Am heißesten Tag des Jahres hatte ich durch einen befreundeten Ultraleichtflieger-Piloten die Gelegenheit, mir die Strecke Morbach - Hermeskeil mal aus der Luft anzuschauen. "Google Earth Live" sozusagen. Natürlich sind auch ein paar Bilder entstanden, hier eine kleine Auswahl:
Erstmal das Fluggerät: Sieht zwar aus wie ein "richtiges" Flugzeug, ist aber dank moderner, leicher Materialien noch der Flugzeugkategorie Ultraleicht (UL) zugehörig.
Die D-Mufh des Aero-Club Idar-Oberstein hat zum Fotografieren folgende Vorteile:
1. Sie ist ein Hochdecker, d. H. die Tragflächen sind oberhalb der Kabine, dass bedeutet eine gute Sicht nach unten. (Im Gegensatz zum Tiefdecker, wo die Sicht nach unten durch Tragflächen unter der Kabine beeinträchtigt wird)
2. Man kann die Türen aushängen. Nichts für Menschen mit Höhenangst, aber wer sich traut, wird mit fantastischen Blicken in die Landschaft belohnt. Man fühlt sich fast, als würde man auf einer Wolke sitzen...
Und dann ging´s los: Morbach mit Bahnhof
(Für alle, die sich vor Ort nicht auskennen, sind die interessanten Punkte rot bzw. gelb markiert. Die 4 Punkte zu einem Kreuz vervollständigt zeigen jeweils, um was es geht)
und das größte westdeutsche Steinbogenviadukt bei Hoxel (40m), selbst aus dieser Entfernung noch zu sehen. Besser zu erkennen ist natürlich der Steinbruch schräg über dem Viadukt. Links davon der Ort Hoxel.
Nochmal als Nahaufnahme:
Kurz dannach folgt das Deuselbacher Viadukt (37 m, gelb). Rot Markiert ist das westliche Tunnelportal des 240m langen "Hoxeler Tunnels" (auf dem Bild nicht zu sehen). Gut zu erkennen auch, wie sich der weitere Verlauf der Strecke an den Höhenlinien orientiert. Wenn man die Strecke mal aus dieser Perspektive gesehen hat, kann man die Linienführung auf jeden Fall wesebtlich besser nachvollziehen.
Als nächstes Tahlfang mit Bahnhof (rot). Rechts unten das Gewerbegebiet, direkt an der Bahntrasse. Und Bauplätze gibt es auch noch. Ein möglicher Gleisanschluss kann doch für Neuansiedlung von Unternehmen eine interessante Option sein...
Der weitere Verlauf der Strecke Richtung Drohnecken:
Und Hier Drohnecken mit Wasserturm (links), Bahnhof (mitte) und Burg (rechts oben).
Es folgt der Haltepunkt Geisfeld (gelb) und das Geisfelder Viadukt (rot). Im Hintergrund ist unter der oberen roten Markirerung schon Hermeskeil zu sehen.
und nur das Viadukt (38m):
Bahnstrecke kontra Autobahn: Was fügt sich harmonischer in die Landschaft ein? (Übrigens ist die Strecke im hier zu sehenden Abschnitt ursprünglich 2-gleisig gewesen. Bis kurz vor Pölert liefen Ruwertahlbahn und Hunsrückbahn parallel, heute verläuft der Ruwer-Hochwald-Radweg parallel zur Strecke .
Auf Arbeitseinsätzen müssen immer wieder Ehrenamtliche davon abgehalten werden, diesen Abschnitt mit zur Seite ausgestrecktem Klv-Kranarm zu befahren
Und schließlich Hermeskeil mit Dampflokmuseum und "Homebase" der Hochwaldbahn:
Rechts unten übrigens auch wieder der Ruwer-Hochwald-Radweg, der mittlerweile direkt am Bahnhof endet. Und so weh es dem Eisenbahnerherz auch tut, dass das Ruwerthal mittlerweile ohne Gleise ist, hoffen wir als Touristikbahn natürlich auf die Synergieeffekte, die sich zwischen Radweg und Touristikbahn ergeben können.
Als Zugabe noch der Blick von Hermeskeil zurück Richtung Morbach. Gut zu erkennen der Steinbruch über dem Hoxeler Viadukt. Weniger gut zu erkennen die großen Hallen von "Papier-Mettler" im Gewerbegebiet "HuMos" Morbach (der kleine weiße rot markierte Fleck)
Wir hoffen, dass wir diese einmalige Strecke in ein bis zwei Jahren soweit wiederhergestellt haben, dass einer Ausweitung des Touristikverkehrs bzw. der Lückenschuß zwischen Morbach und Hermeskeil möglich ist. Eine bis jetzt sehr erfolgreiche erste Saison Morbach - Büchenbeuren zeigt, welches Potential hier vorhanden ist.
Allerdings warten wir derzeit immer noch auf einen unterschriebenen Kaufvertrag der Anliegergemeinden. Es scheint nur noch eine Frage der Zeit zu sein, aber je länger es dauert, desto schwerer wird es für uns, in die Planungen für die nächste Saison zu gehen...
Hunsrückbahn Morbach - Hermeskeil aus der Vogelperspektive
Re: Hunsrückbahn Morbach - Hermeskeil aus der Vogelperspektive
Hallo,
finde ich sehr interessant die Strecke mal aus dieser Perspektive zu betrachten.
Olli
finde ich sehr interessant die Strecke mal aus dieser Perspektive zu betrachten.
Olli
Suche alles von der Strecke Trier- Hermeskeil
Hauptsächlich aus den 60ern
Hauptsächlich aus den 60ern
Re: Hunsrückbahn Morbach - Hermeskeil aus der Vogelperspektive
Ganz große Klasse, auch mit den sparsam gesetzten
Orientierungspunkten am Rand!!
Vielen Dank für diesen Rundflug über den Hunsrück
Beste Grüße
Hans-Peter
Orientierungspunkten am Rand!!
Vielen Dank für diesen Rundflug über den Hunsrück
Beste Grüße
Hans-Peter
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- Oberrat A14
- Beiträge: 2194
- Registriert: Sa 18. Okt 2008, 23:07
Re: Hunsrückbahn Morbach - Hermeskeil aus der Vogelperspektive
So sieht man den HRB-Tummelplatz nur selten, man entdeckt immer wieder neue Details. Und euch beiden noch einmal ein dickes Kompliment für diesen todesverachtenden Flug auf Augenhöhe mit den vierstrahligen russischen Frachtmaschinen. Ihr wißt ja hoffentlich, daß die Antonov- und Iljuschin-Piloten auf dem Weg vom Hahn nach Irkutsk bereits kurz vor Hinzerath den Autopiloten einschalten und dann mit versammelter Mannschaft für 10 Stunden zum Wodkatrinken und Kartenspielen im Frachtraum verschwinden... Also wenn ihr dann mal so eine mega-Flugzeugnase auf euch zukommen seht, nicht erst freundlich winken... Sturzflug.......................
SOLANGE NICHT DIE KULTUSMINISTERKONFERENZ EINE EINSTWEILIGE VERFÜGUNG ERWIRKT UND SIE MIR PERSÖNLICH AN DER HAUSTÜR ÜBERREICHT,BLEIBE ICH BEI DER ALTEN RECHTSCHREIBUNG.
Re: Hunsrückbahn Morbach - Hermeskeil aus der Vogelperspektive
Vielen Dank für den tollen Fotobericht!
Darauf darf man in der Tat hoffen! Der Ruwertalweg, den wir am Samstag mit den Skates "getestet" haben, ist ein hervorragend gemachter Radweg, der stark frequentiert wird. Ich sehe es natürlich auch immer mit einem weinenden Auge, dass die Gleise weg sind, andererseits muss man aber auch zugeben, dass der Weg Scharen von Radfahrern (und weniger Skater) anlockt. Ich habe mich mit Hoteliers und Gastronomen unterhalten. Die waren alle voll des Lobes ("gut angelegte 11 Mio."). Als ich unseren Hotelier fragte, ob der vorausgegangene Sonderverkehr mit Touristikbahnen denn nicht auch belebend fürs Geschäft gewirkt habe, winkte dieser ab. Im Vergleich zu den heutigen Nutzerzahlen und Effekten sein das "Nichts" gewesen. Meinen Einwand, dass es heute vielleicht anders wäre und Toristikverkehr zunehmend beliebter würde, ließ er nicht gelten. Fazit: Mit der Fahrradfahrerlobby muss man rechnen. Man muss sie unbedingt mit ins Boot holen und den beiderseitigen Nutzen voneinander herausstreichen (die These vertrete ich ja schon lange). Als Zubringer ist die Bahn teilweise besser geeignet als der Radelbus (der bei mittlerer Nutzung gleich eine halbe Std. Verspätung sammelt bis Hermeskeil). Der Besuch im Hunsrück war für mich eine Bestätigung, dass Bahn und Radler (Skater) unbedingt kooperieren sollten (was ja vielfach schon der Fall ist).Nils hat geschrieben:...Rechts unten übrigens auch wieder der Ruwer-Hochwald-Radweg, der mittlerweile direkt am Bahnhof endet. Und so weh es dem Eisenbahnerherz auch tut, dass das Ruwerthal mittlerweile ohne Gleise ist, hoffen wir als Touristikbahn natürlich auf die Synergieeffekte, die sich zwischen Radweg und Touristikbahn ergeben können. ...
Re: Hunsrückbahn Morbach - Hermeskeil aus der Vogelperspektive
Bei der Antonov An-225 iss nix mit im Frachtraum verschwinden. Der Frachtraum ist nicht als Druckkabine ausgeführt und kann deswegen während des Fluges nicht betreten werden. Bei der An-124 ist es meines Wissens auch nicht anders.Horst Heinrich hat geschrieben:So sieht man den HRB-Tummelplatz nur selten, man entdeckt immer wieder neue Details. Und euch beiden noch einmal ein dickes Kompliment für diesen todesverachtenden Flug auf Augenhöhe mit den vierstrahligen russischen Frachtmaschinen. Ihr wißt ja hoffentlich, daß die Antonov- und Iljuschin-Piloten auf dem Weg vom Hahn nach Irkutsk bereits kurz vor Hinzerath den Autopiloten einschalten und dann mit versammelter Mannschaft für 10 Stunden zum Wodkatrinken und Kartenspielen im Frachtraum verschwinden... Also wenn ihr dann mal so eine mega-Flugzeugnase auf euch zukommen seht, nicht erst freundlich winken... Sturzflug.......................
Bei der An-225 gibt es aber hinter der Pilotenkanzel einen großer Schlaf- und Aufenthaltsbereich.
Zuletzt geändert von schimi am Di 25. Aug 2009, 10:45, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß: Schimi