Boppard - Simmern Teil 2: Hinauf nach Buchholz (1979 - 1989; 30B)
Verfasst: Mo 7. Feb 2022, 10:02
Hallo,
nach den grandiosen Bildern von Lw, die er anlässlich einer Mitfahrt auf dem Führerstand einer 213 machen konnte, will ich Euch meine Bilderserie der Steilstrecke sowie dem Bahnhof Buchholz zeigen.
Eine Grafik soll den Überblick verschaffen:
Scan 00a
Wer die obige Karte in höherer Auflösung sehen oder sie herunterladen möchte, kann diesen Link verwenden:
https://imagizer.imageshack.com/img923/454/f88TfY.jpg
Dann noch mal diesen Ausschnitt aus der Kursbuchkarte vom Sommer 1981 zur groben Orientierung:
Scan 00b
Die Steilstrecke der Hunsrückbahn von Boppard nach Buchholz ist fotomäßig sehr schwer umzusetzen. Nicht selten kann man beim Abwandern der Strecke wegen der Enge der Trasse in Versuchung geraten, sich dem Gleis gefährlich zu nähern oder es gar zu überschreiten. Nur das Hubertusviadukt ist einfach zu fotografieren. Sicher: Tunnelportale gibt es da genug. Aber in der Enge und bei dem Bewuchs habe ich dann doch meine Knipsversuche schnell wieder aufgegeben; vor allem aber aus Rücksicht gegenüber den Fahrpersonalen.
Sie gilt als die steilste Bahn mit Reibungsbetrieb in Deutschland. Zwischen den 6,27 km entfernt liegenden Stationen Boppard und Buchholz muss eine maximale Neigung von mehr als 60 Promille überwunden werden.
Zur näheren Information ein Link zu einer teilweise noch sichtbaren Seite von Markus Göttert:
http://www.hunsrueckbahn.info/21.Steils ... _frame.htm
Dann noch die Bremsvorschrift der DB:
https://fahrweg.dbnetze.com/resource/bl ... 2-data.pdf
Beginnen möchte ich heute mit dem untersten Abschnitt der Steilstrecke im Mühltal, den Andreas und ich am 19. August 1989 näher erkundeten.
Es galt der folgende Fahrplan:
Scan 00c
Bild 1:
Hier am Einfahrsignal von Boppard beginnt die eigentliche Steigung.
Die Bahn schmiegt sich an den südlichen Hang des Mühltales (liegt rechts vom Gleis). Als wir am 19. August 1989 gegen 12.50 Uhr den 7577, geschoben von der 213 332 (mit hydrodynamischer Bremse), in der Mittagsonne aufnahmen, hätte man genauso gut ins Schwimmbad gehen können.
Bild 2:
An diesem 19. August 1989 waren wir bestimmt schon um 5 Uhr aufgestanden, um den ersten Zug aus dem Hunsrück fotografieren zu können. Wir stellten unseren Pkw im Mühltal ab und kletterten – etwa 200 Meter nordwestlich vom Einfahrsignal – den Bahndamm hoch. Den 7572 erwischten wir gegen 7.20 Uhr in der Morgensonne.
Bild 3:
Um wenigstens etwas Ortsbezug zu haben, wählten wir etwa eine halbe Stunde später östlich des Talberg-Tunnels den Kilometerstein 50,8 als Vordergrund für den bergwärts fahrenden 7573 mit der 213 332 aus.
Bild 4:
Etwas zurück Richtung Boppard stießen wir dann zum nordwestlichen Portal des Kalmut-Tunnels, das natürlich völlig im Schatten lag. Oberhalb des Portals konnte man allerdings auf ein gut beleuchtetes Streckenstück schauen, auf dem uns gegen 8.45 Uhr der 7574 – wiederum mit der 213 332 – entgegenkam.
Bild 5:
Am talseitigen Brückenkopf des Hubertus-Viaduktes bei km 49,6 gelangten wir am 4. Januar 1979 an einen Flachbau, der während der Bauphase (1907 – 1908) des Viaduktes der Bauleitung als Besprechungsraum diente. Zu Beginn des Ersten Weltkrieges im Jahr 1914 fanden sich etwa 20 nicht wehrpflichtige Männer aus der Gegend bereit, die in der allgemeinen Kriegs-Euphorie eine „Bahnschutz-Wache“ bildeten, was etwa einem Freiwilligen-Bataillon entsprach. So sicherten diese Männer nach ihrer Einschätzung eine militärisch wichtige Brücke in ihrer Heimat (Quelle: „100 Jahre Hunsrückbahn, herausgegeben von der Stadt Boppard und der Verbandsgemeinde Emmelshausen im Jahr 2008).
Später sollen aber bis 1918 reguläre Angehörigen eines Landsturm-Infanterie-Bataillons des VIII. Armee-Korps in Coblenz die Aufgabe übernommen haben.
Unsere Suche nach zeitgenössischen Beschriftungen bzw. Nachrichten im Innenraum blieb leider vergeblich.
Die Bahn riss dieses Gebäude Ende der 1980er Jahre ab.
Bild 6:
An jenem 4. Januar 1979 konnte ich auch mein erstes Bild von dem berühmten Hubertus-Viadukt machen. Das Bauwerk hat sechs Öffnungen auf einer Länge von 150 m bei einer Höhe von 50 m. Zum Zeitpunkt der Errichtung soll es zu den höchsten Steinbogenbrücken Deutschlands gehört haben.
Der bergwärts fahrende 6883 (Boppard 13.14 – 13.43 Emmelshausen) war gebildet aus
798 542 (Bunter Wagen) – rechts -,
998 620,
798 540 sowie
dem Bunten Wagen 998 621.
Bild 7:
Auch am 7. November 1981 waren hier noch vierteilige Schienenbus-Garnituren unterwegs. Dieses Mal bestand der samstags verkehrende 6881 (Boppard 12.36 – 13.18 Pfalzfeld) aus
798 572 (rechts),
998 675,
798 540 sowie
998 620.
Wie ich bereits im 1. Teil ausführte, kam es am 28. Mai 1983 zu einschneidenden Veränderungen für diese Hunsrückbahn: Mit der Einstellung des Reisezugverkehrs zwischen Simmern und Emmelshausen sowie der zusätzlichen Sperrung des Abschnittes zwischen Pfalzfeld und Emmelshausen waren auch die Einsätze der Schienenbusse hier Geschichte.
Bild 8:
So fuhr am 2. Juli 1983 der 6871 (Boppard 11.22 – 11.54 Emmelshausen) in Form eines von 213 341 geschobenen Wendezuges über das Hubertus-Viadukt.
Bild 9:
Am 30. Juli 1983 war die 213 339 mit ihrem 6871 (Boppard 11.22 – 11.54 Emmelshausen) auf Bergfahrt.
Bild 10:
Eine dreiviertel Stunde später kam die 213 339 am 30. Juli 1983 mit ihrem 7572 (Emmelshausen 11.59 – 12.29 Boppard) die Steilstrecke herunter.
Bild 11:
Mein letztes Bild vom Hubertus-Viadukt entstand am Pfingstmontag, den 15. Mai 1989: 213 333 rollte mit dem 7592 (Emmelshausen 10.52 – 11.19 Boppard)mit maximal 30 km/h ins Rheintal zurück.
Bevor wir gleich zum Bahnhof Buchholz kommen, lohnt es sich bei 8 Bildern aus dem Jahr 1979 den Fahrplan voranzustellen:
Scan 11a
Scan 11b:
Den Gleisplan des Bahnhofs Buchholz habe ich – ausgehend von einem amtlichen Plan aus dem Jahr 1955 – nach Auswertung meiner damaligen Aufzeichnungen sowie meiner Bilder aus dem Jahr 1979 jetzt neu gefertigt.
Bis 1979 war nur wenig gegenüber früheren Zuständen verändert worden. Wesentliche Ausnahmen sind:
- Die Gleise im Westen wurden verkürzt.
- Gleis 5 endete früher an einer 12 m - Drehscheibe mit dreiständigem Lokschuppen und besaß auch Lokbehandlungsanlagen.
Bild 12:
Auf unserer Hunsrück-Rundfahrt am Donnerstag. den 4. Januar 1979 (siehe meinen Teil 1), machten wir in Buchholz Zwischenstation. 798 539 und 998 132 waren mit uns gerade als 6879 auf Gleis 2 eingefahren.
Hier also wieder mal eine Ausnahme von der Regel, dass talwärts ein 798 gekuppelt sein sollte!
Wahrscheinlich war der Steuerwagen kurzfristig ausgefallen, so dass diese Fahrzeugreihung unumgänglich wurde.
Gut zu erkennen: Das Einfahr- sowie das Gruppenausfahrsignal im Norden. Links davon liegt das Ausziehgleis 6.
Bild 13:
Um 11.55 Uhr ein Bild des 6879 mit einem schicken orangen Opel Kadett C. Der Pkw steht vor dem 1909 errichteten Vorbau des Empfangsgebäudes, indem sich damals ein Hebelstellwerk der Einheitsbauart befand.
Bild 14:
Eine Minute später kam endlich das komplette Empfangsgebäude mit aufs Bild.
Bild 15:
Die um etwa 10 Minuten verspätete Ausfahrt des 6879 mit 798 539 und 998 132.
Bild 16:
Nach dem Besuch des Hubertus-Viaduktes waren wir gegen 14.30 Uhr in den Bahnhof Buchholz zurückgekehrt. Dort erlebten wir ein paar Minuten später eine beeindruckende Zugkreuzung:
Auf Gleis 2 waren 998 621, 798 540, 998 620 und 798 542 als 6885 aus Boppard hereingekommen und hatten auch eine Reihe von Rodlern mitgebracht, die eine der reizvollen Abfahrten ins Rheintal nutzen wollten.
Bild 17:
Dabei begegneten sich die Bunten Wagen 998 621 (6885) und 798 541 (6886).
Bild 18:
Der 798 541 mit seinem 998 630 als 6886 am 4. Januar 1979.
Am 14. August 1981 durfte ich den gleichen Ablauf noch einmal bei sommerlichen Temperaturen erleben. Hier der Fahrplan vom Sommer 1981 mit der Kreuzung 6885 mit 6886.
Scan 18a
Bild 19:
Buchholz am 14. August 1981, einem Freitagnachmittag: 998 621, 798 538 sowie zwei weitere unbekannte Fahrzeuge kreuzten leicht verspätet als 6885 den 6886; dieser bestand aus 998 620 sowie 798 572.
Bild 20:
Dann ein separates Bild des 6886 mit 998 620 sowie 798 572.
Bild 21:
Einen Augenblick später fuhr der 6886 los und 798 572 befand sich nunmehr rechts auf gleicher Höhe wie der 998 621.
Bild 22:
Zum Abschluss dieses Ereignisses in Buchholz noch ein genaueres Foto des Bunten Wagens 998 621.
Bild 23:
Ein Vierteljahr später (am Samstag, den 7. November 1981) erreichten wir Buchholz gegen 11.45 Uhr mit dem 6879 (Langenlonsheim an um 14.09 Uhr. In Simmern wechselte man lediglich die Zugnummer auf 8829). Die Garnitur bestand aus 998 630 sowie dem bunten 798 541.
Ab 30. Mai 1983 verkehrten – wie ich schon mehrfach erwähnt hatte – statt der Schienenbusse nur noch Wendezüge zwischen Boppard und Emmelshausen. Hier der Fahrplan:
Scan 23a
Bild 24:
Deutlich vermehrt hatte sich – wie dieses Bild vom 2. Juli 1983 zeigt – nur die Vegetation an der früheren Ladestraße nördlich des Empfangsgebäudes von Buchholz. Dafür wird der Verlust des Gleises 4 rechts im Bild sichtbar.
Etwas vor Plan kam 213 341 mit ihrem 6873 in Buchholz auf Gleis 2 an.
Bild 25:
Zwei Stunden später war die Garnitur von Bild 24 als 6877 wieder auf Gleis 2 in Buchholz eingetroffen. Für einen kleinen Plausch mit einem Beschäftigten des Bahnhofs Buchholz hatte der Fahrzeugführer damals noch Zeit – im Hunsrück gings halt gemütlich zu.
Bild 26:
Die Szenerie dann in Blickrichtung Süden. Bis zur Abfahrt des 6877 waren noch drei Minuten Zeit.
Herrlich: Die recht seltene Version eines Opel Ascona C im Unilack Jamaikagelb aus dem Modelljahr 1982.
Was mir aber damals nicht bewusst war: Ich hatte das bemerkenswerte Empfangsgebäude von Buchholz das letzte Mal fotografiert – es wurde trotz eines laufenden Denkmalschutzverfahrens am 4. August 1987 abgerissen!
Bild 27:
Und immer noch keine Hektik am Bahnsteig 2 in Buchholz….
Aber in reichlich zwei Minuten sollte es dann doch endlich Richtung Emmelshausen weitergehen.
Hier ist links im Bild gut das Gleis 5 zu erkennen, das damals noch rege von der Fa. BOMAG genutzt wurde.
Bild 28:
Am 5. Juni 1993 war ich zuletzt in Buchholz, als die Arnstädter 94 1292 nachmittags mit vierachsigen Umbauwagen von Boppard nach Buchholz hinauffuhr.
Bild 29:
Der Durst der 94 1292 wurde behelfsmäßig gestillt.
Bild 30:
Beim Umsetzen.
In der Bildmitte sieht man eine blecherne Bude, in der ein Zugführer die Zuglaufmeldungen abgeben kann.
(Danke an Ralf Kollig für diesen Hinweis.)
Vorschau:
Die Sichtung der restlichen Dias ergab, dass ich sie für die Präsentation noch einmal aufteilen muss, weil ein einziger Beitrag den Rahmen sprengen würde.
In dritten Teil werde ich Bilder vom restlichen in Betrieb befindlichen Teilstück von Buchholz bis Emmelshausen aus den 1980er Jahren zeigen.
In Teil 4 wird man schließlich Fotos aus der Zeit von 1981 bis 1990 vom Streckenabschnitt Emmelshausen – Simmern sehen, auf dem ja heute der Schinderhannes-Radweg verläuft.
Es grüßt Euch
Günter
nach den grandiosen Bildern von Lw, die er anlässlich einer Mitfahrt auf dem Führerstand einer 213 machen konnte, will ich Euch meine Bilderserie der Steilstrecke sowie dem Bahnhof Buchholz zeigen.
Eine Grafik soll den Überblick verschaffen:
Scan 00a
Wer die obige Karte in höherer Auflösung sehen oder sie herunterladen möchte, kann diesen Link verwenden:
https://imagizer.imageshack.com/img923/454/f88TfY.jpg
Dann noch mal diesen Ausschnitt aus der Kursbuchkarte vom Sommer 1981 zur groben Orientierung:
Scan 00b
Die Steilstrecke der Hunsrückbahn von Boppard nach Buchholz ist fotomäßig sehr schwer umzusetzen. Nicht selten kann man beim Abwandern der Strecke wegen der Enge der Trasse in Versuchung geraten, sich dem Gleis gefährlich zu nähern oder es gar zu überschreiten. Nur das Hubertusviadukt ist einfach zu fotografieren. Sicher: Tunnelportale gibt es da genug. Aber in der Enge und bei dem Bewuchs habe ich dann doch meine Knipsversuche schnell wieder aufgegeben; vor allem aber aus Rücksicht gegenüber den Fahrpersonalen.
Sie gilt als die steilste Bahn mit Reibungsbetrieb in Deutschland. Zwischen den 6,27 km entfernt liegenden Stationen Boppard und Buchholz muss eine maximale Neigung von mehr als 60 Promille überwunden werden.
Zur näheren Information ein Link zu einer teilweise noch sichtbaren Seite von Markus Göttert:
http://www.hunsrueckbahn.info/21.Steils ... _frame.htm
Dann noch die Bremsvorschrift der DB:
https://fahrweg.dbnetze.com/resource/bl ... 2-data.pdf
Beginnen möchte ich heute mit dem untersten Abschnitt der Steilstrecke im Mühltal, den Andreas und ich am 19. August 1989 näher erkundeten.
Es galt der folgende Fahrplan:
Scan 00c
Bild 1:
Hier am Einfahrsignal von Boppard beginnt die eigentliche Steigung.
Die Bahn schmiegt sich an den südlichen Hang des Mühltales (liegt rechts vom Gleis). Als wir am 19. August 1989 gegen 12.50 Uhr den 7577, geschoben von der 213 332 (mit hydrodynamischer Bremse), in der Mittagsonne aufnahmen, hätte man genauso gut ins Schwimmbad gehen können.
Bild 2:
An diesem 19. August 1989 waren wir bestimmt schon um 5 Uhr aufgestanden, um den ersten Zug aus dem Hunsrück fotografieren zu können. Wir stellten unseren Pkw im Mühltal ab und kletterten – etwa 200 Meter nordwestlich vom Einfahrsignal – den Bahndamm hoch. Den 7572 erwischten wir gegen 7.20 Uhr in der Morgensonne.
Bild 3:
Um wenigstens etwas Ortsbezug zu haben, wählten wir etwa eine halbe Stunde später östlich des Talberg-Tunnels den Kilometerstein 50,8 als Vordergrund für den bergwärts fahrenden 7573 mit der 213 332 aus.
Bild 4:
Etwas zurück Richtung Boppard stießen wir dann zum nordwestlichen Portal des Kalmut-Tunnels, das natürlich völlig im Schatten lag. Oberhalb des Portals konnte man allerdings auf ein gut beleuchtetes Streckenstück schauen, auf dem uns gegen 8.45 Uhr der 7574 – wiederum mit der 213 332 – entgegenkam.
Bild 5:
Am talseitigen Brückenkopf des Hubertus-Viaduktes bei km 49,6 gelangten wir am 4. Januar 1979 an einen Flachbau, der während der Bauphase (1907 – 1908) des Viaduktes der Bauleitung als Besprechungsraum diente. Zu Beginn des Ersten Weltkrieges im Jahr 1914 fanden sich etwa 20 nicht wehrpflichtige Männer aus der Gegend bereit, die in der allgemeinen Kriegs-Euphorie eine „Bahnschutz-Wache“ bildeten, was etwa einem Freiwilligen-Bataillon entsprach. So sicherten diese Männer nach ihrer Einschätzung eine militärisch wichtige Brücke in ihrer Heimat (Quelle: „100 Jahre Hunsrückbahn, herausgegeben von der Stadt Boppard und der Verbandsgemeinde Emmelshausen im Jahr 2008).
Später sollen aber bis 1918 reguläre Angehörigen eines Landsturm-Infanterie-Bataillons des VIII. Armee-Korps in Coblenz die Aufgabe übernommen haben.
Unsere Suche nach zeitgenössischen Beschriftungen bzw. Nachrichten im Innenraum blieb leider vergeblich.
Die Bahn riss dieses Gebäude Ende der 1980er Jahre ab.
Bild 6:
An jenem 4. Januar 1979 konnte ich auch mein erstes Bild von dem berühmten Hubertus-Viadukt machen. Das Bauwerk hat sechs Öffnungen auf einer Länge von 150 m bei einer Höhe von 50 m. Zum Zeitpunkt der Errichtung soll es zu den höchsten Steinbogenbrücken Deutschlands gehört haben.
Der bergwärts fahrende 6883 (Boppard 13.14 – 13.43 Emmelshausen) war gebildet aus
798 542 (Bunter Wagen) – rechts -,
998 620,
798 540 sowie
dem Bunten Wagen 998 621.
Bild 7:
Auch am 7. November 1981 waren hier noch vierteilige Schienenbus-Garnituren unterwegs. Dieses Mal bestand der samstags verkehrende 6881 (Boppard 12.36 – 13.18 Pfalzfeld) aus
798 572 (rechts),
998 675,
798 540 sowie
998 620.
Wie ich bereits im 1. Teil ausführte, kam es am 28. Mai 1983 zu einschneidenden Veränderungen für diese Hunsrückbahn: Mit der Einstellung des Reisezugverkehrs zwischen Simmern und Emmelshausen sowie der zusätzlichen Sperrung des Abschnittes zwischen Pfalzfeld und Emmelshausen waren auch die Einsätze der Schienenbusse hier Geschichte.
Bild 8:
So fuhr am 2. Juli 1983 der 6871 (Boppard 11.22 – 11.54 Emmelshausen) in Form eines von 213 341 geschobenen Wendezuges über das Hubertus-Viadukt.
Bild 9:
Am 30. Juli 1983 war die 213 339 mit ihrem 6871 (Boppard 11.22 – 11.54 Emmelshausen) auf Bergfahrt.
Bild 10:
Eine dreiviertel Stunde später kam die 213 339 am 30. Juli 1983 mit ihrem 7572 (Emmelshausen 11.59 – 12.29 Boppard) die Steilstrecke herunter.
Bild 11:
Mein letztes Bild vom Hubertus-Viadukt entstand am Pfingstmontag, den 15. Mai 1989: 213 333 rollte mit dem 7592 (Emmelshausen 10.52 – 11.19 Boppard)mit maximal 30 km/h ins Rheintal zurück.
Bevor wir gleich zum Bahnhof Buchholz kommen, lohnt es sich bei 8 Bildern aus dem Jahr 1979 den Fahrplan voranzustellen:
Scan 11a
Scan 11b:
Den Gleisplan des Bahnhofs Buchholz habe ich – ausgehend von einem amtlichen Plan aus dem Jahr 1955 – nach Auswertung meiner damaligen Aufzeichnungen sowie meiner Bilder aus dem Jahr 1979 jetzt neu gefertigt.
Bis 1979 war nur wenig gegenüber früheren Zuständen verändert worden. Wesentliche Ausnahmen sind:
- Die Gleise im Westen wurden verkürzt.
- Gleis 5 endete früher an einer 12 m - Drehscheibe mit dreiständigem Lokschuppen und besaß auch Lokbehandlungsanlagen.
Bild 12:
Auf unserer Hunsrück-Rundfahrt am Donnerstag. den 4. Januar 1979 (siehe meinen Teil 1), machten wir in Buchholz Zwischenstation. 798 539 und 998 132 waren mit uns gerade als 6879 auf Gleis 2 eingefahren.
Hier also wieder mal eine Ausnahme von der Regel, dass talwärts ein 798 gekuppelt sein sollte!
Wahrscheinlich war der Steuerwagen kurzfristig ausgefallen, so dass diese Fahrzeugreihung unumgänglich wurde.
Gut zu erkennen: Das Einfahr- sowie das Gruppenausfahrsignal im Norden. Links davon liegt das Ausziehgleis 6.
Bild 13:
Um 11.55 Uhr ein Bild des 6879 mit einem schicken orangen Opel Kadett C. Der Pkw steht vor dem 1909 errichteten Vorbau des Empfangsgebäudes, indem sich damals ein Hebelstellwerk der Einheitsbauart befand.
Bild 14:
Eine Minute später kam endlich das komplette Empfangsgebäude mit aufs Bild.
Bild 15:
Die um etwa 10 Minuten verspätete Ausfahrt des 6879 mit 798 539 und 998 132.
Bild 16:
Nach dem Besuch des Hubertus-Viaduktes waren wir gegen 14.30 Uhr in den Bahnhof Buchholz zurückgekehrt. Dort erlebten wir ein paar Minuten später eine beeindruckende Zugkreuzung:
Auf Gleis 2 waren 998 621, 798 540, 998 620 und 798 542 als 6885 aus Boppard hereingekommen und hatten auch eine Reihe von Rodlern mitgebracht, die eine der reizvollen Abfahrten ins Rheintal nutzen wollten.
Bild 17:
Dabei begegneten sich die Bunten Wagen 998 621 (6885) und 798 541 (6886).
Bild 18:
Der 798 541 mit seinem 998 630 als 6886 am 4. Januar 1979.
Am 14. August 1981 durfte ich den gleichen Ablauf noch einmal bei sommerlichen Temperaturen erleben. Hier der Fahrplan vom Sommer 1981 mit der Kreuzung 6885 mit 6886.
Scan 18a
Bild 19:
Buchholz am 14. August 1981, einem Freitagnachmittag: 998 621, 798 538 sowie zwei weitere unbekannte Fahrzeuge kreuzten leicht verspätet als 6885 den 6886; dieser bestand aus 998 620 sowie 798 572.
Bild 20:
Dann ein separates Bild des 6886 mit 998 620 sowie 798 572.
Bild 21:
Einen Augenblick später fuhr der 6886 los und 798 572 befand sich nunmehr rechts auf gleicher Höhe wie der 998 621.
Bild 22:
Zum Abschluss dieses Ereignisses in Buchholz noch ein genaueres Foto des Bunten Wagens 998 621.
Bild 23:
Ein Vierteljahr später (am Samstag, den 7. November 1981) erreichten wir Buchholz gegen 11.45 Uhr mit dem 6879 (Langenlonsheim an um 14.09 Uhr. In Simmern wechselte man lediglich die Zugnummer auf 8829). Die Garnitur bestand aus 998 630 sowie dem bunten 798 541.
Ab 30. Mai 1983 verkehrten – wie ich schon mehrfach erwähnt hatte – statt der Schienenbusse nur noch Wendezüge zwischen Boppard und Emmelshausen. Hier der Fahrplan:
Scan 23a
Bild 24:
Deutlich vermehrt hatte sich – wie dieses Bild vom 2. Juli 1983 zeigt – nur die Vegetation an der früheren Ladestraße nördlich des Empfangsgebäudes von Buchholz. Dafür wird der Verlust des Gleises 4 rechts im Bild sichtbar.
Etwas vor Plan kam 213 341 mit ihrem 6873 in Buchholz auf Gleis 2 an.
Bild 25:
Zwei Stunden später war die Garnitur von Bild 24 als 6877 wieder auf Gleis 2 in Buchholz eingetroffen. Für einen kleinen Plausch mit einem Beschäftigten des Bahnhofs Buchholz hatte der Fahrzeugführer damals noch Zeit – im Hunsrück gings halt gemütlich zu.
Bild 26:
Die Szenerie dann in Blickrichtung Süden. Bis zur Abfahrt des 6877 waren noch drei Minuten Zeit.
Herrlich: Die recht seltene Version eines Opel Ascona C im Unilack Jamaikagelb aus dem Modelljahr 1982.
Was mir aber damals nicht bewusst war: Ich hatte das bemerkenswerte Empfangsgebäude von Buchholz das letzte Mal fotografiert – es wurde trotz eines laufenden Denkmalschutzverfahrens am 4. August 1987 abgerissen!
Bild 27:
Und immer noch keine Hektik am Bahnsteig 2 in Buchholz….
Aber in reichlich zwei Minuten sollte es dann doch endlich Richtung Emmelshausen weitergehen.
Hier ist links im Bild gut das Gleis 5 zu erkennen, das damals noch rege von der Fa. BOMAG genutzt wurde.
Bild 28:
Am 5. Juni 1993 war ich zuletzt in Buchholz, als die Arnstädter 94 1292 nachmittags mit vierachsigen Umbauwagen von Boppard nach Buchholz hinauffuhr.
Bild 29:
Der Durst der 94 1292 wurde behelfsmäßig gestillt.
Bild 30:
Beim Umsetzen.
In der Bildmitte sieht man eine blecherne Bude, in der ein Zugführer die Zuglaufmeldungen abgeben kann.
(Danke an Ralf Kollig für diesen Hinweis.)
Vorschau:
Die Sichtung der restlichen Dias ergab, dass ich sie für die Präsentation noch einmal aufteilen muss, weil ein einziger Beitrag den Rahmen sprengen würde.
In dritten Teil werde ich Bilder vom restlichen in Betrieb befindlichen Teilstück von Buchholz bis Emmelshausen aus den 1980er Jahren zeigen.
In Teil 4 wird man schließlich Fotos aus der Zeit von 1981 bis 1990 vom Streckenabschnitt Emmelshausen – Simmern sehen, auf dem ja heute der Schinderhannes-Radweg verläuft.
Es grüßt Euch
Günter