Eisenbahnforum der Region Mittelrhein

Während DB Regio (Lahn-Eifel-Bahn) für den "tollen Einsatz" zum Rheinland-Pfalz-Tag in Bad Ems
bei der letzten Zweckverbandsversammlung des SPNV-Nord noch kräftig gelobt wurde, lässt der
SPNV auf der Lahntalbahn derzeit deutlich zu wünschen übrig.
Vor allem ist der Einsatz eines Solo-VT-640 (Lint27 = "Fahrende Behinderten-Toilette") als RE25
zwischen Gießen und Koblenz Hbf an den Wochenenden - und grundsätzlich - eine absolute
und nicht hinnehmbare Zumutung für Reisende und das Personal gleichermaßen.

Bereits am Samstag und in den Tagen zuvor gab es einzelne Umläufe beim RE25, die mit einem
Solo-640 durchgängig zwischen Gießen und Koblenz Hbf pendelten und dabei mehrfach bis an den
Rand der Möglichkeiten besetzt waren.
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Am Sonntag, 30.07.23 kam RE 4291 pünktlich auf die Minute aus Koblenz um 17:50 Uhr in Limburg
an und bestand aus zwei 640-Triebwagen. Während die "wunderbaren neuen ZZA und die Blechelse"
keinerlei Infos auf Veränderungen gaben, informierte der ablösende Tf schon vor dem Halt die am
Bahnsteig wartenden Reisenden, dass der hintere Triebwagen in Limburg abgekuppelt wird und es
nur Solo nach Gießen weitergeht. Den Radlern empfahl er, vor dem Einstieg die Seitentaschen ab-
zunehmen, da es sehr wahrscheinlich eng werden würde. Außer den zahlreich am Bahnsteig warten-
den Fahrgästen mussten auch die im hinteren VT mitfahrenden Reisenden in den verbleibenden VT
umsteigen. Weniger kulant zeigte sich der KiN, der Radler zum Aussteigen aufforderte. Doch diese
weigerten sich (bis auf eine ältere Dame), da sie ja nicht Ursache des Platzmangels waren, der ja
erst in Limburg - mit dem abkuppeln des zweiten VT durch DB Regio - herbeigeführt wurde.
Nach intensiv geführten Diskussionen fuhr der Zug mit 11 Minuten Verspätung dann in Richtung
Gießen ab. Auch in Weilburg verlief es - erwartungsgemäß - nicht besser, denn dort ging es statt
18:16 Uhr erst um 18:34 Uhr weiter. Die Ankunft in Gießen erfolgte statt 18:42 Uhr schließlich
um 19:01 Uhr.
.

Mit einem Solo-640 ist dies echt unzumutbar.
Frage ist, was hat die SPNV-Nord bzw. der RMV hier für einen Fahrzeug-Einsatz bestellt, evt. ist der Solo-640 ja das, was der Auftraggeber für den RE 25 standardmäßig vorgesehen hat?

Die SPNV-Nord hat in Zeiten des Deutschland-Tickets zumindest Flexibilität in beide Seiten gezeigt: Der RE 17 zw. Koblenz und Kaiserslautern ist an den Wochenenden nun mit 2 LINT-54 (statt sonst mit einem) unterwegs, um die erhöhte Nachfrage abzudecken.

Andererseits hat die SPNV-Nord der Vlexx einen "Ferien-Fahrplan" während der RLP-Schul-Sommerferien zugestimmt, hier fallen (wohl wegen Personalknappheit) mehrere Leistungen von Vlexx komplett aus, so z.B. zwei RE2-Verbindungen werktags auf der linken Rheinstrecke, wo die SÜWEX dank Deutschland-Ticket auch wochentags mehr als gut ausgelastet ist und wo die Vlexx-RE2-Verbindungen in den Ferien dringend gebraucht würden.

Ich denke und hoffe, die erhöhte Nachfrage durch das Deutschland-Ticket wird mittelfristig auf einigen nachfragestarken Strecken noch Kapazitätsverstärkungen durch die Auftraggeber mit sich bringen.

Hallo Christoph,
Doppel-640, Lint41 oder Talent sind die geforderten "Gefäße" für den RE25. Ein Solo-640 müsste daher eine Pönale zur Folge haben.
Möglicherweise war beim zweiten 640 der Tank fast leer und erforderte
den eiligen Tankstellenbesuch?!?
.

Ach, dafür, daß der standardmäßig doppel-640, 648 oder 643 sein soll, ist der eigentlich sehr häufig als solo-640 unterwegs - um nicht zu sagen, ich kenne den fast nur so....!

Auch heute bestand der RE 4289 Koblenz-Giessen ( LM ab 15.51 Uhr )
und auch die Rückleistung erneut nur aus einem Solo 640 er.

In Limburg wurden erneut alle Radfahrer vom Kundenbetreuer
zurückgewiesen, da die Fahrradplätze ( lediglich 5 Plätze bei einem Solo 640 )
bereits besetzt waren.

Erschwerend kam hinzu ,dass bei diesem Zug nur 1 Tür funktionsfähig war.
Somit mussten alle Reisenden durch die eine Tür bei den ohnehin beengten
Verhältnissen am Fahrradabteil ein- und aussteigen.

Dadurch schaukelte sich die Verspätung bis Giessen auf 14 Minuten auf....

Insgesamt eine Zumutung sondersgleichen für die Reisenden.....

Passend dazu zeigte mit Facebook gerade die aktuelle Jubel-Werbemeldung des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr an
Fällt einem nichts mehr zu ein…

Träumt weiter!!!

Gruß

Heiner

Brückentag und schönes Wetter haben mich heute aufs Rad getrieben. Meine Hoffnung, dass zumindest der Talent fährt, wurden leider nicht erfüllt. Da ich aber früh in Gießen war, kam ich problemlos mit dem Rad rein, Sitzplätze waren aber fast alle schon besetzt. Ich hatte dann kurz mit dem Gedanken gespielt, auf die 5 Minuten später fahrende HLB auszuweichen, aber bereits um 9:00 war kein Durchkommen im Zug mehr möglich. In Wetzlar und Weilburg das gleiche Bild. ich hatte wenig Hoffnung, in Limburg aussteigen zu können, da mein Rad zugestellt war. Die Zugbegleiterin war aber top, hat das perfekt organisiert (sie war froh, dass ich und ein anderer Radler aussteigen wollten).
Wenn man bedenkt, dass früher 628er und Pendolinos mit der nahezu doppelten Kapazität unterwegs waren ( von Lokzügen ganz zu schweigen). Der Solo 640er ist an normalen Tagen schon ein Witz, aber an so einem Tag eine Katastrophe.
Gruß
Mattias

Die Finanzierungslücke bei den Verkehrsbetrieben wird immer größer. Weniger Einnahmen durch das günstige 49-Euro-Ticket und gleichzeitig steigende Energiekosten.

Wird Zeit, dass dieses elende Deutschlandticket wieder abgeschafft wird. Das deutsche Bahnnetz ist auf einen solchen Ansturm an Kunden nicht mehr ausgelegt. Auf der Straße ist mehr Platz. Die sog. "Verkehrswende" war erwartungsgemäß ein Flop.

Grauwacke hat geschrieben: ↑Di 3. Okt 2023, 14:45 Wird Zeit, dass dieses elende Deutschlandticket wieder abgeschafft wird.

Ich bin auch dafür. Die Zustände im Sommer 2022 und 2023 waren teilweise unerträglich und ein Abschreckungsprogramm für Bahnkunden. Vielleicht sollte man die Lenkungsmöglichkeiten besser nutzen und verbilligte Tickets im Nahverkehr nur noch in den verkehrsschwachen Zeiten anbieten, so wie es in der Luftfahrt schon lange der Fall ist. Die Fluggesellschaften haben damit die Auslastung ihrer Flugzeuge massiv verbessert und die Nachfrage von den nachfragestarken Zeiten auf solche mit geringer Nachfrage erfolgreich umgelenkt.

Jetzt ist es also schon ein "Ansturm an Kunden" wenn ein (vertragswiedrig?) einzeln fahrendes 640-Triebwägelchen nicht ausreicht.
Und was an der Bahn (abgesehen von den fehlenden (nicht gewarteten?) Triebwagen ist denn nicht mehr für einen solch immensen Ansturm ausgelegt?
Gibt es da tatsächlich Bahnsteige wo nicht mehr mehr dran passt?