Stilllegung Glantalbahn: "Aus heutiger Sicht ein Fehler..."
Verfasst: Do 16. Dez 2021, 08:26
Im "Öffentlichen Anzeiger", Regionalausgabe der Rhein-Zeitung, erschien am 15.12.21 ein interessanter Artikel mit dem Titel:
Land: "Aus heutiger Sicht war diese Stilllegung ein Fehler"
Glantalbahn: Staatssekretärin Eder antwortet auf Kleine Anfrage des Kuseler Landtagsabgeordneten Oliver Kusch (SPD) - Studie braucht mehr Zeit
Der Beitrag ist hinter einer Bezahlschranke zu finden:
https://www.rhein-zeitung.de/region/aus ... 48198.html
Daher in Stichworten das Wesentliche:
Kusch fragt nach dem Sachstand der Machbarkeitsstudie zur Reaktivierung:
- Er argumentiert damit, dass eine Reaktivierung der Glantalbahn "zumindest bis Lauterecken" den Landkreis Kusel und Teile des angrenzenden Kreises KH an das Rhein-Main-Gebiet anschließt, der PV und damit auch der Tourismus gefördert werde.
- An der Strecke liegenden Firmen (in Lauterecken und Wolfstein) hätten großes Interessse, ihr Stückgut auf die Schiene zu verlagern.
- Da kein Ausbau von Bundesstraßen oder ein Anschluss an eine Autobahn erfolgen könne, sei dies von außerordentlicher Bedeutung.
Das Land, so Sts Eder in ihrer Antwort, halte die Stilllegung für einen Fehler. Da seinerzeit die Modernisierung der Leit- und Sicherungstechnik unterblieb, damit ein hoher Personalwand erforderlich war und die Strecke somit unwirtschaftlich war. Dies habe es der DB erleichtert, gegenüber dem Bund die Einstellung zu begründen.
Das Land rechne mit neuen Vorgaben für die Studie, die die Umwelt- und Klimaschutzkriterien stärker gewichteten, und wolle darauf noch warten, bevor es die Prüfung beauftrage. Die verbesserte ÖPNV-ERschließung des Glantals sei ein Ziel der Landesregierung, daher unterstütze sie die Prüfung der Reaktivierung Altenglan-Lauterecken bzw. Lauterecken-Staudernheim. Der ZSPNV RLP Süd bereite die Vergabe einer NKU vor.
Es werde erwartet, dass das Bundesverkehrsministerium vsl. im Frühjahr die Rahmenbedingungen für NKU modifiziere im Hinblick auf eine stärkere Gewichtung von Umwelt- und Klimaschutzkriterien. Daher warte der ZSPNV RLP Süd in Abstimmung mit dem Land noch mit der Durchführung einer NKU, beginne aber mit den notwendigen Vorarbeiten schon jetzt.
Anm.:
Interessant finde ich die Argumentation des MdL Kusch, der explizit den Bedarf von an der Strecke liegenden Firmen für einen schienengebundenen GV nennt. Ob das realistisch ist, vermag ich nicht einzuschätzen, finde es aber sehr erwähnenswert.
Sts Eder geht jedoch - zumindest in der Zeitungsmeldung - nur auf den PV ein.
Ich bin gespannt, was sich im Glantal entwickelt.
Land: "Aus heutiger Sicht war diese Stilllegung ein Fehler"
Glantalbahn: Staatssekretärin Eder antwortet auf Kleine Anfrage des Kuseler Landtagsabgeordneten Oliver Kusch (SPD) - Studie braucht mehr Zeit
Der Beitrag ist hinter einer Bezahlschranke zu finden:
https://www.rhein-zeitung.de/region/aus ... 48198.html
Daher in Stichworten das Wesentliche:
Kusch fragt nach dem Sachstand der Machbarkeitsstudie zur Reaktivierung:
- Er argumentiert damit, dass eine Reaktivierung der Glantalbahn "zumindest bis Lauterecken" den Landkreis Kusel und Teile des angrenzenden Kreises KH an das Rhein-Main-Gebiet anschließt, der PV und damit auch der Tourismus gefördert werde.
- An der Strecke liegenden Firmen (in Lauterecken und Wolfstein) hätten großes Interessse, ihr Stückgut auf die Schiene zu verlagern.
- Da kein Ausbau von Bundesstraßen oder ein Anschluss an eine Autobahn erfolgen könne, sei dies von außerordentlicher Bedeutung.
Das Land, so Sts Eder in ihrer Antwort, halte die Stilllegung für einen Fehler. Da seinerzeit die Modernisierung der Leit- und Sicherungstechnik unterblieb, damit ein hoher Personalwand erforderlich war und die Strecke somit unwirtschaftlich war. Dies habe es der DB erleichtert, gegenüber dem Bund die Einstellung zu begründen.
Das Land rechne mit neuen Vorgaben für die Studie, die die Umwelt- und Klimaschutzkriterien stärker gewichteten, und wolle darauf noch warten, bevor es die Prüfung beauftrage. Die verbesserte ÖPNV-ERschließung des Glantals sei ein Ziel der Landesregierung, daher unterstütze sie die Prüfung der Reaktivierung Altenglan-Lauterecken bzw. Lauterecken-Staudernheim. Der ZSPNV RLP Süd bereite die Vergabe einer NKU vor.
Es werde erwartet, dass das Bundesverkehrsministerium vsl. im Frühjahr die Rahmenbedingungen für NKU modifiziere im Hinblick auf eine stärkere Gewichtung von Umwelt- und Klimaschutzkriterien. Daher warte der ZSPNV RLP Süd in Abstimmung mit dem Land noch mit der Durchführung einer NKU, beginne aber mit den notwendigen Vorarbeiten schon jetzt.
Anm.:
Interessant finde ich die Argumentation des MdL Kusch, der explizit den Bedarf von an der Strecke liegenden Firmen für einen schienengebundenen GV nennt. Ob das realistisch ist, vermag ich nicht einzuschätzen, finde es aber sehr erwähnenswert.
Sts Eder geht jedoch - zumindest in der Zeitungsmeldung - nur auf den PV ein.
Ich bin gespannt, was sich im Glantal entwickelt.