Lahnbahn Teil 5: Rupbach - Obernhof (1980 - 1990, m12B & 17Sc)
Verfasst: Do 20. Apr 2023, 12:23
Hallo,
eine kurze Einleitung:
Bei Sichtung meiner 17 Jahre alten Beiträge von der Lahn habe ich feststellen müssen, dass dort die Bilder technisch sehr unzureichend oder sogar teilweise verschwunden sind. Da war eine komplette Neubearbeitung fällig.
Zunächst nochmals der Ausschnitt aus der Kursbuchkarte des Sommers 1980, auf der ich die sog. Kanonenbahn rot markiert habe.
Scan 0a
Die hochinteressanten verkehrsreichen „Glanzzeiten“ der Lahnbahn – einschließlich des Dampfbetriebes – habe ich nicht erlebt bzw. dokumentiert. Meine insgesamt 9 Berichte geben nur die Jahre von 1978 bis 1991 der ausklingenden Bundesbahn-Epoche wieder.
Die folgende Karte soll die Orientierung erleichtern:
Scan 0b
Bild 1:
Östlich von Laurenburg - bei km 65,15 - steht an einem abgelegenen Seitental der Lahn ein auffälliger spätklassizistischer Typenbau. Am 16. Mai 1980 war ich am östlichen Brückenkopf des Durchlasses des Rupbaches und nahm gegen 9.25 Uhr den 6915 (Koblenz 8.38 – 9.42 Limburg) auf. Die Betzdorfer Garnitur führte 798 634-2.
Das heute unter Denkmalschutz stehende Gebäude gehörte früher zur Ladestelle Rupbach. Hier wurden auf einem südlichen Ladegleis Dachschiefer der Grube Königsberg verladen. In der Topografischen Karte aus dem Jahr 1907 ist diese Station auch noch eingezeichnet.
Scan 1a
Bild 2:
Gleichfalls in Betzdorf beheimatet war an jenem 16. Mai 1980 die Schienenbusgarnitur aus 798 530-2 + 998 127-5 + 998 821-3, die als 6917 (Koblenz 10.18 – 11.35 Limburg) gegen 11.10 Uhr in Laurenburg hielt.
Bild 3:
Acht Jahre später - am 24. April 1988 um 13.56 Uhr - stand die Gießener 216 195-8 mit ihrem 6926 (Gießen 12.25 – 14.45 Koblenz) in Laurenburg.
Bild 4:
Als ich am 6. Mai 1990 in Laurenburg wieder diese Fotostelle nutzte, erlebte ich eine Überraschung: Die Gießener 216 145-3 fuhr einen ungewöhnlichen Sonderzug mit der Aufschrift „MANNESMANN KIENZLE … Der Zug der Unternehmens-Kommunikation“ Richtung Koblenz. Die Garnitur war von der damals sehr angesehenen Firma aus Villingen-Schwenningen gechartert worden, bestand aus vier Ausstellungswagen sowie einem Speisewagen und enthielt reichhaltige IT-Angebote für eine moderne Office-Ausstattung.
Im Internet fand ich nur einen einzigen Hinweis auf jenen Ausstellungszug, die zehn Tage später eine Werbefahrt nach Leipzig unternahm; also sechs Wochen vor Einführung der Deutschen Mark in der DDR.
https://www.wir-waren-so-frei.de/index. ... set_id/217
Da ich kein großer Kenner von Reisezugwagen bin, hoffe ich auf Hinweise zur Herkunft der verwendeten Wagen. Ich kann nur anmerken, dass sie mich an die Büffetwagen der Bauart BRbumh 282 bzw. die hieraus modifizierten Gesellschaftswagen erinnern. Vielleicht hilft da auch die folgende Vergrößerung:
Bild 4a
Bevor wir jetzt zu drei Bilder aus Obernhof kommen, will ich kurz darlegen, wie der Bahnhof bei meinem Besuch am 24. April 1988 gleismäßig ausgestattet war.
Scan 4b
(Bei den hier verwendeten Grafiken der Formsignale handelt es sich um Miniaturisierungen der großformatigen Zeichnungen aus dem MIBA REPORT 18 – SIGNALE, Entwicklung und Bauformen; Stefan Carstens, MIBA VERLAG NÜRNBERG 1986.)
Heute ist Obernhof nur noch ein Haltepunkt mit Außenbahnsteigen.
Bild 5:
Am Sonntag, dem 24. April 1988, stand im Bahnhof Obernhof auf dem östlichen Teil des Gleises 3 ein Pilgersonderzug mit der Krefelder 215 032-4, die sich bereits zur Vorbereitung der Rückfahrt an das andere Ende der Garnitur begeben hatte. Die Gläubigen vom Niederrhein waren zum Kloster Arnstein angereist.
Am Schluss dieses Beitrages habe ich Euch mal die komplette Fahrplananordnung 6092 der BD Köln für eine solche Fahrt am 19. Juni 1988 eingestellt.
Bild 6:
An jenem 24. April 1988 nun in Obernhof ein Blick nach Westen auf die Lahnbrücke und die dahinter gelegenen Obernhofer sowie den Langenauer Tunnel.
Bild 7:
Gegen 11.40 Uhr machten wir dort in Obernhof auch noch ein Foto des einfahrenden E 3761 (Koblenz 11.08 – 12.00 Limburg) mit der Gießener 212 111-9, die einen Monat später nach Kaiserslautern versetzt wurde.
Interessantes zum Bahnhof Obernhof findet man u. a. in:
http://bf-n.zielbahnhof.de/obernhof_lahn.htm
und
https://doku-des-alltags.de/Streckenund ... f%201.html
Kurz nach 15 Uhr begaben wir uns dann am 24. April 1988 in das westlich von Obernhof gelegene Gelbachtal und positionierten uns auf dem östlichen Portal des Langenauer Tunnels. Siehe hierzu vorab den folgenden Kartenausschnitt:
Scan 7a
Bild 8:
Um 15.15 Uhr dann am 24. April 1988 auf der Brücke über den Gelbach die Limburger 216 186-7, die gerade mit dem E 3760 (Gießen 14.00 – 15.46 Koblenz) den Obernhofer Tunnel verlassen hatte.
Bild 9:
Einen Monat später, am 23. Mai 1988 (Pfingstmontag), nochmals der E 3760 an gleicher Stelle – dieses Mal die Limburger 216 134-7 als Zuglok.
Bild 10:
Am 14. Februar 1988, einem Sonntag, standen Andreas und ich am westlichen Einfahrts-Vorsignal von Obernhof und fotografierten gegen 12.05 Uhr die Gießener 216 111-5 mit ihrem E 3756 (Gießen 10.25 – 12.35 Koblenz).
Bild 11:
Gleiche Stelle wie Bild 10, aber am Sonntag, den 24. April 1988 gegen 11.05 Uhr: Die Limburger 216 137-0 mit ihrem 6940 (Limburg 10.38 – 11.39 Koblenz).
Bild 12:
Eine Stunde später – nach dem kurzen Intermezzo im Bahnhof Obernhof – waren wir am 24. April 1988 an das westliche Vorsignal zur Einfahrt in Obernhof zurückgekehrt und konnten den E 3756 (Gießen 10.25 – 12.35 Koblenz) mit der Gießener 216 112-3 ablichten.
Gegenüber Bild 10 hatte sich die Vegetation weiterentwickelt. Auch war wegen des höheren Sonnenstandes die Stirnfront der Lokomotive jetzt etwas schattiger geworden.
Aber am auffälligsten ist die veränderte Wagenreihung des E 3756. Nach Schlüssigkeitsprüfung unserer Fahrtprotokolle muss es sich aber dennoch eindeutig jeweils um diesen Eilzug handeln.
Zum Schluss für heute noch die versprochene Fahrplananordnung für einen Pilgersonderzug.
Im nächsten Beitrag (Teil 6) sehen wir uns in Nassau und Dausenau um.
Es grüßt Euch
Günter
eine kurze Einleitung:
Bei Sichtung meiner 17 Jahre alten Beiträge von der Lahn habe ich feststellen müssen, dass dort die Bilder technisch sehr unzureichend oder sogar teilweise verschwunden sind. Da war eine komplette Neubearbeitung fällig.
Zunächst nochmals der Ausschnitt aus der Kursbuchkarte des Sommers 1980, auf der ich die sog. Kanonenbahn rot markiert habe.
Scan 0a
Die hochinteressanten verkehrsreichen „Glanzzeiten“ der Lahnbahn – einschließlich des Dampfbetriebes – habe ich nicht erlebt bzw. dokumentiert. Meine insgesamt 9 Berichte geben nur die Jahre von 1978 bis 1991 der ausklingenden Bundesbahn-Epoche wieder.
Die folgende Karte soll die Orientierung erleichtern:
Scan 0b
Bild 1:
Östlich von Laurenburg - bei km 65,15 - steht an einem abgelegenen Seitental der Lahn ein auffälliger spätklassizistischer Typenbau. Am 16. Mai 1980 war ich am östlichen Brückenkopf des Durchlasses des Rupbaches und nahm gegen 9.25 Uhr den 6915 (Koblenz 8.38 – 9.42 Limburg) auf. Die Betzdorfer Garnitur führte 798 634-2.
Das heute unter Denkmalschutz stehende Gebäude gehörte früher zur Ladestelle Rupbach. Hier wurden auf einem südlichen Ladegleis Dachschiefer der Grube Königsberg verladen. In der Topografischen Karte aus dem Jahr 1907 ist diese Station auch noch eingezeichnet.
Scan 1a
Bild 2:
Gleichfalls in Betzdorf beheimatet war an jenem 16. Mai 1980 die Schienenbusgarnitur aus 798 530-2 + 998 127-5 + 998 821-3, die als 6917 (Koblenz 10.18 – 11.35 Limburg) gegen 11.10 Uhr in Laurenburg hielt.
Bild 3:
Acht Jahre später - am 24. April 1988 um 13.56 Uhr - stand die Gießener 216 195-8 mit ihrem 6926 (Gießen 12.25 – 14.45 Koblenz) in Laurenburg.
Bild 4:
Als ich am 6. Mai 1990 in Laurenburg wieder diese Fotostelle nutzte, erlebte ich eine Überraschung: Die Gießener 216 145-3 fuhr einen ungewöhnlichen Sonderzug mit der Aufschrift „MANNESMANN KIENZLE … Der Zug der Unternehmens-Kommunikation“ Richtung Koblenz. Die Garnitur war von der damals sehr angesehenen Firma aus Villingen-Schwenningen gechartert worden, bestand aus vier Ausstellungswagen sowie einem Speisewagen und enthielt reichhaltige IT-Angebote für eine moderne Office-Ausstattung.
Im Internet fand ich nur einen einzigen Hinweis auf jenen Ausstellungszug, die zehn Tage später eine Werbefahrt nach Leipzig unternahm; also sechs Wochen vor Einführung der Deutschen Mark in der DDR.
https://www.wir-waren-so-frei.de/index. ... set_id/217
Da ich kein großer Kenner von Reisezugwagen bin, hoffe ich auf Hinweise zur Herkunft der verwendeten Wagen. Ich kann nur anmerken, dass sie mich an die Büffetwagen der Bauart BRbumh 282 bzw. die hieraus modifizierten Gesellschaftswagen erinnern. Vielleicht hilft da auch die folgende Vergrößerung:
Bild 4a
Bevor wir jetzt zu drei Bilder aus Obernhof kommen, will ich kurz darlegen, wie der Bahnhof bei meinem Besuch am 24. April 1988 gleismäßig ausgestattet war.
Scan 4b
(Bei den hier verwendeten Grafiken der Formsignale handelt es sich um Miniaturisierungen der großformatigen Zeichnungen aus dem MIBA REPORT 18 – SIGNALE, Entwicklung und Bauformen; Stefan Carstens, MIBA VERLAG NÜRNBERG 1986.)
Heute ist Obernhof nur noch ein Haltepunkt mit Außenbahnsteigen.
Bild 5:
Am Sonntag, dem 24. April 1988, stand im Bahnhof Obernhof auf dem östlichen Teil des Gleises 3 ein Pilgersonderzug mit der Krefelder 215 032-4, die sich bereits zur Vorbereitung der Rückfahrt an das andere Ende der Garnitur begeben hatte. Die Gläubigen vom Niederrhein waren zum Kloster Arnstein angereist.
Am Schluss dieses Beitrages habe ich Euch mal die komplette Fahrplananordnung 6092 der BD Köln für eine solche Fahrt am 19. Juni 1988 eingestellt.
Bild 6:
An jenem 24. April 1988 nun in Obernhof ein Blick nach Westen auf die Lahnbrücke und die dahinter gelegenen Obernhofer sowie den Langenauer Tunnel.
Bild 7:
Gegen 11.40 Uhr machten wir dort in Obernhof auch noch ein Foto des einfahrenden E 3761 (Koblenz 11.08 – 12.00 Limburg) mit der Gießener 212 111-9, die einen Monat später nach Kaiserslautern versetzt wurde.
Interessantes zum Bahnhof Obernhof findet man u. a. in:
http://bf-n.zielbahnhof.de/obernhof_lahn.htm
und
https://doku-des-alltags.de/Streckenund ... f%201.html
Kurz nach 15 Uhr begaben wir uns dann am 24. April 1988 in das westlich von Obernhof gelegene Gelbachtal und positionierten uns auf dem östlichen Portal des Langenauer Tunnels. Siehe hierzu vorab den folgenden Kartenausschnitt:
Scan 7a
Bild 8:
Um 15.15 Uhr dann am 24. April 1988 auf der Brücke über den Gelbach die Limburger 216 186-7, die gerade mit dem E 3760 (Gießen 14.00 – 15.46 Koblenz) den Obernhofer Tunnel verlassen hatte.
Bild 9:
Einen Monat später, am 23. Mai 1988 (Pfingstmontag), nochmals der E 3760 an gleicher Stelle – dieses Mal die Limburger 216 134-7 als Zuglok.
Bild 10:
Am 14. Februar 1988, einem Sonntag, standen Andreas und ich am westlichen Einfahrts-Vorsignal von Obernhof und fotografierten gegen 12.05 Uhr die Gießener 216 111-5 mit ihrem E 3756 (Gießen 10.25 – 12.35 Koblenz).
Bild 11:
Gleiche Stelle wie Bild 10, aber am Sonntag, den 24. April 1988 gegen 11.05 Uhr: Die Limburger 216 137-0 mit ihrem 6940 (Limburg 10.38 – 11.39 Koblenz).
Bild 12:
Eine Stunde später – nach dem kurzen Intermezzo im Bahnhof Obernhof – waren wir am 24. April 1988 an das westliche Vorsignal zur Einfahrt in Obernhof zurückgekehrt und konnten den E 3756 (Gießen 10.25 – 12.35 Koblenz) mit der Gießener 216 112-3 ablichten.
Gegenüber Bild 10 hatte sich die Vegetation weiterentwickelt. Auch war wegen des höheren Sonnenstandes die Stirnfront der Lokomotive jetzt etwas schattiger geworden.
Aber am auffälligsten ist die veränderte Wagenreihung des E 3756. Nach Schlüssigkeitsprüfung unserer Fahrtprotokolle muss es sich aber dennoch eindeutig jeweils um diesen Eilzug handeln.
Zum Schluss für heute noch die versprochene Fahrplananordnung für einen Pilgersonderzug.
Im nächsten Beitrag (Teil 6) sehen wir uns in Nassau und Dausenau um.
Es grüßt Euch
Günter