Eisenbahnforum der Region Mittelrhein

Laut DB Netz strecken.info:
Seit dem 28.01.2022 (07:11Uhr) ist aufgrund eines "Brückenanfahrschadens" die Strecke zwischen
Neuwied und Koblenz-Lützel bis vsl. 05.02.2022 (04:00) offenbar gesperrt. Für den SPNV wird "Um-
leitung unter erleichterten Bedingungen", für SPFV und SGV "Umleitung" angegeben. Sachverständige
seien auf dem Weg zum Ereignisort.

Die elektronische Fahrplanauskunft meldet:

Beschädigung einer Brücke: Auf der Strecke Köln Hbf - Koblenz Hbf zwischen Neuwied und Koblenz Hbf.
Es kommt zu großen Betriebsbeeinträchtigungen im Regionalverkehr der Deutschen Bahn.

Aktuelle Informationen zu Ihrer Verbindung (Beispiel RB27):
Urmitz Rheinbrücke->Koblenz Stadtmitte: Störung. (Quelle: zuginfo.nrw) Eine Reparatur an der Strecke
verzögert den Zugverkehr von Neuwied in Richtung Koblenz-Lützel. Die Züge werden von Neuwied bis
Koblenz Hbf über Niederlahnstein umgeleitet. Die Halte Urmitz Rheinbrücke, Koblenz-Lützel und Kob-
lenz Stadtmitte entfallen. Die Züge in dem Streckenabschnitt erhalten eine zusätzliche Verspätung von
15 bis 20 Minuten. Züge der Gegenrichtung fahren auf dem Regelweg. Unsere Empfehlung: Nutzen Sie
die Bus-Linie 30 zwischen Koblenz Hbf und Urmitz Rheinbrücke.
Unsere Empfehlung: Nutzen Sie die Bus Linien 30, 330 oder 350 zwischen Koblenz Hbf und Koblenz Stadt-
mitte. Unsere Empfehlung: Nutzen Sie die Buslinien 330, 340 oder 350 zwischen Koblenz Hbf und Koblenz-
Lützel. Alternativ können Sie mit den Zügen in die Gegenrichtung zurück fahren.

Züge der VIAS (RB10) fahren in beiden Richtungen auf direktem Weg zwischen Niederlahnstein und Neuwied.

Obwohl heute anscheinend schon bekannt ist, dass die Sperrung übers WE andauren könnte/wird, werden
als Regionalzugverbindungen ab Betriebsbeginn am Samstagmorgen ohne Einschränkungen angezeigt
.

Dank eines freundlichen Hinweises zu früher Stunde jetzt die Meldung der Polizei Neuwied:

Verkehrsunfallflucht mit erheblichem Sachschaden
Am 28.01.2022, gegen 07:00 Uhr kam es an der Bahnunterführung Mittelweg/Engerser Landstraße
https://www.google.de/maps/place/50%C2% ... 4d7.504429
zu einer Verkehrsunfallflucht. Hierbei befuhr nach derzeitigem Ermittlungsstand ein LKW den Mittel-
weg in Fahrtrichtung der Engerser Landstraße. Vermutlich aufgrund einer überschrittenen Ladungs-
höhe kollidierte der LKW mit dem Brückenbauwerk, so dass dieses in der Bausubstanz erheblich be-
schädigt wurde. Hierbei fielen auch Teile der Betondecke unmittelbar auf die Fahrbahn. Der LKW
setzte seine Fahrt anschließend auf der Engerser Landstraße in Richtung Bendorf fort, ohne sich um
die Schadensregulierung oder die Absicherung der Unfallstelle zu bemühen. Nach derzeitigen Erkennt-
nissen entstand an der Brücke ein Sachschaden von ca. 100.000 bis 200.000 EUR. Es wurde in diesem
Bereich eine Straßensperrung für die Dauer von ca. 2 Wochen eingerichtet. Zeugen die Hinweise zur
Sache machen können, werden gebeten sich bei der Polizeiinspektion Neuwied unter der 02631/8780
oder unter pineuwied@polizei.rlp.de zu melden.
https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/117709/5132962 (2. Meldung hinter Radunfall)

Möglicherweise war ein überladener Holztransporter die Ursache für den Anfahrschaden an der als
Walzträger in Beton ausgeführten (viergleisigen) Eisenbahn-Überführung ... Aktuell wird eingleisig
im Richtungsbetrieb gefahren, d.h. von Koblenz nach Neuwied fahren Züge, in der Gegenrichtung
nur über Niederlahnstein.
Für das Fahren im Gegengleis müssten zw. Neuwied und Kesselheim angeblich mehrere schriftliche
Befehle ausgefüllt werden?! Ob man da Ausnahmen für den GV in Ri. Moselstrecke macht, denn das
Kopfmachen von Güterzügen dürfte nach den massiven Rückbauten weder in Nieder- noch Oberlahn-
stein ohne größere Probleme zu bewerkstelligen sein.
.

Hallo,

so wie ich gehört habe, ist ein Stahlträger in der Brücke angerissen.
Allerdings muß ich sagen, dass sich diese Unterführung seit Jahren nicht im besten Zustand zeigt.
Herabfallender Verputz von der Decke der Unterführung, gab es schon vor Jahren. Dieser wurde dann irgendwann komplett entfernt.
Bei längerem Regen wird die Unterführung zur Tropfsteinhöhle. Wenn man dann mit dem Auto drunter steht, tropft einem die braune Brühe auf den Kopf. Die Abdichtung zum Gleisbett ist sicher nicht mehr die Beste. Von allen Unterführungen zwischen Bendorf und Neuwied, ist die in Neuwied-Block sicher die Schlechteste.
Dennoch ist das, was da jetzt passiert ist schon heftig. Bleibt zu hoffen, dass der flüchtige LKW ermittelt werden kann. Wenn es wirklich ein Holztransporter war, könnte er von/nach Bendorf gekommen sein. Dort wird momentan wieder jede Menge Holz angeliefert.

Gruß Reiner

Hallo Reiner,
In der Brückenkarte der DB Netz ist die EÜ Mittelweg mit einer Fläche von 187m²
dem "Aktivierungsjahr"(AJ) 1918 und der Strecke 2324 zugeordnet. Als Zustand ist
"ZK 3 - Erneuerungsmaßnahmen sind zu prüfen" angegeben (wie bei den EÜ Lands-
berger Straße und Blücherstraße beide mit AJ 1908).
Einzig die Erneuerung der EÜ Mittelweg (km 138,06) wird in der Vergabeübersicht für
den Brückenbau mit "Voraussichtlicher Veröffentlichungstermin" einer Ausschreibung
für das III. Quartal 2023 angekündigt. Es ist wiederum eine WIB-Konstruktion ge-
plant.
Grüße HaPe

Das ist wohl gerade eine schlechte Situation. Ich kenne die Örtlichkeiten nur über Google Earth und Führerstandsmitfahrten bei Youtube.
Weichenverbindungen für Fahrten von Neuwied nach Koblenz-Lützel über das Gegengleis bestehen zwar in Neuwied, aber wohl keine Signalisierung / Fahrstraßen.
Ein Fahren auf Befehl über das Gegengleis müsste bis Lützel reichen, da es bis dort keine Überleitmöglichkeit auf das rechte Streckengleis gibt.
Der Tunnel zur Horchheimer Brücke ist ja wegen Bauarbeiten gesperrt.

Viele Grüße
Heinz

HeinzM hat geschrieben: ↑Mo 31. Jan 2022, 19:49 Das ist wohl gerade eine schlechte Situation.
Viele Grüße
Heinz

Das kann man wohl laut sagen, denn dieser Hinweis vom Bad Camberger auf die Großbaustellen
macht die Dimension des betrieblichen Desasters noch deutlicher:
Im Knoten Köln sowie auf der linken Rheinstrecke [Brühl + Bonn] werden jeweils von Mo bis Fr
Oberleitungsarbeiten, Arbeiten für das Projekt „ESTW Linke Rheinstrecke“ sowie Arbeiten zur
Ertüchtigung der Strecke für ETCS durchgeführt. Hierzu muss die Strecke jeweils eingleisig ge-
sperrt werden. Ein Teil der Züge muss über die rechte Rheinseite umgeleitet werden, wodurch
Halte in Andernach, Remagen und Bonn entfallen.
https://inside.bahn.de/grossbaustellen/#E

Diese Züge - zu denen u.a. IC, ICE und NightJet gehören - sollten natürlich in Neuwied die Seite
wechseln, um auf dem weiteren Weg nach Mainz ihre Halte in Koblenz Hbf, Boppard bzw. Bingen
Hbf zu bedienen. Daraus wurde aber nichts. Stattdessen hielten einige Fernzüge (IC) in Neuwied,
was für den Anschluss nach Koblenz wiederum ungünstig war. Der Ersatzhalt Niederlahnstein kommt
wohl aufgrund seiner "abseitigen Lage" und zu geringen Länge (160m) auch nicht infrage.
Wäre noch die Frage, was machen die Erz- und anderen Güterzüge, die normalerweise ab Neuwied
auf die Moselstrecke wechseln würden?
Vielleicht war die Entscheidung, den Horchheimer Tunnel voll zu sperren - statt ihn als TiT-Baustelle
mit noch nutzbarem Gleis zu erneuern - doch die falsche?
.

Rheingau Linie fährt zwischen Neuwied und Koblenz mit Fahrtrichtung wechsel oder nicht

Rheingaulinie:
Frankfurt/M-Neuwied : normaler Weg über Koblenz Hbf und Stadmitte nach Neuwied
Neuwied-Frankfurt/M: ab Neuwied rechtsrheinisch ohne Halt bis Niederlahnstein, dann wieder normaler Weg.

Und Fernverkehr bleibt rechts

Tim eilers hat geschrieben: ↑Di 1. Feb 2022, 15:18 Und Fernverkehr bleibt rechts

Hallo Tim,
so ist es - zumindest in Fahrtrichtung Süden. Die DB-Pressestelle
will sich heute noch mal äußern. Sobald es was Neues gibt, erfah-
ren es Presse, Funk und Forum
Gruss
HaPe

Okay

Guten Abend gibt es schon Neuigkeiten