Nachschieben einstellen....
Verfasst: Sa 15. Mai 2021, 21:58
Ein unscheinbares Kapitel im Signalbuch sind die Signale für Schiebelokomotiven und Sperrfahrten. Unter dem nüchternen Kürzel Ts1 im Modul 301.0401 findet sich eine schwarze Tafel mit einem um 90° nach rechts gekippten "T", es befiehlt dem Lokführer einer arbeitenden nachschiebenden Lok, die Leistung anzuschalten, und sich vom ungekuppelten Zug abzusetzen. Logischerweise finden wir so ein Signal am Scheitelpunkt oder am Steigungsende von Bergstrecken. Auf irgendeine festgelegte Art und Weise kehren dann die Schiebeloks wieder zurück zum Einsatzbahnhof, wofür ggf. wieder andere Ts-Signale Verwendung finden - haben wir sicher schon mal alle gehört oder auch gesehen.
In unserer Zeit eine absolute Seltenheit ist es, wenn man diesen Moment aus der Nähe beobachten kann, sei es aus der Schiebelok, oder - noch seltener, weil kaum noch praktiziert - aus dem letzten Reisezugwagen heraus. In der Zeit, als ich noch öfter in Richtung Benelux unterwegs war, um die noch mit Diesel befahrenen Strecken der Ardennen zu besuchen, nutzten wir meistens einen der zahlreichen D-Züge, die Paris via Aachen - Liége G - Namur ansteuerten, da gab es ein gutes Angebot an morgendlichen Zügen hin und Abends zurück, alternativ boten sich auch Umsteigeverbindungen mit den nahezu im Takt verkehrenden D-Zügen der Relation Köln - Oostende u.z. an. Diese befuhren eine der beiden Aachener Rampen nach Aachen Süd und weiter Richtung Welkenraedt, die andere Rampe von Aachen West hinauf nach Gemmenich dürfte den Gz-Fans bekannter sein. Jedenfalls mußten - und müssen heute noch - alle Loks an Zügen aus Aachen Richtung Belgien sich erst mal mächtig ins Zeug legen, oder eine Schiebelok zur Unterstützung erhalten.
An jenem Morgen war unser D-Zug von einer relativ ungewöhnlichen Schiebelok unterstützt worden, und das obwohl er anstatt mit der vierachsigen Mehrsystemlok der 16er Serie heute mit der leistungsstärkeren 18er aus französischer Fertigung (ähnlich der CC40100) bespannt war. Eine (mittlerweile) Kleinlok (früher waren die 260er ja noch "Loks" - der Einsparungen wegen reihte man sie zu den Kleinloks ein, damit befähigte Rangierleiter sie bedienen durften) der Reihe 360 hatte sich hinter uns gesetzt. An diese Fahrt erinnere ich mich noch sehr genau, weil ich dieses Bild machen wollte, und dem Lokführer ein kleines Mißgeschick unterlaufen war. Da der belgische Kollege mit seiner fast 6.000 PS starken starken Maschine an diesem Tag recht forsch aufgeschaltet hatte, verlor die kleine V60 beim Schaltpunkt des Getriebes kurzzeitig den Kontakt zum nicht gekuppelten Zug. Eigentlich besagt die Regel unter anderem, daß nun sofort zu halten ist, was unserem Kollegen entweder entfallen oder egal war, oder der nun kurzzeitig entlastet schneller drehende Motor nach dem Schalten und ohne die Last des Zuges das Lökchen so schnell wieder beschleunigt hat, daß es recht unsanft noch einmal während der Fahrt "bei kam". Man könnte das nun so interpretieren "Wir geben denen jetzt noch einen Tritt in den Allerwertesten, und dann sind sie weg!" - die Reisenden im am Schluß laufenden Schlafwagen dürften diese Art des Weckers auf jeden Fall alle mitbekommen haben. Hier nun der Moment in Aachen Süd, an dem unser fleißiges Dreibein in Aachen Süd regulär vom Zug absetzte....
In unserer Zeit eine absolute Seltenheit ist es, wenn man diesen Moment aus der Nähe beobachten kann, sei es aus der Schiebelok, oder - noch seltener, weil kaum noch praktiziert - aus dem letzten Reisezugwagen heraus. In der Zeit, als ich noch öfter in Richtung Benelux unterwegs war, um die noch mit Diesel befahrenen Strecken der Ardennen zu besuchen, nutzten wir meistens einen der zahlreichen D-Züge, die Paris via Aachen - Liége G - Namur ansteuerten, da gab es ein gutes Angebot an morgendlichen Zügen hin und Abends zurück, alternativ boten sich auch Umsteigeverbindungen mit den nahezu im Takt verkehrenden D-Zügen der Relation Köln - Oostende u.z. an. Diese befuhren eine der beiden Aachener Rampen nach Aachen Süd und weiter Richtung Welkenraedt, die andere Rampe von Aachen West hinauf nach Gemmenich dürfte den Gz-Fans bekannter sein. Jedenfalls mußten - und müssen heute noch - alle Loks an Zügen aus Aachen Richtung Belgien sich erst mal mächtig ins Zeug legen, oder eine Schiebelok zur Unterstützung erhalten.
An jenem Morgen war unser D-Zug von einer relativ ungewöhnlichen Schiebelok unterstützt worden, und das obwohl er anstatt mit der vierachsigen Mehrsystemlok der 16er Serie heute mit der leistungsstärkeren 18er aus französischer Fertigung (ähnlich der CC40100) bespannt war. Eine (mittlerweile) Kleinlok (früher waren die 260er ja noch "Loks" - der Einsparungen wegen reihte man sie zu den Kleinloks ein, damit befähigte Rangierleiter sie bedienen durften) der Reihe 360 hatte sich hinter uns gesetzt. An diese Fahrt erinnere ich mich noch sehr genau, weil ich dieses Bild machen wollte, und dem Lokführer ein kleines Mißgeschick unterlaufen war. Da der belgische Kollege mit seiner fast 6.000 PS starken starken Maschine an diesem Tag recht forsch aufgeschaltet hatte, verlor die kleine V60 beim Schaltpunkt des Getriebes kurzzeitig den Kontakt zum nicht gekuppelten Zug. Eigentlich besagt die Regel unter anderem, daß nun sofort zu halten ist, was unserem Kollegen entweder entfallen oder egal war, oder der nun kurzzeitig entlastet schneller drehende Motor nach dem Schalten und ohne die Last des Zuges das Lökchen so schnell wieder beschleunigt hat, daß es recht unsanft noch einmal während der Fahrt "bei kam". Man könnte das nun so interpretieren "Wir geben denen jetzt noch einen Tritt in den Allerwertesten, und dann sind sie weg!" - die Reisenden im am Schluß laufenden Schlafwagen dürften diese Art des Weckers auf jeden Fall alle mitbekommen haben. Hier nun der Moment in Aachen Süd, an dem unser fleißiges Dreibein in Aachen Süd regulär vom Zug absetzte....