Eisenbahnforum der Region Mittelrhein

Moin,

im Moment überlege ich recht stark in H0, vom 3-Leiter-System mit analogen Märklin-Fahrzeugen auf 2-Leiter-System mit digitaler Fahrzeugsteuerung umzustellen. Jetzt steht die Entscheidung an, welches Gleissystem dafür sinnvoll ist? Meine bevorzugten Themen sind Nebenbahnen und Industriebahnen – also keine Themen, bei denen man extrem schlanke Weichen bräuchte. Die Schienen sollten filigraner sein, als beim Märklin K-Gleis oder beim Piko A-Gleis. Aber es müssen keine extrem filigranen Schienen sein.In meinen Augen sind Tillig Elite und RocoLine ohne Bettung interessant.

Gibt es noch andere Gleissysteme, die für meine Themengebiete interessant sein könnten – die ich aber in meine Überlegungen nicht mit einbezogen habe?

Viele Grüße,
Thorsten

Hallo Torsten,

ich verwende seit Jahren Tillig Elite und RocoLine ohne Rettung nebeneinander, bzw. in Kombination. Funktioniert bestens. Bei Tillig hast du den Vorteil, die Weichen auch etwas anzupassen. Du kannst quasi auf "Flexweichen" zurückgreifen, wenn erforderlich.

Gruß, Nicolai

Tillig+roco: funktioniert gut. "Code 83".

Qualitativ auch sehr gut, und noch etwas filigraner: peco "code 75".
Weinert benutzt dasselbe peco Profil für sein "Mein Gleis" Programm. Die Weichen davon sind teuer, aber die Flexgleise sind glaub ich verleichbar mit die normale Peco Flexgleise. Warum ich das sage: bei "Mein Gleis" gibt es ein schönes Stahlschwellenflexgleis.... Das ist gerade passend zu eine Nebenbahn.

Ich hätte es gerne benutzt, aber all meine Gleise sind schon verlegt (normales Peco Flexgleis). Hätte ich jetzt angefangen, hätte ich wahrscheinlich Stahlschwellenflexgleis benutzt zusammen mit die normale, billigere, Peco Weichen.

Tillig Weichen und Peco Weichen: beachte die Zungen, da gibt es ein Unterschied.

Zum Übergang auf Zweileitersystem: vernachlässige nicht das Polarisieren der Weichenherzstücke. Das ist absolut notwendig.

Reinout

Hallo Nicolai,

danke für die Info! Das hilft mir merklich bei der Entscheidungsfindung, bzw. eine Kombinierbarkeit ist natürlich der Idealfall!

Bis dann,
Thorsten

Hallo Reinout,

Danke auch für deine Infos. "Code 75" ist mir glaub ich fast zu filigran. Aber ich glaube, ich bestelle mir einfach mal ein paar Gleisstücke, um das zu vergleichen.

Danke auch für den Hinweis zur Herzstückpolarisierung! Ein wesentlicher Aspekt für den Wechsel auf Gleichstromtechnik ist, dass es bei Gleichstromsystemen Pufferkondensatoren gibt. Zumindest meine Spur-0-Fahrzeuge von Lenz kommen über unpolarisierte Weichen hinweg. Aber beispielsweise die Weichenservos von Hoffmann haben doch gleich auch Anschlüsse für die Weichenpolarisierung. Damit sollte sich das Problem doch lösen lassen ...

Viele Grüße,
Thorsten

Wir hatten vor einigen Jahren auch eine Anlage komplett mit dem Elite Gleis gebaut. Optisch sehr schön, auch die etwas flexiblen Weichen sind beim Bau praktisch. Allerdings beim Betrieb eher ein Nachteil.
Da das Herzstück durch die anliegende Weichenzunge polarisiert wird, braucht es einen entsprechenden Druck auf die Zunge. Obwohl wir die Motorantriebe von Tillig nutzten, gab es sehr oft Kontaktprobleme mit den Weichenzungen.
Auch problematisch sind ältere Fahrzeuge mit dickeren Spurkränzen. Gerade bei leicht gebogenen Weichen kam es dort an den Weichenzungen immer wieder zu Kurzschlüssen. Wir waren eigentlich die ganze Zeit über mit justieren der Antriebe und Zungen beschäftigt.
Die aktuelle Anlage wurde wieder komplett mit Roco Line gebaut. Vielleicht nicht ganz so schön wie das Tillig Gleis, aber deutlich betriebsicherer.

Zu Pufferkondensatoren und polarisierung usw: am Besten funktioniert auch alles analog einwandfrei. Also: wenn eine normale Lok auch mit niedriege geschwindigkeit analog gut durch die Weichen fahrt, dann wird alles digital auch bestens klappen.

Ich habe selber im Moment eine Lok wo ich eine Pufferkondensator einbauen werde: eine uralte Fleischmann 94'er mit starr gelagerte Achsen. Davon ist die Stromabnahme wirklich schlecht. All die andere Fahrzeugen (meist roco Gebrauchtware ) fahren ohne Kondensator auch gut, selbst meine zweiachsige Schienenbus. Mit dank an Herzstuckpolarisierung und gute Neusilbergleise.

Reinout

Hallo ecki76,
danke für die Hinweise. Besonders die Sache mit den dickeren Spurkränzen ist eine für mich wichtige Information, da ich mir noch nicht sicher bin, ob ich jedes Fahrzeug einzeln digitalisiere, oder die gesamte Anlage über einen Decoder laufen lasse (quasi analoge Fahrzeuge, die digital angesteuert werden). Grade für ältere Fahrzeugen ist das dann natürlich eine wichtige Info!

Hallo Reinout,
eine gewisse Redundanz bei Systemen zur Verbesserung von Fahreigenschaften kann ja nicht schaden, bzw. sehr viele Nerven sparen ...

Bis dann,
Thorsten

Hallo,

die Polarisierung ist meines Wissens mittlerweile wesentlich verbessert und bedarf keiner Nacharbeit mehr. Es ist aber auch kein Problem, entsprechende Lötbrücken Einzubauen.
Stahlschwellen- und Betonschwellengleis gibt es auch von Tillig! Wenn man das farblich behandelt, sieht das richtig gut aus.
Hier mal ein Bild von meiner Anlage, wo man das Stahlschwellengleis sieht.
Bei mir laufen NEM- und RP25 Radsätze problemlos.

Die Doppelschwellen habe ich selbst gemacht. Ein wenig Basteln ist ja nicht schlecht.
Vorgehensweise:
1. Gleise Kleben
2. Profile entfernt
3. Mit der Airbrush die Schwellen behandelt
4. Profile eingeschoben und Stromanschlüsse hergestellt
5. Schottern
6. Nachbehandeln der Schienen mit anderer Rostfarbe, wen gewünscht. (Da hat Tillig schon einen guten Farbton, wegen der Brünierung getroffen)

Hoffe ich konnte helfen.

Gruß, Nicolai

Hallo Nicolai,

da in meinem Garten 17 m ehemalige Trasse der Bahnstrecke Linz - Flammersfeld liegen, bin ich schon recht früh nach meinem Wiedereinstieg in das Modellbahnthema mit dem Tillig-Stahlschwellengleis in Kontakt gekommen. Zumindest ein paar markante Punkte des Abschnitts zwischen Linz und Kalenborn hätte ich darstellen wollen – und da liegen halt Stahlschwellen ...

Aber Nachbehandlung von Schwellen ist ja schon Pflicht. Bisher hab ich das zwar überwiegend in Spur 0 gemacht (siehe Bild von meinem Gaswerk Einen a. d. Waffel – alles Lenz-Gleise). Aber in H0 sollte das auch gehen!



Da ich es nicht leiden kann, wenn die Verbindungsstege direkt unter den Schienen laufen, habe ich dieseStege alle entfernt und die Schwellen einzeln angemalt ... ach so: Die Kanten der Schwellen wurden auch angefast.



Unter den Schienen zwischen den Schwellen hindurch gucken zu können, mag ich halt!



Aber in H0 werde ich es mir dann doch einfacher machen!

Bis dann,
Thorsten

Zum Tillig Gleis:
Die alten Weichen haben Probleme mit den Herzstücken, vor allem im Digitalbetrieb, die neuen Artikelnummern nicht mehr.
Und Stahlschwellen gibt es auch von Tillig.
Bei Weinert ist der Knackpunkt das Alter von Rolf Weinert.
Wie es irgendwann ohne ihn weiter geht weis noch niemand.

Hallo Heinz,

bei Regner ging es nach dem Tod des Firmeninhabers ja auch weiter – gut, das war in wirtschaftlich unproblematischeren Zeiten. Aber da ich ja eher an Neben-, Klein- und Industriebahnen interessiert bin, hätte "mein Gleis" für mich keine Vorteile.

Meine Vermutung, ist, dass ich mit Tillig Elite und RocoLine ohne Bettung gar nicht soo falsch liege.

@ all

Eine Frage fällt mir grade noch ein: Gibt es eigentlich eine Website die sich mit Spurkranzhöhen von Eisenbahnmodellen beschäftigt? Bei Code-83-Gleisen wird das ja schon relevant ...

Viele Grüße,
Thorsten