Lahnbahn Teil 9 (letzter T.): Hohenrhein - Niederlahnstein (1981-91; 14B+13 Sc)
Verfasst: Mo 26. Jun 2023, 17:38
Hallo,
noch einmal der Ausschnitt aus der Kursbuchkarte des Sommers 1980, auf der ich die sog. Kanonenbahn rot markiert habe.
Scan 0a
Die hochinteressanten verkehrsreichen „Glanzzeiten“ der Lahnbahn – einschließlich des Dampfbetriebes – habe ich nicht erlebt bzw. dokumentiert. Meine nunmehr insgesamt 9 Berichte geben nur die Jahre von 1978 bis 1991 der ausklingenden Bundesbahn-Epoche wieder.
Mit Klick hierauf kommt Ihr an Links, die Euch zu meinen 9 Beiträgen der Lahntalbahn führen:
https://www.drehscheibe-online.de/foren ... 9,10475467
Scan 0b
Scan 0c
Dieser neunte und damit letzte Teil behandelt den reichlich drei Kilometer langen Abschnitt vom ehemaligen Abzweig Hohenrhein bis Niederlahnstein, der erst am 15. Mai 1879 im Rahmen der militärischen Ertüchtigung der Lahnbahn eröffnet wurde. Zuvor mündete die Lahnbahn – von Bad Ems kommend – ja in Oberlahnstein in die rechte Rheinstrecke (* 1. Juli 1858 = ältestes Teilstück der Lahnbahn).
Die neue direkte Verbindung nach Niederlahnstein und damit über Koblenz an die Mosel erforderte nunmehr die Einrichtung der Abzweigstelle Hohenrhein.
Bemerkenswert, dass auf der folgenden Topografischen Karte – wohl aus dem Jahr 1877 – die Verbindung nach Niederlahnstein bereits eingezeichnet ist.
Scan 0d
Den Abzweig Hohenrhein mit der bis 1966 als Hauptbahn klassifizierten Strecke nach Oberlahnstein habe ich leider nie dokumentiert. Diese früher zweigleisige, 2650 Meter lange Bahnlinie wurde am 28. Mai 1983 stillgelegt und anschließend abgebaut.
Ab Hohenrhein (östlich der Lahnbrücke) ist die Bahnstrecke nach Niederlahnstein seit dem letzten Weltkrieg wieder eingleisig.
Bild 1:
Für dieses Foto stand ich am 28. April 1990 auf dem ehemaligen Gleisbett der abzweigenden Strecke nach Oberlahnstein, die in einem Bogen links an dem zu sehenden Bahngebäude vorbeiführte.
Gut zu erkennen, dass die von Niederlahnstein kommende Bahn direkt nach dem Verlassen der Lahnbrücke wieder zweigleisig wird.
An jenem Samstagmorgen rollte der Limburger 628 323-5 als 6911 (Koblenz 8.28 – 10.46 Gießen) Richtung Friedrichssegen.
Bild 2:
Am Nachmittag des 21. April 1984 (Ostersamstag, kurz nach 15 Uhr) machten Andreas und ich diese Aufnahme von Westen auf die 150 Meter lange Lahnbrücke bei Hohenrhein, die nach einer Sprengung durch die Wehrmacht im März 1945 erst am 1. August 1949 durch diese Dauerbehelfsbrücke ersetzt werden konnte.
Die mit hydrodynamischer Bremse ausgerüstete Gießener Steilstreckenlok 213 339-5 zog den 6928 (Gießen 12.44 – 15.14 Koblenz).
Gut zu erkennen ist hinter der Brücke die in Hohenrhein beginnende Zweigleisigkeit sowie die Ausfädelung der Strecke nach Oberlahnstein.
Bild 3:
Am 4. September 1981 nahm ich gegen 13.15 Uhr bei km 97,3 die Gießener 216 111-5 am westlichen Kopf der Hohenrheiner Lahnbrücke auf, als sie den aus vierachsigen Umbauwagen gebildeten 6922 (Limburg 12.14 – 13.26 Koblenz) beförderte.
Bild 4:
200 Meter weiter westlich der im Hintergrund noch zu erkennenden Hohenrheiner Lahnbrücke erwischten wir am Nachmittag des 21. April 1984 die Limburger 216 199-0 mit ihrem 6924 (Gießen 11.38 – 14.18 Koblenz).
Bild 5:
Und nochmals 700 Meter weiter Richtung Niederlahnstein fuhr am 4. September 1981 die Limburger 216 133-9 mit ihrem 6925 (Koblenz 13.21 – 14.28 Limburg 14.43 – 16.10 Gießen) Richtung Osten.
Dass der 6925 einen Kurswagen bis Limburg mitführte, war mir damals nicht bewusst. Der Kurswagen könnte vom E 2027 (Dortmund – Frankfurt am Main) übernommen worden sein, was sich aber leider nicht aus dem Kurswagenverzeichnis des Kursbuches herleiten lässt.
Bild 6:
Am 25. April 1988 stand ich gegen 14.25 Uhr in Niederlahnstein auf der Brücke der Allerheiligenbergstraße und konnte das Doppel 216 127-1 (Bw Gießen) und 216 132-1 (Bw Limburg) vor dem Langlauf 3767 (Koblenz 14.19 – Gießen – 17.33 Alsfeld) aufnehmen.
Bild 7:
Nun zwei Bilder, die ich am 6. Mai 1990 (Sonntag) ebenfalls von jener Brücke machen konnte:
Zunächst die Nürnberger Garnitur 614 040/039 als Sonderzug 19390.
Bild 8:
Dann die 212 328-9 des Bw Köln 2 mit dem Pilgersonderzug 28013.
Bild 9:
Am Freitag, den 13. September 1991 lungerte ich mittags wieder mal auf der Brücke der Allerheiligenbergstraße in Niederlahnstein herum, als mir die Gießener 216 199-0 mit dem 6921 (Koblenz 12.03 – 14.25 Gießen) vor die Kamera kam.
Bild 10:
Die beiden nächsten Aufnahmen entstanden am 24. April 1988 auf der Überführung der Kölner Straße in Niederlahnstein. Von hier konnte man die Einfahrt in den Bahnhof gut einsehen.
Kurz nach 18 Uhr rollte die Krefelder 215 032-4 mit einem Pilgersonderzug aus Obernhof Richtung Heimat.
Rechts oben erhebt sich die etwa 750 Jahre alte Burg Lahneck.
Bild 11:
Gegen 18.35 Uhr dann die Limburger 216 130-5 mit ihrem E 3764 (Gießen 16.44 – 18.44 Koblenz).
Bild 12:
Der 517 002-2 stand am 4. September 1981 um 7.31 Uhr als E 3755 (Koblenz 7.25 – 8.24 Limburg) auf Gleis 3 in Niederlahnstein.
Bild 13:
Am 14. Februar 1988 rollte in Niederlahnstein um 16.20 Uhr auf Gleis 3 die Gießener 216 125-5 mit ihrem 6931 (Koblenz 16.14 – 17.18 Limburg) herein.
Bild 14:
Auch eine Besonderheit: Der erst 3 Wochen alte 628 344-1 (Abnahme am 18. April 1989) vom Bw Limburg mit einem angekuppelten BDyg. Der Triebwagen fuhr am Freitag, den 5. Mai 1989 die Leistung 6925 (Koblenz 12.51 – 14.00 Limburg). Die Aufnahme entstand in der nördlichen Einfahrt des Bahnhofs Niederlahnstein.
Zum Schluss ein Schmankerln, das sich auch auf der Lahntalbahn abspielte:
Das mit der Deutschen Bundesbahn eng zusammenarbeitende Amt für Verkehrswesen der Landeshauptstadt Wiesbaden gönnte sich am 13. Mai 1982 als Betriebsausflug eine einzigartige Sonderfahrt mit zwei ETA 515 des Bw Limburg. In aller Herrgottsfrühe startete man im Wiesbadener Hauptbahnhof und befuhr zunächst die Aartalbahn über Bad Schwalbach, um in Hahnstätten gegen 9 Uhr ein zünftiges Frühstück zu reichen. Dann ging es über Diez nach Limburg, um der Domstadt eine Kurzvisite abzustatten. Anschließend fuhr man lahnabwärts bis Balduinstein, wo eine ausgiebige Mittagspause eingelegt wurde. Und von 15 bis 17 Uhr war dann für die Gesellschaft Gelegenheit zum Flanieren auf der Bad Emser Kurpromenade.
Am späten Nachmittag folgte eine Sightseeing-Tour über Niederlahnstein an die zauberhafte rechte Rheinstrecke mit den zahlreichen Burgen. Gegen Abend erreichte dieser Sonderzug die Wein- und Rosenstadt Eltville im Rheingau. Soweit ich mich an den Bericht eines Bahners erinnern kann, wurde dort eine Weinprobe angeboten. In heiterer Stimmung soll dann am späteren Abend der Ausgangspunkt dieser wunderbaren Rundreise in Wiesbaden erreicht worden sein.
Und hier als Beleg die einschlägige Fahrplananordnung der Bundesbahndirektion Frankfurt (Main):
Damit endet mein Bericht über die Lahntalbahn in der ausklingenden Bundesbahnepoche. Vieles hat mich bei der Erstellung mit Wehmut erfüllt.
Es grüßt Euch
Günter
noch einmal der Ausschnitt aus der Kursbuchkarte des Sommers 1980, auf der ich die sog. Kanonenbahn rot markiert habe.
Scan 0a
Die hochinteressanten verkehrsreichen „Glanzzeiten“ der Lahnbahn – einschließlich des Dampfbetriebes – habe ich nicht erlebt bzw. dokumentiert. Meine nunmehr insgesamt 9 Berichte geben nur die Jahre von 1978 bis 1991 der ausklingenden Bundesbahn-Epoche wieder.
Mit Klick hierauf kommt Ihr an Links, die Euch zu meinen 9 Beiträgen der Lahntalbahn führen:
https://www.drehscheibe-online.de/foren ... 9,10475467
Scan 0b
Scan 0c
Dieser neunte und damit letzte Teil behandelt den reichlich drei Kilometer langen Abschnitt vom ehemaligen Abzweig Hohenrhein bis Niederlahnstein, der erst am 15. Mai 1879 im Rahmen der militärischen Ertüchtigung der Lahnbahn eröffnet wurde. Zuvor mündete die Lahnbahn – von Bad Ems kommend – ja in Oberlahnstein in die rechte Rheinstrecke (* 1. Juli 1858 = ältestes Teilstück der Lahnbahn).
Die neue direkte Verbindung nach Niederlahnstein und damit über Koblenz an die Mosel erforderte nunmehr die Einrichtung der Abzweigstelle Hohenrhein.
Bemerkenswert, dass auf der folgenden Topografischen Karte – wohl aus dem Jahr 1877 – die Verbindung nach Niederlahnstein bereits eingezeichnet ist.
Scan 0d
Den Abzweig Hohenrhein mit der bis 1966 als Hauptbahn klassifizierten Strecke nach Oberlahnstein habe ich leider nie dokumentiert. Diese früher zweigleisige, 2650 Meter lange Bahnlinie wurde am 28. Mai 1983 stillgelegt und anschließend abgebaut.
Ab Hohenrhein (östlich der Lahnbrücke) ist die Bahnstrecke nach Niederlahnstein seit dem letzten Weltkrieg wieder eingleisig.
Bild 1:
Für dieses Foto stand ich am 28. April 1990 auf dem ehemaligen Gleisbett der abzweigenden Strecke nach Oberlahnstein, die in einem Bogen links an dem zu sehenden Bahngebäude vorbeiführte.
Gut zu erkennen, dass die von Niederlahnstein kommende Bahn direkt nach dem Verlassen der Lahnbrücke wieder zweigleisig wird.
An jenem Samstagmorgen rollte der Limburger 628 323-5 als 6911 (Koblenz 8.28 – 10.46 Gießen) Richtung Friedrichssegen.
Bild 2:
Am Nachmittag des 21. April 1984 (Ostersamstag, kurz nach 15 Uhr) machten Andreas und ich diese Aufnahme von Westen auf die 150 Meter lange Lahnbrücke bei Hohenrhein, die nach einer Sprengung durch die Wehrmacht im März 1945 erst am 1. August 1949 durch diese Dauerbehelfsbrücke ersetzt werden konnte.
Die mit hydrodynamischer Bremse ausgerüstete Gießener Steilstreckenlok 213 339-5 zog den 6928 (Gießen 12.44 – 15.14 Koblenz).
Gut zu erkennen ist hinter der Brücke die in Hohenrhein beginnende Zweigleisigkeit sowie die Ausfädelung der Strecke nach Oberlahnstein.
Bild 3:
Am 4. September 1981 nahm ich gegen 13.15 Uhr bei km 97,3 die Gießener 216 111-5 am westlichen Kopf der Hohenrheiner Lahnbrücke auf, als sie den aus vierachsigen Umbauwagen gebildeten 6922 (Limburg 12.14 – 13.26 Koblenz) beförderte.
Bild 4:
200 Meter weiter westlich der im Hintergrund noch zu erkennenden Hohenrheiner Lahnbrücke erwischten wir am Nachmittag des 21. April 1984 die Limburger 216 199-0 mit ihrem 6924 (Gießen 11.38 – 14.18 Koblenz).
Bild 5:
Und nochmals 700 Meter weiter Richtung Niederlahnstein fuhr am 4. September 1981 die Limburger 216 133-9 mit ihrem 6925 (Koblenz 13.21 – 14.28 Limburg 14.43 – 16.10 Gießen) Richtung Osten.
Dass der 6925 einen Kurswagen bis Limburg mitführte, war mir damals nicht bewusst. Der Kurswagen könnte vom E 2027 (Dortmund – Frankfurt am Main) übernommen worden sein, was sich aber leider nicht aus dem Kurswagenverzeichnis des Kursbuches herleiten lässt.
Bild 6:
Am 25. April 1988 stand ich gegen 14.25 Uhr in Niederlahnstein auf der Brücke der Allerheiligenbergstraße und konnte das Doppel 216 127-1 (Bw Gießen) und 216 132-1 (Bw Limburg) vor dem Langlauf 3767 (Koblenz 14.19 – Gießen – 17.33 Alsfeld) aufnehmen.
Bild 7:
Nun zwei Bilder, die ich am 6. Mai 1990 (Sonntag) ebenfalls von jener Brücke machen konnte:
Zunächst die Nürnberger Garnitur 614 040/039 als Sonderzug 19390.
Bild 8:
Dann die 212 328-9 des Bw Köln 2 mit dem Pilgersonderzug 28013.
Bild 9:
Am Freitag, den 13. September 1991 lungerte ich mittags wieder mal auf der Brücke der Allerheiligenbergstraße in Niederlahnstein herum, als mir die Gießener 216 199-0 mit dem 6921 (Koblenz 12.03 – 14.25 Gießen) vor die Kamera kam.
Bild 10:
Die beiden nächsten Aufnahmen entstanden am 24. April 1988 auf der Überführung der Kölner Straße in Niederlahnstein. Von hier konnte man die Einfahrt in den Bahnhof gut einsehen.
Kurz nach 18 Uhr rollte die Krefelder 215 032-4 mit einem Pilgersonderzug aus Obernhof Richtung Heimat.
Rechts oben erhebt sich die etwa 750 Jahre alte Burg Lahneck.
Bild 11:
Gegen 18.35 Uhr dann die Limburger 216 130-5 mit ihrem E 3764 (Gießen 16.44 – 18.44 Koblenz).
Bild 12:
Der 517 002-2 stand am 4. September 1981 um 7.31 Uhr als E 3755 (Koblenz 7.25 – 8.24 Limburg) auf Gleis 3 in Niederlahnstein.
Bild 13:
Am 14. Februar 1988 rollte in Niederlahnstein um 16.20 Uhr auf Gleis 3 die Gießener 216 125-5 mit ihrem 6931 (Koblenz 16.14 – 17.18 Limburg) herein.
Bild 14:
Auch eine Besonderheit: Der erst 3 Wochen alte 628 344-1 (Abnahme am 18. April 1989) vom Bw Limburg mit einem angekuppelten BDyg. Der Triebwagen fuhr am Freitag, den 5. Mai 1989 die Leistung 6925 (Koblenz 12.51 – 14.00 Limburg). Die Aufnahme entstand in der nördlichen Einfahrt des Bahnhofs Niederlahnstein.
Zum Schluss ein Schmankerln, das sich auch auf der Lahntalbahn abspielte:
Das mit der Deutschen Bundesbahn eng zusammenarbeitende Amt für Verkehrswesen der Landeshauptstadt Wiesbaden gönnte sich am 13. Mai 1982 als Betriebsausflug eine einzigartige Sonderfahrt mit zwei ETA 515 des Bw Limburg. In aller Herrgottsfrühe startete man im Wiesbadener Hauptbahnhof und befuhr zunächst die Aartalbahn über Bad Schwalbach, um in Hahnstätten gegen 9 Uhr ein zünftiges Frühstück zu reichen. Dann ging es über Diez nach Limburg, um der Domstadt eine Kurzvisite abzustatten. Anschließend fuhr man lahnabwärts bis Balduinstein, wo eine ausgiebige Mittagspause eingelegt wurde. Und von 15 bis 17 Uhr war dann für die Gesellschaft Gelegenheit zum Flanieren auf der Bad Emser Kurpromenade.
Am späten Nachmittag folgte eine Sightseeing-Tour über Niederlahnstein an die zauberhafte rechte Rheinstrecke mit den zahlreichen Burgen. Gegen Abend erreichte dieser Sonderzug die Wein- und Rosenstadt Eltville im Rheingau. Soweit ich mich an den Bericht eines Bahners erinnern kann, wurde dort eine Weinprobe angeboten. In heiterer Stimmung soll dann am späteren Abend der Ausgangspunkt dieser wunderbaren Rundreise in Wiesbaden erreicht worden sein.
Und hier als Beleg die einschlägige Fahrplananordnung der Bundesbahndirektion Frankfurt (Main):
Damit endet mein Bericht über die Lahntalbahn in der ausklingenden Bundesbahnepoche. Vieles hat mich bei der Erstellung mit Wehmut erfüllt.
Es grüßt Euch
Günter