Eisenbahnforum der Region Mittelrhein

Bereits am vergangenen Sonntag, 4. Dez. 2022, hatte es im Bahnhof Bad Hönningen
"ein kleines Malheur" mit einem gelben Schwergewicht gegeben

Bei unserer Fahrt mit dem RE8 nach Linz war uns zunächst die deutliche Ansammlung von
orangefarbigen Warnwesten und dann der eigentümlich geneigte Schienenkran aufgefallen,
der sein Gegengewicht auf dem Mittelbahnsteig "abgelegt" hatte und nur noch auf einer
Schiene balancierte. Weil der Gleiskran bei unserer abendlichen Rückfahrt schon wieder im
Betriebseinsatz stand, hatte ich darüber nichts geschrieben.

Da es bei DSO News einen Beitrag und den Link auf Fotos gab, füge ich das hier noch mal ein.
Glücklicherweise sind - außer ein paar verschobenen Platten auf dem Bahnsteig - keine Schäden
an Mensch oder Material entstanden und der Zugbetrieb war nicht betroffen.
https://56aktuell.de/unfall-im-bahnhof- ... -kippt-um/

Völliger Nonsens ist natürlich die - offenbar auch von der Bundespolizei bestätigte - Aussage;
"Am heutigen Sonntagmorgen ist bei Gleisbauarbeiten im Bahnhof Bad Hönningen ein Gleiskran
umgekippt". Richtiger wäre gewesen: "in Schräglage geraten" ... dann sonst hätte sich auch das
Eingleisen als erheblich größeres Problem erwiesen (obwohl noch ein zweiter Kran vor Ort war).
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Mit etwas Zeitabstand zwecks Einholung notwendiger Informationen bei den Beteiligten kann ich etwas zu der Ursache des Unfalls schreiben:
1) Es war der erste kommerzielle Einsatz von den nagelneuen Kran
2) Er war vorher zwar schon ausgiebig getestet worden, kam aber vor der endgültigen Auslieferung an den Kunden zum Hersteller zurück
3) Dort wurde der Kran mit einem anderen Kran, der nach Übersee ausgeliefert werden sollte, verwechselt
4) Auf die Messfühler wurde eine spezieller Wachs aufgesprüht, der eigentlich nur bei Überseetransporten (Luftfeuchtigkeit) notwendig ist
5) Kran wurde so an den Kunden ausgeliefert
6) Kran wurde unter Aufsicht der Herstellerfirma in Bad Hönningen zum ersten Mal betrieblich eingesetzt
7) Da die Messefühler an den Bordcomputer falsche Angaben lieferten, passierte beim Drehen vom Kran das Malheur schlagartig
Nach Überprüfen aller Teile, hat der Kran den Unfall unbeschädigt überstanden

Hallo Mendener,
vielen Dank für die Nachfrage und Bekanntgabe des Ergebnisses
Da sieht man, wie eine eigentlich kleine Maßnahme für den Export
sich auf den Betrieb auswirken kann. Das große Glück in Bad Hön-
ningen war der passgenau liegende und in der Höhe passende Mit-
telbahnsteig, sonst hätte es massive Schäden an der Oberleitung
und ggf. auch einen sehr ungesunden Überschlag mit 15 kV geben
können, da das von den Arbeiten nicht betroffene Überholungsgleis
- soweit ich es sehen konnte - nicht abgeschaltet und geerdet war.
Ohne den "rettenden Bahnsteig" wäre es wohl auch zu einer kom-
pletten Entgleisung des 'Schwergewichtes' gekommen,

Viele Grüße - und Danke auch für die anderen Neuigkeiten aus NRW
HaPe
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