht kommen. Güter auf die Schiene!Meine Meinung.

Besten Gruß!

Andreas
Es lebe die Nebenbahn!

Die von mir veröffentlichten Fotos sind mein Eigentum (Copyright). Unerlaubter Verbreitung wird juristisch nachgegangen.
eta176
Präsident der Deutschen Bundesbahn B11
Beiträge: 9480
Registriert: Do 21. Jun 2007, 19:52

Re: Fortbestand des Gv im Lahntal?

Beitrag von eta176 »

Wie stellt sich "DB Schenkrailcargonion" denn zukünftig die Versorgung von
Limburg vor? Bislang ist Limburg weit und breit der einzige Holzverladebahn-
hof (nächste WI Ost, Gießen), das Kühne&Nagel-Papierlager wird mit Nord-
oder Transwagon-Schiebewandwagen (tlw. in Ganzzuglänge) bedient. Die
Firma Obel versendet mit Schiebewandwagen Kalk bis in die Ukraine, Kessel-
wagen für Propan-Fischer, Schrott von Schuy, Altöl-Umladung von KaroAs.
Hab ich was vergessen??

Über die Main-Lahn-Bahn werden ausschließlich die Ton-Ganzzüge befördert,
soll sich das ändern oder ist man froh, endlich den "lästigen Güterverkehr" los
zu werden?!?
Dieselpower

Re: Fortbestand des Gv im Lahntal?

Beitrag von Dieselpower »

Soviel zu den vollmundig-markigen Worten von den Schenkion-Cargogistics-Heinis bei dieser albernen, offenbar völlig verpufften IHK-Veranstaltung. :roll:
Gesperrt