[NWL/ZWS] Hellertalbahn: Erst Ausstieg, jetzt Revitalisierung?!
Verfasst: So 12. Dez 2021, 23:04
Am 12.08.2020 (22:54) hatte ich den nachfolgenden Beitrag unter "Westerwald" im Thread
Hellertalbahn: Sperrungen mit SEV (Sammel-Meldungen) eingestellt,
ZWS und NWL für Ausstieg aus Hellertalbahn-Finanzierung
Da sich der Ausbau des westfälischen Abschnitts der Hellertalbahn stark verzögert hat und
erhebliche Kostensteigerungen zu erwarten sind, zweifelt der ZWS an der Realisierungswürdig-
keit und hat den Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) gebeten die Planungen abzubrechen. Der
NWL möchte bis Dezember 2020 Alternativen prüfen und mit dem ZWS und den Nachbar-Auf-
gabenträgern (RMV/SPNV-Nord) über das weitere Vorgehen entscheiden.
__________________________________________________________________________
Vorgeschichte:
In den vergangenen Jahren hat der Zweckverband Westfalen-Süd (ZWS) den Ausbau der
Hellertalbahn forciert. Ziel war es, durch eine beschleunigte Angebotskonzeption die An-
schlüsse in Betzdorf und Dillenburg zu verbessern. Bezüglich der Schaffung der infrastruk-
turellen Voraussetzungen hat der ZWS der DB Netz erhebliche Planungsmittel zur Verfügung
gestellt.
Für die Umsetzung des Infrastrukturprojektes wurden mit Zustimmung des ZWS 7,8 Mio.
Euro in den EBINFA des NWL übertragen.
Die Planungen verliefen äußerst schleppend, sodass das Ziel, die erforderlichen infrastruk-
turellen Maßnahmen mit Start des Eifel-Westerwald-Sieg Netzes umzusetzen, nicht erreicht
wurden. Die beschleunigte Angebotskonzeption war auch Grundlage des Vergabeverfahrens.
Durch die nicht zeitgerechte Umsetzung des Projektes sind mit Betriebsaufnahme des EWS-
Netzes Mehrkosten im Verkehrsvertrag entstanden.
Seit März 2019 liegt die Plangenehmigung des EBA für die Netz- und Stationsmaßnahmen in
Burbach und Würgendorf vor.
Für Neunkirchen(Kr Siegen) konnten die zwischen ZWS / NWL und DB abgestimmten
Planungen, die eine Umwandlung des Bahnhofs in einen Haltepunkt vorsehen, nicht
zur Genehmigung geführt werden:
+ Aufgrund der Ergebnisse einer zwischenzeitlich vom EBA geforderten Eisenbahn-
wissenschaftlichen Untersuchung [ ] wird von der Bundesbehörde die Beibehal-
tung der Kreuzungsmöglichkeit in Neunkirchen für Verspätungsfälle verlangt.
+ Damit sind die bisherigen Planungen für den barrierefreien Ausbau der Verkehrs-
station in Neunkirchen (Kr. Siegen) nicht realisierbar.
+ Die von der DB aufgezeigten Lösungsansätze sind entweder mit deutlichen Mehr-
kosten oder Nachteilen für Fahrgäste verbunden. Sie bedürften der weiteren Ab-
stimmung, gerade auch in Rückkopplung mit der Kommune.
Neben der konkreten Frage, wie eine Lösung für Neunkirchen aussehen kann, die
sowohl in verkehrlicher als auch finanzieller Sicht befriedigen kann, stellt sich aus
Sicht des NWL die grundsätzliche Frage, ob die Realisierung der bisherigen Planungs-
konzeption in der jetzigen Form optimal ist. Daher wird aktuell geprüft, ob es alter-
native Ausbaukonzeptionen gibt. Die Hellertalbahn weist im NWL-Bereich (zwischen
Struthütten und Niederdresselndorf) derzeit mit einer Querschnittsbelastung (an
einem Normalwerktag Mo-Fr) von maximal 96 Fahrgästen/Tag (Daten aus 2018) die
schwächste Verkehrsnachfrage von allen SPNV-Strecken im NWL auf. Bei Verzicht auf
jegliche Infrastrukturinvestitionen in dieser Relation wird keine positive Entwicklungs-
möglichkeit für diese Linie in Südwestfalen mehr gesehen.
.
Quellen (pdf):
Beschlussvorlage: https://sitzungsdienst.kdz-ws.net/gkz97 ... 3-2020.pdf
Anlage 1: https://sitzungsdienst.kdz-ws.net/gkz97 ... 3_2020.pdf
Anlage 2: https://sitzungsdienst.kdz-ws.net/gkz97 ... 3_2020.pdf
Hellertalbahn: Sperrungen mit SEV (Sammel-Meldungen) eingestellt,
ZWS und NWL für Ausstieg aus Hellertalbahn-Finanzierung
Da sich der Ausbau des westfälischen Abschnitts der Hellertalbahn stark verzögert hat und
erhebliche Kostensteigerungen zu erwarten sind, zweifelt der ZWS an der Realisierungswürdig-
keit und hat den Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) gebeten die Planungen abzubrechen. Der
NWL möchte bis Dezember 2020 Alternativen prüfen und mit dem ZWS und den Nachbar-Auf-
gabenträgern (RMV/SPNV-Nord) über das weitere Vorgehen entscheiden.
__________________________________________________________________________
Vorgeschichte:
In den vergangenen Jahren hat der Zweckverband Westfalen-Süd (ZWS) den Ausbau der
Hellertalbahn forciert. Ziel war es, durch eine beschleunigte Angebotskonzeption die An-
schlüsse in Betzdorf und Dillenburg zu verbessern. Bezüglich der Schaffung der infrastruk-
turellen Voraussetzungen hat der ZWS der DB Netz erhebliche Planungsmittel zur Verfügung
gestellt.
Für die Umsetzung des Infrastrukturprojektes wurden mit Zustimmung des ZWS 7,8 Mio.
Euro in den EBINFA des NWL übertragen.
Die Planungen verliefen äußerst schleppend, sodass das Ziel, die erforderlichen infrastruk-
turellen Maßnahmen mit Start des Eifel-Westerwald-Sieg Netzes umzusetzen, nicht erreicht
wurden. Die beschleunigte Angebotskonzeption war auch Grundlage des Vergabeverfahrens.
Durch die nicht zeitgerechte Umsetzung des Projektes sind mit Betriebsaufnahme des EWS-
Netzes Mehrkosten im Verkehrsvertrag entstanden.
Seit März 2019 liegt die Plangenehmigung des EBA für die Netz- und Stationsmaßnahmen in
Burbach und Würgendorf vor.
Für Neunkirchen(Kr Siegen) konnten die zwischen ZWS / NWL und DB abgestimmten
Planungen, die eine Umwandlung des Bahnhofs in einen Haltepunkt vorsehen, nicht
zur Genehmigung geführt werden:
+ Aufgrund der Ergebnisse einer zwischenzeitlich vom EBA geforderten Eisenbahn-
wissenschaftlichen Untersuchung [ ] wird von der Bundesbehörde die Beibehal-
tung der Kreuzungsmöglichkeit in Neunkirchen für Verspätungsfälle verlangt.
+ Damit sind die bisherigen Planungen für den barrierefreien Ausbau der Verkehrs-
station in Neunkirchen (Kr. Siegen) nicht realisierbar.
+ Die von der DB aufgezeigten Lösungsansätze sind entweder mit deutlichen Mehr-
kosten oder Nachteilen für Fahrgäste verbunden. Sie bedürften der weiteren Ab-
stimmung, gerade auch in Rückkopplung mit der Kommune.
Neben der konkreten Frage, wie eine Lösung für Neunkirchen aussehen kann, die
sowohl in verkehrlicher als auch finanzieller Sicht befriedigen kann, stellt sich aus
Sicht des NWL die grundsätzliche Frage, ob die Realisierung der bisherigen Planungs-
konzeption in der jetzigen Form optimal ist. Daher wird aktuell geprüft, ob es alter-
native Ausbaukonzeptionen gibt. Die Hellertalbahn weist im NWL-Bereich (zwischen
Struthütten und Niederdresselndorf) derzeit mit einer Querschnittsbelastung (an
einem Normalwerktag Mo-Fr) von maximal 96 Fahrgästen/Tag (Daten aus 2018) die
schwächste Verkehrsnachfrage von allen SPNV-Strecken im NWL auf. Bei Verzicht auf
jegliche Infrastrukturinvestitionen in dieser Relation wird keine positive Entwicklungs-
möglichkeit für diese Linie in Südwestfalen mehr gesehen.
.
Quellen (pdf):
Beschlussvorlage: https://sitzungsdienst.kdz-ws.net/gkz97 ... 3-2020.pdf
Anlage 1: https://sitzungsdienst.kdz-ws.net/gkz97 ... 3_2020.pdf
Anlage 2: https://sitzungsdienst.kdz-ws.net/gkz97 ... 3_2020.pdf