Frankreichs Osten: Teil 1 - Jura und Alpen (6 Bilder)
Verfasst: Mo 28. Aug 2006, 16:30
Hallo in die Runde,
wo schon der Knipser (und auch der Chef) einige Eindr?cke ihrer Frankreichfahrten zum Besten gegeben haben, will ich dem nicht nachstehen und euch nun etwas von unserer diesj?hrigen "Tour de France" aus dem Juli zeigen. Vorne weg sei gesagt: Dieser Urlaub stand nicht ausschlie?lich Zeichen des Spurkranz - daf?r bietet Frankreich zu viel mehr! - und so fehlen wahre Glanzlichter bei den Motiven: das lange Suchen (und manchmal noch ebenso langes Warten) wollte ich meiner Begleitung dann nicht zumuten...
Damit das Ganze nicht zur reinen Bilderschau wird, erg?nzen die Fotos ein paar Informationen, die ?ber die Aufnahme an sich hinausgehen und von denen ihr bei k?nftigen Reisen profitieren sollt.
Nun aber: au d?part!
1. Jura
Erstes Ziel unserer Reise war der franz?sische Jura. W?hrend der Stadtbesichtung von Besan?on ergab sich hier die erste Gelegenheit zu einem Bahnfoto.
Besan?on ist Ausgangspunkt der nicht elektrifizierten Strecke quer durch das Jura nach Le Locle in der Schweiz. Eile ist geboten, wenn man hier noch die Klassiker X2800 erleben will: Das Gros Verkehrsleistungen wird inzwischen von den modernen X73500 (vgl. DB 641) erbracht. Und so war es auch nur ein Blauwal, der beim Blick von der Festung Besan?on fotografiert werden konnte.
Auf der Fahrt gen Le Valdahon (etwa halber Weg nach Le Locle) hat Zug 95217 gerade den Fluss Doubs ?berquert. (18.07.06)
Ohne Zweifel die sch?nste und spektakul?rste Bahnlinie im Jura ist die (ebenfalls nicht elektrifizierte) Verbindung Andelot - Morez - St-Claude - Bourg-en-Bresse. Aufgrund ihrer sich durch die Berge windenden Trassenf?hrung wird diese Strecke auch "ligne des hirondelles" - Linie der Schwalben - genannt. Mit dieser Bezeichnung wirbt die SNCF f?r die touristische Nutzung der Bahn, siehe www.trainstouristiques-ter.com.
Urspr?nglich hatte ich die Hoffnung, nun wenigstens hier ganz klassisch einen X2800 abzulichten. Doch diese verpuffte, als Zug 95555 aus D?le mit X73612 an der Spitze im Bahnhof von St-Claude eintraf:
Bf. St-Claude, 19.07.06
Vielleicht h?tte man sich vor der Fahrt etwas besser informieren sollen: Inzwischen wei? ich, dass die X2800 nur noch am Wochenende nach St-Claude kommen. Trotz der fahrzeugm??igen Ern?chterung bin ich am Nachmittag nochmals zum Bahnhof, um der Bereitstellung der R?ckfahrt beizuwohnen. In der Zwischenzeit hatten wir uns den netten Stadtkern des Jura?rtchens St-Claude angeschaut und lecker zu Mittag gegessen. Wie sch?n, dass man die langen Zugpausen auf Frankreichs Nebenbahnen so angenehm ?berbr?cken kann! Hier in der H?he des Juras lie?en sich auch die Temperaturen gut aushalten.
Offensichtlich hatten die Bef?rderungsf?lle erwartet, Zug 95524 nach Dijon w?rde an Gleis 2 bereit gestellt werden... (Bf. St-Claude, 19.07.06)
2. Alpen
Unser n?chstes Ziel waren an den folgenden zwei Tagen dann die Alpen. F?r Radsport-Freundin Laura sollte es jetzt endlich zu einem ersten Highlight kommen: Einmal die Pedalritter der Tour de France vom Streckenrand anfeuern! Doch bevor es am 20. Juli in Cluses soweit war, konnte ich sie noch zu einem Abstecher zum Fu?e von Europas h?chstem Berg ?berreden.
Unterhalb des 4804m hohen Mont Blanc liegt Chamonix, das seinen Bahnanschluss der sogenannten "Alpenmetro" verdankt. Diese internationale Schmalspurbahn f?hrt von Martigny (CH) ?ber Vallorcine und Chamonix nach St-Gervais in Savoien (F). Ihr Spitzname gr?ndet auf der Tatsache, dass auf dem franz?sischen Abschnitt die Antriebsenergie wie bei der Pariser U-Bahn mittels Stromschiene zugef?hrt wird. Hier gibt es eine ?bersichtskarte sowie ein paar Eindr?cke von der eindrucksvollen Streckenf?hrung.
Zug 18918 f?hrt in den Bahnhof von Chamonix ein. (20.07.06)
Gut, dass wir uns hier auf Meterspur fortbewegen und uns somit kein weitererer Blauwal begegnen kann. Ich verspreche schon mal, dass es im weiteren Verlauf auch keinen X73500 mehr zu sehen geben wird. Fahrzeugm??ig viel spannender finde ich den Z800-Triebwagen allerdings trotzdem nicht... Altbaufahrzeuge aus den 50er Jahren (Z600, siehe hier) waren an dem Tag leider nicht im Einsatz. Links der Gleise erkennt man die interessante Stromschienenkonstruktion.
Nach dem Besuch an der Tour - f?r mich ist das nur Ersatzdroge in der fu?balllosen schrecklichen Zeit - war wieder etwas Luft f?r ein Bahnbildchen. Standpunkt: der kleine Bahnhof von Marignier, wo ein aus St-Gervais (Anschluss an die Alpenmetro) kommender Regionalexpress TER nach Lyon-Perrache empfangen wurde.
Eigentlich sollte vor diesem Zug die Museumslok BB 25236 vom D?p?t Chamb?ry h?ngen. Jedenfalls hatte ich sie am Vorabend und beim Fr?hst?ck je bei der Vorbeifahrt an unserem Campingplatz gesehen und ausgerechnet, dass sie wieder an dem Zug sein k?nnte. Doch der Umlauf sah offensichtlich anders aus, und so musste ich mit der 22404 Vorlieb nehmen und ihr Euch mit diesem verlinkten, nicht sonderlich tollen Foto der ansonsten herrlichen Altgr?nen begegn?gen.
Die Normalspurstrecke Aix-les-Bains - / Genfer See - Annemasse - St-Gervais weist zwar einen vergleichsweise dichten Pv auf. Der G?tertransport hingegen scheint sp?rlich. Auf der benachbarten Autobahn qu?len sich daf?r die LKWs Richtung Mont-Blanc-Tunnel...
Der spurgebundene G?terverkehr Frankreich <=> Italien wird etwas weiter s?dlich ?ber die "Ligne de Maurienne" nach Modane und durch den Mont-Cenis-Tunnel ins Pizzaland gef?hrt. F?r einen Besuch an dieser Gv-Magistrale hat es diesmal leider (noch) nicht gereicht...
Daf?r lie? sich am Folgetag die Reiseroute so legen, dass irgendwo an der Bahnstrecke Amb?rieu - Culoz das Mittagessen stattfinden sollte. Diese Linie ist eine wichtige Zulaufstrecke f?r den Alpentransit und kann dementsprechend mit einer hohen Zugfrequenz aufwarten. W?hrend in einer halben Stunde baguette mit p?t? de campagne verspeist wurde, passierten unseren (zum Gl?ck schattigen) Pique-Nique-Platz am ehemaligen Bahnhof Rossillon nicht weniger als drei Fret (G?terz?ge) und ein TER (Regionalzug).
Diese sch?n gemischte Fuhre mit 7217 an der Spitze war nur einer davon. (Rossillon, 21.07.06)
Links und rechts l?sst sich etwas von den imposanten Kalksteinfelsen erkennen, die die Fahrt zwischen Amb?rieu und Culoz zu einem echten Erlebnis machen. Mit etwas Suchen lassen sich hier bestimmt noch weitaus bessere Standpunkte als der gezeigte finden. Eine tolle Landschaft und eine hohe Verkehrsdichte laden gerade dazu ein, hierhin einmal eine richtige Fuzzytour zu machen.
...und das war's auch schon f?r's Erste. Vielleicht hat der ein oder andere ja etwas Appetit auf Frankreich und seine Bahnen bekommen. Wenn gew?nscht, gibt es in ein paar Tagen dann die Fortsetzung aus dem Burgund und von der Dieselmagistrale Paris - Basel.
Gr??e,
Julian
wo schon der Knipser (und auch der Chef) einige Eindr?cke ihrer Frankreichfahrten zum Besten gegeben haben, will ich dem nicht nachstehen und euch nun etwas von unserer diesj?hrigen "Tour de France" aus dem Juli zeigen. Vorne weg sei gesagt: Dieser Urlaub stand nicht ausschlie?lich Zeichen des Spurkranz - daf?r bietet Frankreich zu viel mehr! - und so fehlen wahre Glanzlichter bei den Motiven: das lange Suchen (und manchmal noch ebenso langes Warten) wollte ich meiner Begleitung dann nicht zumuten...
Damit das Ganze nicht zur reinen Bilderschau wird, erg?nzen die Fotos ein paar Informationen, die ?ber die Aufnahme an sich hinausgehen und von denen ihr bei k?nftigen Reisen profitieren sollt.
Nun aber: au d?part!
1. Jura
Erstes Ziel unserer Reise war der franz?sische Jura. W?hrend der Stadtbesichtung von Besan?on ergab sich hier die erste Gelegenheit zu einem Bahnfoto.
Besan?on ist Ausgangspunkt der nicht elektrifizierten Strecke quer durch das Jura nach Le Locle in der Schweiz. Eile ist geboten, wenn man hier noch die Klassiker X2800 erleben will: Das Gros Verkehrsleistungen wird inzwischen von den modernen X73500 (vgl. DB 641) erbracht. Und so war es auch nur ein Blauwal, der beim Blick von der Festung Besan?on fotografiert werden konnte.
Auf der Fahrt gen Le Valdahon (etwa halber Weg nach Le Locle) hat Zug 95217 gerade den Fluss Doubs ?berquert. (18.07.06)
Ohne Zweifel die sch?nste und spektakul?rste Bahnlinie im Jura ist die (ebenfalls nicht elektrifizierte) Verbindung Andelot - Morez - St-Claude - Bourg-en-Bresse. Aufgrund ihrer sich durch die Berge windenden Trassenf?hrung wird diese Strecke auch "ligne des hirondelles" - Linie der Schwalben - genannt. Mit dieser Bezeichnung wirbt die SNCF f?r die touristische Nutzung der Bahn, siehe www.trainstouristiques-ter.com.
Urspr?nglich hatte ich die Hoffnung, nun wenigstens hier ganz klassisch einen X2800 abzulichten. Doch diese verpuffte, als Zug 95555 aus D?le mit X73612 an der Spitze im Bahnhof von St-Claude eintraf:
Bf. St-Claude, 19.07.06
Vielleicht h?tte man sich vor der Fahrt etwas besser informieren sollen: Inzwischen wei? ich, dass die X2800 nur noch am Wochenende nach St-Claude kommen. Trotz der fahrzeugm??igen Ern?chterung bin ich am Nachmittag nochmals zum Bahnhof, um der Bereitstellung der R?ckfahrt beizuwohnen. In der Zwischenzeit hatten wir uns den netten Stadtkern des Jura?rtchens St-Claude angeschaut und lecker zu Mittag gegessen. Wie sch?n, dass man die langen Zugpausen auf Frankreichs Nebenbahnen so angenehm ?berbr?cken kann! Hier in der H?he des Juras lie?en sich auch die Temperaturen gut aushalten.
Offensichtlich hatten die Bef?rderungsf?lle erwartet, Zug 95524 nach Dijon w?rde an Gleis 2 bereit gestellt werden... (Bf. St-Claude, 19.07.06)
2. Alpen
Unser n?chstes Ziel waren an den folgenden zwei Tagen dann die Alpen. F?r Radsport-Freundin Laura sollte es jetzt endlich zu einem ersten Highlight kommen: Einmal die Pedalritter der Tour de France vom Streckenrand anfeuern! Doch bevor es am 20. Juli in Cluses soweit war, konnte ich sie noch zu einem Abstecher zum Fu?e von Europas h?chstem Berg ?berreden.
Unterhalb des 4804m hohen Mont Blanc liegt Chamonix, das seinen Bahnanschluss der sogenannten "Alpenmetro" verdankt. Diese internationale Schmalspurbahn f?hrt von Martigny (CH) ?ber Vallorcine und Chamonix nach St-Gervais in Savoien (F). Ihr Spitzname gr?ndet auf der Tatsache, dass auf dem franz?sischen Abschnitt die Antriebsenergie wie bei der Pariser U-Bahn mittels Stromschiene zugef?hrt wird. Hier gibt es eine ?bersichtskarte sowie ein paar Eindr?cke von der eindrucksvollen Streckenf?hrung.
Zug 18918 f?hrt in den Bahnhof von Chamonix ein. (20.07.06)
Gut, dass wir uns hier auf Meterspur fortbewegen und uns somit kein weitererer Blauwal begegnen kann. Ich verspreche schon mal, dass es im weiteren Verlauf auch keinen X73500 mehr zu sehen geben wird. Fahrzeugm??ig viel spannender finde ich den Z800-Triebwagen allerdings trotzdem nicht... Altbaufahrzeuge aus den 50er Jahren (Z600, siehe hier) waren an dem Tag leider nicht im Einsatz. Links der Gleise erkennt man die interessante Stromschienenkonstruktion.
Nach dem Besuch an der Tour - f?r mich ist das nur Ersatzdroge in der fu?balllosen schrecklichen Zeit - war wieder etwas Luft f?r ein Bahnbildchen. Standpunkt: der kleine Bahnhof von Marignier, wo ein aus St-Gervais (Anschluss an die Alpenmetro) kommender Regionalexpress TER nach Lyon-Perrache empfangen wurde.
Eigentlich sollte vor diesem Zug die Museumslok BB 25236 vom D?p?t Chamb?ry h?ngen. Jedenfalls hatte ich sie am Vorabend und beim Fr?hst?ck je bei der Vorbeifahrt an unserem Campingplatz gesehen und ausgerechnet, dass sie wieder an dem Zug sein k?nnte. Doch der Umlauf sah offensichtlich anders aus, und so musste ich mit der 22404 Vorlieb nehmen und ihr Euch mit diesem verlinkten, nicht sonderlich tollen Foto der ansonsten herrlichen Altgr?nen begegn?gen.
Die Normalspurstrecke Aix-les-Bains - / Genfer See - Annemasse - St-Gervais weist zwar einen vergleichsweise dichten Pv auf. Der G?tertransport hingegen scheint sp?rlich. Auf der benachbarten Autobahn qu?len sich daf?r die LKWs Richtung Mont-Blanc-Tunnel...
Der spurgebundene G?terverkehr Frankreich <=> Italien wird etwas weiter s?dlich ?ber die "Ligne de Maurienne" nach Modane und durch den Mont-Cenis-Tunnel ins Pizzaland gef?hrt. F?r einen Besuch an dieser Gv-Magistrale hat es diesmal leider (noch) nicht gereicht...
Daf?r lie? sich am Folgetag die Reiseroute so legen, dass irgendwo an der Bahnstrecke Amb?rieu - Culoz das Mittagessen stattfinden sollte. Diese Linie ist eine wichtige Zulaufstrecke f?r den Alpentransit und kann dementsprechend mit einer hohen Zugfrequenz aufwarten. W?hrend in einer halben Stunde baguette mit p?t? de campagne verspeist wurde, passierten unseren (zum Gl?ck schattigen) Pique-Nique-Platz am ehemaligen Bahnhof Rossillon nicht weniger als drei Fret (G?terz?ge) und ein TER (Regionalzug).
Diese sch?n gemischte Fuhre mit 7217 an der Spitze war nur einer davon. (Rossillon, 21.07.06)
Links und rechts l?sst sich etwas von den imposanten Kalksteinfelsen erkennen, die die Fahrt zwischen Amb?rieu und Culoz zu einem echten Erlebnis machen. Mit etwas Suchen lassen sich hier bestimmt noch weitaus bessere Standpunkte als der gezeigte finden. Eine tolle Landschaft und eine hohe Verkehrsdichte laden gerade dazu ein, hierhin einmal eine richtige Fuzzytour zu machen.
...und das war's auch schon f?r's Erste. Vielleicht hat der ein oder andere ja etwas Appetit auf Frankreich und seine Bahnen bekommen. Wenn gew?nscht, gibt es in ein paar Tagen dann die Fortsetzung aus dem Burgund und von der Dieselmagistrale Paris - Basel.
Gr??e,
Julian