Hunsrückquerbahn 1980 bis 1990 - Teil 4: Simmern - Hermeskeil (m29B)
Verfasst: Fr 21. Jan 2022, 11:34
Hallo,
als Übersichtskarte habe ich diesmal zur Bearbeitung eine Ausfertigung aus dem Jahr 1917 gewählt, weil hier nahezu alle jemals existierenden Betriebsstellen aufgeführt wurden.
Scan 0
Wie die vorherigen Beitragsteile habe ich wiederum diesen letzten Teil nicht zeitlich, sondern geographisch geordnet.
Da auch mein Bericht über den Knotenpunkt Simmern großes Interesse fand, will ich zu Beginn noch zwei weitere Bilder aus diesem interessanten Bahnhof einfügen:
Bild 1:
Ein Skl am 19. Februar 1980 westlich des Stellwerks „Sw“.
Bild 2:
Der in Simmern beheimatete Pwghs 054 mit der Ordnungsnummer 950 5 812-8 ebenfalls am 19. Februar 1980.
Wir gehen nun gedanklich auf die Reise von Simmern nach Hermeskeil. Am 29. Mai 1976 verkehrten hier letztmalig planmäßige Reisezüge.
Der Fahrplan im Winterhalbjahr 1975/76:
Scan 2a
Damals schien mir ein Besuch der Hunsrückquerbahn westlich von Simmern wenig lohnenswert, so dass ich leider kein Bild vom regulären Reisezugverkehr besitze. Auch später habe ich diese wunderschöne Bahnstrecke zwischen Simmern und Hermeskeil sträflichst vernachlässigt, weil ich meinen Wohnsitz nach Norddeutschland verlegt hatte. So kam ich lediglich anlässlich zweier Sonderfahrten in den Jahren 1984 sowie 1990 hierher. Daher will ich mir nicht anmaßen, das Folgende als „Streckenportrait“ zu bezeichnen. Meine paar Bilder wollte ich ursprünglich überhaupt nicht präsentieren, weil Andere beispielsweise den Güterverkehr bis 2001 recht ordentlich dokumentiert haben. Aber die Schönheit der Landschaft sowie die einzigartige Infrastruktur haben mich dann doch noch einmal den Diascanner anwerfen lassen.
Bild 3:
In Unzenberg lag am 19. Mai 1984 nur noch das Durchfahrgleis, als 212 062 und 212 328 mit ihrem Sonderzug E 22194 auf dem Weg nach Simmern vorbeikamen.
Bild 4:
Die Rückleistung am Nachmittag des 19. Mai 1984 erfolgte zunächst bei schönstem Wetter, als Andreas und ich 212 382 mit 212 062 westlich von Unzenberg unter der „Mördersbrück“, die den Ortsteil Engelsloch mit der alten Provinzialstraße verband, am Durchstich „Mördersloch“ erwischten.
Leider musste dieses schöne Bauwerk am 21. Oktober 2008 wegen Baufälligkeit gesprengt werden.
Bild 5:
Der wohl bekannteste Viadukt auf der Hunsrückquerbahn steht bei Niederkostenz. Dort überwindet die Hunsrückquerbahn das Kyrbachtal. Von der Südseite der 1901 erbauten Brücke gibt es naturgemäß mittlerweile unzählige Aufnahmen. 212 062 sowie 212 328 mussten da am 19. Mai 1984 auf ihrer Tour nach Simmern natürlich auch drüber.
Bild 6:
Sehr selten sind aber Aufnahmen von der Nordseite. Dies gelang uns am späten Nachmittag des 5. Mai 1990 mit dem Sonderzug aus 796 828, 996 292 und 996 609, der Richtung Hermeskeil fuhr. Ein glücklicher Umstand war für uns, dass 150 Meter nordwestlich des Viaduktes gerade ein hoher Damm für die vierspurige B 50 aufgeschüttet worden war, den wir für unsere Fotos erklommen.
Bild 7:
Da der Zug auf dem Viadukt sehr langsam fuhr und sogar einmal stehen blieb, war auch genug Zeit für Teleaufnahmen.
Bild 8:
Anschließend begaben wir uns an jenem wunderschönen 5. Mai 1990 für weitere Aufnahmen von 796 828, 996 292 und 996 609 an eine Fotostelle östlich von Sohren. Im Hintergrund ist bereits die im Bau befindliche B 50 zu sehen.
Bild 9:
Am östlichen Ortsrand von Sohren waren Andreas und ich schon einmal am 19. Mai 1984, wo wir 212 328 und 212 062 mit ihrem Sonderzug Richtung Hermeskeil vor einem kleinen Rest eines Steinbruchs aufnahmen. Damals ahnten wir nichts von dem wenig später einsetzenden Bauboom in Sohren. Heute liegt die Fotostelle mitten im Neubaugebiet „Im Grund“.
Wegen dieser baulichen Veränderungen ist es vielleicht interessant, hier zwei weitere Bilder zu zeigen, die beim Nachziehen der Kameras an dieser Stelle im direkt anschließenden Wohngebiet „Vogelring“ entstanden:
Bild 10:
Links kann man das Gebäude der Feuerwehr sowie die evangelische Kirche von Sohren sehen.
Bild 11:
Und einen Moment später kam auch ganz links die katholische Kirche St. Michael mit ins Bild.
Bild 12:
Sohren am Vormittag des 19. Mai 1984 mit 212 062 und 212 328.
Bild 13:
796 828, 996 292 und 996 609 am frühen Abend des 5. Mai 1990 vor dem im Jahr 1909 erbauten Wasserturm.
Bild 14:
796 828, 996 292 und 996 609 erreichten anschließend Büchenbeuren.
Im Oktober 2014 wurde von hier bis Morbach die Hunsrückbahn stillgelegt.
Morbach – Hermeskeil hatte man bereits am 10. Juli 1998 ad acta gelegt.
Bild 15:
212 062 sowie 212 382 am Vormittag des 19. Mai 1984 in Hirschfeld.
Bild 16:
Westlich des Bahnhofs Hirschfeld (wohl bei km 64,9) rollte am 5. Mai 1990 die Fuhre aus 796 828, 996 292 und 996 609 im herrlichen Abendlicht durch die Hochebene des Hunsrücks. Rechts im Hintergrund sieht man Teile des Ortes Hirschfeld, der mehr als einen Kilometer vom Bahnhof entfernt liegt.
Bild 17:
Anschließend erwischten wir 796 828, 996 292 und 996 609 am 5. Mai 1990 noch in Hochscheid.
Bild 18:
Vom E 22194 mit 212 062 sowie 212 382 konnten wir am 19. Mai 1984 auch Bilder im Bahnhof Hinzerath machen.
Bild 19:
Einen Augenblick später, kurz vor der Abfahrt nach Simmern.
Bild 20:
Am Abend des 5. Mai 1990 sah man 796 828, 996 292 und 996 609 in der östlichen Einfahrt von Hinzerath.
Bild 21:
212 062 und 212 382 am 19. Mai 1984 mit ihrem E 22194 in der Westeinfahrt des Bahnhofs Morbach.
Bild 22:
Dann gelang uns anschließend noch ein Foto vom E 22194 beim Halt in Morbach.
Bild 23:
Faszinierend die Lage des Viaduktes westlich von Hoxel, das im Februar 1945 auf dem Rückzug noch von der deutschen Wehrmacht gesprengt wurde.
Am Vormittag des 19. Mai 1984 rollen 212 062 und 212 382 mit dem E 22194 Richtung Simmern.
Bild 24:
Am späten Nachmittag des 19. Mai 1984 nahm die Bewölkung im Hunsrück stark zu.
212 382 sowie 212 062 pausierten mit den Reisegästen im Bahnhof Thalfang.
Bild 25:
In Thalfang lohnte sich auch ein Blick vom Hang aus.
Bild 26:
Anschließend konnten wir 212 382 sowie 212 062 noch am frühen Abend jenes 19. Mai 1984 in Drohnecken aufnehmen.
Bild 27:
Ein zweites Motiv vom Halt in Drohnecken.
Bild 28:
Jetzt wird es aber sehr dünn in meiner Sammlung: Am Endpunkt der Hunsrückquerbahn in Hermeskeil, wo man auf die heute größtenteils demontierte Hochwaldbahn Trier – Türkismühle trifft, war ich kaum zugegen. Stellvertretend VT 55 und VB 23 der Historischen Eisenbahn Birkenfeld nahe des Befehlsstellwerks „Hf“ am 27. Juni 1987.
Bild 29:
Zum Schluss die 1604 der CFL („Kartoffelkäfer“), die mit einem Sonderzug aus Trier am 19. Juni 1988 nach Hermeskeil heraufgekommen war.
Das Schicksal bzw. die Zukunft der Hunsrückbahn bleibt ungewiss, obgleich DB Netz – strecken.info derzeit verkündet, dass der Abschnitt von Stromberg über Simmern bis Büchenbeuren vom 5. Januar bis 29. März 2022 „wegen Gleisbauarbeiten“ gesperrt sei. Die Schienen hatte man ja bislang auf der Gesamtstrecke zwar nicht entfernt. Sie dürften sich aber zumindest ab Simmern in einem recht desolaten Zustand befinden.
Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt…….
Es grüßt Euch
Günter
als Übersichtskarte habe ich diesmal zur Bearbeitung eine Ausfertigung aus dem Jahr 1917 gewählt, weil hier nahezu alle jemals existierenden Betriebsstellen aufgeführt wurden.
Scan 0
Wie die vorherigen Beitragsteile habe ich wiederum diesen letzten Teil nicht zeitlich, sondern geographisch geordnet.
Da auch mein Bericht über den Knotenpunkt Simmern großes Interesse fand, will ich zu Beginn noch zwei weitere Bilder aus diesem interessanten Bahnhof einfügen:
Bild 1:
Ein Skl am 19. Februar 1980 westlich des Stellwerks „Sw“.
Bild 2:
Der in Simmern beheimatete Pwghs 054 mit der Ordnungsnummer 950 5 812-8 ebenfalls am 19. Februar 1980.
Wir gehen nun gedanklich auf die Reise von Simmern nach Hermeskeil. Am 29. Mai 1976 verkehrten hier letztmalig planmäßige Reisezüge.
Der Fahrplan im Winterhalbjahr 1975/76:
Scan 2a
Damals schien mir ein Besuch der Hunsrückquerbahn westlich von Simmern wenig lohnenswert, so dass ich leider kein Bild vom regulären Reisezugverkehr besitze. Auch später habe ich diese wunderschöne Bahnstrecke zwischen Simmern und Hermeskeil sträflichst vernachlässigt, weil ich meinen Wohnsitz nach Norddeutschland verlegt hatte. So kam ich lediglich anlässlich zweier Sonderfahrten in den Jahren 1984 sowie 1990 hierher. Daher will ich mir nicht anmaßen, das Folgende als „Streckenportrait“ zu bezeichnen. Meine paar Bilder wollte ich ursprünglich überhaupt nicht präsentieren, weil Andere beispielsweise den Güterverkehr bis 2001 recht ordentlich dokumentiert haben. Aber die Schönheit der Landschaft sowie die einzigartige Infrastruktur haben mich dann doch noch einmal den Diascanner anwerfen lassen.
Bild 3:
In Unzenberg lag am 19. Mai 1984 nur noch das Durchfahrgleis, als 212 062 und 212 328 mit ihrem Sonderzug E 22194 auf dem Weg nach Simmern vorbeikamen.
Bild 4:
Die Rückleistung am Nachmittag des 19. Mai 1984 erfolgte zunächst bei schönstem Wetter, als Andreas und ich 212 382 mit 212 062 westlich von Unzenberg unter der „Mördersbrück“, die den Ortsteil Engelsloch mit der alten Provinzialstraße verband, am Durchstich „Mördersloch“ erwischten.
Leider musste dieses schöne Bauwerk am 21. Oktober 2008 wegen Baufälligkeit gesprengt werden.
Bild 5:
Der wohl bekannteste Viadukt auf der Hunsrückquerbahn steht bei Niederkostenz. Dort überwindet die Hunsrückquerbahn das Kyrbachtal. Von der Südseite der 1901 erbauten Brücke gibt es naturgemäß mittlerweile unzählige Aufnahmen. 212 062 sowie 212 328 mussten da am 19. Mai 1984 auf ihrer Tour nach Simmern natürlich auch drüber.
Bild 6:
Sehr selten sind aber Aufnahmen von der Nordseite. Dies gelang uns am späten Nachmittag des 5. Mai 1990 mit dem Sonderzug aus 796 828, 996 292 und 996 609, der Richtung Hermeskeil fuhr. Ein glücklicher Umstand war für uns, dass 150 Meter nordwestlich des Viaduktes gerade ein hoher Damm für die vierspurige B 50 aufgeschüttet worden war, den wir für unsere Fotos erklommen.
Bild 7:
Da der Zug auf dem Viadukt sehr langsam fuhr und sogar einmal stehen blieb, war auch genug Zeit für Teleaufnahmen.
Bild 8:
Anschließend begaben wir uns an jenem wunderschönen 5. Mai 1990 für weitere Aufnahmen von 796 828, 996 292 und 996 609 an eine Fotostelle östlich von Sohren. Im Hintergrund ist bereits die im Bau befindliche B 50 zu sehen.
Bild 9:
Am östlichen Ortsrand von Sohren waren Andreas und ich schon einmal am 19. Mai 1984, wo wir 212 328 und 212 062 mit ihrem Sonderzug Richtung Hermeskeil vor einem kleinen Rest eines Steinbruchs aufnahmen. Damals ahnten wir nichts von dem wenig später einsetzenden Bauboom in Sohren. Heute liegt die Fotostelle mitten im Neubaugebiet „Im Grund“.
Wegen dieser baulichen Veränderungen ist es vielleicht interessant, hier zwei weitere Bilder zu zeigen, die beim Nachziehen der Kameras an dieser Stelle im direkt anschließenden Wohngebiet „Vogelring“ entstanden:
Bild 10:
Links kann man das Gebäude der Feuerwehr sowie die evangelische Kirche von Sohren sehen.
Bild 11:
Und einen Moment später kam auch ganz links die katholische Kirche St. Michael mit ins Bild.
Bild 12:
Sohren am Vormittag des 19. Mai 1984 mit 212 062 und 212 328.
Bild 13:
796 828, 996 292 und 996 609 am frühen Abend des 5. Mai 1990 vor dem im Jahr 1909 erbauten Wasserturm.
Bild 14:
796 828, 996 292 und 996 609 erreichten anschließend Büchenbeuren.
Im Oktober 2014 wurde von hier bis Morbach die Hunsrückbahn stillgelegt.
Morbach – Hermeskeil hatte man bereits am 10. Juli 1998 ad acta gelegt.
Bild 15:
212 062 sowie 212 382 am Vormittag des 19. Mai 1984 in Hirschfeld.
Bild 16:
Westlich des Bahnhofs Hirschfeld (wohl bei km 64,9) rollte am 5. Mai 1990 die Fuhre aus 796 828, 996 292 und 996 609 im herrlichen Abendlicht durch die Hochebene des Hunsrücks. Rechts im Hintergrund sieht man Teile des Ortes Hirschfeld, der mehr als einen Kilometer vom Bahnhof entfernt liegt.
Bild 17:
Anschließend erwischten wir 796 828, 996 292 und 996 609 am 5. Mai 1990 noch in Hochscheid.
Bild 18:
Vom E 22194 mit 212 062 sowie 212 382 konnten wir am 19. Mai 1984 auch Bilder im Bahnhof Hinzerath machen.
Bild 19:
Einen Augenblick später, kurz vor der Abfahrt nach Simmern.
Bild 20:
Am Abend des 5. Mai 1990 sah man 796 828, 996 292 und 996 609 in der östlichen Einfahrt von Hinzerath.
Bild 21:
212 062 und 212 382 am 19. Mai 1984 mit ihrem E 22194 in der Westeinfahrt des Bahnhofs Morbach.
Bild 22:
Dann gelang uns anschließend noch ein Foto vom E 22194 beim Halt in Morbach.
Bild 23:
Faszinierend die Lage des Viaduktes westlich von Hoxel, das im Februar 1945 auf dem Rückzug noch von der deutschen Wehrmacht gesprengt wurde.
Am Vormittag des 19. Mai 1984 rollen 212 062 und 212 382 mit dem E 22194 Richtung Simmern.
Bild 24:
Am späten Nachmittag des 19. Mai 1984 nahm die Bewölkung im Hunsrück stark zu.
212 382 sowie 212 062 pausierten mit den Reisegästen im Bahnhof Thalfang.
Bild 25:
In Thalfang lohnte sich auch ein Blick vom Hang aus.
Bild 26:
Anschließend konnten wir 212 382 sowie 212 062 noch am frühen Abend jenes 19. Mai 1984 in Drohnecken aufnehmen.
Bild 27:
Ein zweites Motiv vom Halt in Drohnecken.
Bild 28:
Jetzt wird es aber sehr dünn in meiner Sammlung: Am Endpunkt der Hunsrückquerbahn in Hermeskeil, wo man auf die heute größtenteils demontierte Hochwaldbahn Trier – Türkismühle trifft, war ich kaum zugegen. Stellvertretend VT 55 und VB 23 der Historischen Eisenbahn Birkenfeld nahe des Befehlsstellwerks „Hf“ am 27. Juni 1987.
Bild 29:
Zum Schluss die 1604 der CFL („Kartoffelkäfer“), die mit einem Sonderzug aus Trier am 19. Juni 1988 nach Hermeskeil heraufgekommen war.
Das Schicksal bzw. die Zukunft der Hunsrückbahn bleibt ungewiss, obgleich DB Netz – strecken.info derzeit verkündet, dass der Abschnitt von Stromberg über Simmern bis Büchenbeuren vom 5. Januar bis 29. März 2022 „wegen Gleisbauarbeiten“ gesperrt sei. Die Schienen hatte man ja bislang auf der Gesamtstrecke zwar nicht entfernt. Sie dürften sich aber zumindest ab Simmern in einem recht desolaten Zustand befinden.
Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt…….
Es grüßt Euch
Günter