Mit dem 9 €-Ticket aus dem Sauerland in die Eifel (m16B)
Verfasst: So 19. Jun 2022, 18:39
Am 18.06.2022 bin ich mit einem Freund mit dem 9 €-Ticket aus dem Sauerland zur Ordensburg Vogelsang in der Eifel gefahren.
Es sollte morgens um 7.03 Uhr in Meinerzhagen losgehen. Da aber am Vorabend eine Streckenstörung zwischen Meinerzhagen und Marienheide aufgetreten war, war nicht ganz sicher, ob der Zug ab Meinerzhagen nach Köln auch tatsächlich fährt; vorsorglich haben wir uns nach Marienheide fahren lassen.
Nötig gewesen wäre es nicht, der Zug kam doch von Meinerzhagen. Egal, rein in den Zug und ab nach Köln. Um 7.30 Uhr erfahre ich, dass der Holzzug mit der 221 136 ab Brügge um 7.20 Uhr ab Brügge losgefahren sein soll. Den wollte ich eigentlich um Mitternacht im Volmetal filmen, das hatte sich wegen der Störung ja erledigt. Ein Blick ins RIS zeigte, dass die RB 10523 Dieringhausen – Köln-Hansaring mit „Zug fällt aus“ gekennzeichnet war. Das bedeutete, dass der Holzzug quasi im Blockabstand hinter mir fuhr. Also für ein „Tageslichtfoto“ der V200 in Engelskirchen ausgestiegen.
Zunächst kam uns der 620 011 als RB 10522 Köln-Hansaring – Lüdenscheid entgegen
Und dann kam – durchaus nicht zur Freude der auf dem Bild zu sehenden Fahrgäste, die eigentlich mit dem 10523 nach Köln fahren wollten – die 221 136 der SaarMoselRail mit dem aus 12 beladenen Vierachsern bestehenden Holzzug von Brügge nach Düsseldorf-Eller durch Engelskirchen
In Köln angekommen, sehe ich am „Kantinengleis“ dieses Schmuckstück stehen: 103 245 des DB-Museums Koblenz-Lützel. Immer wieder schön zu sehen
Um nicht in der Hitze am doch schon recht vollen Kölner Hauptbahnhof warten zu müssen, sind wir mit den (überraschend leeren) Stadtbahnen 6 und 9 zum Kölner Südbahnhof gefahren, um dort in den RE 22 nach Kall zu steigen.
Ankunft des 620 029 / 620 042 als RE 10031 Köln-Messe/Deutz – Kall in Kall
Unser Plan war, mit dem Schnellbus nach SB82 nach Vogelsang weiterzufahren. Allerdings lässt – wie in den einschlägigen Bahnforen schon desöfteren bemängelt – die Ausschilderung des Weges zum Schienenersatzverkehr und den anderen Bussen in Kall arg zu wünschen übrig. Keine Beschilderung an der Bushaltestelle vor dem Bahnhof, nur eine Ukrainerin, die den Bus nach Jünkerath suchte. Im Servicecenter der RVK im Bahnhof sagte die Mitarbeiterin, die Busse fahren alle am Busbahnhof an der Trierer Straße ab. Danke, diese Info ist für Ortsunkundige jetzt nicht unbedingt hilfreich. Beim Weg durch die Unterführung (offenbar die öffentliche Bedürfnisanstalt…) waren auch keine Hinweisschilder zum Busbahnhof zu finden. Nachdem wir den Busbahnhof dann doch gefunden haben, waren die Busse nach Vogelsang und die SEV-Busse natürlich alle weg. Also erstmal eine knappe Stunde Aufenthalt. Mal kurz in die Innenstadt von Kall geschlendert, wo immer noch die Auswirkungen des Hochwassers deutlich erkennbar sind, und bei Temperaturen von inzwischen 30 Grad erstmal ein Eiscafé aufgesucht.
Auf dem Rückweg habe ich den 620 528, der als RE 10035 von Köln-Messe/Deutz kam, ablichten können
Dabei fiel dann auf, dass auf dem Bahnsteig lediglich an einem einzigen Ausgangs-Wegweiser das bierdeckelgroße violette Piktogramm „Schienenersatzverkehr“ zu finden war.
Da der SEV noch geraume Zeit verkehren wird, ist hinsichtlich der Beschilderung und Information noch viel Luft nach oben. Das kann und muss besser werden.
Nach einer knappen Stunde kam dann der nächste SB82 nach „Vogelsang, I P Forum“. Dieser Bus fährt über Gemünd und Herhahn innerhalb von 22 Minuten ins 15 km entfernte Gelände der von den Nationalsozialisten errichteten „Ordensburg Vogelsang“ oberhalb der Urfttalsperre. Die Ordensburg diente jahrelang als Kaserne der belgischen Streitkräfte und lag mitten im militärischen Sperrgebiet. Seit dem Abzug der Belgier wurde es als „Internationaler Platz“ im neugegründeten Nationalpark Eifel für Veranstaltungen, Ausstellungen, Seminare etc., aber auch als Gedenkstätte, weitergenutzt: https://vogelsang-ip.de/de/startseite.html
Näheres zur dunklen Geschichte der Ordensburg: https://de.wikipedia.org/wiki/NS-Ordensburg_Vogelsang
Ein paar Eindrücke von der landschaftlich schön gelegenen und architektonisch immer noch beeindruckenden Anlage
Mit diesem Bus sind wir wieder zurück nach Kall gefahren (kurz vor der Endhaltestelle I P Forum)
620 548 als RE 10042 Kall – Köln-Messe/Deutz in Kall
Bei der Suche nach den weiteren Verbindungen ins Sauerland zurück kamen wir spontan auf die Idee, mit dem kleinen Umweg über die Bördebahn via Zülpich und Düren zurückzufahren. VT 746 der Rurtalbahn als RTB 90870 Euskirchen – Düren am neu errichteten Bahnsteig 46 in Euskirchen
In Düren waren sehr viele Züge mit starken Verspätungen, u.a. wegen Oberleitungsstörungen in Aachen und Köln-Mülheim unterwegs. Der RE 26833 Aachen – Hamm (bestehend aus 462 005 und 462 066), mit dem wir nach Köln wollten, kam allerdings pünktlich um 18.17 Uhr in Düren an
In Köln Hbf war der S-Bahnsteig brechend voll. Da macht es Sinn, die Fahrt mit der RB25 bereits am Hansaring zu starten, um noch die Chance auf einen Sitzplatz zu haben. Allerdings gestaltete sich der Weg zum Hansaring dann kompliziert als gedacht, da fast alle Züge der S-Bahn-Linien S6, S 11 und S 12 Ausfall oder starke Verspätung hatten. Mit einer S 6 kamen wir dann doch noch rechtzeitig zum Hansaring, wo uns 442 256 und 442 755 als RE 10927 Aachen – Siegen begegneten.
Mit der RB 25 kamen wir dann um 21.10 Uhr mit 17 Minuten Verspätung wieder in Meinerzhagen an. Ergebnis der Fahrt: Viel gesehen, viel geschwitzt, und 290,6 km Bahn, 2,4 km Stadtbahn und 31,2 km Bus gefahren. Und das für 9 € pro Person…
Es sollte morgens um 7.03 Uhr in Meinerzhagen losgehen. Da aber am Vorabend eine Streckenstörung zwischen Meinerzhagen und Marienheide aufgetreten war, war nicht ganz sicher, ob der Zug ab Meinerzhagen nach Köln auch tatsächlich fährt; vorsorglich haben wir uns nach Marienheide fahren lassen.
Nötig gewesen wäre es nicht, der Zug kam doch von Meinerzhagen. Egal, rein in den Zug und ab nach Köln. Um 7.30 Uhr erfahre ich, dass der Holzzug mit der 221 136 ab Brügge um 7.20 Uhr ab Brügge losgefahren sein soll. Den wollte ich eigentlich um Mitternacht im Volmetal filmen, das hatte sich wegen der Störung ja erledigt. Ein Blick ins RIS zeigte, dass die RB 10523 Dieringhausen – Köln-Hansaring mit „Zug fällt aus“ gekennzeichnet war. Das bedeutete, dass der Holzzug quasi im Blockabstand hinter mir fuhr. Also für ein „Tageslichtfoto“ der V200 in Engelskirchen ausgestiegen.
Zunächst kam uns der 620 011 als RB 10522 Köln-Hansaring – Lüdenscheid entgegen
Und dann kam – durchaus nicht zur Freude der auf dem Bild zu sehenden Fahrgäste, die eigentlich mit dem 10523 nach Köln fahren wollten – die 221 136 der SaarMoselRail mit dem aus 12 beladenen Vierachsern bestehenden Holzzug von Brügge nach Düsseldorf-Eller durch Engelskirchen
In Köln angekommen, sehe ich am „Kantinengleis“ dieses Schmuckstück stehen: 103 245 des DB-Museums Koblenz-Lützel. Immer wieder schön zu sehen
Um nicht in der Hitze am doch schon recht vollen Kölner Hauptbahnhof warten zu müssen, sind wir mit den (überraschend leeren) Stadtbahnen 6 und 9 zum Kölner Südbahnhof gefahren, um dort in den RE 22 nach Kall zu steigen.
Ankunft des 620 029 / 620 042 als RE 10031 Köln-Messe/Deutz – Kall in Kall
Unser Plan war, mit dem Schnellbus nach SB82 nach Vogelsang weiterzufahren. Allerdings lässt – wie in den einschlägigen Bahnforen schon desöfteren bemängelt – die Ausschilderung des Weges zum Schienenersatzverkehr und den anderen Bussen in Kall arg zu wünschen übrig. Keine Beschilderung an der Bushaltestelle vor dem Bahnhof, nur eine Ukrainerin, die den Bus nach Jünkerath suchte. Im Servicecenter der RVK im Bahnhof sagte die Mitarbeiterin, die Busse fahren alle am Busbahnhof an der Trierer Straße ab. Danke, diese Info ist für Ortsunkundige jetzt nicht unbedingt hilfreich. Beim Weg durch die Unterführung (offenbar die öffentliche Bedürfnisanstalt…) waren auch keine Hinweisschilder zum Busbahnhof zu finden. Nachdem wir den Busbahnhof dann doch gefunden haben, waren die Busse nach Vogelsang und die SEV-Busse natürlich alle weg. Also erstmal eine knappe Stunde Aufenthalt. Mal kurz in die Innenstadt von Kall geschlendert, wo immer noch die Auswirkungen des Hochwassers deutlich erkennbar sind, und bei Temperaturen von inzwischen 30 Grad erstmal ein Eiscafé aufgesucht.
Auf dem Rückweg habe ich den 620 528, der als RE 10035 von Köln-Messe/Deutz kam, ablichten können
Dabei fiel dann auf, dass auf dem Bahnsteig lediglich an einem einzigen Ausgangs-Wegweiser das bierdeckelgroße violette Piktogramm „Schienenersatzverkehr“ zu finden war.
Da der SEV noch geraume Zeit verkehren wird, ist hinsichtlich der Beschilderung und Information noch viel Luft nach oben. Das kann und muss besser werden.
Nach einer knappen Stunde kam dann der nächste SB82 nach „Vogelsang, I P Forum“. Dieser Bus fährt über Gemünd und Herhahn innerhalb von 22 Minuten ins 15 km entfernte Gelände der von den Nationalsozialisten errichteten „Ordensburg Vogelsang“ oberhalb der Urfttalsperre. Die Ordensburg diente jahrelang als Kaserne der belgischen Streitkräfte und lag mitten im militärischen Sperrgebiet. Seit dem Abzug der Belgier wurde es als „Internationaler Platz“ im neugegründeten Nationalpark Eifel für Veranstaltungen, Ausstellungen, Seminare etc., aber auch als Gedenkstätte, weitergenutzt: https://vogelsang-ip.de/de/startseite.html
Näheres zur dunklen Geschichte der Ordensburg: https://de.wikipedia.org/wiki/NS-Ordensburg_Vogelsang
Ein paar Eindrücke von der landschaftlich schön gelegenen und architektonisch immer noch beeindruckenden Anlage
Mit diesem Bus sind wir wieder zurück nach Kall gefahren (kurz vor der Endhaltestelle I P Forum)
620 548 als RE 10042 Kall – Köln-Messe/Deutz in Kall
Bei der Suche nach den weiteren Verbindungen ins Sauerland zurück kamen wir spontan auf die Idee, mit dem kleinen Umweg über die Bördebahn via Zülpich und Düren zurückzufahren. VT 746 der Rurtalbahn als RTB 90870 Euskirchen – Düren am neu errichteten Bahnsteig 46 in Euskirchen
In Düren waren sehr viele Züge mit starken Verspätungen, u.a. wegen Oberleitungsstörungen in Aachen und Köln-Mülheim unterwegs. Der RE 26833 Aachen – Hamm (bestehend aus 462 005 und 462 066), mit dem wir nach Köln wollten, kam allerdings pünktlich um 18.17 Uhr in Düren an
In Köln Hbf war der S-Bahnsteig brechend voll. Da macht es Sinn, die Fahrt mit der RB25 bereits am Hansaring zu starten, um noch die Chance auf einen Sitzplatz zu haben. Allerdings gestaltete sich der Weg zum Hansaring dann kompliziert als gedacht, da fast alle Züge der S-Bahn-Linien S6, S 11 und S 12 Ausfall oder starke Verspätung hatten. Mit einer S 6 kamen wir dann doch noch rechtzeitig zum Hansaring, wo uns 442 256 und 442 755 als RE 10927 Aachen – Siegen begegneten.
Mit der RB 25 kamen wir dann um 21.10 Uhr mit 17 Minuten Verspätung wieder in Meinerzhagen an. Ergebnis der Fahrt: Viel gesehen, viel geschwitzt, und 290,6 km Bahn, 2,4 km Stadtbahn und 31,2 km Bus gefahren. Und das für 9 € pro Person…